Landwirtschaftliche MitteiLungen - Landeskammer für Land- und ...
Landwirtschaftliche MitteiLungen - Landeskammer für Land- und ...
Landwirtschaftliche MitteiLungen - Landeskammer für Land- und ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
4 <strong><strong>Land</strong>wirtschaftliche</strong> <strong>MitteiLungen</strong><br />
A g r A r p o l i t i k 1. Februar 2012<br />
1. Februar 2012<br />
F A m i l i e & l A n d j u g e n d<br />
<strong><strong>Land</strong>wirtschaftliche</strong> <strong>MitteiLungen</strong><br />
Teuerung läge ohne Öl bei 2,6 Prozent MUSCH<br />
Inflation: Mineralöl<br />
ist Hauptpreistreiber<br />
Die heimische Inflationsrate ist im Dezember<br />
2011 nach Berechnungen der Statistik Austria<br />
deutlich auf 3,2 Prozent gesunken (November<br />
3,6 Prozent, Oktober 3,4 Prozent). Mineralölprodukte<br />
bleiben (+14 Prozent) die Hauptpreistreiber<br />
– ohne sie hätte die Inflation 2,6 Prozent<br />
betragen. Die Preisanstiege bei Nahrungsmitteln<br />
(+3,5 Prozent) lagen nur knapp über der<br />
allgemeinen Inflationsrate. Im Gesamtjahr 2011<br />
lag die Teuerung im Schnitt bei 3,3 Prozent. Die<br />
Preise <strong>für</strong> Fleisch <strong>und</strong> Fleischwaren stiegen im<br />
Mittel um fünf Prozent, <strong>für</strong> Molkereiprodukte<br />
<strong>und</strong> Eier um sechs Prozent. Brot <strong>und</strong> Getreideerzeugnisse<br />
wurden um drei Prozent <strong>und</strong> Obst<br />
um zwei Prozent teurer; Gemüse wurde jedoch<br />
um fünf Prozent billiger. Deutlich teurer waren<br />
alkoholfreie Getränke (+7,6 Prozent).<br />
Weniger Schulen in<br />
der Steiermark<br />
Die Reformpartnerschaft zwischen SPÖ <strong>und</strong><br />
ÖVP hat sich auch auf Schließungen von Volks-,<br />
Haupt- <strong>und</strong> einjährigen Fachschulen <strong>für</strong> <strong>Land</strong>-<br />
<strong>und</strong> Ernährungswirtschaft geeinigt. „In den vergangenen<br />
30 Jahren hat sich die Zahl der Pflichtschüler<br />
fast halbiert, während die Schulstandorte<br />
kaum zurückgegangen sind. Aufgelassen<br />
werden 36 einklassige Volksschulen mit weniger<br />
als 20 Schülern, zwei Hauptschulen mit weniger<br />
als 70 <strong>und</strong> drei Polytechnische-Schulklassen<br />
mit 31 Schülern“, betonten <strong>Land</strong>eshauptmann<br />
Franz Voves, sein Stellvertreter Hermann<br />
Schützenhöfer <strong>und</strong> Bildungslandesrätin Elisabeth<br />
Grossmann bei der Präsentation der Vorhaben.<br />
„Bei den landwirtschaftlichen Schulen<br />
hat die Steiermark deutlich mehr Standorte bei<br />
gleichzeitig weniger Schülern als andere B<strong>und</strong>esländer“,<br />
sagte Grossmann. Nach der Neuordnung<br />
der landwirtschaftlichen Schulstruktur<br />
im Bezirk Liezen sowie der Auflösung von<br />
Stockschloss, Wagna <strong>und</strong> Übersbach mit Juli<br />
2012, werden zudem die Fachschulen <strong>für</strong> <strong>Land</strong>-<br />
<strong>und</strong> Ernährungswirtschaft in Piregg, Rein <strong>und</strong><br />
St. Johann im Saggautal aufgelassen. Die Fachschule<br />
<strong>für</strong> Obstbau in Gleisdorf <strong>und</strong> die Weinbaufachschule<br />
Silberberg werden in Silberberg<br />
zusammengeführt. Die Fachschule Naas wird<br />
um- <strong>und</strong> ausgebaut.<br />
Dazu Agrarlandesrat Johann Seitinger: „Der<br />
entscheidende Punkt ist, dass der hohe Ausbildungsgrad<br />
langfristig <strong>und</strong> nachhaltig erhalten<br />
bleibt. Bildung ist Garant <strong>für</strong> eine erfolgreiche<br />
Zukunft der landwirtschaftlichen Betriebe.“<br />
Schweine: Knappes<br />
Angebot, höhere Preise<br />
In Österreich reichte das verfügbare Angebot<br />
zuletzt nicht aus, die lebhafte Nachfrage auf<br />
dem Schlachtschweinemarkt zu decken. Vereinzelt<br />
mussten Partien vorgezogen werden.<br />
Ähnliches ist in dieser Woche zu erwarten, da<br />
das frische Angebot abermals klar unter der Bestellmenge<br />
liegen wird. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong><br />
wurde in der österreichischen Schweinebörse<br />
die Notierung um acht Cent erhöht. Der Mastschweine-Basispreis<br />
liegt jetzt bei 1,40 je Kilogramm.<br />
„Das Angebot an Schlachtschweinen<br />
dürfte auch in nächster Zeit nicht drückend ausfallen.<br />
Hält der Run auf schlachtreife Tiere an,<br />
wird sich die weitere Preisentwicklung im Bereich<br />
seitwärts bis aufwärts bewegen“, so Johann<br />
Schlederer von der Schweinebörse.<br />
Rekord. Österreich hat 2011<br />
um mehr als neun Milliarden<br />
euro Lebensmittel<br />
exportiert. Handels-<br />
bilanz ist fast<br />
ausgeglichen.<br />
1.790.428<br />
3.153.390<br />
Rekord bei Lebensmittelexporten<br />
Deutschland ist Hauptzielmarkt, Ausfuhren um 16 Prozent gestiegen<br />
Exporteinbruch im<br />
Jahr 2009 ist damit<br />
überw<strong>und</strong>en. Großes<br />
Umsatzplus bei<br />
rot-weiß-rotem Käse.<br />
Die österreichische Außenhandelsbilanz<br />
<strong>für</strong> Agrarprodukte ist<br />
fast ausgeglichen: Exporte im<br />
Wert von mehr als neun Milliarden<br />
Euro standen im Vorjahr<br />
Importen von 9,4 Milliarden<br />
Euro gegenüber. „Noch nie war<br />
die Bilanz so ausgeblichen“,<br />
freut sich AMA-Marketingchef<br />
Stephan Mikinovich über<br />
diesen bahnbrechenden Erfolg<br />
der österreichischen <strong>Land</strong>wirt-<br />
schaft. Damit ist auch der krisenbedingte<br />
Exporteinbruch<br />
im Jahr 2009 überw<strong>und</strong>en. Der<br />
Wert der Lebensmittelexporte<br />
stieg 2011 um 16,1 Prozent.<br />
Umsatzbringer<br />
„Deutschland war <strong>und</strong> ist der<br />
bedeutendste Außenhandelspartner<br />
Österreichs. R<strong>und</strong> ein<br />
Drittel aller Lebensmittel exportieren<br />
wir in unser größtes<br />
Nachbarland“, betont AMA-<br />
Aufsichtsratsvorsitzender Stefan<br />
Hautzinger. Beispielsweise<br />
werden zwei Drittel der weltweiten<br />
Exporte von Fleischerzeugnissen<br />
wie Wurst-, Schinken-<br />
<strong>und</strong> Speckwaren nach<br />
Deutschland geliefert, bei Käse<br />
<strong>und</strong> Milchprodukten r<strong>und</strong><br />
die Hälfte. Italien ist wichtigster<br />
Exportpartner von Rind-<br />
<strong>und</strong> Schweinefleisch. Südkorea<br />
nimmt beim Schweinefleisch<br />
bereits den zweiten Rang ein,<br />
gefolgt von Slowenien.<br />
Aufgr<strong>und</strong> einer Steigerungsrate<br />
von 11,4 Prozent konnte<br />
ein Absatzvolumen von fast<br />
drei Milliarden Euro in unserem<br />
Nachbarland erzielt werden.<br />
Wichtigste Umsatzbringer<br />
sind dabei Milch <strong>und</strong> Milchprodukte,<br />
insbesondere Käse,<br />
sowie Frischfleisch, Fleischprodukte<br />
<strong>und</strong> -zubereitungen,<br />
gefolgt von alkoholfreien<br />
Getränken <strong>und</strong> Backwaren.<br />
Deutschland lieferte Produkte<br />
im Wert von 3,5 Milliarden Euro<br />
nach Österreich.<br />
Käse <strong>und</strong> Fleisch<br />
Österreich hat im Vorjahr<br />
51.768 Tonnen Käse nach<br />
Deutschland exportiert <strong>und</strong><br />
bleibt die unangefochtene<br />
Nummer vier bei den Käseimporteuren,<br />
nach Holland, Frankreich<br />
<strong>und</strong> Dänemark. Im Dauerhoch<br />
sind auch Wurst, Schinken<br />
<strong>und</strong> Speck. Mit 227 Millionen<br />
Euro Umsatz sind diese<br />
Waren deutlich positiv. Aus<br />
Deutschland kommt nur die<br />
Hälfte dessen in unsere Regale.<br />
Niederlassung: Noch bis 10. Feber möglich<br />
Existenzgründungshilfe <strong>für</strong> neue EU-Förderperiode ab 2014 wieder vorgesehen<br />
Z<br />
ur Erleichterung der<br />
ersten Niederlassung<br />
von jungen <strong>Land</strong>wirten<br />
wurde die Niederlassungsprämie<br />
angeboten. Diese kofinanzierte<br />
Unterstützung sollte<br />
beispielsweise finanzielle Aufwendungen<br />
ausgleichen, die<br />
bei der Hofübergabe entstehen.<br />
Diese Hilfe wurde seit 1. Jänner<br />
2007 stark in Anspruch genommen<br />
<strong>und</strong> muss aufgr<strong>und</strong><br />
des Förderbudgets mit 10. Februar<br />
2012 eingestellt werden.<br />
Bis zu dieser Frist muss man<br />
unbedingt einen Antrag stellen,<br />
wenn der (Übergabe-)Stichtag<br />
bereits erfolgt ist (Die Antragstellung<br />
hat innerhalb von<br />
zwölf Monaten zu erfolgen),<br />
beziehungsweise wenn das<br />
40. Lebensjahr bis 2013 überschritten<br />
werden wird. Für diese<br />
Fälle ist eine Antragstellung<br />
in der nächsten Förderperiode<br />
nicht möglich.<br />
Klare Signale<br />
Junge Hofübernehmer, <strong>für</strong> die<br />
in nächster Zeit eine Übergabe<br />
ansteht, haben <strong>für</strong> eine Antragstellung<br />
mehr Zeit <strong>und</strong> sollten<br />
die neuen Förderbedingungen<br />
ab 2014 abwarten. Neue aktuelle<br />
Verordnungsentwürfe signalisieren<br />
klar die Unterstützung<br />
von Junglandwirten, wobei<br />
sämtliche Details offen<br />
sind. Aber: Der Verordnungsvorschlag<br />
versteht als Junglandwirt<br />
einen Bauern, der<br />
„zum Zeitpunkt der Antragstellung<br />
jünger als 40 Jahre alt ist,<br />
über ein angemessenes fachliches<br />
Können <strong>und</strong> Wissen verfügt,<br />
sich erstmals mit einem<br />
landwirtschaftlichen Betrieb<br />
niederlässt <strong>und</strong> diesen als In-<br />
haber bewirtschaftet“. Für diesen<br />
Junglandwirt wird ein namhafter<br />
Betrag in Aussicht gestellt.<br />
Die Hofübernahme ist eine zukunftweisende<br />
Entscheidung<br />
<strong>und</strong> sollte wohlüberlegt über<br />
die Bühne gehen. Wünschenswert<br />
wäre ein kontinuierlicher<br />
Förderübergang in die nächste<br />
Periode. Weitere Fragen werden<br />
von den Mitarbeitern der<br />
Bezirkskammern, der <strong><strong>Land</strong>eskammer</strong><br />
<strong>und</strong> der Fachabteilung<br />
10 A des <strong>Land</strong>es gerne beantwortet.<br />
Gerhard Thomaser<br />
EU-Rechnunshof kritisiert Agrarreform-Vorschläge<br />
Von Vereinfachung ist keine Spur, sagen die EU-Prüfer <strong>und</strong> qualifizieren die Reformpläne schlicht als zu kompliziert<br />
J<br />
3.091.725<br />
4.260.921<br />
etzt bestätigt auch der<br />
EU-Rechnungshof,<br />
was die heimischen<br />
Agrarpolitiker bereits bei der<br />
Präsentation der EU-Agrarreformvorschläge<br />
im vergangenen<br />
Oktober sagten: Bei den<br />
EU-Agrarreformschlägen <strong>für</strong><br />
2014 bis 2020 seien keine Vereinfachungen<br />
festzustellen,<br />
vieles wird komplizierter. Das<br />
geht aus einem noch unveröffentlichten<br />
Bericht des Europäischen<br />
Rechnungshofes (Eu-<br />
RH) hervor, wie Agra Europe<br />
berichtet. Die Vorwürfe gehen<br />
STarKer exPorTanSTieG SeiT DeM eu-BeiTriTT<br />
Export/Import in 1.000 Euro Anteile Top 3 Exportländer Österreichs je Warengruppe, Exportwert 1.000 Euro<br />
4.840.033<br />
5.376.218<br />
6.652.266<br />
6.734.184<br />
7.960.204<br />
8.537.803<br />
7.149.520<br />
8.061.586<br />
7.774.358<br />
8.677.971<br />
9.029.775<br />
9.423.300<br />
in erster Linie an EU-Agrarkommissar<br />
Dacian Ciolos, der<br />
aber <strong>für</strong> den Großteil der bürokratischen<br />
Aufwendungen die<br />
Mitgliedsländer verantwortlich<br />
macht.<br />
Trotzdem, so heißt es im Bericht,<br />
könne der EU-Rechnungshof<br />
keine Vereinfachung<br />
in der Gemeinsamen Agrarpolitik<br />
ab 2014 feststellen <strong>und</strong><br />
wirft der EU-Kommission zudem<br />
vor, Diskussionen zwischen<br />
EU-Abgeordneten <strong>und</strong><br />
Mitgliedstaaten zu behindern.<br />
Ebenso wird der EU-Rech-<br />
Deutschland. ist der größte<br />
importeur österreichischer<br />
Lebensmittel. Käse ist<br />
besonders gefragt.<br />
9.029.775<br />
49,9 %<br />
4,8% Ungarn<br />
12,8% Italien<br />
32,3%<br />
Deutschland<br />
1995 1999 2003 2006 2008 2009 2010 2011 Summe agrar- Schweinefleisch Rindfleisch Fleisch- Molkereiprodukte Käse obst & Gemüse<br />
außenhandelzubereitungen<br />
exkl. Käse<br />
export import queLLe: STaTiSTiK auSTria/aMa MarKeTinG<br />
398.739<br />
50,2 %<br />
9,3% Slowenien<br />
15,2% Südkorea<br />
25,7% Italien<br />
386.866<br />
62,6 %<br />
8,2%<br />
Niederlande<br />
26,3%<br />
Deutschland<br />
28,2%<br />
Italien<br />
355.798<br />
73,8 %<br />
4,2% Ungarn<br />
5,8% Italien<br />
63,8%<br />
Deutschland<br />
nungshof in seinem Bericht<br />
auch vermerken, dass selbst<br />
EU-weit vereinheitlichte Flächenzahlungen,<br />
anstatt der derzeit<br />
geltenden Betriebsprämienregelung,<br />
nur im geringen<br />
Ausmaß zur Vereinfachung der<br />
geplanten Agrarreform beitragen<br />
werden.<br />
Die Behörde wird voraussichtlich<br />
auch kritisieren, dass die<br />
Gemeinsame Agrarpolitik –<br />
obwohl diese als eine Einkommens-Stützungs-Regelungbeschrieben<br />
wird – besondere<br />
Umstände der Bauern bei der<br />
550.562<br />
79,4 %<br />
4,6% Spanien<br />
29,9% Italien<br />
44,9%<br />
Deutschland<br />
406.494<br />
69,1 %<br />
3,8% Griechenl.<br />
9,0% Italien<br />
56,3%<br />
Deutschland<br />
363.708<br />
58,5 %<br />
10,0%<br />
Slowenien<br />
11,2% Ungarn<br />
37,4%<br />
Deutschland<br />
Berechnung der Zahlungen<br />
nicht berücksichtigt <strong>und</strong> damit<br />
wiederum ihre Ziele verfehlt.<br />
Kleinlandwirte-Regel<br />
Als einen Schritt zur Vereinfachung<br />
nennen die EU-Prüfer<br />
die Kleinlandwirte-Regelung,<br />
wodurch Antragsteller durchschnittlich<br />
2,8 Prozent höhere<br />
Zahlungen aus dem EU-Agrarbudget<br />
lukrieren könnten. Außerdem<br />
plant die EU-Exekutive,<br />
die derzeit zwölf Cross-<br />
Compliance-Regelungen auf<br />
Winterlicher Vitaminspender<br />
Blaukraut bleibt Blaukraut <strong>und</strong> Brautkleid bleibt Brautkleid<br />
ernäHrunG<br />
u alle Krautarten sind fettarm,<br />
haben wenig Kohlehydrate <strong>und</strong><br />
sind damit Schlankmacher.<br />
u 100 Gramm Kraut enthält<br />
soviel Vitamin C, wie ein kleines<br />
Glas orangensaft. in den außenblättern<br />
steckt viel Kalium, das<br />
entwässert <strong>und</strong> stärkt Gefäße<br />
sowie nieren.<br />
u Kraut enthält weiters noch<br />
Kalzium, Phosphor, eisen <strong>und</strong><br />
stresshemmendes Zink.<br />
u Der Farbstoff im rotkraut<br />
hemmt Krebs <strong>und</strong> sorgt <strong>für</strong> einen<br />
ges<strong>und</strong>en Fettstoffwechsel.<br />
SauerKrauT<br />
u Durch Gärung unter Luftabschluss<br />
entsteht Milchsäure,<br />
die Bakterien abtötet <strong>und</strong><br />
das Kraut somit haltbar<br />
macht.<br />
u 100 Gramm haben<br />
nur 17 Kilokalorien,<br />
decken aber<br />
bereits den halben<br />
Tagesbedarf an Vitamin<br />
C.<br />
u Wegen des hohen<br />
Vitamingehalts<br />
wurde es im 18. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
zur Seefahrermahlzeit.<br />
K<br />
raut ist das Wintergemüse<br />
schlechthin.<br />
Weißkraut, Rotkraut<br />
oder Wirsing spenden wertvolle<br />
Vitamine <strong>und</strong> Spurenelemente<br />
in der Zeit, wo die Natur<br />
sonst diese wichtigen Inhaltsstoffe<br />
nicht hergibt. Natürlich<br />
wird dank der modernen Logistik<br />
auch im tiefsten Winter<br />
Sommergemüse aus aller<br />
Herren Länder angeboten, aber<br />
die tragen oft einen großen<br />
CO -Rucksack mit sich herum.<br />
2<br />
Kraut war über viele Jahrh<strong>und</strong>erte<br />
überlebenswichtig <strong>für</strong> die<br />
bäuerliche Bevölkerung.<br />
Ursprünglich entstanden alle<br />
Kraut- <strong>und</strong> Kohlarten aus<br />
einem Wildkohl, der an<br />
den Küsten des Mittelmeeres<br />
<strong>und</strong> des<br />
Atlantiks wuchs.<br />
Noch heute<br />
wachsen in England, Dänemark<br />
<strong>und</strong> Nordfrankreich<br />
Wildkohlformen. Kraut durch<br />
Gärung haltbar zu machen,<br />
diese Idee hatten wohl schon<br />
die Griechen. Sauerkraut wurde<br />
erstmals im vierten Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
vor Christus vom griechischen<br />
Arzt Hippokrates erwähnt.<br />
Damals gab es jedoch<br />
nur lose Blattformen. Krautköpfe<br />
entstanden erst später<br />
durch Züchtung. Herr <strong>und</strong> Frau<br />
Österreicher essen pro Jahr im<br />
Schnitt 6,9 Kilo – 1994 waren<br />
es nur 5,2 Kilo. Roman Musch<br />
Der<br />
Farbstoff im<br />
Rotkraut ist mit jenem<br />
des Rotweins verwandt<br />
<strong>und</strong> wirkt ähnlich ges<strong>und</strong><br />
AMA<br />
KoCH-TiPPS<br />
u rotkrautfarbe hält sich hartnäckig<br />
auf Fingern <strong>und</strong> Schneidbrett.<br />
Tipp: Vorher mit Zitronensaft<br />
einreiben – die Farbe geht<br />
nachher besser ab.<br />
u auch ins Kraut gehört Zitronensaft<br />
oder ein säuerlicher apfel,<br />
damit die Farbe beim Kochen<br />
erhalten bleibt.<br />
u Bei manchen Menschen entfaltet<br />
Kraut eine leicht blähende<br />
Wirkung. Dem kann man durch<br />
Beigabe von Kümmel, Koriander,<br />
Lorbeerblättern oder Wacholderbeeren<br />
begegnen, die dem entgegenwirken.<br />
LaGerunG<br />
u Knapp über null<br />
Grad ist Kraut über<br />
Wochen oder gar Monate<br />
frisch. ausnahme<br />
ist das erste Kraut im<br />
Frühsommer, das sich<br />
nur einige Tage im Kühlschrank<br />
hält.<br />
u Kraut aus heimischer<br />
Produktion ist fast ganzjährig erhältlich.<br />
auf 900 Hektar werden<br />
in Österreich r<strong>und</strong> 35.000 Tonnen<br />
pro Jahr erzeugt.<br />
u Frisches Sauerkraut sollte<br />
rasch verzehrt werden, da es an<br />
der Luft nachgären kann.<br />
Vier Eisstockkönige aus Leska<br />
Neuhold, Weissenbacher, Tieber <strong>und</strong> Hierzer ließen im großen Finale des Tuniers nix anbrennen<br />
a<br />
m Eis ist der Bezirk<br />
Weiz eine Großmacht.<br />
Mit drei Teams unter<br />
den besten sieben stellten die<br />
Oststeirer beim <strong>Land</strong>eseisschießen<br />
in der Eishalle Frohnleiten<br />
ihre Vormachtstellung<br />
beim <strong>Land</strong>jugend-Stocksport<br />
eindrucksvoll unter Beweis. Im<br />
Finale gewann das Team Leska<br />
gegen Vorjahressieger Groß St.<br />
Florian klar mit 20:8. Bernhard<br />
Neuhold, Thomas Weissenbacher,<br />
Andreas Tieber <strong>und</strong> Manfred<br />
Hierzer holten nach sieben<br />
Jahren den Eisschützen-Lan-<br />
Das Team<br />
Leska sicherte<br />
sich<br />
mit einem<br />
20:8 Finalerfolg<br />
den<br />
Titel beim<br />
Stocksportturnier<br />
der<br />
<strong>Land</strong>jugend.<br />
Trotz des<br />
Ehrgeizes<br />
kam der<br />
Spaß nicht<br />
zu kurz<br />
desmeistertitel wieder in die<br />
Stocksporthochburg Weiz. Im<br />
Vorjahr mussten sie sich noch<br />
mit dem dritten Rang begnügen.<br />
Bronze ging mit dem<br />
Team Langenwang an einen<br />
weiteren Mitfavoriten.<br />
Bedeutendes Turnier<br />
Mit 29 Teams aus zwölf Bezirken<br />
ist das <strong>Land</strong>eseisschießen<br />
der <strong>Land</strong>jugend eines der<br />
größten Stocksport-Jugendturniere<br />
der Steiermark. Die 130<br />
StocksportlerInnen zeigten<br />
Sport auf höchstem Niveau.<br />
Unter den Top Ten waren<br />
Teams aus sechs Bezirken vertreten.<br />
Lediglich die beim Eisschießen<br />
traditionell starken<br />
Weizer schafften es, alle drei<br />
Teams unter die besten sieben<br />
zu bringen. Beim <strong>Land</strong>eseisschießen<br />
kommen aber auch<br />
Spaß <strong>und</strong> Gemeinschaft nicht<br />
zu kurz, was sicherlich mit ein<br />
Gr<strong>und</strong> da<strong>für</strong> ist, dass sich alljährlich<br />
so viele Teams dem<br />
sportlichen Wettkampf stellen<br />
<strong>und</strong> sich das Eisschießen ungebrochener<br />
Beliebtheit erfreut.<br />
Franz Heuberger<br />
ToP Ten<br />
29 Teams aus zwölf Bezirken<br />
traten gegeneinander an<br />
1. Platz Leska (WZ)<br />
2. Platz Groß St. Florian i (DL)<br />
3. Platz Langenwang i (MZ)<br />
4. Platz Groß St. Florian ii (DL)<br />
5. Platz Gschmaier (WZ)<br />
6. Platz Hartberg (HB)<br />
7. Platz Passail-Hohenau (WZ)<br />
8. Platz Tulwitz (Gu)<br />
9. Platz Dechantskirchen (HB)<br />
10. Platz St. Johann i.S. (LB)<br />
acht zu reduzieren. LANDJUGEND<br />
Wer schwere Stöcke schwingt, darf auch Hunger haben LJ<br />
W enn<br />
BrennPunKT<br />
Roman Musch<br />
redakteur<br />
Greinbach<br />
5<br />
ich an meine Fachschulzeit zurückdenke,<br />
erinnere ich mich an<br />
den Spitznamen des Internats –<br />
Krautburg. Leider wurde die Küche diesem<br />
Namen nicht gerecht, denn ich liebe Kraut,<br />
aber es kam nur selten auf den Tisch.<br />
Früher einmal war das anders – Spitznamen<br />
kommen ja auch nicht von ungefähr.<br />
Kraut war lebenswichtig <strong>und</strong> wurde mit<br />
Erdäpfeln fast täglich gereicht. Aber mit<br />
dem Wohlstandsaufschwung wurden die<br />
guten alten Speisebegleiter verschmäht <strong>und</strong><br />
gerieten in Vergessenheit. Zum Beispiel das<br />
Grubenkraut, das Anfang der 1970-Jahre<br />
verschwand aber vor wenigen Jahren<br />
in Fischbach als Delikatesse wiederbelebt<br />
wurde.<br />
Auch wenn Wirsing, Weiß-, Rot- <strong>und</strong> Sau-<br />
Traut dem Kraut<br />
erkraut wieder einen kleinen Aufschwung<br />
erleben, über den Ruf der Hausmannskost<br />
kommen sie nur schwer hinaus. Meist muss<br />
Kraut als Beilage zu traditionellen, üppigen<br />
Gerichten herhalten. Dabei hätte das billige<br />
Wintergemüse viel mehr drauf, wie unser<br />
Rezepttipp auf Seite 11 beweist (Sauerkraut-Schoko-Torte).<br />
Ein Appell an alle Köchinnen <strong>und</strong> Köche:<br />
Traut dem Kraut mehr zu! Es taugt<br />
als Salat, Suppe, Vorspeise, Hauptspeise,<br />
Nachspeise, kostet wenig, ist ges<strong>und</strong>, hält<br />
schlank, ist fast ganzjährig aus der Region<br />
verfügbar <strong>und</strong> hat auch geschmacklich viel<br />
zu bieten.<br />
Deshalb gibt´s bei mir heute Abend auch<br />
ein traumhaftes Wirsing-Risotto.<br />
a ufstehen<br />
JunG & FreCH<br />
Astrid Riegelnegg<br />
Stv. <strong>Land</strong>esleiterin<br />
St. Johann im Sausal<br />
am frühen Morgen wenn<br />
es draußen noch finster ist, Schneefahrbahn,<br />
den ganzen Tag in der<br />
Kälte verbringen, lange Wartezeiten, Ärger<br />
über die gegnerischen Teams…<br />
Aus meiner Sicht sprach beim diesjährigen<br />
<strong>Land</strong>eseisstockturnier vieles dagegen, einen<br />
freien Samstag <strong>für</strong> diese Veranstaltung<br />
zu „opfern“. Jedoch bewiesen 120 motivierte<br />
TeilnehmerInnen das Gegenteil. Es<br />
Stocksport<br />
stellt sich mir die Frage, warum dieser traditionsreiche<br />
Sport, der seit jeher als Zeitvertreib<br />
<strong>für</strong> lange Wintertage gesehen wurde,<br />
der Jugend auch heute noch so große<br />
Freude bereitet.<br />
Nach einem ganzen Tag am Eis denke ich,<br />
es ist das Gefühl von Zusammenhalt <strong>und</strong><br />
Gemeinschaft, das Jugendliche nach wie<br />
vor zu diesem Sport führt. Nicht immer<br />
steht der sportliche Wettkampf im Vordergr<strong>und</strong>,<br />
aber die Mischung aus Kraft <strong>und</strong><br />
Feingefühl gepaart mit den richtigen Materialien<br />
stacheln die Teams zu Höchstleistungen<br />
an. Diese Balance zwischen gelebter<br />
Tradition, Gemeinschaft <strong>und</strong> Wettbewerb<br />
trägt zur Anziehungskraft des Eisstockschießens<br />
bei. Und nicht zuletzt sind<br />
die Veranstaltungen der <strong>Land</strong>jugend immer<br />
ein Garant <strong>für</strong> Spaß <strong>und</strong> gute Laune!