alpen - taxi - SAC-Gotthard
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INFOS AUS DEM VORSTAND<br />
Historisches Neujahrsblatt – «Berge, Hütten und Kristalle»<br />
Zur Erschliessung und Entdeckung der Urner Bergwelt<br />
Das 96. Historische Neujahrsblatt, das<br />
zweite nach dem neuen Konzept, ist anlässlich<br />
der Jahresversammlung des Historischen<br />
Vereins vorgestellt worden. Der<br />
Schwerpunkt des Jahrbuchs bildet das<br />
Thema «Berge». Direkter Anlass dazu gibt<br />
das 125-Jahre-Jubiläum der Sektion <strong>SAC</strong><br />
<strong>Gotthard</strong> und die damit zusammenhängende<br />
Ausstellung im Historischen Museum<br />
Uri, die am 31. Mai mit einer Vernissage<br />
eröffnet wurde.<br />
«Berge, Hütten und Kristalle». – Begriffe,<br />
die man ohne Weiteres mit dem Kanton Uri<br />
in Verbindung bringen kann. Die Berge stehen<br />
heute für Freizeit, Sport und Erholung.<br />
Die Bedrohung, die von ihnen ausgehen<br />
kann, ist immer vorhanden, übt aber schon<br />
lange einen – im doppelten Sinne – unheimlichen<br />
Reiz aus.<br />
Die Erschliessung der Bergwelt in einem<br />
grösseren Masse wurde erst durch den<br />
Bau von Unterkünften jenseits der letzen<br />
Alphütten möglich. Was heute selbstverständlich<br />
scheint, hat sich erst im Laufe<br />
der letzten knapp hundertfünfzig Jahre<br />
entwickelt. Das erste grosse Kapitel des<br />
Neujahrsblatts von Thomas Müller widmet<br />
sich denn auch der Entwicklung des Clubhüttenbaus<br />
in Uri. Es ist das erste Mal,<br />
dass auf Grundlage der Urner Clubhütten<br />
eine Geschichte der Entwicklung des Hüttenbauwesens<br />
geschrieben wird, die für<br />
den Clubhüttenbau in der ganzen Schweiz<br />
Bedeutung hat. Seit dem Bau der Hüfihütte<br />
1873 sind achtzehn offizielle Alpenclubhütten<br />
gebaut worden, anhand deren die Geschichte<br />
der sich verändernden Bauformen<br />
und wandelnden Bedürfnisse beispielhaft<br />
dargestellt ist.<br />
25<br />
Wenn die Berge dem Naturliebhaber als<br />
Ganzes prächtig erscheinen, so finden<br />
sich die wahren Schätze in den kargen<br />
Felsen und Klüften. Kristalle faszinieren<br />
seit Jahrtausenden – und die Funde in Uri<br />
gehören zu den bedeutendsten und grössten<br />
im Alpenraum. Der Strahlner Peter<br />
Indergand stellt in seinem Artikel die bedeutendsten<br />
historischen Kristallfunde im<br />
Urner Oberland vor. Vielleicht ist es kein<br />
Zufall, dass die ältesten Hinweise auf<br />
Menschen in Uri aus Kristallabschlägen<br />
bestehen, die vor über viertausend Jahren<br />
in Ursern hinterlassen wurden. Später betrieb<br />
man die Kristallsuche gezielter und<br />
effizienter. Die Sandbalmhöhle eingangs<br />
der Voralp im Göschenertal bildet dafür<br />
ein Beispiel. Kristall wurde für kostbare<br />
Kirchengeräte und zu Prunkgefässen<br />
verarbeitet, und es ist gut möglich, dass<br />
im 17. Jahrhundert ein Kristall von hier sogar<br />
den Weg an den Hof Kaiser Ferdinands<br />
in Wien fand. Der Fund am Tiefengletscher<br />
1867/1868 war einer der bedeutendsten<br />
im Alpenraum überhaupt. Die kurz darauf<br />
publizierten Berichte über die Bergung des<br />
Schatzes durch Berner Kristallsucher und<br />
die daraus entstandenen Konflikte zeichnen<br />
ein lebhaftes Bild des Strahlnens im 19.<br />
Jahrhundert.<br />
Doch wie wurde die Urner Bergwelt vor 200<br />
Jahren von einem in der Stadt lebenden,<br />
aus Preussen stammenden Arzt gesehen?<br />
Augenfällig, was sich alles verändert hat.<br />
Josef Auf der Maur, der bereits in einem<br />
früheren Neujahrsblatt die Aufzeichnungen<br />
des Naturforschers Johann Gottfried Ebel<br />
über das Schächental vorgestellt hat, stellt<br />
nun – in Ergänzung dazu – Ebels Notizen<br />
über Ursern und das Urner Oberland vor.