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Afrikanische Kunst - Koller Auktionen

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<strong>Afrikanische</strong> <strong>Kunst</strong><br />

134*<br />

YORUBA STAB<br />

Nigeria. H 72,5 cm.<br />

Provenienz: deutsche Privatsammlung.<br />

Zu den berühmtesten Gottheiten im Pantheon der Yoruba zählt shango,<br />

der Gott des Donners und des Blitzes. Der shango-Kult setzte sich fast im<br />

ganzen Yoruba-Land zum grossen Teil deshalb so erfolgreich durch, weil<br />

der Gott dem Glauben zufolge als vierter König in Oyo regiert haben soll.<br />

Im 17. und 18. Jh. war Oyo das Zentrum des Oyo-Reichs, das über zahlreiche<br />

Yoruba-Königtümer herrschte.<br />

Den lokalen Mythen zufolge war shango der vierte alafin (Herrscher des<br />

Palastes) von Oyo. Die Traditionen beschreiben shango als einen ziemlich<br />

unverantwortlichen Herrscher mit einem gewalttätigen Temperament, der<br />

mit Feuerwerk spielte und seinen Palast niederbrannte. Schliesslich wurde<br />

er aus der Stadt verjagt und er erhängte sich aus Verzweiflung.<br />

Seine Anhänger lehnen diese Version jedoch ab und propagieren eine<br />

andere Darstellung des Mythos: Ihrem Glauben zufolge stieg er in den<br />

Himmel auf, wo er sich in Gewittern offenbart. Er schleudert seine Donnerkeile<br />

(edun ara) vom Himmel und setzt dabei den Busch oder Häuser in<br />

Brand.<br />

Das bekannteste Emblem und Symbol des shango-Kults ist der Tanzstab<br />

oshe-shango mit der Darstellung zweier Donnerkeile in Form einer Doppelaxt,<br />

die hier auf dem Kopf eines Reiters zu sehen ist.<br />

Weiterführende Literatur: Eisenhofer, Stefan (1997).<br />

Kulte, Künstler, Könige in Afrika. Linz: Oberösterreichisches Landesmuseum.<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 490.- / 2 240.-)<br />

135*<br />

YORUBA STAB<br />

Nigeria. H 61 cm.<br />

Provenienz: deutsche Privatsammlung.<br />

Beschrieb siehe Lot 134.<br />

CHF 2 000.- / 3 000.-<br />

(€ 1 490.- / 2 240.-)<br />

| 28<br />

136*<br />

YORUBA LÖFFEL<br />

Nigeria. H 86,5 cm.<br />

Provenienz: deutsche Privatsammlung.<br />

Der Ogboni-Bund ist eine bedeutende sozio-religiöse Institution der traditionellen<br />

Gesellschaft der Yoruba, in der die Gründerväter und -mütter<br />

verehrt werden.<br />

Dieser grosse Löffel wurde wahrscheinlich für die Erelu genannte weibliche<br />

Würdenträgerin des Ogboni-Bundes geschnitzt. Sie repräsentiert die<br />

Frauen der Gemeinschaft und wird auch Olupon (Löffelhalterin) genannt.<br />

Seine Verwendung wird von Robert Farris Thompson wie folgt beschrieben:<br />

„Diese umherwandernden Löffel werden beim Tanz in die Höhe<br />

gehalten und vom Sprecher des Hauses mit Nahrung gefüllt; die Tänzer<br />

mit den Löffeln singen dabei Loblieder auf den Sprecher als Herrn der<br />

Nahrung.“<br />

Weiterführende Literatur: Thompson, Farris Robert (1976).<br />

Black Gods and Kings. Bloomington: Indiana University Press.<br />

CHF 4 000.- / 6 000.-<br />

(€ 2 990.- / 4 480.-)

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