22. LV - Bayern
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.1 Bildung<br />
Bildungsgerechtigkeit als Leitidee<br />
Elfriede Ohrnberger (StMUK) sensibilisierte die Teil-<br />
nehmerinnen und Teilnehmer für das Thema „Bil-<br />
dungsgerechtigkeit“. Befunde aus internationalen<br />
und nationalen Schulleistungsstudien zeigten, dass<br />
die Gewährung von gleichen Startchancen für alle<br />
Schülerinnen und Schüler, unabhängig von deren<br />
sozialer, ethnischer oder regionaler Herkunft, eine<br />
Daueraufgabe im Bildungssystem sei. Der Freistaat<br />
hat zahlreiche erfolgreiche Maßnahmen eingeleitet,<br />
um jeden Einzelnen entsprechend seiner Fähigkeiten<br />
und Fertigkeiten zu fördern. Während des Vortrags<br />
wurde deutlich, dass der Zugang zu Bildung nicht nur<br />
für den Lebensweg der Einzelnen, sondern auch für<br />
die Leistungsfähigkeit unserer Gesellschaft von zen-<br />
traler Bedeutung ist.<br />
Die Hauptschule als wichtige Säule des bayerischen<br />
Schulsystems<br />
Praktische Informationen zum Thema „Bildungsge-<br />
rechtigkeit“ erhielten die Teilnehmerinnen und Teil-<br />
nehmer beim Besuch der Hauptschule an der Wit-<br />
telsbacherstraße in München. Nach einer Führung<br />
durch das Schulhaus und einem Gespräch mit dem<br />
Rektor der Schule, Hermann Huber, konnte der Lehr-<br />
gang auch den Unterricht besuchen. Das anschlie-<br />
ßende Gespräch mit den Lehrkräften vermittelte ein<br />
positives Bild der Hauptschule und relativierte herr-<br />
schende Vorurteile. Da diese Schulart in der öffent-<br />
lichen Wahrnehmung oft als „Restschule“ angesehen<br />
wird, zeichnete der Schulleiter ein objektiveres Bild,<br />
indem er das breite Bildungsangebot herausstellte,<br />
das die Hauptschule vor allem im Zuge ihrer Weiter-<br />
entwicklung zur Mittelschule bietet.<br />
Die Roland Berger Stiftung<br />
als externer Partner<br />
Die Roland Berger Stiftung lernte der Lehrgang als<br />
ein Beispiel für privatwirtschaftliches Engagement<br />
im Bildungsbereich kennen. Mit Mentoring-Program-<br />
men und Stipendien fördert die Stiftung besonders<br />
begabte Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen<br />
Familien, um einen Beitrag zu mehr Chancengerech-<br />
tigkeit in Deutschland zu leisten. Regina Pötke und<br />
Barbara Loos erzählten ausführlich von ihren Erfah-<br />
rungen und gaben Einblicke in einen den Lehrgangs-<br />
teilnehmern aus eigenem Erleben kaum bekannten<br />
Problembereich.<br />
Inklusion: Teilhabe von jungen Menschen mit<br />
Behinderung<br />
Tanja Götz (StMUK) stellte dem Lehrgang die UN-<br />
Behindertenrechtskonvention vor, die Grundlage für<br />
die Ausarbeitung eines entsprechenden Gesetzent-<br />
wurfs im Landtag war. Das Gesetz sieht vor, dass<br />
Schülerinnen und Schüler mit Behinderung auch an<br />
Regelschulen unterrichtet werden können und leistet<br />
damit einen wichtigen Beitrag zur Verwirklichung<br />
von Teilhabe- und Chancengerechtigkeit im Bil-<br />
dungssystem. Interessant waren dabei auch die<br />
Ausführungen von Tanja Götz zur Entstehung des<br />
Gesetzes und ihre Erfahrungen in interministeriellen<br />
und interfraktionellen Arbeitsgruppen.<br />
PISA als Gradmesser von Bildungsqualität<br />
Um über den nationalen Tellerrand hinauszuschauen<br />
und einen umfassenden Blick zu bekommen, was ei-<br />
ne gute Schule ausmacht, wurde Prof. Manfred Pren-<br />
zel (Dekan der TUM School for Education) zu einem<br />
Kamingespräch eingeladen. Der Bildungsspezialist<br />
führte in Deutschland die internationale Schullei-<br />
stungsstudie PISA (Programme for International<br />
Student Assessment) durch. Er stellte dar, dass sich<br />
das bayerische Schulsystem sehr wohl mit internati-<br />
onal erfolgreichen Staaten wie Finnland messen kann<br />
aufgrund der hohen Qualität des Unterrichts sowie<br />
der guten Ausbildung der Lehrkräfte.<br />
Praktische Einblicke in die Qualität internationaler<br />
Schulsysteme konnten die Teilnehmerinnen und Teil-<br />
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