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Beihilfe zur Selbsttötung - Zahnärztekammer Niedersachsen

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GESUNDHEITSPOLITIK<br />

Beispiel Zahnmedizin<br />

Union will mehr Geld in Prävention investieren<br />

Die Union will mit einem großen Aktionsprogramm die gesund-<br />

heitliche Vorsorge erheblich ausbauen. »Wir brauchen einen<br />

nationalen Präventionsrat, der die einzelnen Maßnahmen dauer-<br />

haft koordiniert«, fordert der Vizechef der CDU/CSU-Fraktion,<br />

Johannes Singhammer<br />

Dr. Ilka Enger<br />

Der »Financial Times<br />

Deutschland« sagte er,<br />

man müsse zudem erheblich<br />

mehr Geld für präventive<br />

Maßnahmen <strong>zur</strong> Verfügung<br />

stellen: »Denkbar wäre, die<br />

Prävention mit Mitteln aus dem Gesundheitsfonds<br />

zu fördern«, so Singhammer.<br />

Heute fl ießen nur fünf Prozent<br />

aller Gesundheitsausgaben in die<br />

382 · ZKN MITTEILUNGEN 4 | 2012<br />

Prävention von Krankheiten. Schätzungen<br />

zufolge könnten laut »FTD« mittels<br />

einer langfristig angelegten Strategie<br />

zwischen 25 und 30 Prozent der<br />

Gesundheitsausgaben eingespart werden.<br />

»Die Präventionsausgaben von<br />

heute sind eine Investition in die Zukunft«,<br />

zitiert die Zeitung Singhammer.<br />

Allein durch die zahnärztliche Pro-<br />

Frau Enger, Sie haben sich den Bürokratieabbau<br />

als Aufgabe gestellt – wo soll<br />

es denn mal losgehen?<br />

Da hätte ich ein sehr naheliegendes<br />

Ziel: Die Praxisgebühr oder besser gesagt<br />

die Kassengebühr abschaffen, deren<br />

Inkasso wir seit Ulla Schmidt im<br />

Auftrag der Kassen auf unsere Kosten<br />

durchführen, und die für unsere Praxen<br />

ein Treppenwitz ist. Die Mehrzahl<br />

der Patienten glaubt immer noch, dass<br />

wir Ärzte uns das Geld in die Tasche<br />

stecken.<br />

Wenn man jemandem beibringen<br />

will, dass wir für das Geldeintreiben<br />

phylaxe ging Karies in den vergangenen<br />

Jahrzehnten bei Kindern und Jugendlichen<br />

um 70 Prozent <strong>zur</strong>ück. Unter<br />

den über 65-Jährigen tragen nur<br />

noch 25 Prozent komplett Zahnersatz.<br />

Allein in den vergangen zehn Jahren ist<br />

dabei der Bedarf an Totalprothesen<br />

um rund 20 Prozent gesunken.<br />

Ähnlich wie in Finnland, wo man<br />

mit einer abgestimmten nationalen<br />

Strategie über die Hauptrisiken Rauchen,<br />

Bluthochdruck, Cholesterin aufklärte,<br />

sollte man Singhammer zufolge<br />

in Deutschland vorgehen. Das heißt,<br />

auf Fachkonferenzen müsse man zunächst<br />

die wichtigsten Probleme identifi<br />

zieren und dann eine Strategie unter<br />

Bund, Länder, Gemeinden, Krankenkassen,<br />

Ärzte, Schulen und Kindergärten<br />

abstimmen. Am Ende solle ein<br />

nationaler Präventionsrat die einzelnen<br />

Aktionen dauerhaft koordinieren.<br />

med-dent-magazin.de, 3/2012 ●<br />

Kassengebühr abschaffen?<br />

»Ja«, sagt Dr. Ilka Enger, KV Bayerns<br />

Die Kassengebühr hat ihre Steuerungswirkung fast nie aus-<br />

geübt – und sie verstopft die Praxen mit überfl üssiger Büro-<br />

kratie. Zeit genug, sie endlich abzuschaffen, sagt Dr. Ilka En-<br />

ger, stellvertretetende Vorsitzende der KV Bayerns, im Inter-<br />

view mit dem änd. Hier das Interview auch für unsere Leser<br />

auch noch Kosten haben und das Geld<br />

bei den Kassen abliefern müssen, trifft<br />

man meist auf ungläubiges Staunen.<br />

Die Kassengebühr verstopft die Praxen<br />

außerdem mit Bürokratie ...<br />

... lässt sich das belegen?<br />

... in den Zuschriften an die Bürokratiestelle<br />

nennen 13 Prozent der Kollegen<br />

die Kassengebühr als Bürokratietreiber.<br />

Sie ist damit unangefochten<br />

die Nummer eins auf der Liste der Ärgernisse.<br />

Und das, obwohl sie ihren angeblichen<br />

Zweck überhaupt nicht erfüllt.

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