Informationsheft 2009 - CJD
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Doppelstunden, Methodenlernen und Projektunterricht<br />
Als Gymnasium in freier Trägerschaft haben wir ungeachtet der staatlichen Anerkennung<br />
bei der Umsetzung der Stundentafel und der fachlichen Unterrichtsziele einen<br />
größeren Gestaltungsfreiraum als andere Gymnasien. Zudem haben wir im Unterschied<br />
zu den staatlichen Gymnasien in Sachsen-Anhalt seit unserer Gründung 1991<br />
eine kontinuierliche Erfahrung mit den 5. und 6. Klassen und der besonderen Problematik<br />
des Übergangs von der Grundschule.<br />
Um das Lernen nachhaltiger und konzentrierter zu gestalten und die Schüler schon in<br />
den unteren und mittleren Klassen verstärkt selbst tätig werden zu lassen, haben wir<br />
seit dem Schuljahr 2005/06 unseren Unterricht überwiegend auf den Doppelstundenrhythmus<br />
von 90 Minuten umgestellt. Teils können sich die Schüler so Unterrichtsgegenstände<br />
selbstständiger erarbeiten, teils besteht die Möglichkeit zu längeren<br />
Übungsphasen. Bei den Hausaufgaben können sich die Schüler auf drei bis vier (statt<br />
z.T. auf bis zu sieben) Fächer am nächsten Tag konzentrieren und dabei mit größerer<br />
Sorgfalt zu Werke gehen. Ein weiterer positiver Aspekt: Der Schulranzen, vor allem der<br />
der kleineren Schüler, ist nicht mehr so überladen.<br />
Ein besonderes Anliegen ist es uns, die beim Verlassen der Grundschule bei vielen Kindern<br />
vorhandene große Leistungsmotivation wachzuhalten und ihren Wissensdurst zu<br />
stillen. Das Beherrschen von Lerntechniken und selbstständigen Arbeitsweisen stellt<br />
hierbei eine wesentliche Grundlage für die erfolgreiche Bewältigung gymnasialer<br />
Anforderungen dar. Deshalb hatten wir in der Klassenstufe 5 vor fünf Jahren das mittlerweile<br />
in den allgemeinen Lehrplan aufgenommene Unterrichtsfach „Methodenlernen"<br />
eingeführt. In einer konzeptionellen Weiterentwicklung haben wir ab diesem<br />
Schuljahr das Fach neu akzentuiert und vermitteln die Inhalte in fachbegleitender<br />
Struktur: Gemeinsam mit Fachlehrern einzelner Fächer entwickeln die Unterrichtenden<br />
des Faches Methodenlernen die lernmethodischen Inhalte angekoppelt an die aktuellen<br />
Inhalte der jeweiligen Fächer. Dabei lernen die Schülerinnen und Schüler neben der<br />
Organisation des Lernens z.B. verschiedene Formen des Vokabellernens und transferieren<br />
anschließend diese Lernmethoden auf Themen anderer Fächer. Lerntechniken<br />
werden in Fächern eingeübt, die viele Sachtexte bieten, oder Kurzvorträge werden an<br />
ganz konkreten, aktuellen Anlässen geübt. Dieses Vorgehen soll den Schülern die Alltagsrelevanz<br />
der Lernmethoden und Arbeitstechniken noch mehr verdeutlichen und<br />
zur selbständigen Anwendung in allen Fächern auffordern.<br />
Die viel diskutierte Pisa-Studie hat genau auf diesem Gebiet der Methodenkompetenz<br />
deutliche Defizite bei 15-jährigen Schülern bewusst gemacht. Wir legen nicht nur Wert<br />
auf die Vermittlung von methodischen Grundlagen zu Beginn des Gymnasialunterrichts,<br />
sondern sehen auch in den darauf folgenden Jahren der Mittelstufe die dann<br />
jeweils in den einzelnen Fächern zu reflektierenden Methoden als einen Schwerpunkt<br />
des Unterrichts an, der von den Fachkonferenzen klassenstufenspezifisch festgelegt<br />
und als Bestandteil von Klassenarbeiten und Vergleichstests überprüft wird.<br />
Das Element des Projektunterrichts wird in der 7. Klasse mit dem Religionsprojekt<br />
„Sehnsucht nach Leben" und in der 8. Klasse mit dem Projekt „Meine Umwelt und ich" weitergeführt,<br />
wobei jetzt der motivierende und Fächer übergreifende Aspekt im Vordergrund<br />
steht. Dem häufig zu beobachtenden Leistungseinbruch bei einzelnen Schülern in<br />
den mittleren Klassen begegnen wir ferner durch Förderstunden und begabungsgerechte<br />
Vertiefungen und Zusatzangebote (s. folgende Seiten). Auch die Einführung einer<br />
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