Circus Arm Circus Arm - Terre des Hommes
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Für alle, die dieser Aufforderung nachkommen möchten, hier zuvor noch ein paar einführende<br />
Gedanken und Informationen.<br />
Millenniumsentwicklungsziele<br />
Millenniumsentwicklungsziele – was für ein Wortmonster! Muss nicht etwas, das sich hinter<br />
einem solchen drögen Wortungetüm verbirgt, trocken und langweilig sein? Weit gefehlt!<br />
Nimmt man die Millenniumsentwicklungsziele ernst, enthalten sie Dynamik pur.<br />
Als sich im Jahr 2000 189 Staats- und Regierungschefs aus aller Welt bei den Vereinten Nationen<br />
trafen, verpflichteten sie sich, die Menschen »aus den erbärmlichen und entmenschlichenden<br />
Lebensbedingungen der extremen <strong>Arm</strong>ut zu befreien.«<br />
Wie dringend dieser Vorsatz war und noch immer ist, zeigen bereits die nackten Zahlen: 1,1<br />
Milliarden Menschen leiden unter extremer <strong>Arm</strong>ut. Sie müssen versuchen, mit weniger als<br />
einem US-Dollar am Tag zu überleben. Schulbesuch ist unter solchen Bedingungen für mehr<br />
als 100 Millionen Kinder nicht denkbar.<br />
Es lag auf der Hand, dass etwas getan werden musste. Darum unterzeichneten die Staatsund<br />
Regierungschefs die Millenniumserklärung. In ihr verpflichteten sie sich, sich dafür einzusetzen,<br />
dass <strong>Arm</strong>ut und Hunger, die Ungleichheit unter den Geschlechtern, die Umweltzerstörung<br />
und HIV/AIDS beseitigt oder zumin<strong>des</strong>t zurückgedrängt werden. Sie versprachen, dass<br />
mehr Menschen Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und sauberem Trinkwasser<br />
haben sollten. Bis zum Jahre 2015 sollen in diesen Bereichen entscheidende Fortschritte gemacht<br />
werden. Das versprachen sie den Völkern und schrieben dieses Versprechen in den<br />
Millennium Development Goals (MDGs) fest.<br />
Gemeinsam müssen wir jetzt darauf achten, dass dieses Versprechen auch gehalten wird,<br />
denn Regierungen können sehr vergesslich sein. Und so hochgesteckt die Ziele auch sind,<br />
sie lassen sich erreichen. Das technische Wissen dazu ist vorhanden, was oft fehlt, ist der politische<br />
Wille, Taten folgen zu lassen und die Ziele auch Schritt für Schritt zu verwirklichen.<br />
Man wird die Regierungen ständig daran erinnern müssen, dass zu Beginn eines jeden Kapitels<br />
der Millenniumserklärung, die sie unterschrieben haben, zu lesen ist: »Wir werden keine<br />
Mühen scheuen, alles was in unserer Macht steht zu tun, um diese Ziele zu erreichen.«<br />
Nehmen wir die Regierungen beim Wort und zeigen wir ihnen beständig, dass wir nicht<br />
vergessen, was sie uns versprochen haben.<br />
Das gilt besonders auch für Kinder und Jugendliche. Denn wenn die Millenniumsentwicklungsziele<br />
nicht umgesetzt werden, werden vor allem sie die Leidtragenden sein. Sie werden<br />
die Folgen unseres Handelns und Nicht-Handelns zu spüren bekommen. Nur wenn wir die<br />
Ziele ernst nehmen und uns mit aller Kraft für ihr Erreichen einsetzen, können die Weichen<br />
hin zu einer gerechteren Globalisierung gestellt werden. Darum dürfen die Kinder und<br />
Jugendlichen diese Themen nicht den Erwachsenen überlassen. Es ist wichtig, dass sie sich<br />
einmischen.<br />
Anmerkungen zum Theaterstück<br />
Eine Möglichkeit, sich einzumischen, bildet das Theater spielen. Mit Theater lässt sich ein<br />
Anliegen sehr direkt ausdrücken. Und es kann nachhaltiger wirken als allein durch Zahlen und<br />
Statistiken.<br />
Das Stück »<strong>Circus</strong> <strong>Arm</strong>« ist der Versuch einer Antwort auf die Frage, warum wir in Wohlstand<br />
leben und die meisten Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika sich aus <strong>Arm</strong>ut und<br />
Elend nicht befreien können. Es ist ein Stück, das bereits 1979 von Reinhardt Jung, einem<br />
damaligen Mitarbeiter von terre <strong>des</strong> hommes, der inzwischen leider verstorben ist, ge-