SPORTaktiv - ASVÖ Burgenland
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AKTIV SPORT gesund aktiv<br />
gesund SPORT & fit im im <strong>Burgenland</strong><br />
Die richtige Ernährung<br />
Der Energieverbrauch beim Sport wird<br />
von Hobbysportlern meist überschätzt.<br />
Eine Faustregel (nur) für Laufen:<br />
1 kcal pro kg Gewicht (inklusive Kleidung)<br />
und km (unabhängig vom Geschlecht,<br />
Alter, Trainingszustand und Tempo). Also<br />
z.B.: 70 kg, 30 km Laufen pro Woche =<br />
2.100 kcal zusätzlich pro Woche oder<br />
durchschnittlich 300 kcal pro Tag. Das<br />
entspricht etwa ½ l Orangensaft.<br />
Normaler Energiebedarf (für Normalgewicht;<br />
keine zusätzliche körperliche<br />
Aktivität in der Freizeit) :<br />
• Sitzender Beruf: Männer: 31–34 kcal/kg/<br />
Tag, Frauen: 27–30 kcal/kg/Tag.<br />
• Beruf mit etwas körperlicher Aktivität:<br />
Männer: 32–40 kcal/kg/Tag, Frauen: 28–36<br />
kcal/kg/Tag.<br />
Seite 14<br />
Grundsätzlich gilt: Gemischte Kost aus frischen Produkten<br />
der Landwirtschaft ist das Um und Auf richtiger Ernährung<br />
für Hobbysportler. Doch oftmals wird der Bedarf und die<br />
Zusammensetzung der Nahrung falsch eingeschätzt.<br />
Tipp: Wer abnehmen will muss<br />
meistens zusätzlich zum Training<br />
zur Erzielung einer negativen Energiebilanz<br />
auch auf seine Ernährung,<br />
speziell den Energiegehalt, achten.<br />
Das einfachste Mittel zur Verringerung<br />
der täglichen Energieaufnahme<br />
mit der Nahrung ist die Verringerung<br />
der täglichen Nahrungsfettmenge:<br />
• Fettärmere Lebensmittel und Speisen<br />
Foto: z.V.g.<br />
Dr. Paul Haber: „Gerade der Eiweißbedarf<br />
wird von Sportlern sehr oft überschätzt.“<br />
bevorzugen, z.B. Magermilch- anstatt Vollmilchprodukte,<br />
magere Putenwurst statt<br />
Salami, klare Suppe statt Cremesuppe,<br />
mageres statt fettes Fleisch, Petersilkartoffel<br />
statt Pommes frittes u.s.w.!<br />
• Fettärmere Zubereitungsarten<br />
bevorzugen, z.B. Grillen<br />
statt Panieren<br />
• Sichtbares Fett weglassen (z.B. Streichfette)<br />
oder wegschneiden (Fettränder)<br />
Eiweißbedarf überschätzt<br />
Der Eiweißbedarf wird meist überschätzt!<br />
Hier eine großzügige Berechnungsgrundlage:<br />
für je 1.000 kcal des<br />
Tagesenergieumsatzes (Schätzung siehe<br />
Anfang benötigen Sie 35 g Eiweiß. Also z.B.:<br />
3.000 kcal pro Tag = 3 x 35 = 105 g Eiweiß.<br />
Bei gemischter Kost mit je 2 x Fleisch, Fisch<br />
oder Geflügel pro Woche und 2 x täglich<br />
Milchprodukten, zusammen mit Vollkorngetreideprodukten<br />
und Hülsenfrüchten, ist<br />
diese Versorgung problemlos zu erreichen.<br />
Tipp: Ein Milchshake unmittelbar<br />
nach einer Krafttrainingseinheit<br />
unterstützt den Muskelaufbau.<br />
Kohlenhydrate sollten ca. 60% des<br />
Tagesenergieverbrauchs liefern. Das<br />
sind 140 g pro 1.000 kcal. Die Hauptquellen<br />
sind Vollkornprodukte, Gemüse und<br />
Obst. Verwenden Sie frische Produkte! Der<br />
Verzicht auf Kohlenhydrate (Eiweißdiät)<br />
erleichtert den Körperfettabbau ist aber<br />
auf Dauer (länger als 2–3 Wochen) keine<br />
vollwertige Ernährung und schwächt die<br />
Ausdauerleistungsfähigkeit. Beachten Sie:<br />
• Bei Sport bis zu 1 Stunde ist ein Kohlenhydratersatz<br />
während des Sports nicht<br />
notwendig.<br />
• Bei längeren Belastungen sollen regelmäßig<br />
(jede Stunde) Kohlenhydratsnacks<br />
oder -getränke konsumiert werden.<br />
Ernährung Thema<br />
von Univ. Prof.<br />
Dr. Paul Haber<br />
Foto: www.fotolia.de<br />
• Kohlenhydrate nach jeder Ausdauertrainingseinheit<br />
als Snack oder Getränk<br />
beschleunigen die Wiederauffüllung der<br />
verbrauchten Kohlenhydratdepots.<br />
Wasser ist das wichtigste Getränk<br />
Generell soll man ca. 1,5 l täglich in<br />
Form von freier Flüssigkeit zu sich<br />
nehmen (der notwendige Rest ist in der<br />
„festen“ Nahrung enthalten). Das wichtigste<br />
Getränk ist Wasser. Faustregeln:<br />
• Bei Sport bis 1 Stunde Dauer ist Trinken<br />
während des Sports nicht notwendig.<br />
• Bei längeren Belastungen (Radtour, Bergsteigen)<br />
bereits ab ½ Stunde regelmäßig<br />
trinken.<br />
• Bei großem Schweißverlust (mehr als 2 l;<br />
Sommerhitze und mehrstündige Berg-<br />
oder Radtouren oder Tennismatches) dem<br />
Wasser pro Liter 2 – 3 g Kochsalz zusetzen.<br />
• Alle anderen Elektrolyte werden in ausreichender<br />
Menge mit der Nahrung aufgenommen<br />
und müssen nicht während<br />
der Belastung ersetzt werden.<br />
• Alkoholische Getränke sollten erst nach<br />
dem Sport konsumiert werden, da Alkohol<br />
die Geschicklichkeit (Koordination)<br />
beeinträchtig.<br />
Univ. Prof. Dr. Paul Haber ist Facharzt für<br />
Innere Medizin und internistische Sportmedizin.<br />
Er fungiert als Präsident des<br />
ASVÖ Wien und ist auch im Ärztezentrum<br />
„Gesund in Schönbrunn“ aktiv.<br />
www.asvoe-burgenland.at