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TK spezial Ausgabe 2 - Juni 2011 - Techniker Krankenkasse

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Inhaltsverzeichnis<br />

Patienten ohne Grenzen<br />

InformatIonsdIenst der technIker krankenkasse<br />

Babyfocus<br />

Städtewettbewerb Organspende<br />

Für eine bessere Versorgung<br />

psychisch Erkrankter<br />

In Deutschland wurde 1975 eine Psychiatriereform eingeleitet, die psychisch Erkrankten<br />

viele Verbesserungen gebracht hat. Zu den wichtigsten zählen sicherlich die<br />

Gleichstellung psychischer und körperlicher Erkrankungen sowie die Eingliederung<br />

psychisch erkrankter Menschen in das gesellschaftliche Leben.<br />

Den aktuellen Herausforderungen ist<br />

das vor 36 Jahren geschaffene System<br />

aber nur unzureichend gewachsen.<br />

Aus den begrenzten Ressourcen des<br />

Gesundheitssystems muss ein dramatisch<br />

gestiegener Behandlungsbedarf<br />

finanziert werden: So ist in NRW in den<br />

letzten zehn Jahren die Zahl der<br />

Fehltage wegen psychischer Erkrankungen<br />

bei den <strong>TK</strong>-Versicherten um 97<br />

Prozent gestiegen.<br />

Das historisch gewachsene Versorgungs- und Finanzierungssystem erweist sich<br />

dabei als zunehmend überfordert. Je nach Bundesland schwanken die Bettendichte<br />

und der Anteil tagesklinischer Angebote innerhalb der psychiatrischen Versorgung<br />

erheblich. Es fehlen Anreize, Patienten in ihrem häuslichen Umfeld zu stabilisieren und<br />

die Verzahnung von ambulantem mit stationärem Bereich hat sich zwar als wirkungsvoll<br />

erwiesen, findet aber noch zu selten statt.<br />

Patient steht im Mittelpunkt<br />

Ein entscheidendes Hindernis auf dem Weg zu einer besseren Versorgung psychisch<br />

erkrankter Menschen stellt dabei das bisherige Entgeltsystem dar, denn die vollstationäre<br />

Aufnahme bringt dem Krankenhaus den höchsten Erlös. Die <strong>TK</strong> hat daher<br />

Vorschläge für eine Weiterentwicklung des Entgeltsystems in der Psychiatrie entwickelt.<br />

Statt wie bisher nach Belegungstagen zu vergüten, setzt die <strong>TK</strong> auf ein diagnosebezogenes<br />

Budgetsystem über alle Sektoren. Das <strong>TK</strong>-Entgeltsystem stellt den<br />

Patienten in den Mittelpunkt und setzt damit die richtigen Akzente für eine sektorübergreifende<br />

Versorgungsform, die den erkrankten Menschen direkt zugute kommt.<br />

Zudem sollten der Vergütung anerkannte Qualitätskriterien zugrunde gelegt werden.<br />

Heute dagegen verhindern unterschiedliche Behandlungsstandards und die damit<br />

einhergehende Intransparenz eine an der Versorgungsqualität orientierte Verteilung<br />

der Finanzmittel.<br />

Auf einer Fachtagung am 16. Mai <strong>2011</strong> hat die <strong>TK</strong>-Landesvertretung NRW das<br />

Konzept mit Experten ausführlich diskutiert.<br />

Die Ergebnisse dieses Expertengespräches und weiterführende Informationen<br />

zum Thema unter www.tk.de/lv-nordrhein-westfalen<br />

nordrhein-westfalen<br />

Editorial<br />

Nr. 2 /<strong>Juni</strong> <strong>2011</strong><br />

Liebe Leserin,<br />

lieber Leser,<br />

drei von vier<br />

Deutschen<br />

stehen der<br />

Organspende<br />

positiv gegenüber.<br />

Trotzdem warten<br />

allein in Nordrhein-Westfalen<br />

3.800 Menschen auf ein lebensrettendes<br />

Organ. Denn nur etwa<br />

jeder Siebte hat auch einen<br />

Organspendeausweis und kommt<br />

damit als Spender infrage. Damit<br />

möglichst viele Menschen eine<br />

bewusste Entscheidung für oder<br />

gegen Organspende treffen, informiert<br />

die <strong>TK</strong> schon seit Langem<br />

ihre Versicherten ausführlich über<br />

dieses Thema. Jetzt startet die<br />

<strong>TK</strong> in 15 NRW-Kommunen einen<br />

Städtewettbewerb pro Organspende.<br />

Im Internet oder vor Ort am<br />

<strong>TK</strong>-Stand können die Bürger einen<br />

Organspendeausweis anfordern<br />

und damit für ihre Stadt punkten.<br />

Gewinner wird die Kommune mit<br />

der größten Bürgerbeteiligung. Ich<br />

würde mich freuen, wenn sie sich<br />

an unserer Aktion beteiligen. Alles<br />

über den Wettbewerb erfahren Sie in<br />

dieser <strong>TK</strong>-<strong>spezial</strong>-<strong>Ausgabe</strong>.<br />

Günter van Aalst<br />

Leiter der <strong>TK</strong>-Landesvertretung<br />

Nordrhein-Westfalen


Patienten ohne Grenzen?<br />

EU erleichtert die medizinische<br />

Behandlung im Ausland<br />

Mit großer Mehrheit haben die Abgeordneten des Europaparlaments im Januar <strong>2011</strong><br />

eine Richtlinie verabschiedet, die die grenzüberschreitende Inanspruchnahme von<br />

Gesundheitsleistungen für viele Europäer deutlich erleichtern soll. Kernpunkt der<br />

neuen Regelung ist, dass ein EU-Bürger grundsätzlich die Kosten einer Behandlung<br />

erstattet bekommt, wenn diese Behandlung zu den Leistungen zählt, die auch im<br />

Heimatland gewährt werden. Gezahlt wird von den <strong>Krankenkasse</strong>n bis zu der Höhe,<br />

die die Behandlung im eigenen Land kosten würde. Eine Vorabgenehmigung von den<br />

<strong>Krankenkasse</strong>n im Heimatland braucht es zukünftig nur noch, wenn es um einen<br />

Krankenhausaufenthalt oder um eine besonders kostenintensive Leistung geht.<br />

Chancen für NRW<br />

Profitieren werden nicht nur Patienten, die in ihrem Land lange auf eine bestimmte<br />

Behandlung warten müssen oder dort keinen Arzt für ihre Erkrankung finden. Chancen<br />

eröffnen sich auch denjenigen Staaten, die – wie die Bundesrepublik – eine im<br />

europäischen Vergleich überdurchschnittliche medizinische Qualität anbieten können.<br />

Hier ist Nordrhein-Westfalen mit seinen sieben Universitätskliniken, <strong>spezial</strong>isierten<br />

Einrichtungen wie dem Herz- und Diabeteszentrum in Bad Oeynhausen und vielen<br />

Spezialabteilungen gut aufgestellt. Dazu kommt die gemeinsame Grenze mit Belgien<br />

und den Niederlanden. Schon vor Inkrafttreten der Richtlinie kam die Hälfe der<br />

ausländischen Patienten in NRW-Krankenhäusern aus diesen beiden Ländern. Will<br />

sich NRW als Gesundheitsregion im europäischen Gesundheitsmarkt etablieren,<br />

werden sich die Krankenhäuser aber nicht nur einem Qualitäts-, sondern auch einem<br />

Preiswettbewerb stellen müssen. Im Folgenden lesen Sie ein Interview mit Günter<br />

Danner, stellvertretender Direktor der Europavertretung der Deutschen Sozialversicherung<br />

in Brüssel und Europaexperte der <strong>Techniker</strong> <strong>Krankenkasse</strong>, zu den Auswirkungen<br />

der aktuellen Beschlüsse des Europaparlaments.<br />

„Die nationalen sozialen Gesundheitssysteme sind verschieden<br />

und werden es auch bleiben“<br />

<strong>TK</strong> <strong>spezial</strong>: Sind die jetzt beschlossenen Regelungen der endgültige Durchbruch in<br />

Richtung eines europäischen Gesundheitsmarktes?<br />

Danner: Ich würde hier nicht unbedingt von einem „Durchbruch“ sprechen wollen.<br />

Dank einer vorausschauenden Gesetzgebung der Bundesregierung bestand für<br />

Personen aus dem deutschen Rechtskreis schon lange Klarheit. Eigentlich ändert sich<br />

hier nicht so besonders viel. Wichtiger dürfte sein, dass Staaten mit Wartelistenversorgung<br />

künftig im Sinne des Kranken werden handeln müssen.<br />

<strong>TK</strong> <strong>spezial</strong>: Was wird sich für Patienten aus Deutschland konkret ändern, wenn die<br />

einzelnen Staaten die Regelungen umgesetzt haben?<br />

Danner: Viele ausländische Systeme sind völlig staatsgesteuert und infolge der<br />

Steuerfinanzierung abhängig von der öffentlichen Kassenlage. Auch aus diesem<br />

Grund gibt es die vielen Wartelisten wie in Skandinavien, in Großbritannien oder in den<br />

jetzt von Finanzmiseren heimgesuchten Staaten Griechenland, Portugal, Spanien oder<br />

Irland. Künftig wird es nicht mehr ohne Weiteres möglich sein, Kranke „nach Aktenlage“<br />

auf einen Termin warten zu lassen. Von dort erwarte ich eine zunehmende<br />

Auslandsnachfrage. Aus deutscher Sicht ist es schwer verständlich, warum sich ein<br />

Kranker ins Ausland begeben muss, wo die Systeme selten besser sind als unser<br />

eigenes Angebot. Die Umsetzung wird auch noch dauern – die Frist läuft für 30<br />

Monate nach Verabschiedung im Europäischen Rat. Spitzen sich die Krisenszenarios<br />

der Staatsfinanzen in den bekannten oder weiteren EU-Staaten zu, so erwarte ich dort<br />

einen Niedergang der Sozialsysteme. Auch dies könnte eine zusätzliche Auslandsnachfrage<br />

auslösen.<br />

Zur Person<br />

nordrheIn-Westfalen<br />

Günter Danner<br />

M. A., Ph. D.,<br />

Jahrgang<br />

1955. Studium<br />

der Ökonomie,<br />

Geschichte<br />

und<br />

International<br />

Relations<br />

in Großbritannien, Deutschland,<br />

Südafrika und den USA. Danner<br />

war Hilfsdozent an zwei Colleges<br />

in den USA und freier Journalist<br />

und ist seit 1982 bei der <strong>Techniker</strong><br />

<strong>Krankenkasse</strong>, heute dort als persönlicher<br />

Referent und Berater<br />

des Vorstandes in sozialökonomischen<br />

und sozialpolitischen<br />

Grundsatzfragen und dazu<br />

stellvertretender Direktor in der<br />

Europavertretung der deutschen<br />

Sozialversicherung in Brüssel.<br />

Regelmäßig nimmt er akademische<br />

Lehrverpflichtungen u. a. in<br />

Frankreich, Deutschland, Schweden<br />

und den USA wahr. Günter Danner<br />

berät mehrere Projekte in den<br />

EU-Kandidatenstaaten Mittel- und<br />

Osteuropas und Russland und nahm<br />

als Vortragender und Diskutant<br />

zu Fragen der Systemtechnik von<br />

EU-Gesundheitssystemen am<br />

Projekt „EU-China – Sozialschutz“<br />

teil. Neben zahlreichen Veröffentlichungen<br />

zu EU-relevanten und<br />

vergleichenden Fragen des<br />

Sozialschutzes ist er Autor des<br />

Buches „Die Europäische Union am<br />

Scheideweg – Wohlstandsprojekt,<br />

Wettlaufgesellschaft oder<br />

Wolkenkuckucksheim“.<br />

<strong>TK</strong> <strong>spezial</strong> 2 / <strong>2011</strong> 2


<strong>TK</strong> <strong>spezial</strong>: Freie Wahl der Behandler für die Patienten aus Europa auf der einen Seite<br />

der Grenze, genaue Bedarfsplanung bei den niedergelassenen Ärzten auf der<br />

anderen Seite – kippt die Gesetzgebung in Europa zukünftig auch Niederlassungsbeschränkungen?<br />

Danner: Die nationalen sozialen Gesundheitssysteme sind verschieden und werden<br />

es auch bleiben. Bei kritischer Beobachtung stellt man fest, dass es mit der sozialen<br />

Wirklichkeit in der EU eher weiter auseinandergeht. Gut für uns, denn die Großzügigkeit<br />

eines gleichgerichteten Modells wäre<br />

nämlich überaus gering – der kleinste<br />

gemeinsame Nenner des volkswirtschaftlich<br />

Machbaren zwischen Luxemburg und<br />

Bulgarien. In der Tat gab es bei manchen<br />

EU-Akteuren wilde Fantasien eines<br />

EU-Schnäppchenmarktes für Gesundheitsdienstleistungen.<br />

Im Zusammenwirken<br />

von Mitgliedsstaaten und Systemvertretern<br />

wie uns konnten dort zumindest<br />

solche Effekte vermieden werden, die<br />

auch unser System zerstört hätten.<br />

Natürlich braucht unser Versorgungssystem Planbarkeit, Berechenbarkeit und<br />

vertragsgestützten Leistungseinkauf. Nur so können u. a. Qualität, Quantität, Verfügbarkeit<br />

und Bezahlbarkeit gesichert werden. Bedarfsplanung und Mengenbegrenzung<br />

sind schon deshalb wichtig, damit das System auch morgen noch funktionieren kann.<br />

<strong>TK</strong> <strong>spezial</strong>: Ist das deutsche Gesundheitswesen vor dem Hintergrund des zunehmenden<br />

„Gesundheitstourismus“ im Wettbewerb mit anderen Staaten gut gerüstet<br />

oder muss an einigen Punkten noch nachgebessert werden?<br />

Danner: Wenn wir endlich damit aufhörten, unser System kaputtzureden und eine<br />

Politik hätten, die von den Fehlern und Unzulänglichkeiten anderer Staaten lernt, bevor<br />

man glaubt diese nachahmen zu müssen, wäre eigentlich alles ganz prima. Klar muss<br />

ein System fortentwickelt werden. Wir brauchen unsere Grundprinzipien: Selbstverwaltung,<br />

Staatsferne und relativ höhere Freiheitsgrade. Dazu sollten wir angesichts der<br />

Krise der öffentlichen Haushalte und der noch kommenden „Rettungsschirme“ von der<br />

Idee Abstand nehmen, dass mit „Steuerfinanzierung“ etwas zu gewinnen sei. Unsere<br />

medizinischen Angebote können sich sehen lassen. Seinen hohen ethischen Wert<br />

erlangt unser System ja nicht durch Super-Luxus-Angebote für Milliardäre, sondern<br />

durch solide und hochleistungsfähige Breitenversorgung. Wo sonst kann der sozialversicherte<br />

Patient seinen Arzt aus dem Kreis der Vertragsärzte frei wählen? Wir<br />

haben in Deutschland eine Substanz, die wir kommenden Generationen erhalten<br />

sollten.<br />

Rundumbetreuung für Schwangere<br />

<strong>TK</strong> baut Babyfocus-Angebot aus<br />

Frauen, die sich für die Geburt in einem Krankenhaus oder Geburtshaus entscheiden,<br />

wollen sicher sein, dass sie und ihr Baby auch bei Komplikationen optimal medizinisch<br />

betreut werden. Anderseits ist eine Schwangerschaft keine Erkrankung und die Geburt<br />

ein beglückendes Ereignis. Die <strong>TK</strong> hat daher gemeinsam mit ausgewählten Kliniken<br />

und Geburtshäusern in NRW Bedingungen geschaffen, die Sicherheit und Geborgenheit<br />

für werdende Eltern rund um das Ereignis Geburt bieten.<br />

Mit dem <strong>TK</strong>-Angebot Babyfocus erhalten werdende Mütter von kooperierenden<br />

Hebammen und den Partnerkliniken konkrete Anleitungen für die neue Lebensphase<br />

und werden von der Schwangerschaft bis zu den Monaten nach der Geburt rundum<br />

betreut. In Nordrhein-Westfalen gibt es das Angebot bereits an vier Standorten: Neben<br />

Aachen, Herdecke und Unna zählt seit Kurzem auch Dortmund dazu.<br />

Weitere Informationen: www.tk.de/lv-nordrheinwestfalen – Suchwort „Babyfocus“<br />

Kurz gesagt<br />

nordrheIn-Westfalen<br />

� Umfassende und persönliche<br />

Beratung.<br />

� Bei Beschwerden oder<br />

Komplikationen helfen erfahrene<br />

Gynäkologen.<br />

� Kostenlose Zusatzangebote wie<br />

Geburtsvorbereitungskurse mit<br />

Partner, Stillberatung und<br />

Rückbildungsgymnastik.<br />

� Unterbringung vorzugsweise im<br />

Zweibettzimmer.<br />

� Erweitertes Neugeborenen-<br />

Screening und Hörtest nach<br />

der Geburt.<br />

� Gutschein für die kostenlose<br />

Teilnahme an weiteren Kursen<br />

wie Babyschwimmen,<br />

Babymassage oder Yoga.<br />

<strong>TK</strong> <strong>spezial</strong> 2 / <strong>2011</strong> 3


Patienteninteressen stärken<br />

<strong>TK</strong> zu Gast beim GPA-Jahresempfang<br />

Beim Jahresempfang des Gesundheitspolitischen Arbeitskreises (GPA) der NRW-CDU<br />

in Düsseldorf hatte Günter van Aalst, Leiter der <strong>TK</strong>-Landesvertretung NRW, die<br />

Gelegenheit, in seinem<br />

Grußwort die aktuelle<br />

Gesundheitspolitik aus<br />

<strong>TK</strong>-Sicht zu kommentieren.<br />

Van Aalst machte<br />

deutlich, dass nach den<br />

Finanzreformen der<br />

vergangenen Jahre nun<br />

eine Gesundheitsreform<br />

anstehe, die den<br />

Patienten in den<br />

Mittelpunkt stellen<br />

muss.<br />

Dabei vollziehe sich<br />

langsam, aber sicher<br />

ein Wandel im Rollenverständnis.<br />

Die<br />

v. l. n. r.: Dr. Mathias Höschel, Jens Spahn, Günter van Aalst<br />

Versicherten wollen<br />

(Foto: Neddermeyer)<br />

zunehmend in die<br />

Entscheidungsprozesse<br />

eingebunden und von ihrem Arzt umfassend informiert werden. Das wisse die <strong>TK</strong> aus<br />

Umfragen unter ihren Versicherten.<br />

Die <strong>TK</strong> wünsche sich den informierten, selbstbestimmten und mit umfangreichen<br />

Wahlfreiheiten ausgestatteten Patienten. Um dieses Ziel zu erreichen, seien aber mehr<br />

Transparenz und ein Anreizsystem notwendig, das Qualität belohne, betonte van<br />

Aalst.<br />

Auch in diesem Jahr konnte der GPA-Vorstandsvorsitzende Dr. Mathias Höschel den<br />

gesundheitspolitischen Sprecher der Unionsfraktion Jens Spahn in Düsseldorf<br />

begrüßen. Der Bundestagsabgeordnete aus dem Kreis Borken erläuterte den etwa 80<br />

Gästen die Vorstellungen der Arbeitsgruppe Gesundheit der Unionsfraktion.<br />

Künstliche Gelenke halten<br />

immer länger<br />

Optimale Betreuung für <strong>TK</strong>-Versicherte<br />

Künstliche Gelenke sind in den letzten Jahren zum beinahe vollwertigen Ersatz<br />

geworden. Gelenkersetzende Operationen gehören mittlerweile zum Standardrepertoire<br />

vieler deutscher Kliniken. Mehr als 6.600 Hüft- und Kniegelenke wurden im<br />

letzten Jahr allein bei den nordrhein-westfälischen Versicherten der <strong>Techniker</strong> <strong>Krankenkasse</strong><br />

(<strong>TK</strong>) gegen künstliche Gelenke ausgetauscht. Selbst Sport ist für Menschen<br />

mit Endoprothesen häufig möglich.<br />

Damit die Patienten wieder zügig mobil und schmerzfrei werden, bietet die <strong>TK</strong> neben<br />

dem Vinzenz-Krankenhaus Düsseldorf und Marienkrankenhaus Kaiserswerth landesweit<br />

in mittlerweile über 20 Kliniken ihren Versicherten ein lückenloses Behandlungsschema<br />

an. Eine lange Lebensdauer künstlicher Gelenke hängt nämlich nicht allein<br />

von der Operation ab, Vor- und Nachbetreuung sind ebenso entscheidend. Bereits im<br />

Vorfeld werden die Patienten deshalb durch Physiotherapeuten auf die besonderen<br />

Anforderungen für die Zeit unmittelbar nach der Operation vorbereitet.<br />

Weiterführende Informationen: www.tk.de/lv-nordrheinwestfalen<br />

Information<br />

nordrheIn-Westfalen<br />

<strong>TK</strong> prämiert herausragende<br />

Abschlussarbeiten<br />

Die <strong>Techniker</strong> <strong>Krankenkasse</strong> hat die<br />

drei besten Abschlussarbeiten des<br />

bundesweit ersten weiterbildenden<br />

Studiengangs „Master of Health<br />

Administration“ an der Universität<br />

Bielefeld prämiert.<br />

Bei der Abschlussfeier des mittlerweile<br />

dritten Studienjahrgangs<br />

übergab der Leiter der <strong>TK</strong>-<br />

Landesvertretung NRW Günter<br />

van Aalst die Urkunden an Nicole<br />

Balke, Teja Flanhardt und Dr. Arnd<br />

Hill. Eine Gutachterkommission unter<br />

Leitung von Prof. Dr. Wolfgang<br />

Greiner von der Fakultät für<br />

Gesundheitswissenschaften hatte<br />

die drei Preisträger insbesondere<br />

deshalb ausgewählt, weil ihre<br />

Arbeiten ein aktuelles, gesundheitswissenschaftlich<br />

relevantes<br />

Thema kritisch behandeln und<br />

einen wesentlichen Beitrag zum<br />

Wissenschaft-Praxis-Transfer leisten.<br />

Van Aalst betonte die hohe<br />

Leistungsbereitschaft der drei<br />

Preisträger und verwies auf die<br />

große Belastung, die ein Studium<br />

neben der Arbeit bedeutet. Beruflich<br />

werde sich dieses Engagement<br />

sicherlich auszahlen. Das deutsche<br />

Gesundheitswesen sei auf hochqualifizierte<br />

Fach- und Führungskräfte<br />

angewiesen, so van Aalst.<br />

Teja Flanhardt, Dr. Arnd Hill, Nicole Balke,<br />

Günter van Aalst, Dr. Sigrid Matzick, Jana<br />

Stern (Gutachterkommission)<br />

<strong>TK</strong> <strong>spezial</strong> 2 / <strong>2011</strong> 4


Städtewettbewerb Organspende <strong>2011</strong><br />

Allein in Nordrhein-<br />

Westfalen warten<br />

momentan 3.800<br />

Menschen auf ein<br />

Spenderorgan.<br />

Bundesweit sind es<br />

12.000 Menschen.<br />

Zwar befürworten<br />

74 Prozent der<br />

Menschen im Land<br />

die Organspende,<br />

aber nur 25 Prozent<br />

besitzen einen<br />

Ausweis und stehen<br />

damit als potenzieller<br />

Spender zur Verfügung.<br />

Und 32 Prozent der Menschen in NRW haben sich laut einer Forsa-Umfrage der<br />

<strong>Techniker</strong> <strong>Krankenkasse</strong> (<strong>TK</strong>) überhaupt noch nicht mit dem Thema beschäftigt.<br />

Mit dem Städtewettbewerb Organspende „Von Mensch zu Mensch“ will die <strong>TK</strong> über<br />

das Bundesland verteilt Menschen aufklären, informieren und motivieren, sich mit<br />

diesem Thema zu befassen. Nordrhein-Westfalens Gesundheitsministerin Barbara<br />

Steffens unterstützt den <strong>TK</strong>-Wettbewerb: „Aktionen wie diese sind wichtig, weil sie<br />

helfen, die Menschen für die Organspende zu sensibilisieren, Vorurteile und Ängste<br />

auszuräumen und die Spendebereitschaft zu erhöhen. Auch das Gesundheitsministerium<br />

fühlt sich diesem Anliegen verpflichtet.“<br />

Stimmabgabe auch im Internet<br />

Im Aktionszeitraum von <strong>Juni</strong> bis Juli <strong>2011</strong> besucht die <strong>TK</strong> mit ihrem Informationsstand<br />

15 Städte in Nordrhein-Westfalen. Direkt vor Ort können die Bürger ihre Stimme pro<br />

Organspende abgeben, indem sie einen Ausweis ausfüllen oder ihren schon vorhandenen<br />

Spenderausweis zeigen. Darüber hinaus können sie auch auf unserer Internetseite<br />

einen Ausweis runterladen und so für ihre Stadt punkten. Gewinner wird die<br />

Kommune, in der sich die meisten Besitzer von Spenderausweisen melden.<br />

Was viele nicht wissen: Der Ausweis bietet auch die Möglichkeit, einer Spende<br />

generell oder gezielt auf bestimmte Organe bezogen zu widersprechen.<br />

Impressum<br />

Welche Städte die <strong>TK</strong> wann besucht, erfahren Sie unter<br />

www.tk.de/lv-nordrheinwestfalen<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Techniker</strong> <strong>Krankenkasse</strong>, Landesvertretung Nordrhein-Westfalen<br />

Bismarckstraße 101, 40210 Düsseldorf<br />

Verantwortlich: Günter van Aalst<br />

Redaktion: Harald Netz<br />

Telefon: 02 11 - 936 00-29<br />

Telefax: 02 11 - 936 00-13<br />

E-Mail: lv-nordrhein-westfalen@tk.de<br />

Internet: www.tk.de/lv-nordrheinwestfalen<br />

Information<br />

nordrheIn-Westfalen<br />

Gute Gründe für Organspende<br />

� Organspende rettet Leben: Noch<br />

fünf Jahre nach der Transplantati-<br />

on genießen rund 70 Prozent der<br />

Empfänger ihr zweites Leben.<br />

� Transplantation ist Erfolgsmedizin:<br />

Gespendete Organe können über<br />

Jahrzehnte hinweg funktionsfähig<br />

bleiben.<br />

� Ein Spender rettet viele Empfän-<br />

ger: Im Durchschnitt schenkt ein<br />

Organspender drei schwerkran-<br />

ken Menschen die Chance auf ein<br />

neues Leben.<br />

� Ein Organspendeausweis nimmt<br />

den Angehörigen die Entschei-<br />

dung ab.<br />

� Organspende geht uns alle an.<br />

Jeder von uns kann plötzlich<br />

durch eine schwere Krankheit<br />

oder einen Unfall in die Situation<br />

geraten, auf ein neues Organ<br />

angewiesen zu sein.<br />

� Ärzte kämpfen um jedes Leben,<br />

egal, ob jemand Organspender ist<br />

oder nicht.<br />

� Die Würde des Spenders bleibt<br />

gewahrt. Äußerlich sieht man dem<br />

Spender nichts an.<br />

� Organspende gibt Trost. Bei<br />

einer Befragung der DSO gab ein<br />

Drittel an, dass die Organspende<br />

eine Hilfe dabei war, den Verlust<br />

des geliebten Menschen zu<br />

verarbeiten.<br />

Quelle: Deutsche Stiftung Organtransplantation<br />

(DSO)

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