Cannstatter Volksfestzeitung 2011 - Cannstatter Volksfestverein
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30 ::: <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfestzeitung</strong> <strong>2011</strong><br />
Arbeitsvermittler Anton Till ist im Auftrag<br />
der Agentur für Arbeit vor Ort<br />
Wer auf dem<br />
Wasen sucht,<br />
kommt an ihm<br />
nicht vorbei<br />
Sein Auftrag ist seit 15 Jahren gleich: Für jede Stelle – vom<br />
Aufbauhelfer über den Zapfer bis zum Mandelbrater –<br />
sucht er die passenden Bewerber aus. Oft vergeht<br />
keine halbe Stunde und Till war erfolgreich.<br />
In seinem Wasenbüro oberhalb der Fruchtsäule,<br />
das gerade zwei mal drei Meter misst und mit<br />
einem Tisch, vier Stühlen, Schrankwand,<br />
Schredder, Kühlschrank und zwei Türen ausgestattet<br />
ist, gehen die Wasenjobs schon am Morgen<br />
weg wie Maß und Göckele. Vor dem Gebäude sitzen<br />
die Bewerber. Viele mit Hoffnung, manche mit<br />
großen Vespertüten, alle ohne Geld. Bis die<br />
eintägigen Arbeitsangebote zu Till<br />
kommen, kann es Stunden dauern.<br />
Die Wartenden kennen die Prozedur.<br />
Sie rauchen, vespern und gedulden<br />
sich. „Zu Hause fällt mir<br />
die Decke auf den Kopf“, klagt<br />
ein junger Mann. Ein älteres<br />
Ehepaar bringt es in gebrochenem<br />
Deutsch auf den Punkt:<br />
„Hauptsache Arbeit und<br />
Geld“, und verputzt belegte<br />
Brote in Erwartung eines anstrengenden<br />
Tages.<br />
Immer erreichbar<br />
Auf Tills Tisch türmen sich<br />
derweil etliche gelbe Karten<br />
mit den Jobangeboten der<br />
Schausteller und Wirte für<br />
die kommenden 17 Tage.<br />
Sein Mobiltelefon klingelt<br />
unermüdlich. Der 58-Jährige<br />
ist immer erreichbar, rund<br />
um die Uhr und selbst am<br />
Wochenende. „Der Herr Till<br />
ist super“, wird er in einem<br />
Festbüro gelobt und bekommt<br />
gleich noch den Auftrag mit, Toi-