Der Nescafé-PlaN: wer Profitiert? - Erklärung von Bern
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evB_Dokumentation_September 2011 kalter kaffee 15<br />
BilligiMPort für BilligProDuKtioN<br />
import: 60 000 Tonnen<br />
g esamtproduktion: 240 000 Tonnen<br />
MexiKo<br />
export: 153 000 Tonnen<br />
Arabica Robusta<br />
Weil nicht genügend Bauernfamilien den güns tigen<br />
Robusta-Kaffee anbauen wollen, mit dem Nestlé<br />
die ausgebaute <strong>Nescafé</strong>-Fabrik in Toluca füttern will,<br />
erhöht der Konzern die Importe des Billigkaffees.<br />
Das drückt auf die lokalen Kaffeepreise.<br />
eiNsaMe <strong>wer</strong>tschöPfuNg<br />
Kleinbauern<br />
und arbeiter<br />
internationale<br />
händler<br />
25 000 000<br />
Nestlé, Kraft,<br />
röstfirmen 3<br />
sara lee<br />
Detailhändler<br />
Neumann, Volcafe,<br />
ecoM, Kraft, Nestlé<br />
Konsumenten 500 000 000<br />
Die Marktkonzentration der internationalen<br />
Händler und Röstfirmen, unter ihnen Nestlé, führt<br />
zu einem zunehmenden Transfer der finanziellen<br />
Ressourcen und einer Akkumulation <strong>von</strong> Know-how<br />
<strong>von</strong> den Kaffeeanbauenden hin zu einer Handvoll<br />
multi nationaler Konzerne.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Nescafé</strong>-Plan, das jüngste Projekt aus der Ka Kategorie<br />
«Creating Shared<br />
Values» soll Nestlé besseren Zugang zu den Ressourcen verschaffen,<br />
den Kaffeebauern Kaffeebauernfamilien<br />
Einkommenssicherheit gewähren und gleichzeitig<br />
die Umwelt achten.<br />
statt gemeinsame<br />
<strong>wer</strong>tschöpfung zu schaffen, baut Nestlé seine<br />
Marktkonzentration und die Kontrolle über die Produktionskette aus,<br />
kassiert dank klientelistischen Beziehungen zur Politik staatliche<br />
subventionen, <strong>von</strong> welchen früher vermehrt<br />
fairtrade- Kooperativen<br />
profitieren konnten, und verhindert mit geschickten PPr-strategien,<br />
dass<br />
in Mexiko der lokale Qualitätskaffee den Durchbruch schafft und<br />
stattdessen <strong>Nescafé</strong> aus importierten Billig bohnen die Kaffeetassen<br />
dominiert.<br />
Viele Kaffee bau ern familien sind enttäuscht. <strong>Der</strong> scheinbare Kurswechsel in<br />
Richtung fairere Produktion gleicht also eher einer Imagepolitur.<br />
5<br />
= 55% des welt-<br />
weiten Handels<br />
= 40 % des weltweiten<br />
Kaffeemarktes