Biotopverbund am Rhein - IKSR
Biotopverbund am Rhein - IKSR
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<strong>IKSR</strong> � CIPR � ICBR <strong>Biotopverbund</strong> <strong>am</strong> <strong>Rhein</strong><br />
[BTG 1]: Öffnung der oberstromigen<br />
Anbindung von Altrheinen der Aue<br />
(Sandlache bei Ingelheim). Daneben sollten<br />
Grabensysteme mit geeigneten<br />
Entwicklungspotenzialen ökologisch<br />
aufgewertet werden.<br />
[BTG 2]: Stützung der abgesunkenen<br />
Grundwasserstände. Periodisch oder<br />
episodisch zutage tretendes Grundwasser und<br />
kleinflächige Geländevertiefungen sollen zu<br />
einer stärkeren Strukturierung des Röhrichts<br />
im verlandeten Altarm führen (Eich-<br />
Gimbsheimer Altrhein). Entsprechendes gilt<br />
auch für weitere natürlich oder durch<br />
Abgrabung entstandene Stillgewässer. Neue<br />
Stillgewässer sollten punktuell, kleinflächig<br />
und im räumlichen Kontext mit vorhandenen<br />
Biotopen angelegt werden, um die Bestände<br />
charakteristischer Organismen zu<br />
stabilisieren.<br />
[BTG 3]: Die großen Röhrichtflächen sollen<br />
erhalten und ökologisch verbessert werden.<br />
Beeinträchtigungen durch<br />
Verlandungsprozesse und Austrocknung<br />
sollen durch Pflegeeingriffe, die ein<br />
entsprechendes Wassermanagement<br />
erfordern, gestoppt werden.<br />
[BTG 4]: Der Grünlandanteil sollte erhalten<br />
und möglichst durch Neuschaffung erweitert<br />
werden. Dabei sollten die<br />
Stromtalwiesenbereiche besonders berücksichtigt<br />
werden. Bei der Neuschaffung von<br />
Grünland sollte zunächst die Vernetzung der<br />
Stromtalwiesenbereiche gewährleistet<br />
werden.<br />
[BTG 5]: Eine besondere Standorteignung<br />
für auentypische Trockenbiotope bieten die<br />
Flug- und Terrassensande zwischen Osthofen<br />
und Gundersheim. Der <strong>Biotopverbund</strong> in<br />
diesen Bereichen könnte über Trockenbiotope,<br />
die in <strong>Rhein</strong>hessen außerhalb der<br />
Aue vorkommen, realisiert werden. Auf<br />
Dämmen und Deichen können Halbtrockenrasen<br />
gefördert werden.<br />
[BTG 6]: Im Bereich des Ibersheimer Werth<br />
und des <strong>Rhein</strong>bogens bei Eich ist die<br />
Neuschaffung von Auewald vorgesehen.<br />
Vorhandene Auewaldbereiche auf den<br />
<strong>Rhein</strong>inseln sollten erweitert und durch<br />
sukzessiven Umbau der Baumarten<br />
ökologisch aufgewertet werden.<br />
[BTG 7]: Insges<strong>am</strong>t wird eine Erhöhung des<br />
Waldanteils angestrebt.<br />
[BTG 8]: Erhalt und qualitative Verbesserung<br />
der vorhandenen Bestände.<br />
5.9 Oberrheinabschnitt: Mainz<br />
(Mainmündung) bis Bingen<br />
„Inselrhein“ (Nahemündung)<br />
(<strong>Rhein</strong>-km 497 - 529)<br />
Ist-Zustand<br />
Der <strong>Rhein</strong> [BTG 1] im frei fließenden Bereich<br />
erfährt hier vor seinem Eintritt ins <strong>Rhein</strong>ische<br />
Schiefergebirge eine Aufweitung des<br />
Flussbettes und verlangs<strong>am</strong>t deutlich seine<br />
Fließgeschwindigkeit. So konnte sich eine<br />
Reihe von <strong>Rhein</strong>inseln entwickeln, in deren<br />
Uferbereichen noch flussdyn<strong>am</strong>ische<br />
Abtragungs- und Sedimentationsprozesse<br />
ablaufen; z.B. sind hier einige schwach<br />
durchströmte oder stehende Altwasser<br />
erhalten geblieben, die in unmittelbarem<br />
Kontakt zu Röhrichten [BTG 3],<br />
Feuchtgrünland [BTG 4] oder Auenwaldresten<br />
stehen.<br />
Hartholz-Flussauenwälder [BTG 6]<br />
beschränken sich auf kleine Teile der<br />
<strong>Rhein</strong>inseln und auf wenige Flächen der<br />
<strong>Rhein</strong>aue zwischen Gaulsheim und Budenheim.<br />
Die Insel Rettbergsaue vor Wiesbaden<br />
weist größere Bereiche mit Hartholz- und<br />
Weichholzauenwald auf [BTG 6]. Auch in der<br />
Wallufer Bucht südwestlich Schierstein und<br />
auf der <strong>Rhein</strong>insel Winkeler Aue sind größere<br />
Weichholzauenwaldbestände vorhanden. Die<br />
Mariannenaue weist hingegen nur randliche,<br />
häufig eher galeriewaldartige Auenwälder und<br />
-gebüsche auf. Sie stehen direkt an den<br />
<strong>Rhein</strong>ufern oder auf den Leitwerken im <strong>Rhein</strong>.<br />
Die Auen- und Inselbereiche auf hessischer<br />
Seite weisen nur wenige und kleinflächige<br />
Röhrichte und Großseggenriede [BTG 3 ] auf.<br />
Einige primäre Stillgewässerbiotope haben<br />
sich aus abgetrennten Altwassern oder durch<br />
<strong>Rhein</strong>-Druckwasser gespeisten Tümpeln<br />
entwickelt [BTG 2]. Nass- und Feuchtwiesen<br />
[BTG 4] sind ausschließlich in der<br />
Überflutungs- und der Altaue des <strong>Rhein</strong>s<br />
anzutreffen. Eingestreut sind kleine, aber<br />
repräsentative Restbestände von<br />
Stromtalwiesen [BTG 4], die sich eng mit<br />
Magerwiesen in Übergangsstadien zu<br />
Halbtrockenrasen [BTG 5] sowie mit<br />
Sumpfwiesen und kalkreichen Niedermoorfragmenten<br />
verzahnen.<br />
Die großen Kalkflugsandflächen zwischen<br />
Mainz und Ingelheim mit ihrem hohen<br />
Potenzial für Sandtrockenwälder, Sandrasen<br />
und Halbtrockenrasen [BTG 5] greifen auf<br />
Terrassenresten auch in die Altaue des<br />
Inselrheins über. Sie werden jedoch<br />
überwiegend landwirtschaftlich (Obst- und<br />
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