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Fütterung im Einklang mit Säugedauer - UFA AG

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NUTZTIERE<br />

<strong>Fütterung</strong> <strong>im</strong> <strong>Einklang</strong> <strong>mit</strong><br />

<strong>Säugedauer</strong><br />

FERKEL Die Anzahl verkaufter Ferkel ist entscheidend für die Wirtschaftlichkeit und<br />

wird durch die unterschiedlichsten Faktoren beeinflusst. Nebst der Anzahl geborener<br />

Ferkel pro Wurf steht die Anzahl Würfe pro Sau und Jahr <strong>im</strong> Mittelpunkt.<br />

Barbara<br />

Eichenberger<br />

Die durchschnittliche <strong>Säugedauer</strong><br />

bei Ferkeln liegt in der Schweiz bei<br />

knapp fünf Wochen. Der Trend geht<br />

klar in Richtung vier Wochen Säugezeit.<br />

Warum?<br />

• Mit der Umstellung von fünf auf vier<br />

Wochen wird pro Sau und Jahr ein<br />

Ferkel mehr abgesetzt.<br />

• Die Muttersau wird weniger abgesäugt<br />

und kommt besser in Rausche,<br />

was in den Sommermonaten besonders<br />

wichtig ist.<br />

• Der 3-Wochenrhythmus wird möglich<br />

und umrauschende Sauen können<br />

eingegliedert werden.<br />

Tabelle: Empfohlene Futterumstellung von<br />

Starter- auf Aufzuchtfutter<br />

Tag ab Beginn Umstellung Starterfutter (%) Aufzuchtfutter (%)<br />

Tag 1–2 75 25<br />

Tag 3–4 50 50<br />

Tag 5–6 25 75<br />

Tag >6 – 100<br />

Grafik 1: Aktivität der Verdauungsenzyme bei jungen<br />

Ferkeln<br />

0 1 2 3 4 5 6 7<br />

Lactase<br />

Lebenswochen<br />

Lipase<br />

Amylase<br />

Pepsin und Trypsin<br />

Die überwiegenden Vorteile von vier<br />

Wochen Säugezeit stellen höhere Ansprüche<br />

an die Ferkelfütterung unter der<br />

Muttersau und in der Aufzuchtphase.<br />

Die Phasenfütterung in Verbindung <strong>mit</strong><br />

vier Wochen Säugezeit ist ein Muss, um<br />

das Aufzuchtpotential der Ferkel auszuschöpfen.<br />

Aber nun der Reihe nach:<br />

Richtig fressen lernen Nach einer<br />

erfolgreichen Kollostrumaufnahme bei<br />

der eigenen Mutter kann bis spätestens<br />

zum dritten Lebenstag ein Wurfausgleich<br />

gemacht werden. Dadurch lassen<br />

sich grössere Streuungen bei der Ferkelentwicklung<br />

innerhalb eines Wurfes reduzieren.<br />

Bekanntermassen enthält Sauenmilch<br />

nur sehr wenig Eisen. Deshalb<br />

ist die Eisenversorgung der Ferkel <strong>mit</strong><br />

Eisenpaste, einer Eiseninjektion oder Eisenzucker<br />

(z.B. <strong>UFA</strong>-Fenergie) und<br />

Wühlerde (z.B. <strong>UFA</strong> 303) in den ersten<br />

Lebenstagen sicherzustellen.<br />

Schweine und insbesondere Ferkel<br />

sind von Haus aus neugierig. Kaum auf<br />

der Welt, wird die Umgebung intensiv<br />

erkundet. Dies gilt es auszunutzen. Von<br />

der in der Bucht eingestreuten Wühlerde<br />

werden von Beginn an kleinste Mengen<br />

aufgenommen. Gute Erfahrungen<br />

konnten auch <strong>mit</strong> dem Vermischen <strong>mit</strong><br />

Eisenzucker und ab der zweiten Lebenswoche<br />

<strong>mit</strong> <strong>UFA</strong> 304 expandiertes<br />

Starterfutter gemacht werden.<br />

Das Ferkel ist zu Beginn nicht in der<br />

Lage, Mischfutter zu verdauen. Sein En-<br />

2 7-8 2008 · <strong>UFA</strong>-REVUE


zymmuster <strong>im</strong> Verdauungstrakt ändert<br />

sich erst <strong>mit</strong> zunehmendem Alter und in<br />

Abhängigkeit des aufgenommenen Futters<br />

(Grafik 1). Sind am Anfang vor allem<br />

die Enzyme Lactase (spaltet Milchzucker),<br />

Lipase (für die Fettverdauung)<br />

und Trypsin (Proteinabbau) aktiv, so<br />

sind nach rund drei Wochen Amylase,<br />

Maltase (für die Verdauung von Stärke<br />

und anderen Kohlenhydraten) und Pepsin<br />

(Abbau von Protein) wirksam. Durch<br />

das regelmässige Anbieten von stärkehaltigem<br />

Ferkelstarterfutter wird die Bildung<br />

der Verdauungsenzyme gefördert.<br />

Dadurch treten später be<strong>im</strong> Absetzen,<br />

wenn die Sauenmilch plötzlich wegfällt,<br />

weniger Verdauungsstörungen auf.<br />

Wird beispielsweise <strong>UFA</strong> 304 mehrmals<br />

täglich direkt auf den Buchtenboden gestreut<br />

oder in Futterschalen angeboten,<br />

fressen die jungen Schweine früher und<br />

mehr als wenn sie sich das Starterfutter<br />

an einem Futterautomaten holen müssen.<br />

Sobald die Ferkel Futter (und auch<br />

Wühlerde) aufnehmen, steigt ihr Wasserbedarf<br />

stark an. Spezielle Ferkeltränken<br />

erleichtern die Wasseraufnahme<br />

und unterstützen dadurch den Futterverzehr.<br />

Die möglichst frühe Aufnahme von<br />

Ferkelstarterfutter hat eine stabilisierende<br />

Wirkung auf die Verdauung be<strong>im</strong><br />

Ferkel. Unerwünschte Ke<strong>im</strong>e <strong>im</strong> Verdauungstrakt<br />

werden in Schach gehal-<br />

ten. Solange das Ferkel Muttermilch<br />

aufn<strong>im</strong>mt, wird der pH-Wert <strong>im</strong> Magen<br />

durch die gebildete Milchsäure tief gehalten.<br />

Die eigene Magensäureproduktion<br />

ist hingegen erst <strong>mit</strong> zirka sieben bis<br />

acht Wochen vollständig entwickelt.<br />

Be<strong>im</strong> Absetzen fällt die Milchsäure weg,<br />

der pH-Wert <strong>im</strong> Magen steigt an. Es<br />

kann zu einer Vermehrung von unerwünschten<br />

Ke<strong>im</strong>en (vor allem E. Coli)<br />

kommen. Mit den <strong>im</strong> Futter enthaltenen<br />

organischen Säuren kann die pH-Erhöhung<br />

abgeschwächt werden.<br />

Ohne Training geht nichts Ferkel,<br />

die bereits früh eine ausreichende<br />

Menge an Festfutter aufnehmen, sind in<br />

der Lage, das Futter besser zu verdauen.<br />

Ziel ist, dass jedes Ferkel bis zum Absetzen<br />

rund 1 kg eines Futters wie <strong>UFA</strong><br />

304 gefressen hat. Die Bildung von Magensäure<br />

und Verdauungsenzymen wird<br />

dadurch gefördert. Es gelangen weniger<br />

unverdaute Nährstoffe in den hinteren<br />

Bereich des Verdauungstraktes und den<br />

schädlichen Ke<strong>im</strong>en wird so<strong>mit</strong> die Lebensgrundlage<br />

entzogen.<br />

Ferkelfutter gezielt einsetzen<br />

Eine frühe Futteraufnahme wird <strong>mit</strong> einem<br />

speziell auf die Bedürfnisse von<br />

sehr jungen Ferkeln ab der zweiten Lebenswoche<br />

bis rund zwei Wochen nach<br />

dem Absetzen konzipierten Starterfutter<br />

(z.B. <strong>UFA</strong> 304) erreicht. Hoch verdauliche<br />

Komponenten und ein dem<br />

hohen Proteinansatzvermögen<br />

angepasstes Aminosäuremuster<br />

ermöglichen das<br />

Absetzen von gut entwickelten<br />

Ferkeln.<br />

Vier Wochen<br />

Säugezeit bringen<br />

mehr Ferkel pro<br />

Jahr.<br />

Rund 10 bis 14 Tage nach dem Absetzen<br />

– die Ferkel sind nun etwa 40 Tage<br />

alt – kann schrittweise auf ein Ferkelaufzuchtfutter<br />

(z.B. <strong>UFA</strong> 310) umgestellt<br />

werden (Tabelle). Ein gleichzeitiger Futterwechsel<br />

<strong>mit</strong> dem Absetzen ist zu vermeiden.<br />

Eine plötzliche Änderung vor allem<br />

von den aufgenommenen Proteinen<br />

(z.B. Soja) kann zu einer Überreaktion<br />

des Immunsystems <strong>im</strong> Darm führen. Als<br />

Folge verkürzen sich die Darmzotten.<br />

Da<strong>mit</strong> können weniger Nährstoffe vom<br />

Grafik 2: Ferkelfütterung <strong>mit</strong> <strong>UFA</strong>-Futter<br />

Geburt<br />

ca. 1.5 ka<br />

304 / 404<br />

304 / 404<br />

304 / 404<br />

Absetzen 4–5 Wochen<br />

8 – 10 kg LG<br />

Ferkel aufgenommen werden, die dann<br />

entsprechend den unerwünschten Ke<strong>im</strong>en<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Bei hohem Coli-Druck oder anderen<br />

Gesundheitsproblemen kann durch den<br />

Einsatz eines Sicherheitsfutters (z.B. <strong>UFA</strong><br />

308) übers Absetzen ein positiver Effekt<br />

erzielt werden. In diesem Fall ist das<br />

Starterfutter bis zirka fünf Tage vor dem<br />

Absetzen vorzulegen und anschliessend<br />

schrittweise auf das Sicherheitsfutter zu<br />

wechseln. Nach dem erfolgreichen Absetzen<br />

können die Ferkel nach rund einer<br />

Woche auf ein normales Aufzuchtfutter<br />

umgestellt werden. �<br />

312 / 412<br />

310 / 410<br />

308 / 408<br />

NUTZTIERE<br />

ca. 10 Wochen<br />

ca. 25 kg LG<br />

Standard<br />

Autorin Barbara Eichenberger, <strong>UFA</strong> <strong>AG</strong>, Technnischer Dienst,<br />

3368 Herzogenbuchsee<br />

<strong>UFA</strong> 304 expandiertes Starterfutter für Ferkel Dank Inhaltsstoffen<br />

wie Milchprodukten und hochwertigem Protein wird das Futter<br />

gern gefressen. Mit dem Starterfutter 304 werden wichtige Ziele<br />

erreicht wie:<br />

• Höhere Tageszunahmen – dadurch höheres Absetzgewicht.<br />

• Weniger Probleme be<strong>im</strong> Absetzen, weil der Verdauungstrakt opt<strong>im</strong>al<br />

vorbereitet ist.<br />

• Entlastung der Muttersau.<br />

• Weniger Stress be<strong>im</strong> Absetzen.<br />

• Positive Wirkung auf die Verdauung, weil Säuren den Darm pH<br />

stabilisieren.<br />

Gehalte: 15.2 MJ VES/kg, 180 g/kg Rohprotein, 15.0 g/kg Lysin<br />

INFOBOX<br />

INFO INF INFO BOX<br />

www.ufarevue.ch 7-8 · 08<br />

<strong>UFA</strong>-REVUE · 7-8 2008 3<br />

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