2 z’erscht emol des Liebe freunde unserer fasnet Vom Narrenrichter Wolfgang Reuther Literatur über die Stockacher Fasnacht Alfred Eble Ein Reis vom Narrenbaum Aus den Stockacher Narrenbüchern · 1999 Arbeitskreis Narresome Stockacher Kinder-Narrenfibel · 2008 Dr. Yvonne Istas / Thomas Warndorf Stockach in alten Fotografien · 2008 Dr. Yvonne Istas / Thomas Warndorf Stockacher Lesebuch · 2008 Diese und weitere Bücher über die Fasnacht und über Stockach erhalten Sie im Kulturamt der Stadt Stockach Salmannsweilerstr. 1 · 78333 Stockach oder im Buchhandel Weitere Informationen über Stockach erhalten Sie bei der Tourist-Information Salmannsweilerstr. 1 · 78333 Stockach Telefon: 0 77 71 - 802·300 E-Mail: Tourist-info@stockach.de www.stockach.de impressum der Hans-Kuony-Post im Jahr 659 Herausgeber <strong>Das</strong> <strong>Hohe</strong> <strong>Grobgünstige</strong> <strong>Narrengericht</strong> <strong>zu</strong> <strong>Stocken</strong> · „Verein Hans Kuony e.V.” Narrenrichter Wolfgang Reuther www.narrengericht-stockach.de Redaktion und v.i.S.d.P. Thomas Warndorf twarndorf@gmx.de Jürgen Koterzyna koterzyna@t-online.de Gestaltung & Produktion Rainer Vollmer Vollmer KommunikationsDesign Fotos Vollmer Kommunikationsdesign Archiv des <strong>Narrengericht</strong>s Archive der Gliederungen Liebe Mitglieder des Vereins Hans-Kuony, liebe Freunde der Stockemer Fasnacht, die 659. Fasnet nach unserem Urahn Hans Kuony liegt vor uns. Alle aktiven Narren werden aufatmen, wenn ich sage, dass uns in diesem Jahr keine außergewöhnlichen Veranstaltungen ins Haus stehen und wir somit wieder einmal richtig Fasnet machen können. In den letzten Jahren haben die zeitlichen Belastungen aufgrund neuer Veranstaltungsangebote und inhaltlicher Neuerungen bestehender Veranstaltungen ständig <strong>zu</strong>genommen. Gleichzeitig geht die Bereitschaft, sich für die Gestaltung unserer Fasnet auch unter dem Jahr ein<strong>zu</strong>bringen, gerade bei den Jüngeren <strong>zu</strong>rück - nicht <strong>zu</strong>letzt aufgrund einer ständig wachsenden Beanspruchung im schulischen und beruflichen Umfeld. Auch die Freizeitaktivitäten der jungen Menschen sind heute vielgestaltiger und intensiver als in früheren Jahren. Vor diesem Hintergrund wird es besonders in den Gliederungen immer schwieriger, für die eigenen Veranstaltungen das erforderliche Personal mobilisieren und bereitstellen <strong>zu</strong> können. Dieser Herausforderung müssen sich heute alle Vereine in ehrenamtlicher Tätigkeit stellen. Wir können ihr nur begegnen, indem wir unseren Mitgliedern, besonders den Jüngeren, die Sinnhaftigkeit ihres Engagements verdeutlichen, nämlich der Brauchtumspflege als Instrument <strong>zu</strong>r sozialen Integration des Einzelnen in die Gemeinschaft und <strong>zu</strong>r Standortbestimmung in einer sich ständig verändernden Umwelt und Gesellschaft. Erlebtes Gemeinschaftsgefühl bei unseren Veranstaltungen, verwurzelt in jahrhundertealten Traditionen, und der Stolz auf gemeinsame Leistungen vermögen den Boden hierfür <strong>zu</strong> bereiten. Dies vor<strong>zu</strong>leben ist Aufgabe der aktiven Narren und fordert uns mehr denn je. Ich bin jedoch <strong>zu</strong>versichtlich, dass die Träger der Stockemer Fasnet, und hier allen voran die Gliederungen, dieser Herausforderung mit dem nötigen Maß an souveräner Gelassenheit und herzerfrischender innerer Anteilnahme begegnen werden, damit wir auch im 659. Jahr nach Hans Kuony noch kraftvoll <strong>zu</strong>beißen können. Zur Seelenmassage und spirituellen Erneuerung werden wir deshalb auch drei Narrentreffen besuchen, zweitägig in Haslach und Singen sowie für einen Tag in Munderkingen. In Stockach verläuft die Fasnet 2010 ohne große Aufregungen, aber dafür mit einem gewohnt interessanten Programm. Auch in diesem Jahr werden wir wieder den Markt am Schmotzigen Dunschtig, unseren Zigeunerball am Fasnetsamschtig im Bürgerhaus und unseren Lumpen-Sunntig am Folgetag gestalten. Der Narresome wird sich für die ganz Kleinen und die Jugendlichen bei verschiedenen Veranstaltungen wieder mächtig ins Zeug legen, ebenso die Gliederungen bei ihren Veranstaltungen. Für diesen enormen Einsatz danke ich allen Narren von ganzem Herzen, verbunden mit den besten närrischen Wünschen für eine glückselige Fasnet und einem dreifachen Narro, Narro, Narro, Ihr Wolfgang Reuther, Narrenrichter. Die Tradition der gezeichneten oder gemalten Jahresblätter in den Narrenbüchern beginnt im Jahr 1883 im zweiten Narrenbuch. Eine regelmäßige Tradition wurde die Gestaltung aber erst im vierten Narrenbuch im Jahr 1950 mit den Arbeiten von Georg Heinrich. Ein Jahr <strong>zu</strong>vor, also 1949, war dem Meersburger Maler, Architekt und Gewerbelehrer Willy Seilnacht die Ehre <strong>zu</strong>gekommen, ein Jahresblatt <strong>zu</strong> gestalten. Seilnacht zählte seit den 30er Jahren <strong>zu</strong> einem kleinen, aber sehr feinen Künstlerkreis in Meersburg, <strong>zu</strong> dem so bekannte süddeutsche Expressionisten wie Waldemar Flaig zählten. Seine Lehrerlaufbahn hatte Seilnacht aber in Weinheim begonnen, wo er bis 1927 auch an der Gestaltung der bekannten „Weinheimer Sommertags“- Postkarten beteiligt war. Diese Karten galten damals als begehrte Sammlerstücke. Wie Seilnacht 1949 an den Auftrag kam, das Jahresblatt des Stockacher Narrenbuchs <strong>zu</strong> gestalten, ist unbekannt. es war einmal - die narrenbücher 3 Möglicherweise gab es einen Kontakt <strong>zu</strong> seinem Lehrerkollegen August Rettich. Unter dem Motto „Die Narren tanzen wieder“ schuf Willy Seilnacht ein Blatt in seiner ganz typischen Manier, wobei er als Vorlage für die Stadtsilhouette eine Ansicht von vor 1933 wählte, denn sie zeigt noch das alte barocke Kirchenschiff. Der folgende erste Eintrag ins Buch stammt vom Zeitungsredakteur Eduard Redelsperger. Am 14. Februar 1949 findet sich der Eintrag eines gewissen Heinrich Wagner, der ab diesem Tag seine höchst verdienstvollen Beiträge <strong>zu</strong>r Stockacher Fasnacht leistete.