Ausgabe Juli 2012 [pdf] - UKSH Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
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Rubrik<br />
Das Magazin des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
Pflege am <strong>UKSH</strong><br />
<strong>Ausgabe</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong>
Rubrik<br />
www. .de<br />
Kooperationspartner<br />
von<br />
211742/3318_1/3_4c_CurschmannKlinik_Layout 1 26.05.12 09:47 Seite 1
Editorial<br />
(v.l.) Prof. Dr. Jens Scholz: Vorstandsvorsitzender, Christa Meyer: Vorstand für Krankenpflege und Patientenservice, Peter Pansegrau: Kaufmännischer Vorstand<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
auf dem Weg zum Bau der Universitätsmedizin<br />
der Zukunft sind<br />
wir einen großen Schritt weitergekommen.<br />
Das Ausschreibungsverfahren<br />
für das Neubau- und Sanierungsprojekt<br />
des <strong>UKSH</strong> mit einem<br />
Investitionsvolumen von 380<br />
Mio. Euro ist abgeschlossen. Die<br />
fünf leistungsfähigsten Anbieter<br />
werden jetzt vom <strong>UKSH</strong> zu einem<br />
Dialog eingeladen, dessen Ergebnis<br />
der Zuschlag auf das wirtschaftlichste<br />
Angebot sein soll.<br />
Unser besonderer Dank gilt den<br />
Institutionen in Politik und Gesellschaft<br />
sowie den Bürgerinnen und<br />
Bürgern unseres Landes, die sich<br />
zu ihrem <strong>Universitätsklinikum</strong><br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> bekannt haben<br />
und den Weg zur Realisierung des<br />
baulichen Masterplanes frei gemacht<br />
haben.<br />
Mit dem Bau der Universitätsmedizin<br />
der Zukunft stellt sich das<br />
<strong>UKSH</strong> den Herausforderungen der<br />
Medizin des 21. Jahrhunderts. Jetzt<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
in unseren 52 Kliniken sind mehr<br />
als 3.000 professionelle und zu<br />
einem großen Teil hochspezialisierte<br />
Pflegekräfte beschäftigt. Sie<br />
begegnen jedem einzelnen Patienten<br />
mit höchstem Verantwortungsbewusstsein.<br />
Das <strong>UKSH</strong> hat sich als<br />
eines der ersten Universitätsklinika<br />
in Deutschland für das Konzept<br />
der Primären Verantwortung in der<br />
Pflege entschieden. Jede Pflegekraft<br />
trägt persönliche Verantwortung für<br />
einen Patienten und dessen individuelle<br />
Bedürfnisse und trifft die<br />
notwendigen pflegerischen Ent-<br />
werden die baulichen und strukturellen<br />
Voraussetzungen geschaffen,<br />
um die Kräfte in zentralen und interdisziplinären<br />
Einrichtungen zu<br />
bündeln und damit den erforderlichen<br />
Strukturwandel zu erreichen.<br />
Mit der Umsetzung des baulichen<br />
Masterplanes besteht die große<br />
Chance zur Errichtung zweier moderner<br />
Klinikstandorte aus einem<br />
Guss, die so flexibel konzipiert<br />
sind, dass sie späteren Entwicklungen<br />
angepasst werden können.<br />
Ihr Vorstand<br />
scheidungen. Das schafft Vertrauen<br />
und Nähe. Für die Patienten und<br />
deren Angehörige ist es angenehm,<br />
konkrete Ansprechpartner zu<br />
haben. So entsteht eine größere<br />
Verbundenheit. Das Konzept der<br />
Primären Verantwortung ist eine<br />
große Qualitätsverbesserung, die<br />
direkt beim Patienten ankommt.<br />
Wie die Pflege am <strong>UKSH</strong> sich auf<br />
die Herausforderungen der Zukunft<br />
einstellt, lesen Sie auf den<br />
folgenden Seiten.<br />
Ihr Oliver Grieve<br />
Pressesprecher<br />
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Inhalt<br />
High-End-Technik zur Entfernung<br />
von Speichelsteinen<br />
Seite 15<br />
Editorial 03<br />
Pflege am <strong>UKSH</strong><br />
Mit neuen Konzepten in die Zukunft 07<br />
Neues Curriculum in der Krankenpflege-Ausbildung 11<br />
Stehenbleiben kommt nicht in Frage 13<br />
Medizin und Wissenschaft<br />
High-End-Technik zur Entfernung von Speichelsteinen 15<br />
Ärzte testen neue technische Verfahren bei<br />
Darmkrebsoperationen 17<br />
Erster resorbierbarer Stent am <strong>UKSH</strong> implantiert 18<br />
Neues Medikament gegen schwarzen Hautkrebs 21<br />
<strong>UKSH</strong> startet Präventionskampagne gegen Mundkrebs 23<br />
Hormonzentrum Nord:<br />
Kompetent bei Hormonerkrankungen 25<br />
25 Jahre Lebertransplantation am Campus Kiel 27<br />
Wie wirken Arzneistoffe auf unseren Organismus 29<br />
<strong>UKSH</strong> bietet Datenportal für niedergelassene Ärzte 31<br />
Blickpunkt<br />
Die Amöbe erwacht zum Leben 33<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>s Megaprojekt:<br />
Universitätsmedizin der Zukunft 35<br />
Moderner Neubau für biomedizinische Forschung 36<br />
Strategisches Controlling gibt Zahlen und Fakten vor 39<br />
Projekt fördert Frauen in der Chirurgie 41<br />
Neues Handbuch regelt Umgang mit Medizinprodukten 42<br />
Ehrenamtlich Zeit schenken 43<br />
Neubau für Krippenkinder durch Spenden unterstützt 47<br />
Neues Medikament gegen<br />
schwarzen Hautkrebs<br />
Seite 21<br />
Nachrichten<br />
Impressum:<br />
Herausgeber: <strong>UKSH</strong> | Redaktionelle Gesamtleitung V.i.S.d.P.: Oliver Grieve<br />
Ständige redaktionelle Mitarbeiter: Anette Cornils, Marlis Müller-Frommeyer, Maximilian Hermsen, Guido Weinberger<br />
Grafik: Guido Weinberger | Anzeigenverwaltung: IPV GmbH (www.ipv-medien.de)<br />
Ehrenamtlich Zeit<br />
schenken<br />
Seite 43<br />
Frühjahrstagung des Netzwerks<br />
Beschwerdemanagement 14<br />
Ärzte aus aller Welt bilden sich am<br />
Campus Lübeck fort 20<br />
Gesundheitsforum jetzt mit erweitertem Programm 24<br />
Buchtipp zum Thema Burnout 32<br />
Klinik für Psychiatrie feiert 100-jähriges Bestehen<br />
am heutigen Campus Lübeck 32<br />
<strong>UKSH</strong> bietet Kurse für pflegende Angehörige an 44<br />
<strong>UKSH</strong>-Sommerfest <strong>2012</strong> für Mitarbeiter 45<br />
Kinderbetreuung für Wissenschaftlerinnen 45<br />
Spende erhalten 45<br />
Erstmals MRT-fähiger implantierbarer<br />
Defibrillator eingepflanzt 48<br />
Personalien/Auszeichnungen 49<br />
Jubilare 49<br />
Rätsel 50<br />
5
6<br />
Die Pflegekräfte am <strong>UKSH</strong> haben täglich viele Aufgaben zu erledigen. Dazu gehört auch das Anlegen und Versorgen von Gipsverbänden.
Pflege<br />
Pflege am <strong>UKSH</strong><br />
Mit neuen Konzepten in die Zukunft<br />
Die Pflege ist eine der tragenden Säulen der Krankenversorgung. Am <strong>UKSH</strong> wird nach dem<br />
Prinzip der Primären Verantwortung (PVP) gearbeitet. Wie die Pflege am <strong>UKSH</strong> aufgestellt<br />
ist, erläutern Christa Meyer, Vorstand für Pflege und Patientenservice, sowie Gaby Wulf und<br />
Robert Green, Pflegedirektoren in Lübeck bzw. Kiel im Gespräch mit Forum.<br />
Forum: Sie haben das Konzept der<br />
Primären Verantwortung in der Pflege<br />
am <strong>UKSH</strong> eingeführt. Mitte 2013<br />
sollen flächendeckend alle Stationen<br />
damit arbeiten. Eine Pflegekraft<br />
übernimmt bei der PVP die primäre<br />
Verantwortung für einen Patienten.<br />
Sind die neuen Strukturen schon in<br />
Fleisch und Blut übergegangen?<br />
Christa Meyer: In Fleisch und Blut<br />
vielleicht noch nicht ganz. Wir haben<br />
ja einen Projektplan, nach dem<br />
wir das Pflegeorganisationskonzept<br />
Primäre Verantwortung nach und<br />
nach einführen. Das ist ein langwieriger<br />
Prozess, in dem es um Haltung<br />
und Verhaltensänderung auch in<br />
Abstimmung und Kooperation mit<br />
anderen Berufsgruppen geht. Die<br />
ersten Stationen sind in der Umsetzung<br />
der PVP bereits weit fortgeschritten.<br />
Gaby Wulf: Auf den Stationen, die<br />
als erste mit der PVP gestartet sind,<br />
läuft es richtig gut. Hier sind schon<br />
wesentliche Veränderungen der<br />
Organisation spürbar. Das Thema<br />
Primäre Verantwortung ist auf allen<br />
Stationen gesetzt und die Akzeptanz<br />
ist sehr gewachsen – auch dort,<br />
wo es zu Beginn Ängste und Un-<br />
sicherheiten gab. Jetzt geht es ganz<br />
klar um die praktischen Aspekte der<br />
Umsetzung.<br />
Robert Green: Wir sind von der<br />
emotionalen Ebene jetzt auf der<br />
sachlichen angekommen. Es hat sich<br />
herumgesprochen, welche Vorteile<br />
das neue Konzept hat. Die ersten<br />
Stationen machen sogar bereits<br />
die Erfahrung, dass andere Berufsgruppen,<br />
die auch an der Krankenversorgung<br />
beteiligt sind, sich dem<br />
Konzept anpassen bzw. es auch für<br />
sich nutzen. Es gibt z.B. zunehmend<br />
mehr Austausch zwischen<br />
den einzelnen Berufsgruppen. Das<br />
unterstreicht unser Grundkonzept,<br />
in dem die Pflege der Vermittler ist<br />
und die Verbindung zwischen den<br />
einzelnen Gruppen herstellt.<br />
Worin liegen die Vorteile des<br />
neuen Konzepts für Pflegende und<br />
Patienten?<br />
Wulf: Für die Patienten und deren<br />
Angehörigen ist die Anzahl der<br />
Kontaktpersonen deutlich reduziert.<br />
Indem wir uns gegenüber den<br />
Patienten als primär verantwortliche<br />
Pflegekraft vorstellen, wissen sie<br />
auch sofort, wer ihr Ansprechpart-<br />
ner ist. Es kristallisiert sich sehr<br />
schnell heraus, dass dann auch der<br />
direkte Kontakt zu dieser Person<br />
gesucht wird. Das ist eine große<br />
Qualitätsverbesserung, die direkt<br />
beim Patienten ankommt. Die Pflegenden<br />
haben eine deutlich höhere<br />
Prozessverantwortung. Es fördert<br />
die Motivation, wenn man einen<br />
Patienten täglich und dauerhaft betreut<br />
und die Verläufe mitbekommt,<br />
darstellt und auch steuern kann. Für<br />
andere Berufsgruppen ist die bessere<br />
Vernetzung von großem Vorteil.<br />
Meyer: Der einzelne Mitarbeiter<br />
bekommt deutlich mehr Wertschätzung,<br />
weil er besser über den<br />
Patienten Auskunft geben kann.<br />
Für den Patienten werden Risiken<br />
eher erkannt, weil die Pflegekräfte<br />
den einzelnen Patienten in seinem<br />
Behandlungsprozess kontinuierlich<br />
betreuen. Sie können die Verläufe<br />
gut beurteilen und dann auch bei<br />
kritischen Veränderungen eher alarmieren.<br />
Chronisch kranke Patienten<br />
fragen bei einem erneuten Klinikaufenthalt<br />
schon ganz konkret nach<br />
„ihrer“ Pflegekraft und möchten von<br />
dieser gerne wieder betreut werden.<br />
Wir versuchen natürlich, solche<br />
Wünsche dann auch zu erfüllen.<br />
7
8<br />
Pflege<br />
Die Pflegedirektoren Gaby Wulf und Robert Green sprechen mit Christa Meyer, Vorstand für Krankenpflege und Patientenservice, über die Herausforderungen,<br />
auf die die Pflege in den kommenden Jahren adäquat reagieren muss.<br />
Green: Den Ausdruck „Meine<br />
Pflegekraft“ hören wir mittlerweile<br />
wirklich sehr oft auf den Stationen.<br />
Das ist ein schönes Bild für die<br />
Verbundenheit, die durch die primäre<br />
Verantwortung zwischen den<br />
Pflegekräften und den Patienten<br />
entsteht. Sie geht deutlich über das<br />
normale „Ich werde versorgt und<br />
gepflegt“ hinaus und schafft eine<br />
Vertrautheit, die eine andere Kommunikationsebene<br />
möglich macht<br />
als früher. Das wird sowohl von<br />
den Pflegenden als auch von den<br />
Patienten als Gewinn betrachtet.<br />
Wulf: Mittlerweile ist auch außerhalb<br />
des <strong>UKSH</strong> angekommen,<br />
dass wir mit PVP arbeiten. Mehrere<br />
Pflegekräfte haben sich schon konkret<br />
deswegen bei uns beworben.<br />
PVP bietet eben eine besondere<br />
berufliche Perspektive. Diese Hoffnung<br />
haben wir gehabt und sie ist<br />
aufgegangen.<br />
Meyer: Wenn es jetzt einen weiteren<br />
Fachkräftemangel gibt, müssen<br />
wir als Unternehmen schauen,<br />
welche unsere Alleinstellungsmerkmale<br />
im Wettbewerb um gute<br />
Pflegekräfte sind. Einer der Gründe,<br />
warum wir PVP eingeführt<br />
haben, war eben auch der Wunsch,<br />
den Mitarbeitern für ihre berufliche<br />
Zukunft etwas anbieten zu<br />
können.<br />
Wie geht die Pflege am <strong>UKSH</strong> mit<br />
der wachsenden Arbeitsverdichtung,<br />
steigenden Patientenzahlen<br />
und kürzeren Verweildauern um?<br />
Meyer: Wir müssen uns auf Dauer<br />
organisatorisch so aufstellen, dass<br />
wir Patientengruppen mit gleichen<br />
Anforderungen klinikübergreifend<br />
in Behandlungsstufenkonzepten<br />
versorgen. Wir brauchen für die<br />
ambulanten Patienten zentrale<br />
Einheiten und bauliche Voraussetzungen,<br />
um Low Care-Bereiche<br />
einzurichten. Für unsere hochkomplexen<br />
Patienten benötigen<br />
wir ausreichend Intensiv- und Intermediate<br />
Care-Kapazitäten. Über<br />
die Behandlungsstufen Intensiv,<br />
Intermediate Care, Normal und<br />
Low Care und über die Steuerung<br />
dieser Patienten werden wir die<br />
Mitarbeiter nach ihrer speziellen<br />
Qualifikation und in der entsprechenden<br />
Anzahl so einsetzen, dass<br />
wir mit dem uns zugewiesenen<br />
Personalbudget auskommen. Das<br />
gelingt uns aber nur, wenn wir<br />
solche Strukturkonzepte auch einfordern<br />
und umsetzen. Wenn wir<br />
die jetzige Organisationsstruktur<br />
beibehalten, werden wir als Pflege<br />
immer defizitär sein.<br />
Green: Ich glaube, ein weiterer<br />
wichtiger Aspekt besteht darin,<br />
Transparenz herzustellen, d.h.<br />
unseren Teamleitungen ein tiefgehendes<br />
Verständnis dafür zu<br />
vermitteln, warum manche Dinge<br />
so sind, wie sie sind, und wie sie<br />
sich entwickeln werden. Nur über<br />
die Teamleitungen und Stellvertretungen<br />
können wir dieses<br />
Bewusstsein zu allen Pflegenden<br />
tragen. Und nur wenn alle Mitarbeiter<br />
unsere Strategie verstanden<br />
haben, können wir sie bei Veränderungsprozessen<br />
mitnehmen. Wir
Pflege<br />
arbeiten mit einem ausgefeilten<br />
Konzept, um unsere Mitarbeiter<br />
dahingehend zu schulen.<br />
Meyer: Wir haben im Moment<br />
noch die Situation, dass viele Patienten<br />
sehr schnell von den Intensivstationen<br />
weiterverlegt werden<br />
müssen, weil dort Betten fehlen.<br />
Wir haben also sehr komplexe<br />
Patienten auf den Normalstationen<br />
und versorgen dort gleichzeitig<br />
auch viele Kurzzeitlieger. Die<br />
Fallzahlen sind hoch und es wird<br />
häufig gewechselt. Zusätzlich kommen<br />
dann noch die ambulanten,<br />
tagesklinischen Patienten auf diese<br />
Stationen. Unsere Mitarbeiter haben<br />
also täglich viele Aufgaben zu<br />
bewältigen und müssen dabei stets<br />
eine sichere Versorgung gewährleisten.<br />
Hier muss eine Entlastung<br />
geschaffen und für Veränderung<br />
gesorgt werden.<br />
Was wünschen Sie sich denn für die<br />
Pflege am <strong>UKSH</strong>, um diesen Zustand<br />
zu verändern und noch besser<br />
zu werden?<br />
Green: Finanzielle Mittel sind sicher<br />
wünschenswert, aber sie sind<br />
eher der kleinere Faktor in diesem<br />
Fall. Wir brauchen natürlich ausreichend<br />
viele Mitarbeiter und entsprechende<br />
Rahmenbedingungen,<br />
um gute Pflege gewährleisten zu<br />
können. Mitarbeiter prüfen heute<br />
sehr genau, was ihnen der Arbeitgeber<br />
für ihre persönliche Entwicklung<br />
bietet, z.B. im Hinblick<br />
auf das Pflegeverständnis oder<br />
individuelle Fort- und Weiterbildung<br />
an der <strong>UKSH</strong> Akademie. Wir<br />
versuchen, die Pflegekräfte dichter<br />
an den Patienten zu bringen und<br />
pflegefremde Tätigkeiten in andere<br />
Berufsgruppen auszulagern. Das<br />
sind Argumente, die die Fachkräfte<br />
motivieren, aus anderen Kliniken<br />
zu uns zu kommen.<br />
Meyer: Ein weiterer wichtiger<br />
Faktor ist ein gutes Ausfallmanagement.<br />
Wir haben ein zentrales<br />
Pflegecenter eingerichtet. Die Zielsetzung<br />
ist, unseren Mitarbeitern<br />
eine Kontinuität ihrer Dienstplanung<br />
auch dann zu gewährleisten,<br />
wenn Mitarbeiter auf den Stationen<br />
ausfallen. Es kommt von außen jemand,<br />
der dann hilft, so dass nicht<br />
ständig Dienste getauscht werden<br />
oder Mitarbeiter aus dem Frei in<br />
den Dienst kommen müssen. Das<br />
Pflegecenter hat dafür eine eigene<br />
Mitarbeitergruppe.<br />
Beim Boys‘ Day Ende April haben<br />
30 Jungen in Kiel und Lübeck die<br />
Möglichkeit genutzt, sich Pflege einmal<br />
aus nächster Nähe anzuschauen.<br />
Wie ist es insgesamt um den<br />
Nachwuchs in Ihrem Beruf bestellt?<br />
Wulf: Die Ausbildungsgänge für<br />
Krankenpflege adäquat zu besetzen,<br />
ist teilweise problematisch.<br />
Wir haben uns bewusst darauf<br />
eingestellt, junge Menschen<br />
möglichst früh über unseren Beruf<br />
und die Krankenpflege am <strong>UKSH</strong><br />
zu informieren – z.B. beim Boys‘<br />
Day, beim Sozialen Tag oder durch<br />
die Teilnahme an verschiedenen<br />
Messen und Veranstaltungen.<br />
Wir bieten viele Pflegepraktika<br />
für Schüler an und begleiten die<br />
Praktikanten dann auch sehr eng.<br />
Es ist das Problem der Zukunft,<br />
den entsprechenden Fachkräftebedarf<br />
selber ausbilden zu müssen,<br />
um ihn für das Unternehmen zu<br />
generieren. Im Moment bekommen<br />
wir noch genügend Bewerbungen.<br />
Die Prognosen für die Zukunft<br />
sehen allerdings nicht so positiv<br />
aus. Deswegen sind wir auf diesem<br />
Gebiet sehr aktiv.<br />
Meyer: Vor fünf bis zehn Jahren<br />
hatten wir dreimal so viele Bewerbungen<br />
wie Ausbildungsplätze.<br />
Das hat sich drastisch geändert. Die<br />
Ausbildungsplätze können noch<br />
besetzt werden, aber die Anzahl<br />
der Bewerbungen ist deutlich<br />
zurückgegangen. Das wird sich im<br />
Rahmen der demographischen Entwicklung<br />
noch weiter fortsetzen.<br />
Natürlich hat es auch damit zu tun,<br />
wie der Pflegeberuf in der Bevölkerung<br />
positioniert wird. Wir haben<br />
viele Maßnahmen ergriffen, um<br />
den Beruf transparenter zu machen<br />
und für die Pflege am <strong>UKSH</strong> zu<br />
werben. Dabei fahren wir zweigleisig:<br />
Wir schauen auch, wie wir neue<br />
Berufsbilder einrichten können.<br />
Wir bilden z.B. operationstechni-<br />
Christa Meyer, Vorstand für Krankenpflege und<br />
Patientenservice<br />
sche Assistenten aus und werden<br />
ab Herbst mit der Ausbildung von<br />
anästhesietechnischen Assistenten<br />
beginnen. Unser Angebot umfasst<br />
ein breites Spektrum von Ausbildungsberufen,<br />
denn nicht jeder<br />
möchte in die stationäre Pflege.<br />
Green: Ein wichtiges Stichwort<br />
in diesem Zusammenhang ist für<br />
uns auch die Akademisierung der<br />
Pflege. Wir möchten in Zukunft<br />
verstärkt auch Abiturienten anspre-<br />
9
10<br />
Pflege<br />
chen und ihnen einen akademischen<br />
Abschluss bieten, der nicht nur zu<br />
wissenschaftlicher Arbeit sondern<br />
auch zur direkten Patientenversorgung<br />
qualifiziert. Hier gibt es<br />
verschiedene Ansätze, an denen<br />
das <strong>UKSH</strong> als Kooperationspartner<br />
beteiligt ist. Wir arbeiten mit<br />
dem Sozialmedizinischen Institut<br />
in Lübeck im Hinblick auf einen<br />
Studiengang zusammen. In Kiel gibt<br />
es Ideen zu einem intensivpflegerischen<br />
Studiengang. Das Entscheidende<br />
daran ist der direkte Transfer<br />
der Wissenschaft in die Krankenversorgung.<br />
Wo liegen heute die großen Herausforderungen<br />
in der Pflege?<br />
Green: Ein wichtiger Aspekt ist<br />
die Frage: Wo werden wir in zehn<br />
Jahren genügend junge Menschen<br />
finden, die sich für unseren Beruf<br />
interessieren? Und wie werden<br />
wir sie dann so befähigen, dass<br />
sie den Herausforderungen wie<br />
Ärztemangel und Veränderungen<br />
bei den Patienten gewachsen sind.<br />
Dafür müssen wir jetzt die Weichen<br />
Ihr Top-Partner<br />
für umfassende<br />
Servicelösungen<br />
stellen – sowohl berufspolitisch als<br />
auch für das Unternehmen.<br />
Meyer: Eine der größten Herausforderungen<br />
auch hier am <strong>UKSH</strong> wird<br />
es sein, die Pflege so zu positionieren,<br />
dass sie auf Augenhöhe mit den<br />
anderen Berufsgruppen kooperiert.<br />
Es wird zukünftig ein Wettbewerbsmerkmal<br />
sein, wie die Pflege im<br />
Unternehmen aufgestellt ist und wie<br />
die Zusammenarbeit mit den anderen<br />
Berufsgruppen funktioniert. Das<br />
<strong>UKSH</strong> ist noch recht hierarchisch<br />
strukturiert. Ich bin überzeugt<br />
davon, dass die Hierarchien abgebaut<br />
werden müssen, um junge Menschen<br />
für das Haus zu gewinnen und die<br />
Stellen besetzen zu können.<br />
Wo sehen Sie die Pflege am <strong>UKSH</strong> in<br />
fünf Jahren?<br />
Meyer: Ich wünsche mir, dass wir<br />
dann im Rahmen des baulichen<br />
Masterplans neue Behandlungsstufen<br />
implementiert haben. Wir haben<br />
interdisziplinäre Intensivstationen,<br />
ausreichend Intensiv- und Intermediate<br />
Care-Betten. Die Pflegekräfte<br />
arbeiten als gleichberechtigte Partner<br />
im Behandlungsteam.<br />
Wulf: Ich hoffe, dass in fünf Jahren<br />
die baulichen Voraussetzungen und<br />
Organisationsstrukturen so gestaltet<br />
sind, dass Krankenpflege gut möglich<br />
ist. Dazu gehören auch Stationsgrößen,<br />
die von der Bettenzahl und<br />
vom Raumkonzept her ein adäquates<br />
und auch wirtschaftliches Arbeiten<br />
ermöglichen. Ambulante und stationäre<br />
Prozesse sind getrennt und<br />
gleichzeitig so verzahnt, dass alle<br />
Optionen gut genutzt werden können.<br />
Es gibt eine vollständige digitale<br />
Krankenakte und alle Berufsgruppen<br />
können jederzeit mobil, zeit- und<br />
patientennah ihre Dokumentation<br />
erbringen. Die Bürokratie in der<br />
direkten Patientenversorgung ist auf<br />
ein Minimum reduziert.<br />
Green: In fünf Jahren werden wir<br />
der attraktivste Arbeitgeber für Pflegekräfte<br />
im norddeutschen Raum<br />
sein. Davon bin ich fest überzeugt.<br />
Interview:<br />
Marlis Müller-Frommeyer<br />
Kompetenz – von Mensch zu Mensch!<br />
Das Uniklinikum deckt als einziges Krankenhaus der<br />
Maximalversorgung in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> das gesamte<br />
Kompetenz-Spektrum der modernen Medizin ab. Und wir?<br />
Tragen als kompetente Dienstleistungsexperten der<br />
Gesundheitswirtschaft unseren Teil zum Maximum bei.<br />
Mit umfassenden Servicelösungen, die mehr Raum für<br />
Pflege bieten und damit auch eine schnelle Genesung<br />
fördern.<br />
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Pflege<br />
Neues Curriculum<br />
in der Krankenpflege-Ausbildung<br />
Die <strong>UKSH</strong> Akademie ist der größte Anbieter von Aus-, Fort- und Weiterbildung für Gesundheits-<br />
und Krankenpflegeberufe in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>. Sie sorgt dafür, dass am <strong>Universitätsklinikum</strong><br />
hervorragend aus- und fortgebildete Mitarbeiter tätig sind, die täglich Höchstleistungen<br />
in der Gesundheitsversorgung des Landes erbringen.<br />
Jährlich werden an den Standorten<br />
Kiel und Lübeck rund 460 junge<br />
Menschen auf ihre wichtigen<br />
Aufgaben in der Gesundheits- und<br />
Krankenpflege vorbereitet. Um<br />
die Ausbildungen in den Berufen<br />
Gesundheits- und Krankenpflege<br />
und Kinderkrankenpflege dauerhaft<br />
auf höchstem Niveau anbieten<br />
zu können, wurde nun ein neuer<br />
Lehrplan entwickelt. „Die Novellierung<br />
der Berufsgesetze und<br />
die Veränderungen des Versorgungsbedarfs,<br />
die sich im Laufe<br />
der Zeit ergeben, machten eine<br />
Neustrukturierung der Curricula<br />
nötig“, sagt Ute Stahl, Leiterin des<br />
campusübergreifenden Gesamtbereichs<br />
Schulen an der <strong>UKSH</strong>-<br />
Akademie. „Vorrangiges Ziel dabei<br />
war es, ein an beiden Standorten<br />
einheitlich hohes und zukunftsweisendes<br />
Ausbildungsniveau zu<br />
sichern, bei dem die berufliche<br />
Lern- und Lebenswelt unserer<br />
Schülerinnen und Schüler im Mittelpunkt<br />
steht.“<br />
Auf Initiative des <strong>UKSH</strong>-Vorstandes<br />
entwickelte Ute Stahl gemeinsam<br />
mit ihren Kollegen eine neue<br />
curriculare Struktur, die für alle<br />
Standorte der Akademie gültig ist.<br />
Um die spezifischen Schwerpunkte<br />
der jeweiligen Ausbildungskliniken<br />
besser nutzen zu können<br />
und gleichzeitig die individuellen<br />
Entwicklungsmöglichkeiten der<br />
Schüler zu fördern, wurde eine<br />
fachliche Schwerpunktsetzung im<br />
dritten Ausbildungsjahr vorgesehen.<br />
„Diese Struktur ermöglicht<br />
uns eine schülerorientierte Ausbildung<br />
durch kleinere Gruppen<br />
in der Schwerpunktausbildung.<br />
Gleichzeitig wird es für die Schüler<br />
möglich, Zeiten aus dem spezia-<br />
lisierten dritten Jahr auf spätere<br />
Weiterbildungen anrechnen zu<br />
lassen“, erklärt die Schulleiterin.<br />
Bei der Wahl der Schwerpunkte<br />
wurde darauf geachtet, dass diese<br />
sowohl denen des <strong>UKSH</strong> entsprechen,<br />
als auch den zukünftigen<br />
Herausforderungen der Gesundheits-<br />
und Krankenpflegeberufe<br />
gerecht werden. Neben der pädiatrischen<br />
Pflege können die Auszubildenden<br />
zukünftig zwischen den<br />
Schwerpunkten im Bereich IMC<br />
In der <strong>UKSH</strong> Akademie werden jedes Jahr 460 junge Menschen auf ihre Aufgaben in der Gesundheits-<br />
und Krankenpflege vorbereitet.<br />
11
12<br />
Pflege<br />
(intermediate Care, d.h. Bindeglied<br />
zwischen der Intensivpflegestation<br />
und der Normalstation), onkologische<br />
Pflege und geriatrische Pflege<br />
wählen.<br />
„Im Zentrum unseres neuen<br />
Lehrplans steht die Erlebniswelt<br />
unserer Schüler“, sagt Ute Stahl.<br />
„Ziel war es dabei, die schulische<br />
Situation und die Erfahrungen am<br />
Arbeitsplatz, also Theorie und<br />
Praxis, möglichst nah zusammen<br />
zu bringen.“ Mithilfe eines Lehrkonzeptes,<br />
das auf den Erkenntnissen<br />
der Pflegepädagogik-Expertin<br />
Prof. Dr. Anja Walter basiert,<br />
erarbeiten die Schüler ihr Wissen<br />
anhand authentischer Lernsituationen,<br />
die aus eigenen Erfahrungsberichten<br />
stammen. „Durch diese<br />
Verknüpfung steigern sie nicht nur<br />
ihre Handlungskompetenz und<br />
Starke Partner<br />
Qualität, Sicherheit und Hygiene<br />
Textile Vollversorgung in Reinkultur – wenn es um Hygiene<br />
und Schutz am Arbeitsplatz geht, sind Sitex und Wulff verlässliche<br />
Partner, auf die man zählen kann.<br />
Das wissen auch die Kliniken in Lübeck und Kiel, denn unsere<br />
Mitarbeiter sind jeden Tag im Einsatz, um höchste Ansprüche<br />
zu erfüllen.<br />
Textile Dienstleistungen<br />
www.sitex-service.de www.wulff-munster.de<br />
-sicherheit, sondern entwickeln<br />
auch eine fachliche Neugierde, die<br />
sich auf die Praxis überträgt“, sagt<br />
Ute Stahl.<br />
Um die Ausbildungsstruktur dauerhaft<br />
flexibel und zukunftsorientiert<br />
zu gestalten, wurde die neue<br />
Struktur nicht als starre Vorgabe,<br />
sondern als „Curriculumsprozess“<br />
entworfen, der sich verändernden<br />
Anforderungen anpassen kann.<br />
„Eine Kernarbeitsgruppe steuert<br />
den Gesamtprozess, der von Prof.<br />
Anja Walter wissenschaftlich<br />
begleitet wird“, erklärt Ute Stahl.<br />
„Die konkreten Inhalte werden<br />
jährlich in Curriculumwochen<br />
erarbeitet, an denen alle Lehrer,<br />
alle freigestellten Praxisanleiter<br />
und ausgewählte Schüler beteiligt<br />
sind. Die Inhalte der Schwerpunktphase<br />
werden von Experten<br />
Ute Stahl, Leiterin des campusübergreifenden<br />
Gesamtbereichs Schulen an der <strong>UKSH</strong>-Akademie<br />
aus den jeweiligen Bereichen und<br />
Kollegen der Fort- und Weiterbildung<br />
mitgestaltet.“<br />
Im Oktober 2011 haben die ersten<br />
Schüler in Kiel und Lübeck ihre<br />
Ausbildung nach dem neuen Curriculum<br />
begonnen. Ute Stahl zieht<br />
eine positive Zwischenbilanz:<br />
„Die Rückmeldungen der Schüler<br />
sind sehr positiv. Und auch insgesamt<br />
hat die neue Struktur einen<br />
campusübergreifenden Erfahrungsaustausch<br />
aller Beteiligten in<br />
Gang gesetzt, der eine neue Dynamik<br />
im gesamten Ausbildungsbetrieb<br />
entfacht hat.“ Unter diesen<br />
neuen Voraussetzungen verfolgen<br />
Schüler, Lehrer und Verantwortliche<br />
ein gemeinsames Ziel: Nicht<br />
nur eine der größten, sondern<br />
auch eine der besten Ausbildungsstätten<br />
im Gesundheitsbereich in<br />
Norddeutschland zu sein.<br />
Weitere Informationen:<br />
<strong>UKSH</strong> Akademie<br />
Gesamtleitung Schulen<br />
campusübergreifend<br />
Ute Stahl<br />
Tel.: 0451 500 - 37 90
Porträt<br />
Stehenbleiben<br />
kommt nicht in Frage<br />
Krankenschwester wollte Ines Hoffmann schon immer werden. Ihre Entscheidung hat sie nie<br />
bereut. Heute arbeitet sie als Belegungskoordinatorin am Campus Lübeck und sorgt von dieser<br />
Stelle aus für die Patienten, die ihr so am Herzen liegen. Nebenbei absolviert die umtriebige<br />
<strong>UKSH</strong>-Mitarbeiterin ein Studium an der Steinbeis-Akademie.<br />
Wenn Ines Hoffmann im <strong>UKSH</strong><br />
unterwegs ist, trifft sie überall auf<br />
bekannte Gesichter. Kein Wunder,<br />
denn sie arbeitet hier schon seit 23<br />
Jahren. Ein gut funktionierendes<br />
Netzwerk ergibt sich da fast von<br />
selbst – vorausgesetzt, man ist so<br />
kommunikativ, warmherzig und<br />
freundlich wie die 40-Jährige<br />
mit den schulterlangen blonden<br />
Haaren.<br />
Der Job als Belegungskoordinatorin<br />
in den Kliniken für Chirurgie,<br />
Orthopädie, Unfallchirurgie und<br />
Plastische Chirurgie kam ihr Anfang<br />
2010 gerade recht. Sie konnte<br />
selbst gestalten und die neue Aufgabe<br />
mit Leben füllen. Gemeinsam<br />
mit den beteiligten Kliniken entwickelte<br />
Ines Hoffmann damals<br />
ein Konzept für die möglichst<br />
effektive Belegung der Betten auf<br />
den entsprechenden Stationen.<br />
Heute ist sie stolz darauf, dass der<br />
Plan aufgegangen ist. Die Belegungsplanung,<br />
die vorher wenig<br />
strukturiert war und von den Stationen<br />
in Eigenregie übernommen<br />
wurde, klappt jetzt reibungslos.<br />
Auf den ihr anvertrauten Stationen<br />
gibt es keine Flurbetten mehr, die<br />
Bettenkapazität ist immer zu 90<br />
Prozent ausgelastet. Die Planung<br />
der Verweildauern konnte insgesamt<br />
deutlich verbessert werden.<br />
Bei allen Beteiligten hat ein<br />
Umdenken stattgefunden. Ines<br />
Hoffmann freut sich über die<br />
vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />
mit Pflegenden und Ärzten.<br />
Betten können jetzt interdisziplinär<br />
belegt werden, wenn es die<br />
logistische Planung verlangt. Auch<br />
Notfälle bringen die Struktur<br />
nicht durcheinander - dank Ines<br />
Hoffmann. Ihr Arbeitstag beginnt<br />
morgens um halb sieben. Sie weiß<br />
dann, wann welche Patienten zu<br />
welcher OP kommen und ob sie<br />
stationär oder ambulant behandelt<br />
werden. Um sieben Uhr nimmt sie<br />
an der Visite teil und erfährt dabei,<br />
wer entlassen wird, wer länger<br />
bleiben muss und was für die einzelnen<br />
Patienten auf den Stationen<br />
geplant ist.<br />
Spätestens ab zehn Uhr hat die<br />
Belegungskoordinatorin dann den<br />
Überblick darüber, wo und wie<br />
viele Betten benötigt werden. Sie<br />
arbeitet eng mit Notaufnahme,<br />
Liegendaufnahme und Sozialdienst<br />
zusammen, um die Abläufe<br />
Ines Hoffmann ist Belegungskoordinatorin am<br />
Campus Lübeck<br />
für Patienten und Ärzte optimal<br />
zu organisieren. Erst wenn alle Patienten<br />
gut untergebracht sind, ist<br />
Ines Hoffmann zufrieden. Bevor<br />
sie Feierabend macht, informiert<br />
sie die Liegendaufnahme über freie<br />
Betten auf „ihren“ Stationen.<br />
Seit 1989 arbeitet Ines Hoffmann<br />
im <strong>UKSH</strong>. Damals begann sie ihre<br />
Ausbildung bei der DRK-Schwesternschaft<br />
und war danach in<br />
verschiedenen Kliniken des Hauses<br />
13
14<br />
Porträt<br />
beschäftigt – von der Kardiologie bis<br />
hin zur Medizinischen Klinik I, wo<br />
sie seit 1999 als Stationsleitung auf<br />
der 41 b arbeitete. 2005 übernahm<br />
sie den Posten der Bereichsleiterin<br />
in der Chirurgie.<br />
Ihre jetzige Tätigkeit als Belegungskoordinatorin<br />
fordert sie<br />
und macht ihr viel Freude, aber<br />
stehenbleiben möchte Ines Hoffmann<br />
trotzdem nicht. Zurzeit<br />
absolviert sie berufsbegleitend ein<br />
Studium der Steinbeis-Akademie<br />
Berlin bei der DRK- Schwesternschaft<br />
Lübeck e.V. „Bachelor of Arts<br />
in Nursing“ darf sie sich nennen,<br />
wenn sie nach sechs Semestern<br />
den Abschluss geschafft hat. Doch<br />
damit nicht genug: Sie kümmert<br />
sich außerdem, kümmert sie<br />
Nachrichten<br />
Beschwerden an deutschen Krankenhäusern<br />
nehmen zu. Immer<br />
wieder bekommen es die Verantwortlichen<br />
dabei auch mit Fällen<br />
zu tun, die im juristischen Grenzbereich<br />
liegen. Zum Erfahrungsaustausch<br />
und einer Fortbildung<br />
zu diesem Thema haben sich die<br />
Mitglieder des „Netzwerks Beschwerdemanagement“<br />
am Campus<br />
Lübeck des <strong>UKSH</strong> getroffen. Das<br />
Netzwerk wurde auf Initiative des<br />
Klinikums Nürnberg 2006 gegründet.<br />
Seitdem finden regelmäßig<br />
zwei Tagungen pro Jahr statt.<br />
Ziel des Treffens in Lübeck war es,<br />
die Teilnehmer darüber zu informieren,<br />
wie die einzelnen Häuser<br />
mit besonderen Beschwerden<br />
umgehen. Beschwerdemanager<br />
sind keine juristischen Berater. Sie<br />
können jedoch häufig als neutrale<br />
Vermittler durch einen strukturierten<br />
Beschwerdeprozess im Vorwege<br />
sich in einem Nebenjob noch um<br />
demenzkranke Patienten und ihre<br />
Angehörigen im <strong>UKSH</strong> und bietet<br />
Schulungen zu diesem Thema an.<br />
Ines Hoffmann ist umtriebig und<br />
ständig in Aktion. Gestresst wirkt<br />
sie trotzdem nicht und fühlt sich<br />
auch nicht so. Sie müsse einfach ihr<br />
Helfersyndrom ausleben, sagt sie<br />
und lacht.<br />
Entspannung findet Ines Hoffmann<br />
in ihrer Lübecker Altbauwohnung<br />
mit Wintergarten und<br />
im Schrebergarten. Dort wird nach<br />
allen Regeln der Kunst Gemüse<br />
angepflanzt und der „schönste<br />
Bambus weit und breit“ gehegt und<br />
gepflegt. Seit acht Jahren ist Ines<br />
Hoffmann verheiratet. Ihren Mann<br />
Jan Hoffmann lernte sie im <strong>UKSH</strong><br />
zu einer Klärung beitragen, die den<br />
Beteiligten juristische Wege erspart.<br />
Die häufigsten Ursachen von<br />
Beschwerden sind nach Erfahrung<br />
der Beschwerdemanager mangelnde<br />
Kommunikation und fehlende<br />
Information von Patienten und<br />
Angehörigen bei höherer Arbeitsverdichtung,<br />
durch gestiegene Patientenzahlen<br />
und durch die kürzere<br />
Verweildauer der Patienten. Ebenso<br />
bieten Organisation und Wartezeiten<br />
häufig Anlass zu Kritik. Die<br />
Anzahl von Beschwerden sagt in<br />
der Regel allerdings wenig über die<br />
Qualität einer Klinik aus, denn ein<br />
Aktives Beschwerdemanagement<br />
fördert die Beschwerdebereitschaft<br />
der Patienten. Dabei geht es um eine<br />
konstruktive Konfliktlösung in guter<br />
Kooperation mit den Mitarbeitern,<br />
nicht um Schuldzuweisungen.<br />
Beschwerden enthalten Hinweise<br />
auf Ursachen. Daraus können die<br />
kennen – er arbeitet hier seit vielen<br />
Jahren als Fachkrankenpfleger für<br />
Psychiatrie. Klar, dass abends dann<br />
auch mal über die Arbeit gesprochen<br />
wird – aber in Maßen, wie<br />
Ines Hoffmann betont.<br />
Sportlich betätigt sich die Lübeckerin<br />
schon morgens vor der Arbeit.<br />
Den Weg dorthin bestreitet sie bei<br />
Wind und Wetter mit dem Fahrrad<br />
– einerseits wegen der Fitness und<br />
andererseits, um die horrenden<br />
Benzinpreise zu boykottieren. Im<br />
<strong>UKSH</strong> angekommen, fühlt sie sich<br />
dann richtig wach und frisch für<br />
ihre Aufgaben und für die Patienten,<br />
denn die sind ihr noch immer<br />
sehr, sehr wichtig.<br />
Marlis Müller-Frommeyer<br />
Frühjahrstagung des Netzwerks Beschwerdemanagement<br />
Kliniken Verbesserungsmaßnahmen<br />
ableiten und für Nachhaltigkeit<br />
sorgen.<br />
Am Campus Lübeck wurde bereits<br />
im Jahr 2000 ein Aktives Beschwerdemanagement<br />
eingerichtet,<br />
2005 ebenfalls am Campus Kiel.<br />
Ansprechpartnerin am Campus Lübeck<br />
ist Renate Holm-Doroszenko,<br />
Helga Gerhart ist zuständig für den<br />
Campus Kiel.<br />
Kontakt:<br />
Helga Gerhart<br />
Campus Kiel<br />
Tel.: 0431 597-5858<br />
E-Mail: beschwerdemanagement.kiel@<br />
uksh.de<br />
Renate Holm-Doroszenko<br />
Campus Lübeck<br />
Tel.: 0451 500- 4848<br />
E-Mail: beschwerdemanagement.<br />
luebeck@uksh.de
Medizin und Wissenschaft<br />
High-End-Technik<br />
zur Entfernung von Speichelsteinen<br />
Ebenso wie in der Niere und in der Galle können sich auch in den Speicheldrüsen Steine<br />
bilden. Sie machen erst Beschwerden, wenn sie den Ausführungsgang einer Drüse verlegen<br />
und müssen dann entfernt werden. In der Klinik für Kiefer- und Gesichtschirurgie am Campus<br />
Lübeck geschieht das mit einer minimal-invasiven High-End-Technik.<br />
„Seit einigen Jahren setzen wir für<br />
die Diagnostik von Speichelsteinen<br />
eine Kombination aus einer Ultraschalluntersuchung<br />
und einer 3-D<br />
Digital-Volumen-Tomographie<br />
ein. Es ist eines der modernsten<br />
Geräte, die es zurzeit auf dem Markt<br />
gibt. Der Tomograph liefert – mit<br />
geringer Strahlenbelastung – dreidimensionale<br />
Bilder, auf denen die<br />
Steine besonders gut sichtbar sind.<br />
Darüber hinaus ermöglicht er hochpräzise<br />
endoskopische Eingriffe“,<br />
erläutert Privatdozent Dr. Dr. Samer<br />
Hakim die neue Technik. Die Spiegelung<br />
der Speicheldrüsengänge<br />
(Sialendoskopie), die zunächst der<br />
Diagnostik dient, kann bei Bedarf<br />
auch in einen therapeutischen Eingriff<br />
umgewandelt werden.<br />
Speichelsteine bilden sich meistens<br />
durch Entzündungen in den<br />
Speicheldrüsen, durch die Verlangsamung<br />
des Speichelflusses und –<br />
vorwiegend bei älteren Menschen –<br />
durch zu wenig Flüssigkeitszufuhr.<br />
Ihre Größe kann einen Durchmesser<br />
von wenigen Millimeter bis hin<br />
zu mehreren Zentimetern erreichen.<br />
Wenn sie den Ausführungsgang<br />
einer Drüse, der in der Mundhöhle<br />
endet, verstopfen, kommt<br />
es zum Rückstau von Speichel und<br />
zum schmerzhaften Anschwellen<br />
der Drüse insbesondere während<br />
der Nahrungsaufnahme.<br />
Es besteht die Gefahr einer Vereiterung<br />
oder einer Abszessbildung im<br />
Bereich der betroffenen Drüse bzw.<br />
einer Ausbreitung der Entzündung<br />
in die Halsweichteile. Eine stationäre<br />
Behandlung in diesem Fall ist<br />
unumgänglich.<br />
„Da die Speichelsteine oftmals<br />
nicht entfernt werden konnten und<br />
die Drüse deswegen rezidivierende<br />
Entzündungen zeigte, wurde bis<br />
vor einigen Jahren solchen Fällen<br />
durch einen Schnitt am Hals die<br />
betroffene Speicheldrüse komplett<br />
entfernt“, sagt Dr. Hakim und<br />
ergänzt: „Durch sehr feine Endos-<br />
Mit dem neuen Tomografen kann Dr. Dr. Samer Hakim Speichelsteine dreidimensional sichtbar machen.<br />
15
16<br />
Medizin und Wissenschaft<br />
kope mit einem Außendurchmesser<br />
von etwas mehr als einem Millimeter<br />
können wir Steine heute direkt<br />
aus dem Gang entfernen. Nachdem<br />
die Öffnung des Speichelganges in<br />
der Mundschleimhaut vorsichtig<br />
geweitet wurde, kann das Endoskop<br />
in das Gangsystem eingeführt und<br />
mit einem Fangkörbchen der Stein<br />
entfernt werden.“ Das neue Gerät<br />
eignet sich für Speichelsteine bis zu<br />
einer Größe von fünf Millimetern.<br />
Größere Steine können zunächst<br />
mit Stoßwellen oder Laser zertrümmert<br />
und dann geborgen werden.<br />
„Je weiter entfernt von der Gangmündung<br />
der Stein liegt, desto<br />
schwieriger wird es allerdings, ihn<br />
endoskopisch zu entfernen“, so Dr.<br />
Hakim. „In solchen Fällen können<br />
wir minimal-invasiv über einen<br />
kleinen Schnitt in der Mundhöhle<br />
in Kombination mit der Endoskopie<br />
vorgehen.“<br />
Entzündungen der Speicheldrüsen<br />
können nicht nur Steine verursachen,<br />
es können auch Stenosen<br />
entstehen, Verengungen, die in der<br />
Regel chirurgisch nicht behandelt<br />
werden können. Hier kann mit<br />
Ballondilatation (Aufdehnung<br />
eines Gefäßabschnitts mit einem<br />
Ballonkatheter) über das Endoskop<br />
Abhilfe geschaffen werden.<br />
Neueste Studien aus den USA und<br />
China zeigen, dass mit Hilfe der<br />
Sialendoskopie auch Patienten<br />
geholfen werden kann, die nach<br />
einer Radiojodtherapie unter wiederkehrendenSpeicheldrüsenbeschwerden<br />
leiden. Hierzu werden in<br />
regelmäßigen Abständen bestimmte<br />
Spüllösungen in den Gang über<br />
das Endoskop geleitet.<br />
Fazit: Mit diesem neuen endoskopischen<br />
Verfahren gelingt es in vielen<br />
Fällen, die chirurgische Entfernung<br />
der erkrankten Speicheldrüse zu<br />
vermeiden.<br />
Marlis Müller-Frommeyer<br />
Weitere Informationen:<br />
Klinik für Kiefer- und Gesichtschirurgie,<br />
Campus Lübeck<br />
Dr. Dr. Samer Hakim<br />
Tel.: 0451 500- 22 66
Medizin und Wissenschaft<br />
Ärzte testen neue technische Verfahren<br />
bei Darmkrebsoperationen<br />
Das <strong>UKSH</strong> bietet seinen Patienten Spitzenmedizin mit modernsten technischen Methoden.<br />
Bevor sie klinisch zum Einsatz kommen, werden die neuen Verfahren und Geräte von den<br />
Ärzten genauestens getestet. Auch in der Klinik für Allgemeine Chirurgie am Campus Lübeck<br />
gibt es eine AG Medizintechnik.<br />
Privatdozent Dr. Markus Kleemann<br />
„Wir sind zurzeit u.a. mit experimentellen<br />
Untersuchungen zur<br />
Darstellung der Gewebedurchblutung<br />
(intraoperative Perfusionsdarstellung)<br />
bei minimal-invasiven<br />
Eingriffen und mit einem neuen<br />
minimal-invasiven Bildgebungsverfahren<br />
bei Dick- und Enddarmkrebs<br />
beschäftigt“, erläutert Privatdozent<br />
Dr. Markus Kleemann, Leiter der Arbeitsgruppe.<br />
Die bildliche Darstellung<br />
der Gewebedurchblutung ist<br />
wichtig z.B. bei Darmoperationen,<br />
wenn ein Stück des Darms entfernt<br />
werden muss. Hier kommt es darauf<br />
an, die beiden Darmenden nach der<br />
Resektion so wieder zu verbinden,<br />
dass die Durchblutung des Gewebes<br />
nicht beeinträchtigt ist. Dr. Hamed<br />
Esnaashari und seine Kollegen testen<br />
hier unter Studienbedingungen eine<br />
neue Kameraoptik der Firma Olympus,<br />
mit deren Hilfe ein in die Vene<br />
injizierter Farbstoff während der<br />
Operation sofort am Darm sichtbar<br />
gemacht werden kann. „Dieses Verfahren<br />
bietet zusätzliche Sicherheit<br />
bei minimal-invasiven Eingriffen.<br />
Es ermöglicht eine unabhängige<br />
Durchblutungskontrolle, sobald die<br />
Naht beendet ist“, schildert Dr. Kleemann<br />
den Vorteil dieser Technik.<br />
Auch Tumoren können mit dem<br />
neuen Gerät während einer OP<br />
lokalisiert werden. Das <strong>UKSH</strong> ist<br />
eine der ersten Kliniken in Deutschland,<br />
die die neue Technik testen.<br />
Dr. Esnaashari ist für seine experimentellen<br />
Untersuchungen auf<br />
diesem Gebiet bereits ausgezeichnet<br />
worden.<br />
Eine weitere Untersuchung betrifft<br />
die konfokale Endomikroskopie bei<br />
Dick- und Enddarmkrebs. Die Firma<br />
KarlStorz GmbH hat ein Gerät ent-<br />
wickelt, mit dem bei der Entfernung<br />
von Dick- und Enddarmtumoren<br />
genau getestet werden kann, ob der<br />
Schnitt im gesunden Gewebe erfolgt<br />
ist und das Tumorgewebe somit<br />
komplett entfernt werden konnte.<br />
In Zukunft sollen mit der neuen<br />
Technik Aussagen im Mikrometerbereich<br />
gemacht werden, die als<br />
Ergänzung zum Schnellschnitt noch<br />
größere Sicherheit bei der Diagnostik<br />
bieten. „Dieses Verfahren testen<br />
wir an Präparaten in Zusammenarbeit<br />
mit Dr. Maximilian Gebhardt,<br />
Institut für Pathologie (Direktion:<br />
Prof. Dr. Alfred C. Feller)“, erläutert<br />
Dr. Markus Kleemann. Mit der neuen<br />
Technik könnte eine diagnostische<br />
Lücke geschlossen werden. Für<br />
den Patienten hätte dies relevante<br />
Konsequenzen, geht es doch darum,<br />
ob der Schließmuskel erhalten<br />
werden kann oder ein Stoma (künstlicher<br />
Darmausgang) gelegt werden<br />
muss.<br />
Marlis Müller-Frommeyer<br />
Weitere Informationen:<br />
Klinik für Allgemeine Chirurgie<br />
Campus Lübeck<br />
Tel.: 0451 500-2001<br />
17
18<br />
Die Klinik von Prof. Dr. Frey (r.) verfügt über modern ausgestattete Operationssäle für die Implantation von Gefäßstützen.
Medizin und Wissenschaft<br />
Erster resorbierbarer Stent<br />
am <strong>UKSH</strong> implantiert<br />
Erstmals in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> wurde an der Klinik für Innere Medizin III (Kardiologie und<br />
Angiologie) am Campus Kiel einem Patienten eine selbstauflösende Gefäßstütze – ein sogenannter<br />
resorbierbarer Stent – in ein Herzkranzgefäß eingepflanzt. Durch Auflösung des Implantats<br />
sollen therapeutische Probleme herkömmlicher Stents aus Metall minimiert werden.<br />
Klinikdirektor Prof. Dr. Norbert Frey<br />
Bei dem neuartigen Verfahren<br />
werden Stents verwendet, die aus<br />
biologisch abbaubaren Materialien<br />
bestehen und sich innerhalb von<br />
zwei Jahren vollständig auflösen.<br />
„In unserem konkreten Fall haben<br />
wir einen Stent verwendet, der<br />
im Wesentlichen aus Polylactid,<br />
also einer Milchsäureverbindung,<br />
besteht und einfach ausgedrückt bei<br />
Kontakt mit Wasser in seine Einzelbestandteile<br />
zerlegt wird“, sagt Dr.<br />
Mark Rosenberg, Oberarzt an der<br />
Klinik für Innere Medizin III. „Die<br />
entstandene Milchsäure kann dann<br />
im Körper zu Wasser und Kohlendioxid<br />
verarbeitet werden, das dann<br />
letztendlich über die Atmung bzw.<br />
die Niere den Körper verlässt.“<br />
Stents bestehen normalerweise<br />
aus Edelmetall-Legierungen. Sie<br />
wachsen nach der Implantation in<br />
die Gefäßwand ein und verbleiben<br />
dort das ganze restliche Leben lang.<br />
Um während der Einheilung des<br />
körperfremden Materials mögliche<br />
Gewebewucherungen zu verhindern,<br />
können herkömmliche Stents<br />
mit Wirkstoffen beschichtet werden,<br />
die das Zellwachstum unterdrücken.<br />
Diese wiederum erschweren<br />
jedoch den Einheilungsprozess.<br />
Ohne die zelluläre Schutzschicht<br />
bilden sich an den metallenen<br />
Stent oberflächen aber leicht Gerinnsel,<br />
die eine bedrohliche Gefäßverstopfung<br />
nach sich ziehen können.<br />
Um den gelegentlich tödlich<br />
verlaufenden Stentverschlüssen zu<br />
begegnen, müssen viele Patienten<br />
für die Einheilungszeit die Blutgerinnung<br />
unterdrückende Mittel einnehmen.<br />
Diese Gerinnungshemmer<br />
bergen aber wiederum ein erhöhtes<br />
Blutungsrisiko.<br />
Auch nach der Einheilung ist die<br />
Gefahr vor Wiederverschlüssen<br />
nicht gebannt: „Da das Implantat<br />
nur für einige Monate als Gefäßstütze<br />
benötigt wird, erfüllt es<br />
danach keine Funktion mehr. Dieser<br />
Fremdkörper kann jedoch eine<br />
chronische Entzündung in den<br />
Gefäßwänden hervorrufen, die zu<br />
einer Wiederverengung von implantierten<br />
Stents führen kann“,<br />
sagt Dr. Rosenberg. Dementsprechend<br />
sei der Auflösungsprozess<br />
mit der Hoffnung verbunden, dass<br />
bei nicht mehr vorhandenem Stent<br />
weniger Gefäßirritationen künftig<br />
zu weniger Wiederverengungen<br />
führen werden. „Außerdem wird<br />
durch einen Metallstent das Gefäß<br />
wie in einem Käfig fixiert. Dadurch<br />
werden sämtliche Selbstheilungstendenzen<br />
von Herzkranzgefäßen<br />
unterdrückt“, sagt der Kardiologe.<br />
Deshalb setzen die <strong>UKSH</strong>-Experten<br />
nun auf bio-resorbierbare<br />
Stents aus Polylactid. „Nach dem<br />
Auflösungsprozess bleibt ein<br />
strukturell und funktionell normales<br />
Herzkranzgefäß zurück“, so<br />
Dr. Rosenberg. Eine medikamentöse<br />
Beschichtung des Stents soll<br />
verhindern, dass sich im Bereich<br />
19
20<br />
Medizin und Wissenschaft<br />
der Implantation wieder eine Engstelle<br />
bildet.<br />
Die neuartige Methode wird im<br />
<strong>UKSH</strong> bei Patienten mit koronarer<br />
Herzerkrankung eingesetzt. „Dabei<br />
handelt es sich um eine durch Gefäßverkalkung<br />
verursachte Einengung<br />
der Herzkranzgefäße, die zu einer<br />
Minderdurchblutung des Herzmuskels<br />
führt“, erklärt Dr. Rosenberg.<br />
Die koronare Herzerkrankung gehört<br />
zu den sogenannten Volkskrankheiten<br />
und ist daher sehr häufig. In<br />
Nachrichten<br />
Ärzte aus aller Welt bilden sich am Campus Lübeck fort<br />
Zu hoher Blutdruck wird in der<br />
Regel mit Medikamenten behandelt.<br />
Manche Patienten sprechen aber auf<br />
diese Therapie nicht an. Für sie gibt<br />
es eine neue Behandlungsmethode,<br />
die sogenannte renale Denervation<br />
(RDN). Um den Blutdruck zu<br />
senken, werden Nervenenden an den<br />
Nieren verödet. Die Medizinische<br />
Klinik II am Campus Lübeck ist eines<br />
der führenden Zentren in Deutschland<br />
auf diesem Gebiet. Sie hat die<br />
katheterbasierte renale Denervation<br />
als eine der ersten Kliniken in<br />
Deutschland angewandt und verfügt<br />
über entsprechende Erfahrung. Die<br />
Resonanz auf das neue Verfahren ist<br />
der Bevölkerungsgruppe der über<br />
65-Jährigen ist mehr als ein Viertel<br />
(28 Prozent) von einer koronaren<br />
Herzerkrankung betroffen. Darüber<br />
hinaus gelten die koronare Herzerkrankung<br />
und der aus ihr resultierende<br />
Myokardinfarkt als häufigste<br />
Todesursache in Deutschland.<br />
Derzeit kann die Methode nur in bestimmten<br />
Fällen eingesetzt werden,<br />
da es den resorbierbaren Stent bisher<br />
nur in einer Größe (3 mm Durchmesser<br />
und 18 mm Länge) gibt. Da-<br />
groß. Derzeit werden am Campus<br />
Lübeck drei bis vier Seminare pro<br />
Jahr mit jeweils 30 Teilnehmern<br />
angeboten, bei denen Ärzte aus aller<br />
Welt mit der neuen Methode vertraut<br />
gemacht werden. Die Klinik<br />
ist als „Center of excellence“ für die<br />
Ausbildung ausgezeichnet worden.<br />
„Wir wissen seit geraumer Zeit,<br />
dass die Nieren entscheidend an der<br />
Regulation des Blutdrucks beteiligt<br />
sind. Sie setzen Hormone frei und<br />
kommunizieren über Nervenfasern<br />
mit dem zentralen Nervensystem“,<br />
sagt Prof. Dr. Joachim Weil, stellv.<br />
Direktor der Klinik und Spezialist<br />
her werden auch weiterhin Gefäßstützen<br />
aus Edelmetall verwendet.<br />
Um die Erfahrungswerte der neuen<br />
Methode weiter zu verbessern,<br />
schließt die Klinik alle Patienten,<br />
die mit diesem Gerüst behandelt<br />
werden, in ein Register ein.<br />
Maximilian Hermsen<br />
Prof. Dr. Joachim Weil demonstriert während einer OP interessierten Ärzten das neue Verfahren zur Senkung des Blutdrucks<br />
Weitere Informationen:<br />
Klinik für Innere Medizin III<br />
Kardiologie und Angiologie<br />
Campus Kiel<br />
Tel.: 0431 597 - 14 40<br />
auf dem Gebiet der RDN. „Wir nutzen<br />
einen speziellen Katheter, mit<br />
dem die Nervenfasern durch Hitze<br />
zerstört werden. In über 80 Prozent<br />
der Fälle können wir so eine Blutdrucksenkung<br />
erreichen“, so Prof.<br />
Weil. Geeignet ist das neue Verfahren<br />
für Patienten, die an einer essentiellen<br />
Hypertonie leiden, bei denen<br />
also keine sekundären Ursachen für<br />
den Bluthochdruck vorliegen.<br />
Weitere Informationen:<br />
Medizinische Klinik II<br />
Campus Lübeck<br />
Prof. Dr. Joachim Weil<br />
Tel.: 0451 500 - 49 36
Medizin und Wissenschaft<br />
Neues Medikament<br />
gegen schwarzen Hautkrebs<br />
Mehr als 18.000 Menschen erkranken jedes Jahr neu an einem malignen Melanom (Schwarzer<br />
Hautkrebs). Dieser hochgradig bösartige Tumor ist die am häufigsten tödlich verlaufende Hautkrankheit.<br />
Nun hat Prof. Dr. Axel Hauschild, Dermatologe am Campus Kiel, ein neues Medikament<br />
vorgestellt, das einen weiteren Durchbruch in der Melanomtherapie darstellen könnte.<br />
Auf dem diesjährigen Kongress der<br />
American Society of Clinical Oncology<br />
(ASCO) in Chicago stellte der<br />
Leiter der dermato-onkologischen<br />
Arbeitsgruppe an der Klinik für<br />
Dermatologie, Venerologie und Allergologie<br />
am Campus Kiel das Mittel<br />
„Dabrafenib“ (Hersteller: GSK)<br />
vor. Es eignet sich für Patienten, die<br />
an bestimmten Veränderungen in<br />
den Tumorzellen, sogenannten B-<br />
Raf-Mutationen, erkrankt sind. In<br />
einer Studie an 250 Patienten, deren<br />
globale Leitung Prof. Hauschild<br />
Prof. Dr. Axel Hauschild<br />
inne hatte, konnte gezeigt werden,<br />
dass das Mittel die Überlebenszeit<br />
um 70 Prozent verbessert und mehr<br />
als die Hälfte der Patienten einen<br />
mehr als 50-prozentigen Rückgang<br />
der Tochtergeschwülste (Metastasen)<br />
zeigte. Zudem scheint es weniger<br />
Nebenwirkungen auszulösen<br />
als andere Mittel.<br />
Trotz zahlreicher Studien gab es<br />
lange Zeit neben einer herkömmlichen<br />
Chemotherapie für das maligne<br />
Melanom keine erfolgverspre-<br />
chenden Behandlungsoptionen.<br />
Nun konnten innerhalb kurzer Zeit<br />
eine ganze Reihe wirkungsvoller<br />
neuer Therapieansätze gefunden<br />
werden. Einen ersten Hoffnungsschimmer<br />
weckte ein im vergangenen<br />
Jahr vorgestelltes Medikament,<br />
das die Abwehrzellen des<br />
Immunsystems gegen bösartige<br />
Melanomzellen anregen soll.<br />
Studien zu diesem sogenannten<br />
„Immunmodulator“ (Ipilimumab,<br />
Yervoy ® , Fa. BMS) zeigten erstmals,<br />
dass nicht nur die mittlere<br />
Überlebenszeit, sondern auch das<br />
Langzeitüberleben betroffener<br />
Patienten wirkungsvoll beeinflusst<br />
werden kann.<br />
Als einen weiteren Erfolg erwies<br />
sich das neue Medikament „Vemurafenib“<br />
(Zelboraf ® , Fa. Roche).<br />
„Etwa die Hälfte aller Melanom-<br />
Patienten weist sogenannte B-Raf-<br />
Mutationen auf. Diese können seit<br />
kurzem mit einem auf molekularer<br />
Ebene wirkenden Hemmstoff<br />
behandelt werden“, erklärt Prof.<br />
Hauschild, der auch an der Zulassungsstudie<br />
dieses Mittels als<br />
europäischer Studienleiter beteiligt<br />
war. „Das Medikament wirkt<br />
meistens bereits nach ein bis zwei<br />
21
22<br />
Medizin und Wissenschaft<br />
Oberärztin Dr. Friederike Egberts und Prof. Dr. Axel Hauschild besprechen einen Hautkrebs-Befund.<br />
Wochen und kann selbst große<br />
Tumoren zu einem schnellen<br />
Rückgang bewegen, was die Lebensqualität<br />
der Patienten deutlich<br />
verbessern kann“, sagt der<br />
Forscher. Für das Medikament, das<br />
bereits im Februar dieses Jahres in<br />
Deutschland zugelassen wurde,<br />
konnte eine erhebliche Lebensverlängerung<br />
und ein gutes Langzeitüberleben<br />
gezeigt werden.<br />
„Die Kehrseite der Medaille sind<br />
Nebenwirkungen wie eine besondere<br />
Lichtempfindlichkeit, Hautausschlag<br />
oder auch das Auftreten<br />
von zumeist gutartigen Hauttumoren,<br />
die zum Formenkreis des<br />
weit weniger gefährlichen hellen<br />
Hautkrebses gehören“, sagt Prof.<br />
Hauschild.<br />
Das nun in Chicago vorgestellte<br />
Präparat „Dabrafenib“ scheint<br />
in dieser Hinsicht vorteilhaft<br />
zu sein: „Das neue Medikament<br />
weist offensichtlich weniger Nebenwirkungen<br />
auf als der bereits<br />
zugelassene B-Raf-Hemmer“, sagt<br />
Prof. Hauschild. Insbesondere<br />
die Lichtempfindlichkeit und das<br />
Auftreten von gutartigen Haut-<br />
tumoren seien bei Dabrafenib nur<br />
selten beobachtet worden. Dass<br />
in kurzer Zeit viele neue Therapieansätze<br />
gefunden werden<br />
konnten, erklärt Prof. Hauschild<br />
mit dem wachsenden Verständnis<br />
der Erkrankung auf molekularer<br />
Ebene: „Heute weiß man, welche<br />
Veränderungen sich im Tumor<br />
abspielen und welche ihn wachsen<br />
lassen.“ Die Anwendung einer<br />
herkömmlichen Chemotherapie<br />
sei mit einem Schrotschuss auf<br />
den Tumor zu vergleichen: Dieser<br />
kann getroffen werden, in<br />
jedem Fall getroffen wird aber der<br />
gesamte Organismus. „Die neuen<br />
Medikamente hingegen stellen<br />
eine zielgerichtete Therapie dar.<br />
Sie wirken auf molekularer Ebene<br />
in den Krebszellen selbst. Damit<br />
Tumore entstehen und wachsen<br />
können, sind sie auf bestimmte<br />
Wachstumsfaktoren und Signalrouten<br />
in der Zelle angewiesen.<br />
Wenn es gelingt, diese Signalwege<br />
zu stören oder zu unterbrechen,<br />
stoppt das Tumorwachstum oder<br />
die Tumorzellen sterben sogar ab“,<br />
erklärt Prof. Hauschild. Um die<br />
Erforschung neuer Therapien vor-<br />
anzutreiben, stellt Prof. Hauschild<br />
mit seinen Kollegen Überlegungen<br />
für Kombinationstherapien<br />
aus verschiedenen Präparaten an:<br />
„Die Kombination aus dem B-Raf-<br />
Medikament und einem MEK-<br />
Hemmer, also einem Mittel, das<br />
ebenfalls gezielt gegen Krebszellen<br />
mobilisieren kann, erscheint sehr<br />
vielversprechend. Denn alle diese<br />
neuen Medikamente haben unterschiedliche<br />
Angriffspunkte.“ Oft<br />
sind Kombinationen mit verstärkten<br />
Nebenwirkungen gepaart, bei<br />
der nun angedachten Kombination<br />
scheint dies jedoch nicht der<br />
Fall zu sein. Die Zulassungsstudie<br />
für einen MEK-Inhibitor mit dem<br />
Namen Trametinib (Fa. GSK), die<br />
ebenfalls in Chicago vorgestellt<br />
wurde, zeige eindrucksvolle Vorteile<br />
für diese neue zielgerichtete<br />
Therapie und lasse eine baldige<br />
Zulassung erwarten.<br />
„Ich bin überzeugt davon, dass wir<br />
in wenigen Jahren auch Patienten<br />
mit weit fortgeschrittenen Melanomen<br />
nicht nur das Leben unter<br />
lebenswerten Umständen verlängern,<br />
sondern hoffentlich auch<br />
bald heilen können“, sagt Prof.<br />
Hauschild. „Bis dahin gilt es, sorgfältig<br />
durchgeführte Studien zu<br />
intensivieren, aber auch weiterhin<br />
ein Augenmerk auf die Früherkennung<br />
durch das Hautkrebsscreening<br />
zu legen. Besser, es kommt<br />
erst gar nicht zur Therapiediskussion<br />
eines weit fortgeschrittenen<br />
Tumorleidens, sondern der Tumor<br />
wird frühzeitig erkannt, entfernt<br />
und damit geheilt.“<br />
Maximilian Hermsen<br />
Weitere Informationen:<br />
Klinik für Dermatologie,<br />
Venerologie und Allergologie<br />
Campus Kiel<br />
Tel.: 0431 597-18 52
Medizin und Wissenschaft<br />
<strong>UKSH</strong> startet Präventionskampagne<br />
gegen Mundkrebs<br />
Mundkrebs ist die fünfthäufigste Krebserkrankung bei Männern. Wird die Krankheit spät<br />
erkannt, ist sie lebensbedrohlich. Dabei lässt sich der Tumor in der Regel gut behandeln,<br />
wenn die Anzeichen früh erkannt werden. Das <strong>UKSH</strong> beteiligt sich nun an einer Aufklärungskampagne,<br />
die Leben retten kann.<br />
PD Dr. Katrin Hertrampf<br />
„Bereits jeden zweiten Tag wird<br />
die Diagnose Mundkrebs in den<br />
entsprechenden Fachkliniken in<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> gestellt. Viel<br />
zu oft wird die Krankheit aber erst<br />
in einem späten Stadium erkannt“,<br />
sagt PD Dr. Katrin Hertrampf,<br />
Wissenschaftlerin und Zahnärztin<br />
an der Klinik für Mund-, Kiefer-<br />
und Gesichtschirurgie am Campus<br />
Kiel. Die Folge sei, dass rund die<br />
Hälfte der Betroffenen kaum länger<br />
als fünf Jahre überlebe. „Die frü-<br />
he Erkennung und Diagnose von<br />
Mundkrebs ist lebensnotwendig“,<br />
so Dr. Hertrampf. „Sie bedeutet<br />
eine deutlich verbesserte Heilungschance.“<br />
„Die operative Therapie von Mundkrebs<br />
ist für die Betroffenen besonders<br />
belastend, je später der Tumor<br />
entdeckt wird“, sagt Professor Jörg<br />
Wiltfang, Direktor der Klinik für<br />
Mund- Kiefer- und Gesichtschirurgie.<br />
„Die Tumore liegen im<br />
sensiblen Bereich in der Mundhöhle<br />
und die Entfernung kann zu funktionellen<br />
und ästhetischen Einbußen<br />
führen. Das bedeutet eine<br />
erschwerte Kommunikation und<br />
Ernährung. Aber auch im sozialen<br />
Umfeld können dadurch Probleme<br />
entstehen. Die Früherkennung ist<br />
deshalb nicht nur entscheidend für<br />
die Lebenserwartung sondern auch<br />
wichtig für die Lebensqualität der<br />
Patientinnen und Patienten.“<br />
Ein unscheinbarer weißer Fleck<br />
in der Mundhöhle ist Vorbote der<br />
Krankheit. Zur Vorbeugung und<br />
frühen Diagnose bedarf es einer<br />
regelmäßigen Untersuchung der<br />
Mundschleimhäute. Dr. Hertrampf:<br />
„Die Untersuchung erfolgt kurz<br />
und schmerzlos beim Zahnarzttermin.<br />
Im Vorfeld sind die zahnärztlichen<br />
Kolleginnen und Kollegen<br />
für dieses Thema über verschiedene<br />
Fortbildungsmöglichkeiten sensibilisiert<br />
worden. Jetzt soll die Bevölkerung<br />
über Früherkennung und<br />
Risikofaktoren informiert werden.<br />
So hoffen wir, die Anzahl an Mundkrebserkrankungen<br />
zu reduzieren<br />
und die Überlebenschance deutlich<br />
zu erhöhen.“<br />
Für dieses Ziel hat Dr. Hertrampf<br />
die Kampagne „Gemeinsam gegen<br />
Mundkrebs in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>“<br />
ins Leben gerufen. Dazu fand die<br />
Wissenschaftlerin starke Partner:<br />
Nicht nur das <strong>UKSH</strong> und die<br />
Christian-Albrechts-Universität zu<br />
Kiel (CAU) sondern auch das Gesundheitsministerium<br />
<strong>Schleswig</strong>-<br />
<strong>Holstein</strong> und die Zahnärztekammer<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> unterstützen<br />
die Aufklärungskampagne. Um die<br />
Wirksamkeit dieser Strategie zu beweisen,<br />
begleitet Dr. Hertrampf die<br />
Kampagne mit einer wissenschaftlichen<br />
Studie.<br />
Der Startschuss für das Projekt<br />
fiel im Frühjahr auf einer Informationsveranstaltung<br />
im Kie-<br />
23
24<br />
Medizin und Wissenschaft<br />
ler CITTI-PARK. Der damalige<br />
Gesundheitsminister Dr. Heiner<br />
Garg betonte zum Auftakt: „Wie so<br />
oft bei guten Ideen ist auch die Idee<br />
hinter der Kampagne so einfach wie<br />
überzeugend: Früh erkannt hat gute<br />
Heilungschancen, gute Prognosen<br />
und die Aussicht auf eine bessere<br />
Lebensqualität.“<br />
Dr. K. Ulrich Rubehn, Präsident<br />
der Zahnärztekammer <strong>Schleswig</strong>-<br />
<strong>Holstein</strong>, erläuterte, dass vor allem<br />
Rauchen und Alkohol besonders<br />
hohe Risikofaktoren seien. Doch<br />
grundsätzlich könne jeder Mensch<br />
an Mundkrebs erkranken: „Wir<br />
Zahnärzte sind bestens geschult<br />
für den gesamten Mundraum. Bei<br />
einem Verdacht werden entweder<br />
Abstriche genommen oder die<br />
Betroffenen werden direkt an die<br />
Spezialistinnen und Spezialisten<br />
des <strong>UKSH</strong> überwiesen.“<br />
Um den Blick für Mundkrebserkrankungen<br />
zu schulen, bietet die<br />
Zahnärztekammer den Zahnärztinnen<br />
und Zahnärzten regelmäßige<br />
Nachrichten<br />
Miriam Konrad, Zahnärztin am <strong>UKSH</strong>, untersucht eine Patientin. Die Untersuchung ist kurz und völlig<br />
schmerzlos.<br />
Fortbildungen an. „Wichtig ist zum<br />
Beispiel auch der Blick unter den<br />
Zahnersatz“, so Dr. Rubehn.<br />
Unterstützt wird die Kampagne<br />
durch viele Zahnärzte und Ärzte<br />
aus <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> und durch<br />
die Friede-Springer-Stiftung sowie<br />
das Gesundheitsministerium<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>. Am <strong>UKSH</strong><br />
beteiligen sich interdisziplinär und<br />
Gesundheitsforum jetzt mit erweitertem Programm<br />
Im April eröffneten der damalige<br />
schleswig-holsteinische Gesundheitsminister<br />
Dr. Heiner Garg und<br />
Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender<br />
des <strong>UKSH</strong>, das neue<br />
Gesundheitsforum am Campus<br />
Lübeck im Alten Kesselhaus.<br />
Erfahrungen und Leistungen der<br />
„Spitzenmedizin made in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>“<br />
werden hier mit<br />
einem vielseitigen wöchentlichen<br />
Programm für interessierte Bürger<br />
präsentiert.<br />
Das Gesundheitsforum am Campus<br />
Lübeck bot bisher einmal im<br />
Monat öffentliche Vorträge zu aktuellen<br />
medizinischen Themen an.<br />
Aufgrund der großen Resonanz<br />
interessierter Bürgerinnen und<br />
Bürger wurde das Gesundheitsforum<br />
nun deutlich ausgebaut.<br />
Besucher können unter mehreren<br />
Vortrags- und Seminarterminen<br />
pro Woche wählen. Das erweiterte<br />
Programm läuft im <strong>UKSH</strong> Gesundheitsforum<br />
im CITTI-PARK<br />
Kiel bereits seit Dezember 2010<br />
mit großem Erfolg. 2011 kamen<br />
über 6.000 Besucher zu den Veranstaltungen.<br />
Die Experten des <strong>UKSH</strong> – Ärzte,<br />
Psychologen, Therapeuten und<br />
Wissenschaftler von Weltruf – stellen<br />
die Themen im Gesundheitsfo-<br />
campusübergreifend Kliniken an<br />
den Standorten Kiel und Lübeck.<br />
Maximilian Hermsen<br />
Weitere Informationen:<br />
Klinik für Mund-, Kiefer- und<br />
Gesichtschirurgie<br />
Campus Kiel<br />
PD Dr. Katrin Hertrampf<br />
www.mundkrebs.info<br />
rum in leicht verständlicher Form<br />
vor und stehen anschließend für<br />
Gespräche zur Verfügung. Das Veranstaltungsprogramm<br />
wird in den<br />
kommenden beiden Jahren im Alten<br />
Kesselhaus auf dem Campus Lübeck<br />
stattfinden, bevor im Jahr 2014 der<br />
Umzug in den dann ausgebauten<br />
CITTI-PARK Lübeck geplant ist.<br />
Die Vorträge sind kostenfrei. Eine<br />
Anmeldung wird empfohlen,<br />
damit ein Platz reserviert werden<br />
kann: per E-Mail an Gesundheitsforum-Luebeck@uksh.de<br />
oder<br />
telefonisch unter 0451 500-3880.<br />
(s. Vorschau Seite 51)
Medizin und Wissenschaft<br />
Hormonzentrum Nord<br />
Kompetent bei Hormonerkrankungen<br />
Im vergangenen Jahr ist das Hormonzentrum Nord am <strong>UKSH</strong> gegründet worden. Patienten mit<br />
hormonellen Erkrankungen wird hier campusübergreifend das gesamte Spektrum der modernen<br />
Medizin geboten. Die Fachexpertise der beteiligten Kliniken und Institute in Kiel und Lübeck und<br />
die interdisziplinäre Vernetzung liefern beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche Therapie.<br />
Die Diagnose erfolgt im Hormonzentrum Nord mit<br />
modernsten Untersuchungsverfahren.<br />
Die Diagnostik hormoneller Erkrankungen<br />
erfordert umfassendes<br />
Wissen über das komplizierte<br />
Zusammenspiel der Hormone im<br />
Körper. Nur wenn die behandelnden<br />
Spezialisten alle Aspekte richtig<br />
werten und einordnen, kann eine erfolgreiche<br />
Therapie entwickelt werden.<br />
Modernste Techniken in den<br />
Kliniken und im Zentrallabor des<br />
<strong>UKSH</strong> unterstützen die erfahrenen<br />
Ärzte bei ihrer Arbeit. Die Endokri-<br />
nologie (Lehre von den Hormonen)<br />
ist ein sehr forschungsintensiver<br />
Bereich am <strong>UKSH</strong>. Deshalb kann<br />
das Hormonzentrum Nord seinen<br />
Patienten auch den direkten Zugang<br />
zu neuesten diagnostischen und therapeutischen<br />
Methoden bieten.<br />
Diagnostiziert und behandelt werden<br />
im Hormonzentrum Nord alle<br />
Arten von Hormonstörungen bei<br />
Kindern und Erwachsenen, alle Formen<br />
des Diabetes, Adipositas, osteologische<br />
Erkrankungen und neuroendrokrine<br />
Tumorerkrankungen.<br />
Einen wichtigen Schwerpunkt bildet<br />
darüber hinaus die Reproduktionsmedizin<br />
(Kinderwunschzentren in<br />
Kiel und Lübeck). Die Expertise des<br />
Hormonzentrums gilt auch für sehr<br />
seltene und besonders komplizierte<br />
Erkrankungen. Viele Patienten kommen<br />
mit einer langen medizinischen<br />
Vorgeschichte und vielen Befunden<br />
in das <strong>UKSH</strong>. Diesen Patienten zu<br />
helfen, ist ein spezielles Angebot des<br />
Hormonzentrums.<br />
Zu den am häufigsten auftretenden<br />
Hormonstörungen gehören Erkrankungen<br />
der Schilddrüse, der Nebenschilddrüsen,<br />
Speicheldrüsen und<br />
Nebennieren. Aus hormonbilden-<br />
den Zellen können sich darüber<br />
hinaus sogenannte neuroendokrine<br />
Tumoren entwickeln, die einer<br />
speziellen Therapie bedürfen. In<br />
der Kinderendokrinologie werden<br />
u.a. Klein- und Hochwuchs sowie<br />
Störungen der Pubertät diagnostiziert<br />
und behandelt. Eine besondere<br />
Expertise besitzt das <strong>UKSH</strong> auch<br />
bei Störungen der Geschlechtsentwicklung.<br />
Die Diagnose erfolgt im <strong>UKSH</strong> mit<br />
verschiedensten modernen Untersuchungsverfahren.<br />
Dazu gehören<br />
u.a. Hormonbestimmungen,<br />
endokrinologische Funktionstests<br />
und Ultraschalluntersuchungen.<br />
Durch die enge interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit stehen auch alle<br />
modernen Bildgebungsverfahren<br />
wie Computertomographie, Magnet-Resonanztomographie,Szintigraphie<br />
und Positronenemissions-<br />
Tomographie zur Verfügung. Die<br />
Diagnostik und Therapie kann je<br />
nach Art der Erkrankung ambulant<br />
oder stationär erfolgen.<br />
Marlis Müller-Frommeyer<br />
Weitere Informationen:<br />
www.uksh.de/Hormonzentrum<br />
25
Medizin und Wissenschaft<br />
25 Jahre Lebertransplantationen<br />
am Campus Kiel<br />
Vor 25 Jahren wurde am Campus Kiel zum ersten Mal in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> eine Leber<br />
transplantiert. Inzwischen ist der Eingriff ein vielfach erprobtes und lebensrettendes Verfahren,<br />
das Menschen mit schweren Lebererkrankungen Hoffnung gibt. Mittlerweile erfolgten<br />
558 Lebertransplantationen an der Klinik für Allgemeine Chirurgie und Thoraxchirurgie in Kiel.<br />
Die erste Lebertransplantation am<br />
Campus Kiel fand am 19. <strong>Juli</strong> 1987<br />
statt. Die Patientin verstarb im Jahr<br />
2000 an einer Krebserkrankung. Die<br />
zweite Patientin, die am 28. Januar<br />
des Folgejahres eine neue Leber erhielt,<br />
erfreut sich guter Gesundheit.<br />
Am 24. Mai <strong>2012</strong> wurde die 555.<br />
Lebertransplantation am Campus<br />
Kiel erfolgreich vorgenommen. Die<br />
neun Monate alte Patientin hat die<br />
Lebendspende-Lebertransplantation<br />
gut überstanden und kann demnächst<br />
nach Hause entlassen werden.<br />
Der Vater, der einen Teil seiner<br />
Leber spendete, wurde bereits nach<br />
fünf Tagen entlassen und freut sich<br />
mit seiner Frau an deren genesenden<br />
Tochter.<br />
Die Leber ist das zentrale Organ für<br />
den menschlichen Stoffwechsel und<br />
erfüllt zahlreiche lebenswichtige<br />
Aufgaben. Durch viele verschiedene<br />
Ursachen kann sie jedoch geschädigt<br />
werden, beispielweise durch Infektionen<br />
(z.B. Hepatitis C), Autoimmunerkrankungen<br />
(z.B. Autoimmunhepatitis),<br />
Stoffwechselstörungen,<br />
Lebertumoren oder Vergiftungen<br />
und Alkohol. Je nach Erkrankung<br />
kann es über kurz oder lang zu einer<br />
Schädigung der Leber und zur Le-<br />
berzirrhose kommen. Die Entscheidung,<br />
ob eine Lebertransplantation<br />
erforderlich ist, treffen am <strong>UKSH</strong><br />
erfahrene Transplantationsspezialisten.<br />
Angesichts der begrenzten<br />
Zahl von Spenderorganen muss bei<br />
der Transplantation die Krankheit<br />
soweit fortgeschritten sein, dass<br />
ohne die Organverpflanzung das<br />
Leben des Patienten bedroht ist. Die<br />
Zuweisung der zur Verfügung stehenden<br />
Spenderorgane wird von der<br />
zentralen Vergabestelle „Eurotransplant“<br />
koordiniert.<br />
„Gegenwärtig besteht die Herausforderung<br />
bei der Lebertransplantation<br />
darin, die steigende Zahl<br />
lebensbedrohlich erkrankter Patienten,<br />
die auf der Intensivstation<br />
auf eine Transplantation warten, zu<br />
versorgen“, sagt PD Dr. Felix Braun,<br />
Geschäftsführender Oberarzt an<br />
der Klinik für Allgemeine Chirurgie<br />
und Thoraxchirurgie am Campus<br />
Kiel. „Dies gelingt uns vor allem<br />
deshalb sehr gut, weil das gesamte<br />
interdisziplinäre Team hervorragend<br />
zusammenarbeitet. Daher zählen<br />
und zählten wir in der Vergangenheit<br />
regelmäßig zu den erfolgreichsten<br />
Transplantationszentren in<br />
Deutschland. Mit Professor Becker<br />
haben wir einen international<br />
ausgewiesenen Spezialisten gewinnen<br />
können, der das Transplantationsprogramm<br />
auch im Bereich der<br />
Lebendspende weiter stärken wird.“<br />
Ein weiteres Zeichen für die Leistungsfähigkeit<br />
der Klinik ist die<br />
Möglichkeit, bereits kleinste Kinder<br />
und Säuglinge mit einer Lebertransplantation<br />
zu versorgen – ein<br />
Verfahren, das seit 2006 in Kiel<br />
angewendet wird. „Unser jüngster<br />
Patient war zwei Monate alt, der<br />
älteste 75 Jahre“, berichtet PD Dr.<br />
Braun. Aufgrund des jungen, sehr<br />
empfindlichen Organismus von<br />
Kindern ist der Eingriff sehr viel<br />
komplexer als bei Erwachsenen. Dabei<br />
spielt die sogenannte Teilleber-<br />
oder Lebendspende eine große Rolle,<br />
bei dem meist einem Elternteil ein<br />
Stück der Leber entnommen und<br />
dem Kind eingepflanzt wird.<br />
„Inzwischen hat die Transplantationsmedizin<br />
große Fortschritte<br />
gemacht. Insbesondere konnten wir<br />
die Lebensqualität und das Langzeitüberleben<br />
unserer Patienten deutlich<br />
verbessern“, sagt Prof. Thomas<br />
Becker, Direktor der Klinik für<br />
Allgemeine Chirurgie und Thoraxchirurgie.<br />
„Dies ist auch der her-<br />
27
28<br />
Medizin und Wissenschaft<br />
PD Dr. Felix Braun erörtert mit seinen Kollegen die ideale Behandlungsstrategie für seine Patienten.<br />
vorragenden Zusammenarbeit aller<br />
Kollegen zu verdanken, deren Arbeit<br />
perfekt aufeinander abgestimmt ist.“<br />
Inzwischen ist das Transplantationszentrum<br />
am Campus Kiel eines<br />
der wenigen Zentren in Deutschland,<br />
das das gesamte Spektrum der<br />
Organtransplantation abdeckt. So<br />
werden Herz-, Lungen-, simultane<br />
Herz-Lungen-Transplantationen als<br />
auch die Verpflanzung von Leber,<br />
Bauchspeicheldrüse, Dünndarm und<br />
Nieren durchgeführt. Ein Team aus<br />
Experten verschiedener Fachrichtungen<br />
betreut die Patienten, unter<br />
anderem Internisten, Kinderärzte,<br />
Chirurgen, Intensivmediziner,<br />
Anästhesisten, Psychologen und<br />
spezialisiertes Pflegepersonal. Die<br />
psychologische Beratung der Pati-<br />
213177/3318_180x30,5_Weigert_411699 22.05.12 14:57 Seite 1<br />
enten wird vom Referenzzentrum<br />
Lebensqualität (RZLQ) am <strong>UKSH</strong><br />
für den gesamten Behandlungszeitraum<br />
angeboten. Eine besondere<br />
Rolle kommt den Transplantations-<br />
Koordinatoren zu, die Tag und<br />
Nacht in Bereitschaft sind, um im<br />
Falle eines Organangebots aus der<br />
Eurotransplant-Region für einen<br />
reibungslosen Ablauf und die<br />
schnellstmögliche Aufstellung eines<br />
Operationsteams zu sorgen sowie<br />
den Organtransport zu koordinieren.<br />
Um die Lebensqualität und das<br />
Langzeitüberleben der Patienten<br />
zukünftig weiter zu steigern, leisten<br />
die verschiedenen Fachrichtungen<br />
am <strong>UKSH</strong> einen Beitrag zur Forschung.<br />
Durch die Zusammenarbeit<br />
von Grundlagenwissenschaftlern<br />
und Ärzten haben die Patienten<br />
Zugang zu klinischen Studien, die<br />
moderne Therapiemöglichkeiten<br />
bieten. So arbeiten die Forscher<br />
intensiv daran, die erforderliche<br />
Medikamentengabe, die eine Abstoßung<br />
des transplantierten Organs<br />
(die sogenannte Immunsuppression)<br />
zu minimieren, um für die Patienten<br />
eine noch bessere Lebensqualität zu<br />
erreichen.<br />
Maximilian Hermsen<br />
Weitere Informationen:<br />
Klinik für Allgemeine Chirurgie<br />
und Thoraxchirurgie<br />
Campus Kiel<br />
Tel.: 0431 597- 43 01<br />
Die IPV bedankt sich für die freundliche Unterstützung der<br />
Fa. Weigert GmbH & Co. KG
Medizin und Wissenschaft<br />
Wie wirken Arzneistoffe<br />
auf unseren Organismus?<br />
Mit der Wirkung von Arzneistoffen auf den menschlichen Organismus beschäftigen sich die<br />
Wissenschaftler des Instituts für Experimentelle und Klinische Pharmakologie und Toxikologie<br />
am <strong>UKSH</strong>. Die Ergebnisse ihrer Grundlagenforschung kommen langfristig den Patienten zu<br />
Gute. Doch zunächst steht der Erkenntnisgewinn im Vordergrund.<br />
Prof. Dr. Markus Schwaninger, Dr. Godwin Dogbevia und Dr. Helge Müller-Fielitz besprechen am konfokalen<br />
Mikroskop histologische Befunde.<br />
Einen der Forschungsschwerpunkte<br />
des Instituts bildet die Neuropharmakologie.<br />
Sie befasst sich mit<br />
der Wirkung von Arzneistoffen auf<br />
das Nervensystem. Die Pharmakologen<br />
betreiben in erster Linie<br />
Grundlagenforschung. Dabei steht<br />
zunächst der reine Erkenntnisgewinn<br />
im Vordergrund. Die Grundlagenforschung<br />
schafft die Basis für<br />
weitergehende wissenschaftliche<br />
Untersuchungen. Deren Ausgangspunkt<br />
sind dann konkrete Fragestellungen,<br />
um etwa medikamen-<br />
töse Therapien zu verbessern oder<br />
die Entstehung von Krankheiten<br />
besser zu verstehen. Am Anfang<br />
pharmakologischer Forschung<br />
stehen die Fragen „Was macht die<br />
Substanz mit dem Körper?“ und<br />
„Was macht der Körper mit der<br />
Substanz?“.<br />
Zurzeit untersucht das Team um<br />
Prof. Markus Schwaninger, der<br />
die Leitung des Instituts im vergangenen<br />
Jahr übernommen hat,<br />
ob es möglich ist, Viren für einen<br />
Gentransfer ins Gehirn zu entwickeln.<br />
Das Gehirn ist durch die<br />
Blut-Hirn-Schranke, die vorwiegend<br />
aus Endothelzellen besteht,<br />
vom restlichen Körper getrennt.<br />
Sie bildet eine Barriere zwischen<br />
Blutkreislauf und Zentralnervensystem.<br />
„Einerseits schützt sie das<br />
Gehirn vor schädigenden Faktoren,<br />
die über das Blut transportiert<br />
werden. Andererseits erschwert<br />
die Blut-Hirn-Schranke aber auch<br />
die medikamentöse Behandlung<br />
von neurologischen Erkrankungen,<br />
denn nicht allen Wirkstoffen gelingt<br />
es, die Schranke zu durchbrechen“,<br />
erklärt Prof. Schwaninger.<br />
Eine Reihe von Erkrankungen wie<br />
z. B. Morbus Alzheimer, Multiple<br />
Sklerose oder ALS (Amyotrophe<br />
Lateralsklerose) könnte also auf der<br />
Basis von Enzymen oder Genen behandelt<br />
werden, wenn die entsprechenden<br />
Wirkstoffe die Schranke<br />
in ausreichender Konzentration<br />
durchdringen und so direkt an den<br />
Wirkungsort gelangen würden.<br />
Trotz intensiver internationaler<br />
Forschung ist es jedoch bisher<br />
nicht gelungen, die Mechanismen<br />
der Barriere im Gehirn genau zu<br />
verstehen.<br />
29
30<br />
Medizin und Wissenschaft<br />
Die Pharmakologen arbeiten in<br />
diesem Bereich eng mit dem Institut<br />
für Biomedizinische Optik am<br />
Campus Lübeck zusammen. Dort<br />
stehen Zwei-Photonenmikroskope<br />
zur Verfügung, mit denen Untersuchungen<br />
von lebendem Gewebe in<br />
tiefen Bereichen möglich sind, die<br />
sich sonst nicht bildlich darstellen<br />
lassen. Gearbeitet wird mit adenoassoziierten<br />
Viren. Sie verbreiten<br />
keine Krankheiten, sondern dienen<br />
quasi als Transportmittel für Gene.<br />
Die Forschungsergebnisse der<br />
Pharmakologen sind langfristig<br />
auch für die klinische Praxis von<br />
Bedeutung. „Aktuell konnten wir<br />
z.B. zeigen, dass Gehirngefäßzellen<br />
direkt an der Entstehung von Fieber<br />
beteiligt sind. Auch zum Thema<br />
Durchblutung beim ischämischen<br />
Schlaganfall haben wir interessante<br />
Ergebnisse, aus denen sich langfristig<br />
neue Therapieoptionen für diese<br />
bisher nur schlecht behandelbare<br />
Form des Schlaganfalls ergeben<br />
können“, erläutert Prof. Dr. Markus<br />
Schwaninger.<br />
Das Institut für Experimentelle<br />
und Klinische Pharmakologie und<br />
Toxikologie bietet jetzt auch einen<br />
besonderen Beratungsservice für<br />
die Kollegen in den Kliniken an.<br />
Wer Fragen zur Wirkung bestimmter<br />
Arzneistoffe hat, kann sich<br />
unter der Telefonnummer -2681 an<br />
Jutta Hüller-Diedrich wenden. Die<br />
Mitarbeiter des Instituts werden<br />
dann mit einer fundierten schriftlichen<br />
Äußerung (inklusive Literaturangaben)<br />
antworten.<br />
Marlis Müller-Frommeyer<br />
Weitere Informationen:<br />
Institut für Experimentelle und Klinische<br />
Pharmakologie und Toxikologie<br />
Campus Lübeck<br />
Tel.: 0451 500-2681
Medizin und Wissenschaft<br />
Doc 2 Port<br />
<strong>UKSH</strong> bietet Datenportal<br />
für niedergelassene Ärzte<br />
Mit einem an der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Campus Kiel neu entwickelten<br />
Datenportal bekommen einweisende Ärzte einen direkten Zugriff auf die Patientendaten der<br />
Klinik. Ziel des internetbasierten Systems „doc2port“ ist die Verbesserung der Zusammenarbeit<br />
zwischen Klinik und den niedergelassenen Ärzten in der Praxis.<br />
„Bisher findet der Austausch von<br />
Patienteninformationen wie Befunden<br />
oder Entlassungsbriefen zwischen<br />
Klinik und Praxis vorrangig<br />
per Fax oder auf dem Postweg statt.<br />
Mit unserem doc2port-System<br />
machen wir einen großen Schritt zu<br />
einer verbesserten Kommunikation<br />
mit unseren niedergelassenen Kollegen“,<br />
sagt Dr. Thoralf Schollmeyer,<br />
Leitender Oberarzt der Klinik für<br />
Gynäkologie und Geburtshilfe und<br />
Initiator des Projektes. „Wir schaffen<br />
eine größere Transparenz in der<br />
Behandlung, sparen dem Patienten<br />
und dem medizinischen Personal<br />
wertvolle Zeit und senken nebenbei<br />
die Behandlungskosten.“ Klinikdirektor<br />
Prof. Dr. Dr. Walter Jonat<br />
fügt hinzu: „Unser neues Portal ist<br />
ein vielversprechendes Instrument,<br />
das eine noch bessere Zusammenarbeit<br />
zwischen den einweisenden<br />
Praxen und unserer Klinik für eine<br />
lückenlose und effektive Behandlung<br />
unserer Patienten ermöglicht.“<br />
„Alle Patientendaten, die am <strong>UKSH</strong><br />
erhoben werden, werden in einem<br />
digitalen Patientenmanagement-<br />
System gespeichert – einschließlich<br />
Befunde mit Röntgenbildern oder<br />
Aufnahmen aus dem Computerto-<br />
Die Projektbeteiligten des <strong>UKSH</strong> bei der Zertifikatsübergabe an zwei niedergelassene Frauenärzte:<br />
v.l.: Marita Lehmann (IT Frauenklinik), Dr. Tim Becker (IT-Servicegesellschaft), Dr. Thoralf Schollmeyer<br />
(Leitender Oberarzt Frauenklinik), Thomas Hortmann (IT-Servicegesellschaft), Dr. Angela Carstensen<br />
(Frauenärztin, Kinderwunsch Kiel), Dr. Werner Pauls (Leiter Stabstelle IT), Dr. Dieter Vogler (Frauenarzt,<br />
Preetz) und Prof. Dr. Dr. Walter Jonat (Direktor der Frauenklinik)<br />
mographen“, erklärt Dr. Schollmeyer.<br />
Mithilfe des doc2port-Systems<br />
erhält der niedergelassene Arzt,<br />
sofern er Interesse hat, über eine<br />
sichere Internetverbindung direkten<br />
Zugriff auf sämtliche dieser<br />
Daten, die bei einer Behandlung<br />
seiner Patienten im <strong>UKSH</strong> anfallen.<br />
„Ähnlich wie beim Internetbanking<br />
benötigt die teilnehmende Arztpraxis<br />
lediglich einen Computer<br />
mit Internetzugang und kann sich<br />
über den Webbrowser ins System<br />
einloggen“, so Dr. Schollmeyer.<br />
Der Vorteil: Sobald die Befunde<br />
ins System gestellt werden, ist der<br />
behandelnde Arzt informiert und<br />
kann so präziser und schneller den<br />
Untersuchungs- und Behandlungsverlauf<br />
nachvollziehen.<br />
Neben der intuitiven Bedienbarkeit<br />
für die Arztpraxis und der Arbeitsersparnis<br />
für das medizinische und<br />
pflegerische Personal wurde bei<br />
der Entwicklung und Erprobung<br />
31<br />
© WavebreakmediaMicro - Fotolia.com
32<br />
Nachrichten<br />
des Systems besonderer Wert auf<br />
die Einhaltung sämtlicher Datenschutz-<br />
und Datensicherheitsbestimmungen<br />
gelegt. „Wichtig ist,<br />
dass der Patient jederzeit Herr über<br />
seine Daten bleibt“, betont Dr.<br />
Schollmeyer. So muss er der Nutzung<br />
des Portals schriftlich zustim-<br />
Buchtipp zum<br />
Thema Burnout<br />
Burnout, früher als Manager- und<br />
Stresskrankheit beschrieben, betrifft<br />
heute alle Berufs- und Altersgruppen.<br />
Durch immer höhere<br />
Leistungsanforderungen gelangen<br />
viele Menschen an die Grenzen<br />
ihrer psychischen Belastbarkeit.<br />
Am <strong>UKSH</strong>, Campus Kiel, haben Dr.<br />
Wolf-Dieter Gerber, Direktor des<br />
Instituts für Medizinische Psychologie<br />
und Medizinische Soziologie,<br />
und Dr. Gabriele Gerber-von Müller,<br />
Teamleiterin der Ambulanz für<br />
Verhaltensprävention in Familien<br />
(ViFa) das „Hörbuch Burnout“<br />
veröffentlicht.<br />
Es weist Betroffenen, Angehörigen,<br />
Ärzten und anderen Interessenten<br />
Wege aus dem Burnout<br />
durch Informationen und konkrete<br />
Handlungsanweisungen. Zudem<br />
wird vermittelt, wie man mit den<br />
richtigen Entspannungstechniken<br />
Stresssituationen im Alltag bewältigen<br />
kann. Anhand von zwei<br />
Audio-CDs und einer Begleitbroschüre<br />
wird der Hörer über die<br />
Ursachen des Burnouts informiert<br />
und an einem Beispiel dargestellt,<br />
wie Betroffene langsam wieder<br />
in ein normales und zufriedenes<br />
Leben zurückfinden können.<br />
Titel: Hörbuch Burnout – Mein<br />
Weg zu einem neuen Leben.<br />
ISBN: 978-3-9813478-1-4<br />
men und kann diese Zustimmung<br />
jederzeit wieder entziehen. „Zudem<br />
stehen die jeweiligen Daten selbstverständlich<br />
nur den einweisenden<br />
beziehungsweise behandelnden<br />
Ärzten zur Verfügung, die sich<br />
zuvor für das Portal zertifiziert<br />
haben. Die Daten werden über eine<br />
Mit einer Jubiläumswoche feiert die<br />
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
das 100-jährige Bestehen<br />
der Psychiatrie am heutigen Campus<br />
Lübeck.<br />
1912 eröffnete die Hansestadt<br />
Lübeck die damalige Heilanstalt<br />
Strecknitz zur medizinischen Versorgung<br />
psychisch kranker Menschen.<br />
Diese ist der Ausgangspunkt<br />
für den heutigen Campus Lübeck.<br />
Die Heilanstalt zählte zu den modernsten<br />
Einrichtungen ihrer Zeit.<br />
Am 29. August <strong>2012</strong> gibt ein Wis-<br />
mehrfach gesicherte Verbindung<br />
übermittelt“, sagt Dr. Schollmeyer.<br />
Als nächste Klinik wird die Chirurgie<br />
ihren Einweisern diesen Service<br />
anbieten, sukzessive sollen weitere<br />
Fachrichtungen folgen.<br />
Maximilian Hermsen<br />
Klinik für Psychiatrie feiert 100-jähriges<br />
Bestehen am heutigen Campus Lübeck<br />
Grundsteinlegung 1909<br />
senschaftssymposium Einblicke in<br />
die Geschichte und Architektur der<br />
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie.<br />
Am 1. September <strong>2012</strong><br />
findet von 11-18 Uhr ein großes<br />
Jubiläums-Sommerfest mit einem<br />
bunten Programm für Jung und Alt<br />
statt. Patienten, Besucher, Mitarbeiter<br />
und interessierte Bürger sind<br />
herzlich eingeladen, zwischen den<br />
Gebäuden der Klinik für Psychiatrie<br />
und Psychotherapie im Grünen zu<br />
feiern. Die Klinik präsentiert dabei<br />
auch ihre Arbeit und die historische<br />
Architektur.
Blickpunkt<br />
Die Amöbe<br />
erwacht zum Leben<br />
Der Neubau des Zentrums für Molekulare Biowissenschaften (ZMB) in Form einer Amöbe<br />
ist offiziell an die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) übergeben worden. Die<br />
Forschungsplattform bietet Wissenschaftlern verschiedener Fächer künftig die Möglichkeit,<br />
vielfältige biologische Systeme unter einem Dach zu entschlüsseln.<br />
Dr. Cordelia Andreßen nahm noch<br />
in ihrer Funktion als Wissenschafts-Staatssekretärin<br />
den symbolischen<br />
Schlüssel vom Gebäudemanagement<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
AöR (GMSH) in Empfang und<br />
übergab ihn an die Kieler Universität.<br />
Die Kosten für den Neubau<br />
in Höhe von rund 24 Millionen<br />
Euro wurden vollständig vom Land<br />
getragen. Weitere fünf Millionen<br />
Euro aus dem Zukunftsprogramm<br />
Wirtschaft und dem <strong>Schleswig</strong>-<br />
<strong>Holstein</strong> Fonds werden für die Geräteausstattung<br />
aufgewendet. „Die<br />
neuen Forschungsmöglichkeiten<br />
sind nicht nur für die Medizin von<br />
eminenter Bedeutung, sondern<br />
auch für die Biologie und die Agrar-<br />
und Ernährungswissenschaften.<br />
Interdisziplinarität wird hier<br />
deshalb nicht nur groß geschrieben,<br />
sie wird auch gelebt werden“,<br />
sagte die Staatssekretärin. „Es<br />
zeigt sich in der Wissenschaftslandschaft,<br />
dass wir nur mit einem<br />
solchen Ansatz im Wettbewerb um<br />
Exzellenz erfolgreich sein werden.“<br />
Dies gelte für Drittmitteleinwerbung<br />
aber auch mit Blick auf die<br />
Attraktivität für Nachwuchswissenschaftler.<br />
In dem Neubau spiegelt sich auch<br />
das enorme Entwicklungspotential<br />
der Kieler Universität wider,<br />
sagte Professor Gerhard Fouquet,<br />
Präsident der CAU: „Das Zentrum<br />
für Molekulare Biowissenschaften<br />
steht Wissenschaftlern aus drei<br />
Fakultäten und zahlreichen Projekten<br />
zur Verfügung. Durch die<br />
flexible Aufteilung der Räume hat<br />
jedes Team die Möglichkeit, sich<br />
Labor und Arbeitsplatz entsprechend<br />
individueller Bedürfnisse<br />
zusammenzustellen. Das ZMB<br />
mit seinen verschiebbaren Wänden<br />
steht damit für universitäre<br />
33
34<br />
Blickpunkt<br />
Forschung, die in Bewegung bleibt<br />
und Grenzen zwischen Disziplinen<br />
auflöst.“<br />
Die sechs Stockwerke samt<br />
Untergeschoss bieten der Medizinischen,<br />
Mathematisch-<br />
Naturwissenschaftlichen sowie<br />
der Agrar- und Ernährungswissenschaftlichen<br />
Fakultät auf einer<br />
Nutzfläche von 3.100 Quadratmetern<br />
ideale Voraussetzungen<br />
für ihre Arbeit. „Neben den<br />
universitären Forschungsgruppen<br />
beherbergt das ZMB auch die in<br />
Deutschland einmalige Biobank<br />
‚popgen’. Für die Lagerung der Proben<br />
wurde eigens ein begehbarer<br />
Kälteschrank eingerichtet, der bis<br />
zu Minus 80 Grad Celsius erreicht.<br />
Darüber hinaus können sich junge<br />
Biotech-Unternehmen in einer<br />
Etage einmieten und den direkten<br />
Austausch mit Wissenschaftlern<br />
nutzen“, ergänzte CAU-Vizepräsident<br />
Professor Thomas Bosch.<br />
„Das ZMB ist nicht nur ein äußerlich<br />
sichtbares Zeichen, dass<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> auch weiterhin<br />
in der molekulargenetische<br />
Forschung am Menschen ein<br />
Leuchtturm sein will. Es ist auch<br />
eine notwendige Investition, um<br />
diese Forschung in die Zukunft zu<br />
führen“, betonte Professor Stefan<br />
Schreiber, Dekan der Kieler Medizinischen<br />
Fakultät und Direktor<br />
der Klinik für Innere Medizin I<br />
und des Instituts für Klinische<br />
Molekularbiologie des <strong>UKSH</strong>. „In<br />
einem internationalen Rennen<br />
wird derzeit entschieden, wo das<br />
Wissen um die wirklichen Krankheitsursachen<br />
entsteht und zuerst<br />
in die Behandlung umgesetzt<br />
wird.“ Das ZMB stelle die dafür<br />
benötigten Voraussetzungen zur<br />
Verfügung, so Schreiber.<br />
Das Innere des Gebäudes steht<br />
ganz im Zeichen der Flexibilität.<br />
Professor Gunter Henn, Architekt<br />
des Gebäudes, sagte über den Neubau<br />
des ZMB: „Die Architektur<br />
der Räume muss den Wissensfluss<br />
ermöglichen.“ Trotz aller Flexibilität<br />
gibt es eine feste Aufteilung<br />
im Gebäude. Vom Untergeschoss<br />
bis zum zweiten Geschoss sowie in<br />
der vierten Etage finden eine Reihe<br />
von universitären Einrichtungen<br />
Raum für interdisziplinäre Forschung.<br />
Hier gibt es die Möglichkeit,<br />
Analysen, Sequenzierungen<br />
oder Genotypisierungen vorzunehmen.<br />
Zudem wird es auch ein<br />
DNA-Labor und Räume für die<br />
Zellbiologie geben.
Blickpunkt<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>s Megaprojekt<br />
Universitätsmedizin der Zukunft<br />
An den beiden Standorten des <strong>UKSH</strong> in Kiel und Lübeck sollen im Bereich der Krankenversorgung<br />
ab 2014 insgesamt 380 Mio. Euro für Neubauten und Sanierungen investiert werden.<br />
Mit dem Bau der Universitätsmedizin der Zukunft stellt sich das <strong>UKSH</strong> den Herausforderungen<br />
der Medizin des 21. Jahrhunderts.<br />
Das Ausschreibungsverfahren für<br />
das Neubau- und Sanierungsprojekt<br />
des <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> ist abgeschlossen.<br />
Aus den Bewerbungen lädt das<br />
<strong>UKSH</strong> die fünf leistungsfähigsten<br />
Anbieter zu einem Dialog ein, dessen<br />
Ergebnis der Zuschlag auf das<br />
wirtschaftlichste Angebot sein soll.<br />
„Wichtigster Faktor bei der Planung<br />
ist und bleibt der Patient,<br />
deshalb ist es uns ein wichtiges<br />
Anliegen, alle Bereiche in die<br />
Planung mit einzubeziehen, die<br />
mit der Versorgung unmittelbar<br />
befasst sind“, sagt Prof. Dr. Jens<br />
Scholz, Vorstandsvorsitzender des<br />
<strong>UKSH</strong>. „Besonderer Dank gilt den<br />
Institutionen in Politik und Gesellschaft<br />
sowie den Bürgerinnen<br />
und Bürgern unseres Landes, die<br />
sich zu ihrem <strong>Universitätsklinikum</strong><br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> bekannt<br />
haben und den Weg zur Realisierung<br />
des baulichen Masterplanes<br />
frei gemacht haben.“<br />
Die Experten des <strong>UKSH</strong> berücksichtigen<br />
mit dem Megaprojekt<br />
nicht nur die Folgen des demografischen<br />
Wandels zu einer immer<br />
älter werdenden Gesellschaft. Der<br />
einzige Maximalversorger des Landes<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> hat dabei<br />
sowohl den stationären als auch<br />
den ambulanten Sektor bei der<br />
Bau- und Prozessplanung zu bedenken.<br />
Dies gilt für aufwändigste<br />
Diagnostik und Therapieverfahren<br />
genauso wie für den Umgang mit<br />
Katastrophen oder Epidemien. Bedacht<br />
werden müssen die aktuellen<br />
Entwicklungen in der Zell- und<br />
Molekularbiologie, Biotechnologie<br />
sowie der Apparatemedizin<br />
und EDV inklusive bildgebender<br />
Verfahren und Telemedizin – bis<br />
hin zum Wandel der theoretischen<br />
Grundlagen.<br />
Ein zeitgemäßes Management, das<br />
darauf abzielt, die hochkomplexen<br />
medizinischen und administrativen<br />
Einheiten effektiv aufeinander<br />
abzustimmen, bedarf einer hochflexiblen<br />
Infrastruktur. Geschaffen<br />
werden nun die baulichen und<br />
strukturellen Voraussetzungen,<br />
um eine effektive Bündelung der<br />
Kräfte in zentralen und interdisziplinären<br />
Einrichtungen und damit<br />
den erforderlichen Strukturwandel<br />
zu erreichen.<br />
Alle Kliniken und Institute, die<br />
medizinischen Versorgungszentren<br />
sowie die Ärztinnen und Ärzte<br />
und die Pflegekräfte werden in die<br />
Planung der Universitätsmedizin<br />
der Zukunft einbezogen. Neben<br />
den klinischen Herausforderungen<br />
begegnet das <strong>Universitätsklinikum</strong>s<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> den Anforderungen<br />
des Arbeitsmarktes<br />
durch einen für jede Mitarbeiterin<br />
und jeden Mitarbeiter spürbaren<br />
Attraktivitätsgewinn.<br />
Die Gestaltung der Arbeitsplätze<br />
und damit der Funktionsabläufe<br />
muss den speziellen Bedürfnissen<br />
und Fähigkeiten der Chirurgen im<br />
Hybrid-Operationssaal genauso<br />
gerecht werden, wie der Servicekraft,<br />
die dem Patienten das Mittagessen<br />
heiß servieren möchte.<br />
Mit der Umsetzung des baulichen<br />
Masterplanes besteht die große<br />
Chance zur Errichtung zweier moderner<br />
Klinikstandorte aus einem<br />
Guss, die so flexibel konzipiert<br />
sind, dass sie späteren Entwicklungen<br />
angepasst werden können.<br />
Webcam:<br />
www.uksh.de/masterplan<br />
35
36<br />
So wird der Eingangsbereich des neuen Forschungsgebäudes aussehen: Viel Tageslicht fließt in die innen liegenden Räume.<br />
Bild: Hammeskrause Architekten, Stuttgart
Rubrik Blickpunkt<br />
Moderner Neubau<br />
für biomedizinische Forschung<br />
Bisher sind nur ein paar Bagger auf der Baustelle an der Marie-Curie-Straße auf dem<br />
Lübecker Campus zu sehen. Doch das wird sich bald ändern: Hier entsteht ein großes<br />
hochmodernes Forschungszentrum: das Center of Brain, Behavior and Metabolism (CBBM).<br />
Die Fertigstellung ist für den Herbst 2014 geplant.<br />
Der Forschungsschwerpunkt „Gehirn,<br />
Hormone und Verhalten“ hat<br />
eine lange Tradition am Campus<br />
Lübeck. Jetzt bekommen die beteiligten<br />
Wissenschaftler, die sich<br />
bereits 2009 zum „Center of Brain,<br />
Behavior and Metabolism“ (CBBM)<br />
zusammengeschlossen haben, ein<br />
neues Gebäude, in dem sie unter<br />
einem Dach arbeiten können.<br />
Der nach dem Forschungsverbund<br />
ebenfalls CBBM genannte Neubau<br />
wird zwischen dem Zentrum<br />
für Medizinische Struktur- und<br />
Zellbiologie und dem Zentralklinikum<br />
an der Marie-Curie-Straße<br />
errichtet. In unmittelbarer Nähe<br />
befinden sich das Informatikum<br />
und der geplante Bau eines Instituts-Gebäudes<br />
der Fraunhofer-<br />
Gesellschaft. Das CBBM bietet<br />
ausreichend Platz und mit seiner<br />
High-Tech-Ausstattung ganz<br />
neue Möglichkeiten für die Wissenschaftler<br />
aus verschiedenen<br />
Fachgebieten. Die Arbeit unter<br />
einem Dach soll die gemeinsamen<br />
Forschungsvorhaben unterstützen<br />
und die Interaktionen und Kooperationen<br />
zwischen Grundlagenforschung<br />
und klinischen Projekten<br />
fördern.<br />
„Mit diesem Gebäude und der<br />
Zusammenführung zahlreicher<br />
bislang auf dem Campus verstreuter<br />
Arbeitsgruppen wird die Forschung<br />
in Lübeck auf dem Gebiet<br />
der Neuroendokrinologie und des<br />
Energiestoffwechsels nachhaltig<br />
gestärkt und international weiter<br />
sichtbar gemacht“, betonte Prof. Dr.<br />
Hendrik Lehnert, Direktor der Medizinischen<br />
Klinik I und Sprecher<br />
des CBBM, anlässlich des 1. Spatenstichs<br />
für den Neubau im März.<br />
Langfristig werde dies nicht nur für<br />
die Grundlagenforschung, sondern<br />
auch für die Klinik zu sehr bedeutsamen<br />
Erkenntnissen und damit zu<br />
einer verbesserten Versorgung der<br />
Patienten führen.<br />
Erforscht werden im CBBM zentralnervöse<br />
Steuerungen des<br />
Stoffwechsels. „Dazu gehören in<br />
erster Linie die Zivilisationskrankheiten<br />
Übergewicht und Diabetes.<br />
Deren Ursachen wollen wir auf<br />
allen Ebenen verstehen. Unsere<br />
Untersuchungen reichen von der<br />
Molekular- bis zur Verhaltensebene“,<br />
erläutern die beiden Biologen<br />
PD Dr. Olaf Jöhren, Institut für<br />
Experimentelle und Klinische Pharmakologie<br />
und Toxikologie, und<br />
Dr. Carla Schulz, Med. Klinik I. Sie<br />
begleiten als Mitglieder der CBBM-<br />
Planungsgruppe die Konzeption des<br />
Neubaus aus der Sicht der Nutzer.<br />
Besonderer Vorteil für die Forscher:<br />
Das CBBM wird eine sogenannte<br />
„Metabolic core unit“ haben, mit<br />
der klinische Forschung direkt am<br />
Menschen erfolgen kann. „Dazu<br />
gehören Geräte zur Messung der<br />
Körperfettverteilung, Schlaflabore<br />
und ein MRT-Gerät, das uns nur<br />
für die Forschung zur Verfügung<br />
steht“, sagt Dr. Olaf Jöhren.<br />
Der Neubau mit rund 5.400 Quadratmetern<br />
Nutzfläche, der von<br />
der GMSH errichtet wird, umfasst<br />
vier Geschosse, ergänzt durch ein<br />
Teilgeschoss, in dem u.a. die Technikzentrale<br />
untergebracht wird.<br />
Das Erdgeschoss ist voll verglast,<br />
dort entsteht ein multifunktionaler<br />
Seminar- und Veranstaltungsbereich<br />
für Kolloquien, Seminare und<br />
wissenschaftliche Kongresse. Den<br />
Forschern stehen zur gemeinsamen<br />
Nutzung verschiedene Forschungsplattformen<br />
als Serviceeinheiten<br />
für molekulare aber auch klinische<br />
Untersuchungen zur Verfügung.<br />
Das Stuttgarter Architektenteam<br />
hammeskrause, das auf den Bau von<br />
37
38<br />
Blickpunkt<br />
PD Dr. Olaf Jöhren und Dr. Carla Schulz begleiten die Konzeption des CBBM aus der Sicht der Nutzer.<br />
Forschungsgebäuden spezialisiert<br />
ist, hat den Neubau so konzipiert,<br />
dass die Grundfläche möglichst gut<br />
ausgenutzt wird. „In der Mitte des<br />
CBBM wird es zwei überdachte Innenhöfe<br />
geben. Dadurch fließt viel<br />
Tageslicht in die innen liegenden<br />
Labore“, erklärt Dr. Carla Schulz.<br />
Die Büros sind an der Außenseite<br />
untergebracht. Büros und Labore<br />
werden durch einen Brückenbereich<br />
verbunden. „Damit ist der Neubau<br />
nicht nur theoretisch, sondern auch<br />
ganz praktisch für die fächerübergreifende<br />
Kommunikation wie<br />
geschaffen“, freuen sich die beiden<br />
Wissenschaftler.<br />
Einziehen werden in das Gebäude<br />
das Institut für Klinische und<br />
Experimentelle Pharmakologie und<br />
Toxikologie, das Institut für Neuroendokrinologie<br />
und das Institut<br />
für Neuroradiologie. Dazu kommen<br />
Arbeitsgruppen aus weiteren Instituten<br />
und Klinken. Das Haus bietet<br />
Platz für ca. 360 Arbeitsplätze. Die<br />
Gesamtkosten der Baumaßnahme<br />
betragen 31 Mio. Euro, ca. 7 Mio.<br />
Euro werden zusätzlich für die Erstausstattung<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Nach erfolgreicher Begutachtung<br />
des Bauvorhabens 2010 durch den<br />
Wissenschaftsrat wird dieses durch<br />
Mittel der gemeinsamen Forschungsförderung<br />
durch den Bund<br />
und das Land finanziert.<br />
Marlis Müller-Frommeyer
Blickpunkt<br />
Strategisches Controlling<br />
gibt Zahlen und Fakten vor<br />
Das <strong>UKSH</strong> versteht sich immer mehr als Konzern und gründet Tochtergesellschaften wie die<br />
Service GmbH, die IT SG oder die <strong>UKSH</strong> Akademie, die ins Unternehmen eingebunden werden<br />
müssen. Eine wichtige Aufgabe in diesem Prozess erfüllt das Strategische Controlling. Es<br />
sorgt u.a. für ein einheitliches Berichtswesen.<br />
Das Dezernat liefert für die zum<br />
<strong>UKSH</strong> gehörenden Kliniken,<br />
Einrichtungen und Tochtergesellschaften<br />
die Vorgaben für ein<br />
einheitliches Berichtswesen und<br />
fasst alle relevanten Daten und Informationen<br />
für den Vorstand und<br />
den Aufsichtsrat zusammen. „Wir<br />
sind der Treiber bei der Umsetzung<br />
der Konzernstrategie und sichern<br />
die nötige Transparenz. Wir stellen<br />
die geeigneten Kennzahlen, Berichte<br />
und Steuerungsinstrumente<br />
zur Verfügung und unterstützen<br />
die Bereiche beim Erreichen ihrer<br />
Ziele“, sagt Michael Voß, der das<br />
Dezernat seit Oktober vergangenen<br />
Jahres leitet.<br />
Zu den Aufgaben des Dezernats mit<br />
seinen 24 Mitarbeitern gehören die<br />
Kostenträger- und Kostenleistungsrechnung<br />
sowie neuerdings das Projekt-<br />
und Beteiligungscontrolling.<br />
In der Kostenträgerrechnung wird<br />
dargestellt, welche Kosten für jeden<br />
Patienten entstehen. „Durch das<br />
InEK (Institut für das Entgeltsystem<br />
im Krankenhaus) liegt bereits eine<br />
Kalkulation vor“, erklärt Voß. „Wir<br />
schauen, wie sich unsere Kosten<br />
dazu verhalten und wo unsere Abweichungen<br />
liegen. Das ist unsere<br />
Michael Voß, Leiter des Dezernats Strategisches Controlling<br />
Produktkalkulation, die wir den<br />
Controllern auf beiden Campi zur<br />
Verfügung stellen.“ Vor Ort wird in<br />
Gesprächen mit den Klinikdirektoren<br />
analysiert, was sich hinter den<br />
Zahlen verbirgt und wo Verbesserungspotentiale<br />
liegen.<br />
Das Strategische Controlling<br />
arbeitet eng mit dem Medizincontrolling,<br />
den Dezernaten Finanzen,<br />
Erlösmanagement und Personalmanagement<br />
und mit PD Dr. Hajo<br />
Reißmann, Leiter der Stabsstelle<br />
Medizinischer Sachbedarf, zusammen.<br />
Ziel ist es, Defizite aufzudecken,<br />
Berichte zu erstellen<br />
und Gespräche mit kaufmännisch<br />
Verantwortlichen zu führen, um<br />
Gegenmaßnahmen einzuleiten.<br />
Strategisches Controlling und Campuscontroller<br />
erstellen für jedes Jahr<br />
Prognosen. Sie werden abgeglichen,<br />
so dass am Ende ein gemeinsames,<br />
realistisches Ziel für das laufende<br />
Jahr steht. Dabei müssen viele Aspekte<br />
berücksichtigt werden: Wie<br />
© Henry Schmitt - Fotolia.com<br />
39
40<br />
Blickpunkt<br />
viele Patienten kommen bis Ende<br />
des Jahres in unser Haus? Mit wie<br />
viel Personaleinsatz versorgen wir<br />
sie? Wie verhalten sich die Kosten<br />
z.B. für medizinischen Sachbedarf?<br />
„Die errechneten Zahlen<br />
werden von uns kommentiert und<br />
dann an den Vorstand weitergeleitet“,<br />
erklärt Michael Voß.<br />
„Wird negativ vom Plan abgewichen,<br />
versuchen wir, möglichst<br />
schnell zu reagieren und Maßnahmen<br />
zu definieren, um das aufzufangen<br />
und zu ändern“, so der Dezernatsleiter.<br />
Die Umsetzungsphase<br />
wird in die neuen wirtschaftlichen<br />
Daten integriert. Über das Jahr<br />
werden die Prognosen immer wieder<br />
neu geprüft. Die Aufgabe des<br />
Strategischen Controllings besteht<br />
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Söhren 47 · 24232 Schönkirchen<br />
Telefon 04348-911566<br />
Mare Aktiv Therapiezentrum Hörn<br />
Willy-Brandt-Ufer 10· 24143 Kiel<br />
Telefon 0431-6674055<br />
Unsere Anwendungsgebiete:<br />
Krankengymnastik, Krankengymnastik am Gerät,<br />
Erweiterte Ambulante Physiotherapie (Kronshagen),<br />
Heilmittelkombination D1 (Kronshagen + Hörn),<br />
Manuelle Lymphdrainage, Manuelle Therapie, Massagen, Neuropysiologische<br />
Behandlungstechnik PNF, Wärme-/Kälte-/Elektro-Therapie,<br />
Kinesio-Taping, Propriocepsistraining, Medizinische Trainingstherapie (MTT),<br />
Osteopathische Techniken, Crafta-Therapie<br />
Reha Sport<br />
über den SGR Kronshagen Aktiv<br />
Neu: Reha Sport jetzt auch an der Hörn<br />
Das Team des Dezernats Strategisches Controlling<br />
darin, dafür zu sorgen, dass die geplanten<br />
Ergebnisse erreicht werden.<br />
Neben der wirtschaftlichen Pla-<br />
nung für das aktuelle Jahr wird eine<br />
mittelfristige Planung für jeweils<br />
drei Jahre erstellt. Das Dezernat<br />
Strategisches Controlling ist in die<br />
Bewertung der Investitionsplanung<br />
des <strong>UKSH</strong> eingebunden. „Hier<br />
prüfen und plausibilisieren wir die<br />
Wirtschaftlichkeit der geplanten<br />
Maßnahmen“, sagt Michael Voß.<br />
Die vom Dezernat Strategisches<br />
Controlling errechneten Zahlen<br />
und Prognosen werden den Mitarbeitern<br />
des <strong>UKSH</strong> bei verschiedenen<br />
Gelegenheiten vorgestellt.<br />
Die Kliniken und Bereiche erhalten<br />
z.B. in den Quartalsgesprächen<br />
regelmäßig Informationen darüber,<br />
wie die wirtschaftliche Lage des<br />
<strong>UKSH</strong> aussieht, was sich ändern<br />
wird und wie sich Neuerungen in<br />
der täglichen Praxis möglicherweise<br />
auswirken. „Für uns ist es wichtig,<br />
das <strong>UKSH</strong> als Ganzes zu sehen und<br />
das auch so zu vermitteln“, betont<br />
Michael Voß. „Schließlich sitzen<br />
wir alle in einem Boot.“<br />
Marlis Müller-Frommeyer
Blickpunkt<br />
Projekt fördert<br />
Frauen in der Chirurgie<br />
Über 60 Prozent der Studierenden im Fach Medizin sind weiblich. Für die Chirurgie entscheiden<br />
sich allerdings nur wenige Frauen – sie gilt immer noch als männerdominierter Fachbereich.<br />
Mit dem Projekt „FamSurg“ am Campus Lübeck sollen nun Frauen und familienfreundliche<br />
Strukturen in der Chirurgie gefördert werden.<br />
„Der Anteil der berufstätigen Frauen<br />
in der Chirurgie liegt in Deutschland<br />
nur bei 16 Prozent“, weiß die<br />
Soziologin Sarah Peter. „Das ist<br />
dramatisch, insbesondere wenn<br />
man bedenkt, dass die Nachwuchssituation<br />
in der Chirurgie ohnehin<br />
nicht gerade positiv ist“, sagt sie.<br />
Gemeinsam mit der Projektverantwortlichen<br />
Dr. Stefanie Schierholz<br />
und Wiebke Zweig betreut Sarah<br />
Peter das von der EU und vom<br />
BMBF geförderte Projekt „FamSurg“<br />
(setzt sich zusammen aus Female<br />
Surgeon bzw. Family and Surgery,<br />
engl. für Chirurgie) in der Klinik für<br />
Allgemeine Chirurgie am Campus<br />
Lübeck unter der Leitung von Prof.<br />
Dr. Hans-Peter Bruch.<br />
Grund für die Nachwuchsprobleme<br />
in der Chirurgie: Die Arbeitsbelastung<br />
ist im Vergleich mit anderen<br />
Disziplinen überdurchschnittlich<br />
hoch, die Work-Life-Balance fällt<br />
daher ungünstig aus. Manche Frauen<br />
lassen sich zusätzlich durch die<br />
männlich geprägten hierarchischen<br />
Strukturen im Fach Chirurgie abschrecken.<br />
Darüber hinaus fällt die<br />
lange Facharztausbildung oft genau<br />
in die Familiengründungsphase.<br />
Der Berufsverband der deutschen<br />
Chirurgen (BDC) hat die Kampagne<br />
„Nur Mut“ ins Leben gerufen,<br />
um mehr Studierende für den Beruf<br />
zu begeistern.<br />
Ziel des Projekts FamSurg ist es,<br />
den Anteil von Chirurginnen in den<br />
Kliniken zu steigern. „Wir entwickeln<br />
einen ganzheitlichen Ansatz<br />
für die Karriereförderung von<br />
Chirurginnen und wollen familienfreundliche<br />
Strukturen in der Chirurgie<br />
etablieren“, erläutert Sarah<br />
Peter. Verschiedene Maßnahmen<br />
sind erarbeitet worden. „Insgesamt<br />
soll mehr Planbarkeit und Struktur<br />
in den Arbeitsalltag und die Ausbildung<br />
gebracht werden.“ Dazu<br />
gehören flexible Kinderbetreuung,<br />
flexible Arbeitszeitmodelle, familien-<br />
und ausbildungsfreundliche<br />
Dienstplangestaltung, mehr<br />
Teilzeitstellen (auch individuelle<br />
Lösungen sollten möglich sein),<br />
verbesserte Weiterbildungsstrukturen<br />
für mehr Planungssicherheit,<br />
moderne Weiterbildungstechnologien<br />
wie Basic Skills-Training und<br />
die Nutzung von Medien.<br />
Eingeführt werden soll u.a. ein Coaching/Mentoring-Programm<br />
zur<br />
Unterstützung der Karriereplanung<br />
von angehenden Chirurginnen.<br />
Dabei werden sogenannte „Tandems“<br />
aus einer Mentorin und einer<br />
Mentee gebildet. In dieser 1:1-Beziehung<br />
kann die junge Ärztin von<br />
den Erfahrungen der Älteren lernen<br />
und Unterstützung in genau den<br />
Bereichen bekommen, die für sie<br />
und ihren individuellen beruflichen<br />
Werdegang von Bedeutung<br />
sind. Geplant ist darüber hinaus<br />
ein spezielles Seminarprogramm<br />
für angehende Chirurginnen, um<br />
ihnen die Chance zu geben, sich regelmäßig<br />
zu treffen und langfristig<br />
Netzwerke zu bilden. Alle Maßnahmen<br />
werden seit Mai zunächst in<br />
der Klinik für Allgemeine Chirurgie<br />
am Campus Lübeck im Rahmen des<br />
Projekts „FamSurg“ umgesetzt und<br />
erprobt. „Denkbar ist, dass sie später<br />
auch von anderen chirurgischen<br />
Kliniken angewandt werden, um<br />
Frauen in der Chirurgie zu fördern“,<br />
sagt Sarah Peter.<br />
Marlis Müller-Frommeyer<br />
Weitere Informationen:<br />
Klinik für Allgemeine Chirurgie<br />
Sarah Peter<br />
Tel.: 0451 500-4381<br />
www.famsurg.de<br />
41
Blickpunkt<br />
Neues Handbuch<br />
regelt Umgang mit Medizinprodukten<br />
42<br />
Rund 40.000 Medizinprodukte und Laborgeräte stehen im <strong>UKSH</strong> für die Versorgung der Patienten<br />
zur Verfügung. Mehr als 50.000 Implantate werden pro Jahr benötigt, dazu kommen<br />
Einwegartikel im Wert von 40 Mio. Euro, die auf den Stationen und in den Operationssälen<br />
des Klinikums verbraucht werden.<br />
Das neue Handbuch informiert über den Umgang<br />
mit „aktiven“ Medizinprodukten, hier z.B. ein MRT<br />
Der fachgerechte Umgang mit all<br />
diesen Medizinprodukten erfolgt<br />
nach den gesetzlichen Vorgaben des<br />
Medizinproduktegesetzes (MPG).<br />
Es regelt die korrekte Handhabung<br />
der Produkte von ihrer Bereitstellung<br />
bis zur Entsorgung und bietet<br />
damit Sicherheit für Personal und<br />
Patienten.<br />
Um die gesetzlichen Grundlagen<br />
für alle Mitarbeiter jederzeit<br />
verfügbar zu machen, haben das<br />
<strong>UKSH</strong> und die Firma Dräger jetzt<br />
ein Organisationshandbuch für den<br />
Umgang mit den medizinischen<br />
Produkten erstellt. Die Firma Dräger<br />
übernimmt seit 2010 die Wartung,<br />
Pflege und Instandhaltung<br />
der medizintechnischen Ausstattung<br />
des <strong>UKSH</strong>.<br />
In dem neuen Handbuch sind alle<br />
Vorgaben für die sichere Anwendung<br />
der Produkte zusammengefasst.<br />
Die beteiligten Personenkreise<br />
und deren Zuständigkeiten sind<br />
benannt und alle Abläufe werden<br />
übersichtlich dargestellt. Das Buch<br />
umfasst zunächst nur die „aktiven“<br />
Medizinprodukte. Darunter fallen<br />
alle Geräte, die mit Druckluft oder<br />
Strom betrieben werden – von der<br />
Infusionspumpe bis zum Hochleistungscomputertomographen.<br />
Als<br />
passive Medizinprodukte werden<br />
Spritzen, Pflaster, Spatel, Nahtmaterial<br />
u.v.m. bezeichnet. Die hier<br />
gültigen Prozesse werden in Kürze<br />
ebenfalls veröffentlicht. Dies wird<br />
ebenso für Implantate erfolgen.<br />
Das Handbuch soll allen Mitarbeitern<br />
als Hilfsmittel dienen, um die<br />
jeweiligen Ansprechpartner z.B. im<br />
Falle einer Störmeldung schnell er-<br />
kennen und informieren zu können.<br />
Auch der Meldeweg bei Ereignissen,<br />
bei denen Patienten oder Personal<br />
hätte zu Schäden kommen können,<br />
ist in dem 27 Seiten umfassenden<br />
Handbuch geregelt. Entsprechende<br />
Vorkommnisse werden an das Bundesamt<br />
für Arzneimittel und Medizinprodukte<br />
nach Bonn gemeldet.<br />
Hier wertet man die Vorgänge aus<br />
und leitet Gegenmaßnahmen ein.<br />
Das Organisationshandbuch ist für<br />
die Mitarbeiter sowohl gedruckt als<br />
auch in digitaler Form im Intranet<br />
des <strong>UKSH</strong> verfügbar. Hier finden<br />
sich auch alle Formulare, die im<br />
Umgang mit Medizinprodukten<br />
benötigt werden. Um die Abläufe<br />
weiter zu verbessern und die<br />
Sicherheit stets auf dem höchsten<br />
Stand zu halten, wird das Organisationshandbuch<br />
inhaltlich regelmäßig<br />
den Strukturen im <strong>UKSH</strong><br />
angepasst. Schulungen zum Thema<br />
bietet die <strong>UKSH</strong> Akademie an.<br />
Weitere Informationen:<br />
Dezernat Facility Management<br />
Dräger-Medizintechnik<br />
Ulrich Sörensen<br />
Tel.: 0451 500-3272,<br />
medizintechnik.uksh-hl@draeger.com
Blickpunkt<br />
Ehrenamtlich<br />
Zeit schenken<br />
Sie haben Zeit für die Patienten und bringen Abwechslung in den Klinikaufenthalt: An beiden<br />
Standorten den <strong>UKSH</strong> sind ehrenamtliche Krankenhaushelferinnen und -helfer aktiv, um den<br />
Patienten den Krankenhausaufenthalt mit kleinen Hilfestellungen zu erleichtern. Voller Aufmerksamkeit<br />
und mitmenschlicher Nähe gehen sie auf Sorgen und Bedürfnisse ein.<br />
Zülfiye Elver und Heidi Döhler engagieren sich am Campus Lübeck ehrenamtlich für die Patienten.<br />
Die erste Gruppe ehrenamtlicher<br />
Helferinnen am <strong>UKSH</strong> wurde 1999<br />
durch Gisela Arp ins Leben gerufen.<br />
Im Katholischen Krankenhaus Neuss<br />
hatte die damals 58-Jährige bereits<br />
viele Jahre lang Erfahrungen im<br />
ehrenamtlichen Krankenhausdienst<br />
bei den „Grünen Damen“ gesammelt.<br />
Nachdem sie nach 29 Jahren<br />
im Rheinland in ihre Heimat nach<br />
Heikendorf zurückkehrte, machte sie<br />
sich sofort daran, am Campus Kiel<br />
des <strong>Universitätsklinikum</strong>s ebenfalls<br />
einen ehrenamtlichen Krankenausdienst<br />
aufzubauen. Die Idee: Ehren-<br />
amtliche Helferinnen und Helfer<br />
sollen in Ergänzung zu den hauptamtlich<br />
tätigen Mitarbeitern und zur<br />
Klinikseelsorge im Krankenhaus den<br />
Patienten den Aufenthalt erleichtern.<br />
So erledigen sie beispielsweise<br />
auf Wunsch der Patienten kleine<br />
Besorgungen, lesen vor, begleiten<br />
sie auf Spaziergängen und vor allem:<br />
Sie hören zu und schenken Zeit.<br />
„Selbstverständlich unterliegen wir<br />
dabei der Schweigepflicht“, erklärt<br />
Gisela Arp. „Zunächst musste ich ein<br />
Jahr lang Überzeugungsarbeit leisten<br />
und mein Projekt in der Verwaltung,<br />
bei den Pflegekräften und Ärzten<br />
vorstellen“, sagt die heute 71-Jährige.<br />
Versicherungsfragen wurden geklärt,<br />
Fahrtkostenregelungen getroffen,<br />
Stationsbücher eingeführt und Kittel<br />
bestellt. Nach einem Aufruf in den<br />
Kieler Nachrichten konnte sie mit 25<br />
Kolleginnen die Arbeit aufnehmen.<br />
„Nach der ersten Woche war ich so<br />
erledigt, dass ich im Bus nach Hause<br />
eingeschlafen und einige Stationen<br />
zu weit gefahren bin“, erinnert sie<br />
sich mit einem Lächeln.<br />
Überzeugungsarbeit muss Gisela<br />
Arp heute im Klinikum nicht mehr<br />
leisten, denn inzwischen wissen die<br />
Klinikmitarbeiter und viele Patienten,<br />
wie wertvoll die Arbeit der<br />
Krankenhaushelferinnen ist. „Die<br />
Grünen Damen sind zu einer unentbehrlichen<br />
Ergänzung zu unseren<br />
Mitarbeitern geworden. Wir rechnen<br />
ihnen ihren Einsatz hoch an und hoffen,<br />
dass die Gruppen auch weiterhin<br />
viele Freiwillige für sich gewinnen<br />
können“, sagt Christa Meyer, Pflegevorstand<br />
des <strong>UKSH</strong>. Am Campus<br />
Kiel ist die Zahl der „Grünen Damen<br />
und Herren“, wie die Helferinnen<br />
und Helfer wegen der Farbe ihrer<br />
Kittel auch genannt werden, auf 70<br />
Personen angewachsen. An fünf<br />
43
44<br />
Nachrichten<br />
Tagen in der Woche sind sie auf den<br />
Stationen der Kliniken für Innere<br />
Medizin, Dermatologie, Chirurgie,<br />
Orthopädie, Gynäkologie und<br />
Geburtshilfe, in der Klinik für Hals-,<br />
Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und<br />
Halschirurgie; Phoniatrie und Pädaudiologie<br />
und Augenklinik sowie<br />
in der Zahnmedizinischen Klinik im<br />
Einsatz. Auch am Campus Lübeck<br />
wird das Engagement des „Ehrenamtlichen<br />
Patientenservices“, wie<br />
die Gruppe der derzeit 19 Ehrenamtler<br />
hier heißt, hoch geschätzt. Anders<br />
als in Kiel tragen die Helferinnen<br />
hier ein brombeerfarbenes Oberteil,<br />
da sie sich in ihrer Gründungsphase<br />
am Vorbild des „Volunteer Service“<br />
der USA orientiert hatten. Die Zielsetzung<br />
beider Gruppen ist jedoch<br />
identisch. „Ich möchte den Patienten<br />
vor allem meine Aufmerksamkeit<br />
schenken“, sagt Zülfiye Elver, die<br />
einmal wöchentlich Patienten auf<br />
Wenn Angehörige pflegebedürftig<br />
werden, entscheiden sich viele<br />
Familien, diese Pflege zu Hause<br />
ganz oder zum Teil zu übernehmen.<br />
Um sie bei dieser häuslichen<br />
Pflege zu unterstützen, bietet die<br />
Angehörigenschule des Patienteninformationszentrums<br />
(PIZ) am<br />
<strong>UKSH</strong> Kurse für pflegende Angehörige<br />
und Interessierte an. Diese<br />
Kurse werden in Zusammenarbeit<br />
mit der <strong>UKSH</strong> Akademie und den<br />
Pflegekassen von DAK und BEK<br />
durchgeführt. Die Teilnahme ist<br />
kostenlos und unabhängig von der<br />
Krankenkassenzugehörigkeit. In<br />
verschiedenen Pflegekursen werden<br />
allgemeine Grundlagen und spezielle<br />
Pflegehandlungen vermittelt<br />
und unter Anleitung praktisch<br />
eingeübt. Vermittelt werden u.a. die<br />
Bewegung des Pflegebedürftigen,<br />
der Umgang mit Inkontinenz, die<br />
der Station 46b (Orthopädie) am<br />
Campus Lübeck betreut. Seit vier<br />
Jahren ist die 69-Jährige im Patientenservice<br />
aktiv und hat sehr persönliche<br />
Gründe für ihr Engagement.<br />
„Als mein Mann vor sechs Jahren<br />
mit einem schweren Krebsleiden<br />
hier im Klinikum lag, wurden wir<br />
sehr liebevoll vom Stationsteam<br />
und den Ehrenamtlichen betreut“,<br />
sagt Zülfiye Elver. „Was wir damals<br />
an Zuwendung annehmen durften,<br />
möchte ich heute zurückgeben.“ Dabei<br />
tue sie auch etwas für sich selbst:<br />
„Es ist ein schönes Gefühl, wenn ich<br />
nach Hause fahre und denke: Heute<br />
habe ich etwas Nützliches getan.“<br />
Das sieht auch Heidi Döhler so, die<br />
seit sechs Jahren auf dem Lübecker<br />
Campus aktiv ist und früher beruflich<br />
im Pflegebereich tätig war: „Es<br />
ist einfach ein tolles Gefühl, dass<br />
ich die Zeit, die ich den Patienten<br />
widme, völlig frei einteilen und ohne<br />
<strong>UKSH</strong> bietet Kurse für pflegende Angehörige an<br />
Anwendung von Hilfsmitteln sowie<br />
Informationen zur Ernährung<br />
und zum Sozialrecht. Die Teilnehmer<br />
können ganz konkrete Alltagssituationen<br />
besprechen, üben und<br />
sich austauschen.<br />
Folgende Kurse finden ab August<br />
statt:<br />
Campus Kiel<br />
Wie geht Pflege zu Hause – Anleitung,<br />
Tipps und Tricks<br />
21.8. - 25.9.12 (6x dienstags)<br />
Mit Altersverwirrtheit umgehen<br />
– Ein Pflegekurs für Angehörige<br />
von Menschen mit Demenz<br />
23.8. - 27.9.12 (6x donnerstags)<br />
Uns hat der Schlag getroffen –<br />
Pflege bei Schlaganfall<br />
20.8. - 24.9.12 (6x montags)<br />
Kursort: <strong>UKSH</strong> Akademie, Burgstraße<br />
3 / Kieler Schloss, Raum 312.<br />
Zeitdruck selbst entscheiden kann,<br />
wann und wie lange ich mich mit<br />
jemandem unterhalte. Das wissen<br />
auch die Patienten zu schätzen.“<br />
Gisela Arp hofft indessen, dass sich<br />
noch mehr ehrenamtliche Damen<br />
und Herren finden, die die sinnvolle<br />
Arbeit der grünen und brombeerfarbenen<br />
Helfer unterstützen. „Wir<br />
suchen permanent vor allem jüngere<br />
Menschen, die einen Vormittag in<br />
der Woche bei uns aktiv sein wollen“,<br />
sagt sie.<br />
Maximilian Hermsen<br />
Kontakte für Interessenten:<br />
Campus Kiel: Dirk Grimsehl<br />
Tel.: 0431 597-2727<br />
E-Mail: Dirk.Grimsehl@uksh.de<br />
Gisela Arp, Tel.: 0431 241458<br />
E-Mail: Arp.Gisela@yahoo.de<br />
Campus Lübeck: Ulrike Dammann<br />
Tel.: 0451 500-6146<br />
E-Mail: Ulrike.Dammann@uksh.de<br />
Campus Lübeck<br />
Wie geht Pflege zu Hause – Anleitung,<br />
Tipps und Tricks<br />
23.8. - 27.9.12 (6x donnerstags)<br />
Mit Altersverwirrtheit umgehen<br />
– Ein Pflegekurs für Angehörige<br />
von Menschen mit Demenz<br />
28.8. - 02.10.12 (6x dienstags)<br />
Pflegen ohne zu heben und zu<br />
tragen: Anleitung zur Bewegung<br />
und Mobilisation (Kinaesthetics)<br />
20.8. - 29.9.12 (5 x montags u.<br />
zum Abschluss Sonnabend 29.9.)<br />
Kursort: <strong>UKSH</strong>, Campus Lübeck,<br />
Haus 73, Seminarraum 2<br />
Informationen und Anmeldung:<br />
PIZ, Beke Jacobs:<br />
Lübeck Tel.: 0451 500 - 59 74<br />
Kiel Tel.: 0431 597- 59 76<br />
www.uksh.de/piz
Nachrichten<br />
<strong>UKSH</strong>-Sommerfest <strong>2012</strong><br />
für die Mitarbeiter beider Standorte<br />
Der Vorstand lädt alle Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter (inkl.<br />
Tochterunternehmen) zum zweiten<br />
<strong>UKSH</strong>-Sommerfest am Sonnabend,<br />
den 11. August <strong>2012</strong>, am Campus<br />
Kiel herzlich ein. Das von der Stabsstelle<br />
Integrierte Kommunikation<br />
organisierte Fest steht unter dem<br />
Motto „Familientreffen“ und gibt<br />
den Kollegen beider Standorte und<br />
ihren Familien die Gelegenheit,<br />
gemeinsam in fröhlicher Atmosphäre<br />
zu feiern. Damit wird eine<br />
noch junge Tradition in diesem Jahr<br />
fortgesetzt. Mehr als 1.500 Gäste<br />
nahmen im vergangenen Jahr am<br />
ersten <strong>UKSH</strong>-Sommerfest teil. Am<br />
Audimax des Campus Lübeck lockten<br />
viele Angebote zum Zuschauen<br />
und Mitmachen. Im jährlichen<br />
Wechsel ist nun der Campus Kiel an<br />
der Reihe. Musik und bunte Aktionen<br />
für Groß und Klein erwarten<br />
die Gäste. Für das leibliche Wohl<br />
ist ebenso gesorgt. Die Mitarbeiter<br />
erhalten vor Ort gegen Vorlage ihres<br />
Kinderbetreuung für Wissenschaftler/innen<br />
Eine Betreuungsmöglichkeit für<br />
Kinder von Wissenschaftlern während<br />
der Teilnahme an Kongressen<br />
oder Fortbildungsveranstaltungen<br />
vermittelt die Medizinische Fakultät<br />
in Kiel. Die Betreuung erfolgt<br />
über den pme-Familienservice, der<br />
in nahezu allen größeren deutschen<br />
Städten Kinderkrippen und<br />
-gärten betreibt und die Möglichkeit<br />
einer sogenannten Back-up<br />
Betreuung anbietet. Es können<br />
Kinder im Alter bis zu 12 Jahren<br />
betreut werden.<br />
Ansprechpartner sind Dr. Susanne<br />
Quabius, quabius@immunologie.<br />
Dienstausweises Verzehrbons, die<br />
auch von den Begleitpersonen genutzt<br />
werden können. Der Dienstausweis<br />
ist also die „Eintrittskarte“<br />
zum Fest. Um den Lübecker Mitarbeitern<br />
die Anreise zu erleichtern,<br />
uni-kiel.de, Tel.: 0431 597-3351<br />
und Prof. Dr. Bleich, m.bleich@<br />
physiologie.uni-kiel.de.<br />
Wissenschaftler der Universität zu<br />
Lübeck können für die Teilnahme<br />
an Kongressen o.ä. einen finanziellen<br />
Zuschuss für zusätzliche<br />
Kinderbetreuung, die Mitnahme<br />
der Kinder oder deren Betreuungsperson<br />
beantragen.<br />
Ansprechpartnerin ist Dr. Solveig<br />
Simowitsch, simowitsch@zuv.uniluebeck.de,<br />
Tel.: 0451 500-3619.<br />
wird ein Bustransfer zum Campus<br />
Kiel angeboten.<br />
Nähere Informationen werden im<br />
Intranet bekannt gegeben. Wir<br />
freuen uns auf Sie!<br />
Spende erhalten<br />
Mit einer Spende von 17.000 Euro<br />
hat der Verein „Hilfe für das schwerkranke<br />
Kind“ die Kinderkrebsstation<br />
M1 der Klink für Allgemeine Pädiatrie<br />
Campus Kiel unterstützt. Das<br />
Geld stammt aus zahlreichen Einzelspenden,<br />
die ein engagiertes Team<br />
um die Leiterin des gemeinnützigen<br />
Vereins, Ilse Timm, gesammelt hat –<br />
darunter 5.000 Euro von der Maritim<br />
Hotel Gesellschaft in Kiel. Mit<br />
der großzügigen Zuwendung wurde<br />
ein sogenanntes „low level“-Lasergerät<br />
zur Prophylaxe und Therapie<br />
einer chemo- bzw. radiotherapieinduziertenMundschleimhautentzündung<br />
(Mukositis) angeschafft.<br />
45
46<br />
Vielfältige Unterstützung!<br />
Das Engagement für unser <strong>UKSH</strong> ist vielfältig. Es gibt viele Möglichkeiten und Ideen, das<br />
<strong>UKSH</strong> mit Spenden-Aktivitäten über den Freunde- und Förder-Verein zu unterstützen.<br />
Lassen Sie sich von den zwei folgenden Beispielen inspirieren:<br />
Großer Erfolg der Spenden-Aktion<br />
„Wir backen für mehr Spielraum“:<br />
Bäckerei Günther spendet 5.522 EUR für das<br />
<strong>UKSH</strong>-Projekt „Erweiterung der Kita-Plätze“.<br />
In 41 Günther-Filialen in Kiel, Neumünster,<br />
Preetz und Eckernförde sind fast 30.000 Brote<br />
und Brötchen zugunsten der Aktion verkauft<br />
worden.<br />
Die von der Service-Stern Nord initiierte Motorradsternfahrt am Sonnabend, 28. April<br />
<strong>2012</strong> fand zugunsten des <strong>UKSH</strong>-KITA-Projektes statt.<br />
Herzlichen Dank für das Engagement!<br />
Gutes tun!<br />
Sie möchten „Gutes tun!“ und den gemeinnützigen Verein „<strong>UKSH</strong> Wissen schafft<br />
Gesundheit e. V.“ unterstützen? Ihr Engagement hilft! Spenden Sie (zweckgebunden<br />
oder zweckungebunden) oder werden Sie Mitglied im gemeinnützigen Verein der Freunde<br />
und Förderer des <strong>UKSH</strong>.<br />
Für ein persönliches Gespräch stehen Ihnen Frau Koller und Herr Horst sehr gern zur Verfügung.<br />
Kontakt: Telefon Kiel 0431 597-1144 | Telefon Lübeck 0451 500-5454<br />
Mail gutestun@uksh.de | www.uksh.de/gutestun<br />
Gutes tun!<br />
Ihre Hilfe stärkt exzellente Medizin für die Gesundheit in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>!<br />
Spendenkonto bei der Förde Sparkasse<br />
Kontonummer: 1400135222, Bankleitzahl: 210 501 70, zugunsten <strong>UKSH</strong> WsG e.V.<br />
Herzlich<br />
Willkommen!<br />
Als neue Mitglieder heißt der<br />
<strong>UKSH</strong>-Verein herzlich willkommen:<br />
Förde Sparkasse<br />
Firmenmitgliedschaft<br />
Bernd Szczotkowski<br />
<strong>UKSH</strong>, Dezernent Personal<br />
Carsten Wille<br />
<strong>UKSH</strong>, Campuszentrum Lübeck,<br />
Klinikmanager<br />
Uwe Krause<br />
Service Stern Nord, Operative Gesamtleitung<br />
Wolfgang Tresp<br />
<strong>UKSH</strong>, Dezernent Facility Management<br />
Aktueller<br />
Termin<br />
Freitag, 7. September <strong>2012</strong><br />
2. <strong>UKSH</strong> Golf-Charity-Turnier<br />
<strong>2012</strong> im Golf- und Country-Club<br />
Hohwachter Bucht.<br />
Dank der Partner sind die Kosten<br />
gedeckt und die Spenden fl ießen<br />
zu 100% in das Charity-Projekt<br />
„Erweiterung KITA-Plätze <strong>UKSH</strong>“.<br />
Stand Juni <strong>2012</strong>
Blickpunkt<br />
Neubau für Krippenkinder<br />
durch Spenden unterstützt<br />
Das <strong>UKSH</strong> setzt auf Familienfreundlichkeit. Am Campus Kiel wird jetzt ebenso wie in Lübeck<br />
die Kindertagesstätte erweitert. Neben vielen anderen Spendern unterstützte auch die Bäckerei<br />
Günther das Projekt mit einer großzügigen Spende an den Förder- und Freundesverein<br />
„<strong>UKSH</strong> Wissen schafft Gesundheit“.<br />
Ministerpräsident Torsten Albig<br />
setzte noch in seiner Funktion als<br />
Kieler Oberbürgermeister im März<br />
gemeinsam mit Prof. Dr. Jens Scholz,<br />
Vorstandsvorsitzender des <strong>UKSH</strong>,<br />
Hans-Adolf Bilzhause, Geschäftsführer<br />
der GMSH, und Norbert<br />
Hochgürtel vom Architekturbüro<br />
Heske Hochgürtel Lohse den ersten<br />
Spatenstich für den Ausbau der<br />
Kindertagesstätte des <strong>UKSH</strong> am<br />
Campus Kiel. Der Anbau wird Platz<br />
für zehn Krippenkinder bieten. Das<br />
Kita-Angebot wird damit auf nunmehr<br />
120 Plätze aufgestockt. „Wir<br />
wollen unsere familienfreundlichen<br />
Strukturen weiter ausbauen und<br />
freuen uns deshalb besonders, nach<br />
dem Baubeginn für das Krippenhaus<br />
am Campus Lübeck nun auch<br />
den Startschuss für die Erweiterung<br />
der Kita in Kiel geben zu können“,<br />
erklärte Prof. Dr. Jens Scholz. „Wir<br />
möchten unsere jungen Fachkräfte<br />
dabei unterstützen, Fürsorge für<br />
ihre Kinder und Beruf miteinander<br />
vereinbaren zu können. Wir danken<br />
der Landeshauptstadt Kiel für die<br />
Förderung und ebenso den vielen<br />
Spendern, die sich über unseren Förder-<br />
und Freundesverein für die Kita-<br />
Projekte einsetzen.“ Die baulichen<br />
Erweiterungen der Kindertagesstät-<br />
Hintere Reihe v.l.: Architekt Norbert Hochgürtel (Heske Hochgürtel Lohse), GMSH-Geschäftsführer Hans-<br />
Adolf Bilzhause, <strong>UKSH</strong>-Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Jens Scholz, Ministerpräsident Torsten Albig (noch<br />
als Oberbürgermeister der Stadt Kiel) und Kita-Leiterin Brigitte Baussmann mit den Kindern der <strong>UKSH</strong>-Kita.<br />
ten sind das <strong>UKSH</strong>-Spendenprojekt<br />
des gemeinnützigen Förder- und<br />
Freunde-Vereins „<strong>UKSH</strong> Wissen<br />
schafft Gesundheit e.V.“.<br />
Mit einer großzügigen Spende in<br />
Höhe von 5.522 Euro unterstützt<br />
die Bäckerei Günther das Projekt.<br />
Geschäftsführer Moritz Günther<br />
überreichte Prof. Dr. Jens Scholz<br />
und Pit Horst, Leiter der Stabsstelle<br />
Fundraising, den symbolischen<br />
Scheck. Seit November hatte die Bäckerei<br />
unter dem Motto „Wir backen<br />
für mehr Spielraum“ einen Teil ihrer<br />
Verkaufserlöse für die Spendenaktion<br />
gesammelt. „Dank der sehr guten<br />
Kundennachfrage haben wir fast<br />
30.000 Brote und Brötchen zugunsten<br />
der Aktion verkaufen können<br />
und freuen uns, die <strong>UKSH</strong>-Kita-Erweiterung<br />
unterstützen zu können“,<br />
sagte Moritz Günther. „Dank des sozialen<br />
Engagements von Unternehmen,<br />
Privatpersonen und Stiftungen<br />
sind seit Beginn des vergangenen<br />
Jahres insgesamt bereits mehr als<br />
1 Mio . Euro für die Kita-Projekte<br />
zusammengekommen“, resümierte<br />
Vereins-Geschäftsführer Pit Horst.<br />
47
48<br />
Nachrichten<br />
Erstmals MRT-fähiger<br />
Defibrillator implantiert<br />
An der Medizinischen Klinik II des <strong>UKSH</strong>, Campus<br />
Lübeck, wurde erstmals in Norddeutschland ein implantierbarer<br />
Kardioverter-Defibrilator (ICD) eingepflanzt,<br />
der beide Herzkammern stimuliert und trotzdem dem<br />
Patienten den Zugang zu modernen Magnetresonanztomographie-Untersuchungen<br />
ermöglicht. PD Dr. Frank<br />
Bode, Oberarzt und Bereichsleiter Elektrophysiologie,<br />
implantierte das System, das ähnlich einem Herzschrittmacher<br />
durch elektrische Impulse die Herzleistung unterstützt,<br />
einem Patienten mit Herzrhythmusstörungen,<br />
bei dem beide Herzkammern zeitlich versetzt schlugen.<br />
ICD-Systeme werden vorbeugend bei Patienten mit<br />
Herzmuskelschwäche implantiert, bei denen eine<br />
Gefahr für die Entstehung von bösartigen Herzrhythmusstörungen<br />
besteht. So kann bei manchen Patienten<br />
mit Herzschwäche unvermittelt ein gefährlich schneller<br />
Herzschlag auftreten, der zu einer drastischen Verringerung<br />
des Blutflusses und sogar zum plötzlichen Herztod<br />
führen kann. ICDs können bei entsprechend gefährdeten<br />
Patienten durch elektrische Impulse den normalen<br />
Rhythmus des Herzens wiederherstellen.<br />
wenn ...<br />
... bei Schädelhirnverletzungen<br />
... Schlaganfall<br />
... Multipler Sklerose<br />
... Huntington oder<br />
... anderen unheilbar schweren Erkrankungen<br />
intensive Pflege und<br />
Betreuung benötigt wird.<br />
In der Region<br />
zu Hause.<br />
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� Neuropsychiatrische Pflege schwerstpflegebedürftiger Menschen<br />
� Palliative und langzeit-rehabilitative Pflege<br />
� Zustand nach Hirnverletzungen, Tumor oder nach Schlaganfall<br />
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Unsere Angebote sind umfassend und gehen auf Ihre<br />
individuellen Bedürfnisse ein.<br />
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beantwortet Ihre Fragen gern: Tel. (0 43 62) 91-1306.<br />
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Personalien und Auszeichnungen<br />
Jubilare<br />
Campus Kiel<br />
25 Jahre<br />
Ute Kruse<br />
09.04. | Mitarbeiterin der Hauswirtschaft<br />
K 2<br />
Anja Großmann<br />
13.04. | Mitarbeiterin der Küche/<br />
Patientenverpflegung<br />
Martina Eikermann-Toillon<br />
01.05. | Kinderkrankenschwester,<br />
Station OPZ 2, Klinik für Urologie und<br />
Kinderurologie<br />
Michael Zunkel<br />
02.05. | Elektroinstallateur,<br />
Dez. Facility Management<br />
Volkhard Sellin<br />
18.05. | Physiotherapeut, Zentrale Physiotherapie<br />
und Physikalische Therapie<br />
Sabine Böckelmann<br />
01.06. | Krankenschwester,<br />
Klinik für Innere Medizin III<br />
Dorothea Glowienka<br />
01.07. | Krankenschwester,<br />
Ambulanz der Orthopädie, Klinik für<br />
Orthopädie und Unfallchirurgie<br />
Imke Fischer<br />
03.07. | Verwaltungsangestellte,<br />
Bereich Abrechnung, Dezernat Erlösmanagement<br />
40 Jahre<br />
Angelika Born<br />
11.07. | Pflegehelferin, Klinik für<br />
Gynäkologie und Geburtshilfe<br />
Campus Lübeck<br />
25 Jahre<br />
Britta Neumann<br />
01.04. | Krankenschwester,<br />
Stomatherapie, Klinik für Allgemeine<br />
Chirurgie<br />
Christine Wolanin<br />
16.04. | MTLA, Institut für Klinische<br />
Chemie<br />
Hamije Adili-Kuntz<br />
25.06. | Gesundheits- und Krankenpflegerin,<br />
Klinik für Anästhesiologie und<br />
Intensivmedizin<br />
Ulrike Gläser<br />
16.07. | Arztschreiberin, Klinik für Neurochirurgie<br />
Christina Ballentin<br />
23.07. | Mitarbeiterin der Hauswirtschaft<br />
L3<br />
40 Jahre<br />
Eva-Maria Cernicky<br />
15.04. | Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin,<br />
Station 49f, Klinik für<br />
Kinder- und Jugendmedizin<br />
Sabine Ziesenitz<br />
15.04. | MTLA, Klinik für Kinder- und<br />
Jugendmedizin<br />
Prof. Dr. Alexander Katalinic<br />
(47) und das Evaluationsteam<br />
Darmkrebsfrüherkennung des Instituts<br />
für Krebsepidemiologie e.V.<br />
an der Universität zu Lübeck sowie<br />
des Instituts für klinische Epidemiologie<br />
am <strong>UKSH</strong>, Campus Lübeck,<br />
haben den Felix Burda Award<br />
in der Kategorie Medical Prevention<br />
gewonnen. Prof. Katalinic, Direktor<br />
beider Institute, nahm den Preis für<br />
die Arbeit „Bevölkerungsbezogene<br />
Evaluation der Darmkrebsfrüherkennung“<br />
entgegen.<br />
Prof. Dr. Hans-Peter Bruch (65),<br />
Direktor der Klinik für Allgemeine<br />
Chirurgie am Campus Lübeck<br />
und Präsident des Berufsverbandes<br />
Deutscher Chirurgen, ist zum Ehrenmitglied<br />
der Vereinigung Nordwestdeutscher<br />
Chirurgen ernannt<br />
worden. Außerdem wurde ihm die<br />
Ehrenmitgliedschaft der Österreichischen<br />
Gesellschaft für Chirurgie<br />
verliehen.<br />
PD Dr. Jan-Hendrik Egberts (38)<br />
und Dr. Sebastian Hinz (38),<br />
Oberärzte an der Klinik für Allgemeine<br />
Chirurgie und Thoraxchirurgie<br />
am Campus Kiel, sind<br />
von der Deutschen Gesellschaft<br />
für Chirurgie mit dem Förderpreis<br />
für chirurgische Forschung ausgezeichnet<br />
worden. Zuvor waren die<br />
Forscher in die Exzellenzakademie<br />
für Allgemein- und Viszeralchirurgie<br />
aufgenommen worden.<br />
PD Dr. Erol Cavus (41) hat mit<br />
seiner Arbeitsgruppe den Forschungspreis<br />
der DRF Luftrettung<br />
erhalten. Der Oberarzt der Klinik<br />
für Anästhesiologie und Operative<br />
Intensivmedizin am Campus Kiel<br />
erhielt die Auszeichnung für Untersuchungen<br />
zur Video-Laryngoskopie<br />
im vorklinischen Einsatz.<br />
Dr. Dr. Volker Gaßling (44),<br />
Leitender Oberarzt der Klinik für<br />
Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie,<br />
Campus Kiel, hat in Zusammenarbeit<br />
mit Dr. Ole Ammer pohl,<br />
Institut für Humangenetik, den Tagungspreis<br />
des „Interdisziplinären<br />
Arbeitskreises Oralpathologie und<br />
Oralmedizin“ auf der 33. Jahrestagung<br />
in Bad Homburg erhalten.<br />
Prof. Dr. Dirk Rades (46), Leiter<br />
der Klinik für Strahlentherapie am<br />
Campus Lübeck, wurde zum Ehrenmitglied<br />
der Slowenischen Gesellschaft<br />
für Radioonkologie (SSRO)<br />
ernannt.<br />
49
50<br />
Rätsel<br />
SUDOKU<br />
Lösen Sie das japanische Zahlenrätsel: Füllen Sie<br />
die Felder so aus, dass jede waagerechte Zeile, jede<br />
senkrechte Spalte und jedes Quadrat aus 3 mal 3<br />
Kästchen die Zahlen 1 bis 9 nur je einmal enthält.<br />
4 2 8 1<br />
2 4<br />
8 9 4 2<br />
9 7 3 6<br />
6 8 1<br />
1 2 5 4<br />
9 3 6 4<br />
4 7<br />
2 8 5 3<br />
auf der<br />
Violine<br />
spielen<br />
Hauptstadt<br />
von<br />
Kanada<br />
Kinderspielzeug<br />
bayr.<br />
Benediktinerabtei<br />
Amtsbezirk<br />
eines<br />
Bischofs<br />
Blüten-,<br />
Fruchtstandsform<br />
kleiner<br />
Dolch<br />
Sil-ben-rät-sel<br />
nur<br />
wenig<br />
Ruhelosigkeit<br />
Burg-,<br />
Klostersaal<br />
Miterfi<br />
nder<br />
des<br />
Telefons<br />
russ.<br />
Währungseinheit<br />
Boot<br />
fahren,<br />
rudern<br />
abwertend<br />
für Zugpferd<br />
ugs.:<br />
niedergeschlagen<br />
(engl.)<br />
Gegenstück,Ergänzung<br />
Ansporn,<br />
Motivation<br />
Unkraut<br />
entfernen<br />
linker<br />
Nebenfl<br />
uss des<br />
Neckars<br />
Flachland<br />
Teil einesKleidungsstücks<br />
ausgenommen,<br />
frei von<br />
chem.<br />
Zeichen<br />
für<br />
Kobalt<br />
Himmelsrichtung<br />
Pferdelaut<br />
Senkblei<br />
Zeichen<br />
für<br />
Kilowatt<br />
norddt.:<br />
ungezogenes<br />
Kind<br />
zerbrochen<br />
Sammelbuch<br />
Hochschullehrer<br />
oberhalb<br />
von<br />
etwas<br />
europäischer<br />
Staat<br />
(Éire)<br />
Hafenstadt<br />
in<br />
Libyen<br />
Ansprache,<br />
Vortrag<br />
römischerLiebesgott<br />
Vorbedeutung<br />
Papstname<br />
Vorname<br />
der<br />
Garbo<br />
Muskelorgan<br />
in<br />
d. Mundhöhle<br />
Gebirge<br />
auf<br />
Kreta<br />
Buch des<br />
Alten<br />
Testamentes<br />
stehendesBinnengewässer<br />
Zimmerschmuck<br />
Göttin<br />
der<br />
Künste<br />
Landraubtier<br />
Kleinkraftrad<br />
(Kzw.)<br />
Ruder<br />
(Seemannssprache)<br />
Aus den Silben di - du - e - e - ent - gen - gen - in - irr - keln - le - leh - ler - li - mals - mei - nie - on - ra - ra - re - ri - rin - sa - tät - ti - tor -<br />
um - vi - vin - wer - wolf - xier sind 12 Wörter nachstehender Bedeutungen zu bilden. Die ersten und dritten Buchstaben ergeben –<br />
jeweils von oben nach unten gelesen – einen Spruch.<br />
1 Gestalt aus Horrorfilmen<br />
2 verzichten; abdanken<br />
3 Zweikampfsportart<br />
4 Holzhaufen für die Köhlerei<br />
5 Schauspiel-, Ballettschülerin<br />
6 der Mensch als Einzelwesen<br />
7 zu keiner Zeit<br />
8 taumeln<br />
9 Heil-, Zaubertrank<br />
10 Seltenheit<br />
11 Ketzerei<br />
12 Verpflegungssatz<br />
Stoffwechselorgan<br />
fl üstern,<br />
murmeln<br />
französisch:<br />
und
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Anmeldung<br />
Kiel Tel.: 0431 597- 52 12<br />
Lübeck Tel.: 0451 500- 38 80<br />
E-Mail: Gesundheitsforum-Kiel@uksh.de,<br />
Gesundheitsforum-Luebeck@uksh.de<br />
Weitere Infos: www.uksh.de<br />
UNIVERSITÄTSKLINIKUM<br />
<strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
Gesundheitsforum<br />
Vorschau Campus Kiel<br />
Vorschau Campus Lübeck<br />
Datum<br />
Zeit<br />
Thema<br />
Referent<br />
Geburtsvorbereitungskurs kostenpflichtig<br />
Fr. 6. 7.<br />
Fr. 13.7.<br />
18 - 20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Leonie Gerschewski<br />
Sommerferien - weiter geht es im August:<br />
Do. 2. Inkontinenz des Mannes<br />
18 -20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Klinik für Urologie, Dr. Naumann<br />
Fr. 3. Herzanfall – Auch Sie können Leben retten!<br />
18 - 20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Klinik für Anästhesie und Operative Intensivmedizin, Dr. Gräsner<br />
Mo. 6. Mundkrebs – Vorbeugung und Therapie<br />
18 -20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Klinik für MKG-Chirurgie, PD Dr. Hertrampf MPH, Dr. Björn Möller<br />
Di. 7. Innovationen der Hüftendoprothetik:<br />
Wege zu mehr Lebensqualität?<br />
18 - 20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Dr. Schröder<br />
Di. 14. Das schmerzhafte Sprunggelenk:<br />
Ursachen und Behandlung<br />
18 - 20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, PD Dr. Varoga<br />
Do. 16. Darmerkrankungen<br />
18 - 20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Klinik für Innere Medizin I, PD Dr. Nikolaus<br />
Di. 21. Der chronische Rückenschmerz:<br />
Ursache und Behandlungsmöglichkeiten<br />
18 - 20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Prof. Dr. Gerdesmeyer<br />
Mo. 27. Gewicht reduzieren – Wie ernähre ich mich richtig?<br />
18 - 20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Diätassistenten-Schule, Martina Römer<br />
Di. 28. Therapie von Erkrankungen und<br />
Verletzungsfolgen der Schulter<br />
18 - 20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Dr. Finn<br />
Mi. 29. Kieferauf bau leicht gemacht – Neue Therapien<br />
mit patienteneigenen Stammzellen<br />
18 - 20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Klinik für MKG-Chirurgie, Prof. Dr. Dr. Jörg Wiltfang, Dr. Dr. Jörg Heine<br />
Do. 30. Schlaf gut!<br />
Nutzen und Gelingen unserer Nachtruhe<br />
18 - 20 Uhr Zentrum für integrative Psychiatrie, PD Dr. Göder<br />
Fr.<br />
17. + 24.<br />
+ 31.<br />
18 - 20 Uhr<br />
Sa.<br />
10 - 12 Uhr<br />
Geburtsvorbereitungskurs kostenpflichtig<br />
<strong>UKSH</strong>, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Leonie Gerschewski<br />
Ich werde Papa – Geburtsvorbereitung<br />
für werdende Väter kostenpflichtig<br />
<strong>UKSH</strong>, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Cathrin Streidel<br />
Spendenkonto für zweckungebundene und projekt- bzw. klinikbezogene Spenden:<br />
Förde Sparkasse | KTO: 1400135222 | BLZ: 210 501 70 | zugunsten <strong>UKSH</strong> WsG e.V.<br />
Gutes tun!<br />
Ihr Engagement hilft! Spenden und Mitgliedschaften für unser <strong>UKSH</strong> zugunsten des<br />
gemeinnützigen Vereins <strong>UKSH</strong> Wissen schafft Gesundheit e.V. | Telefon 0431 597-1144 |<br />
gutestun@uksh.de | www.uksh.de/gutestun<br />
Datum<br />
Zeit<br />
Thema<br />
Referent<br />
neu im Alten Kesselhaus 34<br />
Sommerferien: 01.07. - 31.07. weiter im August<br />
Mi. 8. Alterstraumatologie –<br />
Spitzenmedizin für Sie<br />
<strong>UKSH</strong>, Klinik für Chirurgie des Stütz- und Bewegungsapparates /<br />
18 - 20 Uhr Unfallchirurgie, Prof. Dr. Paech<br />
Do. 9. Männersache:<br />
Moderne Behandlung bei Prostataerkrankungen<br />
18 - 20 Uhr <strong>UKSH</strong>,Klinik für Urologie, Dr. Sommerauer<br />
Di. 14. Vorhofflimmern trotz Therapie –<br />
Was tun?<br />
18 - 20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Klinik für Herz- und thorakale Gefäßchirurgie, PD Dr. Hanke<br />
Do. 23. Sturzprävention im Alter –<br />
Was hilft?<br />
18 -20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Sektion für Forschung und Lehre in der Pflege<br />
Katrin Balzer / Dr. Lühmann<br />
Mo. 27. PET/CT bei Lungenkrebs<br />
18 - 20 Uhr <strong>UKSH</strong>, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Dr. Janssen<br />
Die Teilnahme ist für Sie kostenfrei. Spenden zugunsten unseres gemeinnützigen Vereins <strong>UKSH</strong> Wissen<br />
schafft Gesundheit e.V. sind herzlich willkommen. Aufgrund der begrenzten Anzahl von Plätzen<br />
bitten wir Sie um Ihre rechtzeitige Anmeldung. Sie haben die Möglichkeit, montags bis freitags in der<br />
Zeit von 9 bis 15 Uhr eine Anmeldung unter den o.g. Telefonnummern oder per E-Mail vorzunehmen.<br />
Veranstaltungsorte: <strong>UKSH</strong> Gesundheitsforum Kiel: CITTI PARK Mühlendamm 1, 24113 Kiel im<br />
Erdgeschoß (vom CB Modemarkt kommend, direkt gegenüber der Blutspende, oder über den Parkplatz<br />
durch den Außeneingang, 2. Tür links vom Haupteingang des CITTI-PARK).<br />
<strong>UKSH</strong> Gesundheitsforum Lübeck: Altes Kesselhaus, Haus 34, Ratzeburger Allee 160,23538 Lübeck<br />
Wissen schafft Gesundheit<br />
Bild: © Monkey Business - Fotolia.com<br />
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