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Das Waid-Blatt - Jagdschutz- und Jägerverein Kaufbeuren

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Im Unterschied zu Jennerwein war Hiesl auch kein Einzeltäter. Er<br />

war der Anführer einer kopfstarken Bande, war eigentlich mehr ein<br />

Räuberhauptmann mit Schwerpunkt Wilderei. Eher vergleichbar mit<br />

dem Schinderhannes, der im Odenwald <strong>und</strong> Spessart sein Unwesen<br />

trieb.<br />

Hiesls Kampf richtete sich nicht nur gegen das Wild, sondern gerade<br />

gegen jene, die es schützen sollten <strong>und</strong> die ihm deshalb nachstellten,<br />

gegen Jäger, Soldaten <strong>und</strong> lokalen Amtspersonen.<br />

Diesen Personenkreis behandelte er mit großer Grausamkeit. Von<br />

seinem Recht auf freie Jagd war er so überzeugt, dass er immer wieder<br />

versuchte, die Vertreter der Obrigkeit von seinen Gedanken zu<br />

überzeugen.<br />

Jennerwein hingegen war ein Einzeltäter. Auch er besaß großen<br />

Rückhalt in der Landbevölkerung. Während es sich der Adel gut gehen<br />

ließ, hungerten auch im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert noch viele Menschen.<br />

Allerdings konnte Jennerwein nicht mehr wie Hiesl mit einer Bande<br />

offen durch die Lande ziehen. Er zog alleine los <strong>und</strong> focht einen<br />

Kampf gegen das Forstpersonal. Berichte aus Jagdzeitschriften lassen<br />

vermuten, dass es in den Wäldern <strong>und</strong> Bergen Bayerns einen<br />

regelrechten Krieg gab. Allein zwischen 1822 <strong>und</strong> 1833, so hat der<br />

Jagdforscher Ernst Ergert ermittelt, wurden im Königreich Bayern 31<br />

Wildschützen <strong>und</strong> sechs Förster getötet. Im Isarkreis waren es allein<br />

1834/35 13 Wilderer <strong>und</strong> vier Förster. Für die betroffenen Familien<br />

hatte das verheerende Folgen, wenn der Haupternährer getötet wurde,<br />

noch gab es keine Pensions- <strong>und</strong> Rentenansprüche.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Waid</strong>-<strong>Blatt</strong> Heft Nr. 2 www.jagdnetz.de/kaufbeuren

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