Informationsheft 2009 - CJD
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Förderung hochbegabter und besonders interessierter Schüler<br />
Gerade auf dem Gebiet der Begabtenförderung hat das <strong>CJD</strong> als Schulträger eine jahrzehntelange<br />
und haben wir in Droyßig eine siebenjährige Erfahrung, von der diese<br />
Schüler profitieren können. Als allgemein intellektuell hochbegabte Schüler zählen<br />
diejenigen, die zu den 2% intelligentesten Menschen ihrer Altersgruppe gehören und<br />
in einem speziellen Test einen IQ-Wert von 130 oder mehr erreichen. Es kann problematisch<br />
sein, wenn sie im Klassenunterricht Zusammenhänge sehr schnell verstehen<br />
oder Zusammenhänge sehen, die anderen zunächst entgehen. Diese Schüler fühlen<br />
sich möglicherweise missverstanden und sind deshalb schnell gelangweilt. Für sie ist<br />
es hilfreich, wenn sie ab und zu unter ihresgleichen sind. Außerdem sind diese Schüler<br />
durch die schulischen Anforderungen oft nicht ausgelastet. Mit ihren Leistungen bleiben<br />
sie teilweise deutlich unter ihren Möglichkeiten, weil das Anspruchsniveau oder<br />
die Anreizstruktur für sie nicht passen. Bei ihnen besteht die Gefahr, dass sie nicht lernen,<br />
sich anzustrengen und sich Unterrichtsgegenstände kontinuierlich anzueignen.<br />
Hiermit verbunden ist die Gefahr, bei steigenden Ansprüchen wegen fehlender Grundlagen<br />
zu scheitern. Es ist deshalb wünschenswert, auch diese Schüler ab und zu an<br />
ihre Grenzen zu führen.<br />
Mit dem Problem der Langeweile und der Unterforderung können auch jene Schüler<br />
konfrontiert sein, die besonders leistungsstark sind oder besondere fachliche Interessen<br />
haben. Auch sie können ihr Potential mit einem zusätzlichen vertiefenden oder<br />
forcierenden Unterrichtsangebot in kleineren Lerngruppen mitunter besser entfalten<br />
und so ihre Freude am Lernen erhöhen.<br />
Für diese beiden Schülergruppen haben wir ein Fördermodell entwickelt, das aus zwei<br />
Elementen besteht.<br />
Zum einen wurden im Mittelstufenunterricht in einigen Fächern so genannte e-Gruppen<br />
und ein e-Kurs eingerichtet, in denen leistungsstarke und hochbegabte Schüler<br />
ein vertiefendes und erweitertes Lernangebot erhalten („e" von enrichment = Anreicherung).<br />
Dabei verlassen sie für eine Wochenstunde den regulären Fachunterricht<br />
ihrer Klassen, um in einer kleineren Gruppe von 10 bis 15 Schülern ihre Fähigkeiten<br />
an anspruchsvollem Stoff zu erproben. Dies geschieht in der Regel in den Stunden, in<br />
denen der reguläre Klassenunterricht aus Wiederholungs- und Sicherungsphasen<br />
besteht, in denen sich die genannten Schüler eher langweilen würden bzw. derer sie<br />
nicht bedürfen. Leistungen im e-Gruppenunterricht gehen in die Fachnote positiv ein,<br />
Nachteile entstehen den Schülern durch das einstündige Fehlen im Klassenverband<br />
nicht. Im Fach Mathematik der 7. Klassenstufe wird ein Kurs aus allen geeigneten<br />
Schülern dieser Klassenstufe gebildet, der den regulär angebotenen Mathematik-<br />
Unterricht vollständig ersetzt und eigenständig bewertet wird.<br />
Im Schuljahr 2008/09 gibt es folgende Angebote:<br />
Mathematik: e-Kurs Klasse 7 und e-Gruppe Klasse 8<br />
Englisch: e-Gruppe Klasse 8 und e-Gruppe Klasse 9<br />
Chemie: e-Gruppe Klasse 9<br />
Die Teilnahme an dieser Förderung ist freiwillig, die Fachlehrer sprechen jedoch auch<br />
Empfehlungen aus. In den Zeugnissen wird die Teilnahme am e-Kurs und den e-Gruppen<br />
gesondert in den Bemerkungen ausgewiesen.<br />
Zum anderen bieten wir jahrgangsübergreifende Workshops an, die sich an die als hochbegabt<br />
getesteten und an besonders interessierte Schüler richten. Sie haben Themen<br />
zum Inhalt, die im allgemeinen Lehrplan fehlen und die auf die Interessen der Teilneh-<br />
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