05.12.2012 Aufrufe

Afrikanische Kunst - Koller Auktionen

Afrikanische Kunst - Koller Auktionen

Afrikanische Kunst - Koller Auktionen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Afrikanische</strong> <strong>Kunst</strong><br />

101 Abb. S. 11<br />

MAUREN PFOSTEN<br />

Marokko. H 75 cm.<br />

Provenienz: Nachlass Guido Würth, Zürich<br />

Einer der vier Pfosten eines maurischen Frauensattelgestells (amsqab).<br />

Weiterführende Literatur: Wolfgang Creyaufmüller (1983).<br />

Nomadenkultur in der Westsahara. Hallein: Burgfried-Verlag.<br />

CHF 100.- / 200.-<br />

(€ 70.- / 150.-)<br />

102 Abb. S. 11<br />

DJENNÉ FIGUR<br />

Mali. H 28 cm. Terrakotta.<br />

Provenienz: Nachlass Hermann Brügger, Solothurn.<br />

Thermolumineszenz-Altersbestimmung: ca. 380 Jahre.<br />

Die alte Stadt Djenné wurde um 800 n. Ch. gegründet und gehörte zum<br />

Reich Ghana. Sie war die wesentlichste Handelsstation für Karawanen,<br />

die die Sahara durchquerten, und damit auch Bindeglied zwischen<br />

Schwarzafrika und Mittelmeer.<br />

In der Region dieser Stadt wurden seit 1943 durch Flusslaufänderungen<br />

Terrakotten und Objekte aus Metall gefunden. Obwohl diese Region<br />

schon damals islamisiert war, entwickelte sich dort offensichtlich parallel<br />

eine figürliche <strong>Kunst</strong>.<br />

Naturwissenschaftliche Analysen datieren die Funde zwischen Anfang<br />

des 11. Jh. und Ende des 17. Jh.<br />

Weiterführende Literatur:Devisse, J. / Vernet, R. et al. (1993).<br />

Vallées du Niger.Paris: Éditions de la Réunion des Musées Nationaux.<br />

CHF 1 000.- / 1 500.-<br />

(€ 750.- / 1 120.-)<br />

103 Abb. S. 11<br />

DJENNÉ FIGUR<br />

Mali. H 28 cm. Terrakotta.<br />

Provenienz: Nachlass Hermann Brügger, Solothurn.<br />

Thermolumineszenz-Altersbestimmung: ca. 280 Jahre.<br />

Beschrieb siehe Lot 102.<br />

CHF 1 000.- / 1 500.-<br />

(€ 750.- / 1 120.-)<br />

104<br />

DOGON MASKE<br />

Mali. H 76,5 cm.<br />

Provenienz:<br />

Galerie Walu, Zürich.<br />

Ralph Bänziger, Zürich.<br />

CHF 4 000.- / 6 000.-<br />

(€ 2 990.- / 4 480.-)<br />

| 2<br />

105* Abb. S. 11<br />

DOGON MASKE.<br />

Mali. H: 65cm.<br />

CHF 500.- / 800.-<br />

(€ 370.- / 600.-)<br />

106 Abb. S. 11<br />

MARKA MARIONETTE<br />

Mali. H 43,5 cm.<br />

Provenienz: Schweizer Privatsammlung.<br />

Die Marka lassen sich in zwei Gruppen einteilen: Die in Mali ansässigen<br />

Soninke-Marka und die in Burkina Faso beheimateten Dafing.<br />

Die Soninke-Marka nähern sich in ihren Kultobjekten den benachbarten<br />

Bamana an, wobei ihre Figuren, wie im vorliegenden Fall, einen abstrakten<br />

Körper und einen länglicheren Kopf aufweisen und mit ornamental verziertem<br />

Metall beschlagen wurden.<br />

Diese Marionette stellt wie bei den benachbarten Bamana eine junge<br />

ideale Frau dar, welche bei Sing- und Tanzauftritten mitgetragen und<br />

nahe der Tanzfläche aufgestellt wurde. Sie sollte einerseits das Konzept<br />

von Schönheit und Grazie mitklingen lassen und andererseits zusätzliche<br />

Aufmerksamkeit auf die Vorführungen lenken und somit die Zahl der<br />

Gaben erhöhen, die die Tänzer von den Zuschauern erhielten.<br />

Weiterführende Literatur: Groux, Reginald (2008).<br />

Marionnettes du Mali. Montreuil-sous-Bois: Éditions Gourcuff Gradenigo.<br />

CHF 300.- / 400.-<br />

(€ 220.- / 300.-)<br />

Dogon Masken (Lot 104 und 105)<br />

Die Dogon sind im westlichen Kulturkreis vor allem für ihre <strong>Kunst</strong><br />

bekannt. Die unverkennbar geometrische, reduzierte bis karge Formensprache<br />

macht aus ihren <strong>Kunst</strong>werken faszinierende Beispiele traditioneller<br />

afrikanischer <strong>Kunst</strong>. Die Werke stammen aus der interessanten<br />

Mythologie dieser im Gebiet der Hombori-Berge in verstreuten Dörfern<br />

angesiedelten Volksgruppe.<br />

Die Dogon tanzen vielfältige Maskentypen, die den awa-Gesellschaften<br />

gehören und hauptsächlich anlässlich der dama-Beerdigungsfeierlichkeiten<br />

zu Ehren der Ahnen erscheinen. Sie stellen Tiere, Dinge oder Menschen<br />

dar und sind aus Pflanzenfasern, Stoff oder Holz gefertigt.<br />

Eine der Tiermasken ist die hier angebotene dyodyomini-Maske, auch<br />

picoreur genannt (Lot 104), die einen mythischen Vogel darstellt. Die<br />

weibliche Figur, die die Maske krönt, stellt Yasigine dar, die einzige Frau<br />

im Männer-bund. Der Legende nach hat sie den Vogel einst gefüttert, um<br />

seine Gunst zu erlangen. Dabei wurde sie von einem alten Mann beobachtet,<br />

der daraufhin eine entsprechende Maske anfertigen liess.<br />

Lot 105 ist die mythische Antilope walu, die vom Schöpfergott amma<br />

beauftragt worden war, die Sonne vor dem Zugriff des Fuchses yurugu<br />

zu bewahren. Aus Rache über sein vergebliches Bemühen bohrte der<br />

Fuchs Löcher in den Boden, so dass die Antilope stürzte und sich schwer<br />

verletzte. Trotz der Pflege durch die acht Ahnen der Menschen starb sie.<br />

Der Tanz der walu-Maske spiegelt diese mythische Begebenheit wider.<br />

Weiterführende Literatur: Bilot, Alain / NDiaye, Francine et al. (2001).<br />

Masques du pays Dogon. Paris: Adam Biro.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!