Petschau – Reiseführer - Laverna Romana, sro
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denkmäler und sehenswürdigkeiten von petschau<br />
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petschau<br />
ler ist unbekannt. Einige Forscher glauben, die Gemälde haben eine mystische und astrologische<br />
Bedeutung (Symbole der Sonne, des Mondes, der Sterne, usw.). Sowohl die<br />
Kapelle als auch die Gemälde befi nden sich leider in einem schlechten Zustand. Schon im<br />
19. Jahrhundert wurde die Kapelle als Speicher benutzt.<br />
Umbauvorschlag nach den Planen der Architekten J. Zitek<br />
und J. Mocker<br />
Der historische Kern der Burg besteht<br />
aus zwei viereckigen Türmen, die im ersten<br />
Viertel des 16. Jahrhunderts durch einen<br />
Wohnpalast mit 15 Sälen verbunden<br />
und architektonisch vereinigt wurden<br />
(1524). Es geschah unter der Herrschaft<br />
der Pfl ugs von Rabenstein, die die Burg<br />
im Geiste der späten Gotik und Renaissance<br />
„modernisierten“. Im Palast haben<br />
sich zahlreiche wundervolle Portale und<br />
Fenstergewände aus der ersten Hälf-<br />
te des 16. Jahrhunderts erhalten. Einige Portale wurden hier erst später, am Ende des<br />
19. Jahrhunderts, eingesetzt. Sie stammen aus Neuhof (Nový dvůr) und aus dem Schloss in<br />
Th eusing (Toužim). Die Portale sind mit verschiedenen Zeichen der Steinmetzer signiert.<br />
Als die Burg am Anfang des 16. Jahrhunderts umgebaut wurde, wurde zu ihrem gotischen<br />
Teil ein Renaissanceschloss, der sog. Pfl ugsche Palast (Pfl ugsche Häuser) angebaut. Auf<br />
dem Hof ist das Wappen der Pfl ugs von Rabenstein zu sehen, das ihre Schlüsselbedeutung<br />
für die Geschichte der Burg und des Städtchens <strong>Petschau</strong> symbolisiert.<br />
Als 1623 der mächtige zylinderförmige Turm erniedrigt wurde, wurde das Aussehen der<br />
Burg von <strong>Petschau</strong> noch mehr geändert. Der Turm wurde allmählich von einem Wach-<br />
und Verteidigungsbergfried zu einem Aussichtsturm. Während des Dreissigjährigen Krieges<br />
verfi el die Burg ziemlich. Nach dem Krieg sollte sie nach den Plänen des Militärkommandanten<br />
Johan Lacron wieder befestigt werden. Doch dazu war nicht genug Geld und<br />
so wurde nur die sog. Lacron-Bastion über dem Burggraben gebaut (1656).<br />
Im 18. Jahrhundert wurde die Burg nur wenig umgebaut. Das Torso des zylinderförmigen<br />
Turms musste auf nur 6 Meter erniedrigt werden. Von dem ursprünglich gotischen Turm<br />
haben sich nur die Grundmauern mit dem Allianzwappen der Familien Questenberg und<br />
Kaunitz erhalten.<br />
Zum letztenmal wurde die Burg von <strong>Petschau</strong> in den Jahren 1861<strong>–</strong>1865 nach den Plänen<br />
der Architekten Josef Zítek und Josef Mocker umgebaut. Der Umbau war ziemlich klein<br />
im Unfang. Die beiden Architekten legten dem Besitzer der Burg (Beaufort) die Pläne<br />
für einen radikalen Umbau der mittelalterlichen Burg im Geiste des romantischen Historismus,<br />
vor. Zum Glück war Beaufort mit den Plänen nicht einverstanden und die Burg<br />
hat sich ihr altertümliches Aussehen erhalten, das jeden Besucher von <strong>Petschau</strong> fasziniert.