Biotopverbund am Rhein - IKSR
Biotopverbund am Rhein - IKSR
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<strong>IKSR</strong> � CIPR � ICBR <strong>Biotopverbund</strong> <strong>am</strong> <strong>Rhein</strong><br />
Gewässerläufen, die sich nach jedem großen<br />
Hochwasser veränderten und verschoben<br />
(Furkationszone). Diese Verästelungen sind<br />
aufgrund der ausbaubedingten Erosion des<br />
Niedrigwasserbetts und der sich daraus<br />
ergebenden Absenkung des Grundwasserspiegels<br />
fast vollständig verschwunden.<br />
Das Gewässer besteht heute aus:<br />
_ dem 52 km langen <strong>Rhein</strong>seitenkanal.<br />
Dieser verläuft parallel zum Restrhein<br />
und nimmt den größten Teil des <strong>Rhein</strong>-<br />
3<br />
abflusses auf (bis zu 1 400 m_/s). Mit<br />
seiner wasserundurchlässigen Sohle, den<br />
betonierten Ufern und den 4 Wasserkraftwerken<br />
stellt der Kanal eine<br />
erhebliche hydrologische wie auch<br />
biologische Barriere dar.<br />
_ dem Restrhein [BTG 1]. Außerhalb der<br />
Hochwasserzeiten nimmt er nur einen<br />
geringen Teil des <strong>Rhein</strong>abflusses auf (<<br />
3<br />
30 m_/s).<br />
Aufgrund ausgeprägter Sohlerosion nach der<br />
Tulla’schen <strong>Rhein</strong>korrektion werden heute die<br />
Ufer des Restrheins bei Hochwasserereignissen<br />
nicht mehr überspült und<br />
der Grund-wasserspiegel hat sich bis<br />
Marckolsheim stark abgesenkt. Die permanente<br />
Ausleitung erheblicher<br />
Wassermengen in den <strong>Rhein</strong>seitenkanal führt<br />
auch zu einer geringen mittleren<br />
Wasserführung und zu teilweise auch sehr<br />
tief anstehenden Grundwasserständen.<br />
Natürliche Kiesbänke [ z.T. vegetationslos,<br />
z.T. mit einjähriger Vegetation] begleiten<br />
streckenweise den freifließenden Restrhein<br />
[BTG 1]. Er beherbergt außerhalb des<br />
Niedrigwasserbetts einzelne Stillwasserbiotope<br />
[BTG 2], die zu Hochwasserzeiten<br />
vernetzt sind. Reliktartige Ausprägungen<br />
natürlicher Auengewässer, naturnahe<br />
künstliche Stillgewässer sowie vereinzelte<br />
Quellteiche und Quellabläufe (Gießen) sind<br />
direkt oberhalb von Breisach erhalten. Eine<br />
Besonderheit stellt die links des <strong>Rhein</strong>s gelegene<br />
„Petit C<strong>am</strong>argue Alsacienne“ dar. Hier<br />
kommen grundwassergeprägte Gewässer und<br />
stehen-de, vom <strong>Rhein</strong> abgetrennte Altwasser<br />
sowie Flachmoore vor. Das Mosaik der<br />
Biotoptypen im Untersuchungsraum enthält<br />
verbreitet Röhrichte [BTG 3]. Grünland ist<br />
nur sehr fragmentarisch vorhanden [BTG 4].<br />
Als Folge der gesunkenen <strong>Rhein</strong>wasserstände<br />
entwickelten sich rechtsrheinisch und auf der<br />
<strong>Rhein</strong>insel, zwischen dem <strong>Rhein</strong>seitenkanal<br />
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und dem Restrhein Trockenbiotope [BTG 5].<br />
Die räumliche Konzentration wärmeliebender<br />
Stieleichenwälder, krautiger Busch- und<br />
Baumsäume, wärmeliebender Gebüsche mit<br />
Sanddorn, Trockenrasen und Halbtrockenrasen<br />
sowie von Goldrute und Reitgras<br />
dominierte Flächen prägen diesen Landschaftsraum.<br />
Überflutungsflächen und die<br />
d<strong>am</strong>it verbundenen Auenwälder [BTG 6] sind<br />
sehr selten. Im Süden konnten sich lediglich<br />
im Auflandungsbereich der Buhnenfelder an<br />
beiden <strong>Rhein</strong>ufern Silberweidenwälder und<br />
Schwarzpappel-Bestände etablieren.<br />
Innerhalb der Möhlinaue, im Einflussbereich<br />
des Kulturwehrs Breisach, sind kleinere<br />
Auenwaldbestände vorhanden.<br />
Eichen-Hainbuchenwälder und Seggen-<br />
Eichen-Linden-Wälder [BTG 7] sind z.T. in<br />
großflächigen Ausprägungen im<br />
Betrachtungsraum verbreitet. Kleinflächige<br />
Streuobstbestände sind längs des ges<strong>am</strong>ten<br />
Abschnitts vertreten. Reste von Sumpf- und<br />
Bruchwäldern stocken zwischen Märkt und<br />
Neuenburg. Es befinden sich etwa 10<br />
Kiesgruben im Untersuchungsgebiet [BTG 8].<br />
Isteiner Schwelle (Foto: Regierungspräsidium Freiburg)<br />
Entwicklungsziele<br />
Zwischen Basel und Breisach entstanden<br />
durch Tieferlegung des Geländes im Zuge des<br />
Integrierten <strong>Rhein</strong>progr<strong>am</strong>ms Flächen zur<br />
Hochwasserrückhaltung. Diese Flächen haben<br />
sich zu flusstypischen Landschaftselementen<br />
entwickelt. Morphodyn<strong>am</strong>ische Prozesse<br />
gestalten die für die Furkationszone typischen<br />
Kiesbänke [BTG 1]. Silberweiden- und<br />
Schwarzpappelauenwälder, im Verbund mit<br />
Eichen-Ulmenauenwäldern [BTG 6] prägen<br />
die neu entstehende Aue im Rückhalteraum<br />
Weil / Breisach. Im Rückhalteraum<br />
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