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Biotopverbund am Rhein - IKSR

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<strong>IKSR</strong> � CIPR � ICBR <strong>Biotopverbund</strong> <strong>am</strong> <strong>Rhein</strong><br />

eingeschränkte Geschiebetransportvermögen<br />

in den Stauhaltungen des Hochrheins wird<br />

heute auf rund der Hälfte des Hochrheins<br />

kein Geschiebe mehr transportiert. In den<br />

übrigen Strecken ist lediglich noch ein<br />

Bruchteil der ursprünglichen<br />

Geschiebefrachten vorzufinden. Im Stauraum<br />

des Kraftwerks Ryburg-Schwörstadt bleibt<br />

das ges<strong>am</strong>te Geschiebe liegen. Die unterhalb<br />

gelegene Strecke ist geschiebelos. Der<br />

Geschiebemangel wirkt sich auf den<br />

Oberrhein und die anschließenden <strong>Rhein</strong>strecken<br />

aus.<br />

Hochrhein: Aue (Foto: Ch. Gubser)<br />

Am Kraftwerk Albbruck / Dogern ist, für die<br />

Verhältnisse <strong>am</strong> Hochrhein, ein großes Auengebiet<br />

(ca. 25 ha) [BTG 6] mit ausgeprägter<br />

Silberweiden-Weichholzaue vorzufinden. Ein<br />

großer Auenwaldbestand (zus<strong>am</strong>men mit<br />

Sümpfen und Röhrichten) auf schweizerischem<br />

Gebiet liegt im Bereich des<br />

Klingnauer Stausees (Aaremündung). Weitere<br />

Auenwaldfragmente befinden sich in der Nähe<br />

von Bad Säckingen, im Bereich der Wehr<strong>am</strong>ündung,<br />

nördlich von Schwaderloch (Rossgarten)<br />

sowie zwischen Etzgen und Sisseln.<br />

Die Wehr<strong>am</strong>ündung [BTG 2] hat eine<br />

überregional bedeutende Funktion als Brut-,<br />

Rast- und Überwinterungsgebiet für Vögel.<br />

Flussabwärts treten wieder lokal vermehrt<br />

Steilufer [BTG 5] mit gut ausgebildeter<br />

Bestockung aus Arten des Eichen-Hain-<br />

34<br />

buchenwaldes auf. Die Trockenbiotope im<br />

linksrheinischen Gebiet liegen meist auf der<br />

Niederterrasse.<br />

Ab <strong>Rhein</strong>felden ist der <strong>Rhein</strong> für die Großschifffahrt<br />

zugänglich. Die Ufer und die<br />

Gewässersohle sind dem Wellenschlag und<br />

der Verwirbelung durch Schiffe ausgesetzt.<br />

Oberhalb der Staustufe Augst-Wyhlen<br />

befindet sich ein überstauter <strong>Rhein</strong>altarm<br />

[BTG 2]. Er hat, wie die Wehr<strong>am</strong>ündung,<br />

überregionale Bedeutung als<br />

Vogellebensraum. Im Bereich Grenzach-<br />

Wyhlen werden Streuobstbestände [BTG 8]<br />

landschaftsbildprägend. Ferner gibt es hier<br />

einige größere aufgelassene, alte Kiesgruben<br />

[BTG 8]. Zwischen <strong>Rhein</strong>felden und Mumpf<br />

sowie bei Muttenz befinden sich größere<br />

Waldflächen mit Schutzgebietstatus. Wichtig<br />

für eine Vernetzung zwischen Hochrhein und<br />

Oberrhein sind auch die Gebiete in der<br />

Schwemmebene der Wiese im Kanton Basel-<br />

Stadt mit stehenden Gewässern,<br />

Waldbeständen und Streuobstwiesen [BTG 2<br />

und 8].<br />

Entwicklungsziele<br />

Dieser Abschnitt ist geprägt von Siedlungsund<br />

Industrieflächen. Flachufer [BTG 1]<br />

wurden neu angelegt oder ausgedehnt.<br />

Künstliche Abstürze der Nebengewässer sind<br />

zu „Rauen R<strong>am</strong>pen“ umgebaut. Die größeren<br />

Nebengewässer sind für Gewässerorganismen<br />

wieder passierbar. Der Verlandungsprozess<br />

der Wehr<strong>am</strong>ündung, einhergehend mit<br />

negativen Auswirkungen durch<br />

Eutrophierung, ist durch Ausbaggerung des<br />

Feinsediments aufgehalten. Der Verbau des<br />

Ufers ist weitgehend zurückgenommen. Die<br />

stehenden Auengewässer [BTG 2] sind trotz<br />

geringer Flächenausdehnung und großer<br />

Distanz unter-einander vernetzt. Einige<br />

<strong>Rhein</strong>nahe Kiesgruben sind an den <strong>Rhein</strong><br />

angeschlossen. Als Sekundärbiotope wirken<br />

sie der Strukturarmut entgegen. Im<br />

Mündungsbereich der Nebengewässer und<br />

auf neu angelegten Flachufern haben sich<br />

Sümpfe entwickelt und Röhrichte [BTG 3]<br />

angesiedelt. Ein kleinräumiger Verbund ist<br />

realisiert. Das besonders starke<br />

Vernetzungsdefizit für die wenigen<br />

Grünlandflächen [BTG 4] wurde durch die<br />

ökologische Aufwertung und punktuelle<br />

Extensivierung landwirtschaftlicher Flächen<br />

minimiert. Insbesondere in<br />

Wasserschutzgebieten und in Anlehnung an<br />

naturschutzwürdige Flächen hat der extensive<br />

Grünlandanteil zugenommen. Korridore und<br />

Trittsteinbiotope zu den Trockenstandorten<br />

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