Biotopverbund am Rhein - IKSR
Biotopverbund am Rhein - IKSR
Biotopverbund am Rhein - IKSR
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>IKSR</strong> � CIPR � ICBR <strong>Biotopverbund</strong> <strong>am</strong> <strong>Rhein</strong><br />
1.3 Lösungsansätze<br />
Die zurückliegenden Vorgänge <strong>am</strong> <strong>Rhein</strong><br />
zeigen deutlich, dass zur Entwicklung von<br />
Fluss und Landschaft die Bereiche Ökologie,<br />
Ökonomie und Gesellschaft fachübergreifend<br />
bearbeitet werden müssen. Ein solcher<br />
Denkansatz wird mit dem Stichwort Nachhaltigkeit<br />
umschrieben. Es gehört zum Ziel<br />
einer nachhaltigen Entwicklung des <strong>Rhein</strong>s,<br />
die Lebensqualität sowohl für die erholungssuchenden<br />
Menschen in den Ballungsgebieten<br />
<strong>am</strong> <strong>Rhein</strong> als auch für Tiere und<br />
Pflanzen zu verbessern.<br />
Ein zentraler Baustein zur nachhaltigen<br />
Entwicklung des <strong>Rhein</strong>s ist die Wiederherstellung<br />
des <strong>Biotopverbund</strong>es in der<br />
ehemals vom <strong>Rhein</strong> beanspruchten Ebene,<br />
wie im Betrachtungsraum (Kapitel 4)<br />
definiert. Dieses <strong>Biotopverbund</strong>konzept hat<br />
zum Ziel, die Restbestände charakteristischer<br />
Auenlebensräume mit ihren typischen<br />
Pflanzen und Tieren zu beschreiben, zu<br />
erhalten und auszudehnen sowie durch<br />
Schaffung bzw. Wiederherstellung neuer<br />
wertvoller Lebensräume zu einem zus<strong>am</strong>menhängenden<br />
<strong>Biotopverbund</strong>system zu<br />
verknüpfen. Ziele sind auch, die genetische<br />
Vielfalt zu erhöhen und den Populationsaustausch<br />
wieder zu ermöglichen.<br />
Dazu wird eine für die Tier- und Pflanzenarten<br />
funktionsfähige Verbindung verschiedener<br />
gewässer- und überschwemmungsabhängiger<br />
Landlebensräume in Längsrichtung<br />
(longitudinal), zwischen Gewässer<br />
und Ufer resp. Aue (laterale Richtung) und<br />
mit den Zwischenräumen der Flusssohle<br />
angestrebt, wobei auch ausgedeichte<br />
Bereiche einzubeziehen sind. Nur mit einem<br />
funktionierenden <strong>Biotopverbund</strong> ist für viele<br />
Tier- und Pflanzenbestände ein längerfristiges<br />
Überleben und eine weitere Entwicklung<br />
möglich. Der Mensch als Teil dieses Ökosystems<br />
hat Verantwortung für den Schutz<br />
natürlicher Ressourcen zu tragen, wie sie<br />
beispielweise die Bestände von Tieren und<br />
Pflanzen darstellen.<br />
Grundlagen für die Arbeiten zum Thema<br />
„<strong>Biotopverbund</strong> <strong>am</strong> <strong>Rhein</strong>“ sind die anlässlich<br />
der 12. <strong>Rhein</strong>-Ministerkonferenz publizierte<br />
<strong>IKSR</strong>-Schrift „Bestandsaufnahme der ökologisch<br />
wertvollen Gebiete <strong>am</strong> <strong>Rhein</strong> und erste<br />
Schritte auf dem Weg zum <strong>Biotopverbund</strong>“<br />
und der <strong>Rhein</strong>-Atlas der <strong>IKSR</strong> für die Bereiche<br />
Ökologie und Hochwasserschutz.<br />
6<br />
Die Aktivitäten zur Schaffung des <strong>Biotopverbund</strong>es<br />
<strong>Rhein</strong> sind Teil des Progr<strong>am</strong>ms<br />
„<strong>Rhein</strong> 2020“. Sie bilden gleichzeitig einen<br />
Baustein für die Umsetzung der <strong>am</strong> 22.<br />
Dezember 2000 in Kraft getretenen Wasserrahmenrichtlinie<br />
(60/2000/EG) und werden<br />
mit den Zielen und Maßnahmen des Aktionsplans<br />
Hochwasser der <strong>IKSR</strong> abgestimmt. Die<br />
europäische Wasserrahmenrichtlinie integriert<br />
die Gebiete der FFH– Richtlinie (Flora-Fauna-<br />
Habitat, 92/43/EWG) sowie der Vogelschutzrichtlinie<br />
(79/403/EWG), die als Teil des<br />
Biotop- und Schutzgebietssystems „Natura<br />
2000“ dem Erhalt wasserabhängiger Lebensräume<br />
oder Arten von gemeinschaftlichem<br />
Interesse dienen.<br />
6