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Netzwerk Südbaden - August 2015

Augustausgabe 2015

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Märkte<br />

Baden-Württembergs<br />

Finanzämter sind am<br />

schnellsten<br />

STRASSEN- UND BRÜCKENBAU<br />

Landesregierung in der Pflicht<br />

Oft hat der Bund der Steuerzahler Baden-Württemberg<br />

die Finanzverwaltung<br />

kritisiert, weil die Bearbeitungsdauer<br />

für Einkommensteuererklärungen immer<br />

mehr Zeit in Anspruch nahm. Denn für<br />

viele Steuerzahler geht es dabei um eine<br />

durchschnittliche Steuerrückerstattung<br />

von fast 900 Euro. Nun die Wende zum<br />

besseren: statt bis zu 53 Tagen wie in den<br />

vergangenen Jahren betrug die durchschnittliche<br />

Bearbeitungszeit in Baden-<br />

Württemberg 2014 für den Veranlagungszeitraum<br />

2013 nun 39 Tage – das ist das<br />

Niveau der Jahre vor 2011. Zum Vergleich:<br />

Beim Schlusslicht Bremen müssen Einkommensteuerzahler<br />

93 Tage auf ihren Bescheid<br />

warten.<br />

<br />

Rottweiler<br />

Rekordturm<br />

Der höchste Turm Baden-Württembergs<br />

hat jetzt fast die angepeilte Höhe von<br />

246 Metern erreicht. Auf 232 Meter Höhe<br />

ist Richtfest gefeiert worden. In dieser<br />

Höhe wird vom nächsten Jahr an Baden-<br />

Württembergs höchste Aussichtsplattform<br />

in Betrieb gehen – mit Blick bis in die<br />

Schweizer Alpen. Das gigantische Bauwerk,<br />

in Rottweil zunächst höchst umstritten,<br />

dient modernster Technik. In dem Turm<br />

testen Techniker des Thyssen-Krupp-<br />

Konzerns künftig Fahrstühle. 11.500 Kubikmeter<br />

Beton sind für den Turm bisher<br />

in 300 Arbeitstagen verbaut worden. Mit<br />

246 Metern Höhe ist der Rottweiler Testturm<br />

deutlich höher als der Stuttgarter<br />

Fernsehturm (216 Meter), und die Münster<br />

in Ulm (162 Meter) und Freiburg (116<br />

Meter) wirken dagegen fast bescheiden.<br />

Der renommierte deutsch-amerikanische<br />

Architekt Helmut Jahn hat die Pläne für<br />

dieses Bauwerk geliefert. Auch der Hegau-<br />

Tower in Singen, dort das größte Bauwerk<br />

der Stadt, stammt von Jahn. Nach seinen<br />

Plänen sind auch das Sony-Center in Berlin<br />

sowie der Messeturm in Frankfurt entstanden.<br />

<br />

<br />

Mio. für insgesamt 15 planfestgestellte<br />

Bauprojekte bekommt<br />

537<br />

Baden-Württemberg aus dem 2,7 Mrd.<br />

Euro umfassenden Neubau- und Sanierungsprogramm,<br />

mit dem Bundesverkehrsminister<br />

Alexander Dobrindt den<br />

Zustand von Autobahnen, Bundesstraßen<br />

und Brücken verbessern möchte. Zusätzlich<br />

soll das bestehende Brückenprogramm<br />

bundesweit auf 1,5 Mrd. Euro aufgestockt<br />

werden. Die Landesvereinigung Bauwirtschaft<br />

Baden-Württemberg begrüßt in<br />

Anbetracht des desolaten Zustandes der<br />

Verkehrsinfrastruktur hierzulande die geplanten<br />

Mehrinvestitionen, bedauert aber,<br />

dass der 6-spurige Ausbau der A8 am Albaufstieg<br />

unberücksichtigt bleibt. Beim<br />

Thema Brückensanierung sieht Geschäftsführer<br />

Dieter Diener zudem die Landesregierung<br />

in der Pflicht:<br />

„Angesicht der zahlreichen marodenBrücken<br />

im Land wurde schon viel zu viel Zeit<br />

verschwendet. Auch die grün-rote Landesregierung<br />

muss endlich ihre Versprechungen<br />

wahrmachen und zügig handeln.“<br />

<strong>2015</strong> hat Baden-Württemberg lediglich 20<br />

Mio. Euro in die Sanierung von Brücken an<br />

Landesstraßen gesteckt. Vom Bund gab es<br />

für die Ertüchtigung der Brücken an Bundesfernstraßen<br />

in diesem Jahr 80 Mio. Laut<br />

Finanzbedarf bräuchte man hier jedoch<br />

100 Mio. Euro jährlich. In Baden-Württemberg<br />

gibt es derzeit 7.185 Brücken an<br />

Autobahnen, Bundes- und Landesstraßen.<br />

Der Altersdurchschnitt dieser Brücken<br />

liegt bei 45 Jahren. Ein Großteil stammt<br />

aus den 1970er Jahren und ist nicht für<br />

die heutige Verkehrsbelastung ausgelegt,<br />

insbesondere nicht für den Schwerlastverkehr.<br />

Die ins Alter gekommenen Brücken<br />

müssen daher dringend saniert, verstärkt,<br />

zum Teil sogar durch Neubauten ersetzen<br />

werden, um ihre Tragfähigkeit an aktuelle<br />

Anforderungen anzupassen.<br />

Überdie wird die EU-Kommission laut<br />

einem Beschluss vom Juli <strong>2015</strong> einige<br />

wichtige Schienenprojekte in Baden-Württemberg<br />

wie etwa den Ausbau der Rheintalbahn<br />

zwischen Karlsruhe und Basel oder<br />

den Neu- bzw. Ausbau der S21 Strecke<br />

Stuttgart-Wendlingen-Ulm finanziell fördern.<br />

Angesichts der vom Bund angekündigten<br />

Verkehrsinvestitionen über 537 Mio. Euro<br />

für Baden-Württemberg, zeigt sich Diener<br />

grundsätzlich zuversichtlich, dass die hiesigen<br />

Bauunternehmen gut gerüstet sind,<br />

um auch kurzfristig größere Auftragsvolumina<br />

zu bewältigen. Allerdings äußert er<br />

mit Blick auf den momentanen Personalstand<br />

in den Bauverwaltungen des Landes<br />

Zweifel, dass die ersten Spatenstiche bereits<br />

<strong>2015</strong> getätigt werden können.<br />

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