und ARBEITSSCHUTZ VON KOPF BIS FUSS ONLINE-SHOP - VDWF
und ARBEITSSCHUTZ VON KOPF BIS FUSS ONLINE-SHOP - VDWF
und ARBEITSSCHUTZ VON KOPF BIS FUSS ONLINE-SHOP - VDWF
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
46 <strong>VDWF</strong> im Dialog 3/2009<br />
Schiedsrichter treffen im Bruchteil von Sek<strong>und</strong>en<br />
Entscheidungen, die über Sieg <strong>und</strong> Niederlage,<br />
Meisterschaft <strong>und</strong> Abstieg entscheiden. Ob im<br />
Fußballstadion oder in der Wirtschaft, die beste<br />
Entscheidung ist eine sichere Entscheidung. Als<br />
“Live”-Entscheider sollte man sich daher in jeder<br />
Entscheidungslage der Kausalkette der getroffenen<br />
Entscheidungen bewusst sein. Denn idealerweise<br />
steht am Ende eine Win-Win-Situation, von der<br />
alle Parteien profitieren.<br />
“Merk”-Regeln für Entscheider – ohne<br />
Anspruch auf Vollständigkeit <strong>und</strong> universelle<br />
Anwendbarkeit:<br />
– Entscheide nie gegen deinen Willen <strong>und</strong><br />
Persönlichkeit!<br />
– Höre auf Verstand <strong>und</strong> Gefühl!<br />
– Beobachte dein Umfeld <strong>und</strong> kommuniziere<br />
mit ihm!<br />
– Entscheide schnell <strong>und</strong> eindeutig, aber nicht<br />
übereilt!<br />
– Sei jederzeit auf emotionale Reaktionen gefasst!<br />
– Handle gelassen, aber dabei immer konzentriert<br />
<strong>und</strong> konsequent!<br />
Als Schiedsrichter kann man es dabei in den seltensten<br />
Fällen allen recht machen <strong>und</strong> häufig wird tagelang über<br />
eine strittige Situation diskutiert. Gehört das zu Ihrem<br />
Tagesgeschäft?<br />
Es ist ein langer <strong>und</strong> steiniger Weg, sich den Emotionen <strong>und</strong><br />
Subjektivitäten Woche für Woche zu stellen. Ich treffe ja Entscheidungen<br />
in einem Bruchteil von Sek<strong>und</strong>en, in permanenter<br />
Abfolge <strong>und</strong> großer Komplexität. In unserem Medienzeitalter<br />
sind sie kontrollierbar, mit einer anderen, eben telegenen Wahrheit.<br />
Das Bild des Fernsehens ist meist ein anderes als das Bild<br />
im Stadion. Oft hat man richtig entschieden <strong>und</strong> doch wird man<br />
attackiert – Entscheidungen sind eben nicht immer rot-weiß,<br />
gelb-schwarz oder königsblau.<br />
Das heißt aber auch, dass keiner Ihrer Arbeitstage dem<br />
anderen gleicht?<br />
Schiedsrichter zu sein, mit einem solch hohen Maß an quantitativen<br />
<strong>und</strong> qualitativen Entscheidungen, ist ein steter Lernprozess.<br />
Ich musste lernen, bei Einhaltung der Spielregeln, die<br />
es in jedem Unternehmen gibt, möglichst viele Win-Win-Situationen<br />
herzustellen, dabei individuelle Spielräume zum Wohle<br />
des Projekts zuzulassen. Ein Lernprozess, der nie endet <strong>und</strong><br />
gerade deshalb so reizvoll bleibt. Ich musste auch lernen, selbst<br />
äußerst selten in den persönlichen Genuss einer Win-Situation<br />
zu gelangen, denn jede Entscheidung auf dem Spielfeld ist<br />
gleichsam für <strong>und</strong> gegen eine Mannschaft.<br />
Inwieweit müssen Sie sich bei Ihren Entscheidungen über<br />
persönliche Sympathien hinwegsetzen?<br />
Auch als Schiedsrichter vertrete ich natürlich den moralischen<br />
Gr<strong>und</strong>satz des Fair Play. Dieser stärkt mich, Entscheidungen<br />
gerecht zu treffen, sich von Sympathien <strong>und</strong> Antipathien nicht<br />
oder so wenig wie möglich leiten zu lassen. Gerechtigkeit ist<br />
der immerwährende Anspruch an mich, wohl wissend, dass<br />
meine Entscheidungen für den Betroffenen sehr oft als ungerecht<br />
empf<strong>und</strong>en werden. Dies führt zwangsläufig zu Reaktionen,<br />
von denen ich mich nie überraschen lassen darf. Es ist<br />
eine Frage des moralischen Gr<strong>und</strong>satzes, aber auch hauptsächlich<br />
der Erfahrung, sich einer objektiven Entscheidungsfindung<br />
zu stellen <strong>und</strong> seine Entscheidungen dem Umfeld vorzuleben.<br />
Ist die erste Entscheidung immer die richtige?<br />
Die schnelle Entscheidung galt für mich jahrelang als bestes Alibi<br />
für strittige oder sogar falsche Entscheidungen. Natürlich sehe ich<br />
die Risiken, aber heute umso mehr die Chancen. Die einfache Regel<br />
des Volksm<strong>und</strong>es sehe ich überwiegend bestätigt: “Der erste<br />
Gedanke ist der beste!” Die strittigsten Entscheidungen habe ich<br />
zumeist dann getroffen, wenn ich im Bruchteil von Sek<strong>und</strong>en versucht<br />
habe, mit mir eine zweite Wahrheit meiner Wahr nehmung<br />
zu konstruieren. Für mich ist die schnelle Entscheidung die Basis<br />
einer sicheren <strong>und</strong> überzeugenden Entscheidung, sie stärkt die<br />
Persönlichkeit, Souveränität <strong>und</strong> Akzeptanz der Führungskraft.<br />
Schnelle Entscheidungen ersparen außerdem intrapersonelle<br />
Konflikte, St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Tage der inneren Anspannung <strong>und</strong> dokumentieren<br />
deshalb im Umfeld ein hohes Maß an Sicherheit.<br />
<strong>VDWF</strong> im Dialog 3/2009 47<br />
Trotzdem muss ein Schiedsrichter – <strong>und</strong> auch ein Unternehmer<br />
– bei seinen Entscheidungen manchmal Rücksprache<br />
halten. Wie funktioniert die schnelle Entscheidung im Team?<br />
Als Schiedsrichter arbeite ich in einem Miniteam. Meist werde ich<br />
als der Alleinentscheider angesehen <strong>und</strong> der Aufgabenbereich<br />
meiner beiden Assistenten wird unterschätzt. Viele nonverbale<br />
Kommunikationstechniken helfen mir, mich mit ihnen abzustimmen.<br />
Für mich schafft es ein gutes Team, Schnittstellen zu<br />
schließen <strong>und</strong> kritische Entscheidungen gemeinsam zu treffen –<br />
möglichst unbemerkt vom Umfeld. Als Mannschaft eine gemeinsame<br />
Sprache zu sprechen, lässt die Entscheidung sicher wirken<br />
<strong>und</strong> führt somit zu einer hohen Akzeptanz. Und das ist wesentlich,<br />
da ich mich sowohl als Führungs- als auch als Mitspieler verstehe.<br />
Wenn ich die Möglichkeit habe, berate ich mich natürlich – schnell<br />
entscheiden heißt nicht übereilt entscheiden. Doch darf ich eine<br />
Entscheidung nie hinauszögern, dies mindert Akzeptanz <strong>und</strong><br />
Sicherheit. Der erste Gedanke bleibt mir aber auf diesem Weg der<br />
Entscheidungsfindung immanent vorhanden. Unter Unsicherheit<br />
greife ich stets auf ihn zurück. Sichere Entscheidungen werden<br />
im “Doppelpass” zwischen Ratio <strong>und</strong> Intuition getroffen.<br />
Warenverzeichnis Kurzübersicht<br />
Wie verhalten Sie sich bei Fehlentscheidungen?<br />
• Spritzgießmaschinen • Schweißmaschinen<br />
Auf dem Spielfeld habe ich selten die Möglichkeit, Entscheidungen<br />
• Extruder,<br />
zu revidieren. Aber natürlich darf – ja muss ich – zu Fehlentschei-<br />
13. – 17. Okt. 09<br />
• Messmaschinen,<br />
Extrusionsanlagen Prüfgeräte<br />
dungen stehen. Entscheidungen müssen <strong>und</strong> dürfen korrigiert<br />
• Verarbeitungsmaschinen • Recycling<br />
werden, wenn es auf dem Weg zum Ziel nützlich ist. Leider legt<br />
• Maschinen <strong>und</strong> Aus- • Peripheriegeräte<br />
unser Umfeld dies sehr schnell <strong>und</strong> fahrlässig als Unsicherheit aus.<br />
rüstung zum Aufbereiten<br />
• Werkzeuge, Bauteile<br />
Hier hilft nur eine permanente Kommunikation der Strategie. Die<br />
• Bearbeitungs- <strong>und</strong><br />
Toleranz bei korrigierten Entscheidungen ist sehr gering <strong>und</strong> dies<br />
Veredelungsmaschinen • Halb- u. Fertigerzeugnisse<br />
führt fälschlicherweise oft zu einem starren Festhalten – korrigiere<br />
• Blasformmaschinen • Roh- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />
Messe FRIEDRICHSHAFEN<br />
ich eine Entscheidung oder stehe ich zu meinen Fehlern, werde ich<br />
• Pressen<br />
• Dienstleistungen<br />
aber anerkannt. Beim ersten Mal. Denn wer will schon Entscheider,<br />
die sich permanent korrigieren? Aus Fehlern zu lernen ist der beste<br />
Lernprozess, allerdings auch ein sehr schmerzhafter.<br />
Welches ist das ideale Selbstverständnis eines Entscheiders,<br />
damit eine getroffene Entscheidung auch akzeptiert <strong>und</strong><br />
umgesetzt wird?<br />
Die Spieler auf dem Platz sind meine Verhandlungs- <strong>und</strong> VerVeranstalter:<br />
tragspartner, ohne die ich keine akzeptierten “Verträge” schließen<br />
kann. Bei konsequenter Handschrift versuche ich Nutzen<br />
zu stiften. Partner sind wichtig für den Erfolg. Ihre Ablehnung<br />
meiner Spielleitung kann zu einer eskalierenden Stimmung in<br />
den oft parteiischen <strong>und</strong> überemotionalen Fußballstadien führen.<br />
Ohne ein individuelles Management der Protagonisten ist<br />
heutzutage eine akzeptierte Spielleitung in großen Spielen nicht<br />
mehr möglich. Flexibilität ist gefragt. Auf dem Spielfeld arbeite<br />
ich 90 Minuten, versuche Spannungsfelder <strong>und</strong> Konflikte im<br />
Ansatz zu vermeiden, zum Schutz der Spieler vor den Angriffen<br />
ihrer Gegenspieler, aber auch oft vor sich selbst. Ich präge das<br />
Spiel zu einem Großteil als Spielmacher mit, möchte aber, dass<br />
der Fußball im Mittelpunkt steht <strong>und</strong> ich lieber als der unauffällige<br />
Projektleiter <strong>und</strong> akzeptierte Entscheider das Spielfeld<br />
verlasse. Je öfter mir dies bei großen Aufgaben gelingt, umso mehr<br />
beherrsche ich sie, die “Kunst der sicheren Entscheidung”. |<br />
Die Spritzgießer – Messe Nr. 1 weltweit<br />
Kunststoff–Technologien – Made by FAKUMA<br />
20. FAKUMA – Die internationale<br />
Fachmesse für Kunststoffverarbeitung<br />
Warenverzeichnis Kurzübersicht<br />
• Spritzgießmaschinen • Schweißmaschinen<br />
• Extruder,<br />
• Messmaschinen,<br />
Extrusionsanlagen Prüfgeräte<br />
• Verarbeitungsmaschinen • Recycling<br />
• Maschinen <strong>und</strong> Aus- • Peripheriegeräte<br />
rüstung zum Aufbereiten<br />
• Werkzeuge, Bauteile<br />
• Bearbeitungs- <strong>und</strong><br />
Veredelungsmaschinen • Halb- u. Fertigerzeugn<br />
• Blasformmaschinen<br />
20. FAKUMA – Die internationale • Roh- <strong>und</strong> Hilfsstoffe<br />
Fachmesse für Kunststoffverarbeitung<br />
• Pressen<br />
• Dienstleistungen<br />
www.fakuma-messe.d<br />
13. – 17. Okt. 09<br />
Messe FRIEDRICHSHAFEN<br />
www.fakuma-messe.de<br />
Veranstalter:<br />
P.E. Schall GmbH & Co. KG<br />
Gustav-Werner-Straße 6 · D - 72636 Frickenhausen · Tel. +49 (0) 7025.92<br />
Fax +49 (0) 7025.9206 - 620 · fakuma@schall-messen.de · www.schall-mess<br />
P.E. Schall GmbH & Co. KG<br />
Gustav-Werner-Straße 6 · D - 72636 Frickenhausen · Tel. +49 (0) 7025.9206 - 0<br />
Fax +49 (0) 7025.9206 - 620 · fakuma@schall-messen.de · www.schall-messen.de<br />
Mitglied in den Fachverbänden:<br />
Mitglied in den Fachverbänden:<br />
www.schall-virtuell.de<br />
www.schall-v<br />
Veranstaltungsort:<br />
Veranstaltungsort:<br />
Messe Friedrichshafen GmbH · Neue Messe 1 · D - 88046 Friedrichshafen<br />
Messe Friedrichshafen GmbH · Neue Messe 1 · D - 88046 Friedrichs