SPORTaktiv - ASVÖ Burgenland

Thema LONDON 2012
Ein Abschied mit Wehmut
www.asvoe-burgenland.at
AKTIV SPORT gesund aktiv
gesund SPORT & fit im im Burgenland
Burgenland
Segel-Ass Andi Geritzer verabschiedete sich mit einem für ihn sehr enttäuschenden Ergebnis bei
den Olympischen Spielen vom Profisport. Der Medaillenkandidat aus dem Burgenland verpasste
das Medal Race und schloss den Bewerb auf dem 20. Gesamtrang ab.
Es sollte diesmal einfach nicht sein. Der
Neusiedler Andi Geritzer zählte auch
aufgrund seiner Topresultate bei EM und
WM zu den ganz heißen Medaillenkandidaten
in der Laser-Klasse. Doch LON-
DON 2012 zeigte deutlich, wie dicht die
Weltspitze beieinander liegt. Sogar das
Minimalziel, das Medal Race der Besten
zehn Segler, war diesmal außer Reichweite.
„Es hat zwar gut begonnen, ich habe
dann aber an Speed verloren, taktische
Fehler sind dazu gekommen und die Unsicherheit
ist größer geworden“, so der
Neusiedler.
Abschied von einer großen Karriere
Andi Geritzer will damit einen Schlussstrich
unter seine so erfolgreiche internationale
Karriere, mit den Höhepunkten
Silber bei Olympia 2004 und Vizeweltmeistertitel
2002 ziehen. Geritzer: „Ich
Es war eine der erfolgreichsten burgenländischen Sportlerkarrieren überhaupt. Andi
Geritzer holte Olympia- und WM-Silber, sowie mehrfach Edelmetall bei Europameisterschaften.
Nun tritt er von der internationalen Bühne ab.
mache keine Spiele mehr, da macht es
keinen Sinn, international zu segeln. Ich
plane deshalb auch keine Teilnahme an
Weltcupveranstaltungen oder WM. Mein
Mit Fieber chancenlos
Paralympic-Sieger Georg Tischler musste in LONDON 2012
nicht nur mit der neuen Klasseneinteilung, sondern auch mit
40° Fieber kämpfen - nur Rang 14. Ein bitterer Abschied von
den Paralympischen Spielen.
Georg, „nur“ Rang 14. Was war los?
Ich habe drei Tage vor dem Wettkampf
eine schwere Infektion bekommen und
mit 40° Fieber gekämpft. Beim Wettkampf
war ich dann zwar fieberfrei, aber einfach
zu schwach, um vorne mitzumischen.
Was hattest du für Ziele für LONDON
2012?
Zumindest das Finale, vielleicht sogar
eine Medaille zum Abschluss meiner
Paralympischen Karriere. Aber die war
wahrscheinlich sowieso außer Reichweite.
Außer Reichweite durch die neuen Klassenzusammenlegungen?
Ja. Dazu muss mann wissen, dass im
letzten Jahr verschiedenste Behindertenklassen
zusammengelegt wurden, um
die Wettkämpfe übersichtlicher zu machen.
Die unterschiedlich schweren Handicaps
sollten durch Punkte ausgeglichen werden.
Doch hier ist noch viel zu machen. Wie man
gesehen hat, ist meine Behinderungsklasse
im Vergleich einfach chancenlos. Noch
dazu wurden unsere bislang erlaubten
Hilfsutensilien (Anm.: flexible Stangen,
um die Athleten beim Wurf abzustützen)
verboten. Damit müsste ich rund 9,80 m
stoßen, um in die Medaillenränge zu kommen
- das ist illusorisch.
Wie wird es sportlich mit dir jetzt weitergehen?
Ziel war, bis August 2012 zu segeln. Ich war
so lange dabei, es wäre natürlich umso
schöner gewesen, sich mit einer guten
Leistung zu verabschieden.“
Foto: ÖPC/Franz Baldauf
Georg Tischler: zum Abschied noch einmal
vor 60.000 Fans im Olympia Stadion.
Die WM nächstes Jahr möchte ich noch
mitnehmen, wenn die Regeln angepasst
werden und ich eine realistische Chance
habe. Sonst werde ich einfach als Nummer
eins der Weltrangliste von der Sportbühne
abtreten - das ist doch auch etwas.
Und definitiv keine Paralympics mehr?
Sicher nicht als Kugelstoßer. Aber wenn
sich die Segler qualifizieren, vielleicht
brauchen Sie jemanden mit viel Gewicht,
dann könnte man mit mir reden (lacht).
Seite 15