Als Realschullehrkraft auf Stellensuche - BRLV

Beschäftigungsmöglichkeiten
in der Wirtschaft
Stellungnahme von B. Brossardt, Vereinigung
der Bayerischen Wirtschaft e.V.
Lehramtsabsolventen müssen nicht automatisch
die Lehrerlaufbahn einschlagen.
Neben dem Schuldienst gibt es alternative
Beschäftigungsmöglichkeiten insbesondere
im Hinblick auf den Fachkräftemangel.
Laut Studie „Arbeitslandschaft 2030“ der vbw –
Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. werden
bereits 2015 allein in Bayern rund 520.000
Fachkräfte fehlen, davon 120.000 Akademiker. In
der Metall- und Elektrobranche ist der Arbeitskräftemangel
keine Zukunftsmusik mehr. Aus diesem
Grund ist es umso wichtiger, alle Ressourcen und
Potenziale des Arbeitsmarktes zu aktivieren und zu
nutzen.
Deshalb haben die bayerischen Metall- und Elektroarbeitgeberverbände
bayme vbm und die vbw
„Wir für Bayern – Aktionsprogramm Fachkräftesicherung“
gestartet. Im Rahmen dieses Programms
haben die Verbände fünf Handlungsfelder defi niert:
„Beschäftigungschancen verbessern“, „Erwerbsbeteiligung
erhöhen“, „Arbeitszeiten verlängern“,
„Breite Bildungsoffensive“ und „Zuwanderung gezielt
gestalten“.
Bei der Sicherung von Fachkräften darf es keine
Denkverbote geben. Das bedeutet, dass Studiengänge
mit einem vermeintlich begrenzten Einsatzgebiet,
wie das Lehramtsstudium, keine Einbahnstraße
sein müssen. Im Gegenteil – ein erfolgreich
abgeschlossenes Lehramtsstudium eröffnet alternative
Beschäftigungsmöglichkeiten. Lehramtsabsolventen
haben die Fähigkeit, komplexe Sachverhalte
anschaulich auf den Punkt zu bringen. Sie
verfügen über wichtige Schlüsselkompetenzen, wie
Teamgeist und Lernbereitschaft und können gut auf
Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw und der Bayerischen
Metall- und Elektroarbeitgeberverbände bayme vbm.
andere Menschen eingehen. Lehramtsabsolventen
sind eigenverantwortliches Arbeiten und Handeln
gewohnt. Diese Befähigung bringen Lehrer aufgrund
ihres Studiums und Referendariats mit. Diese
Fertigkeiten sind eine gute Basis für eine eventuell
spätere Führungsverantwortung.
Gerade Berufsfelder, wie Erwachsenen- und Weiterbildung,
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, bieten
„Seiteneinsteigern“ gute Beschäftigungschancen.
Lehramtsabsolventen können in der Personalentwicklung
oder der Ausbildung sowie allgemein in
der Sachbearbeitung im Dienstleistungssektor eingesetzt
werden.
Ein Wechsel in die private Wirtschaft bietet große
Entwicklungsmöglichkeiten. Er bietet Raum, eigene
Ideen einzubringen, sie zu verfolgen und Verantwortung
zu übernehmen. Allerdings sollte „Quereinsteigern“
bewusst sein, dass sie vor allem als
Geisteswissenschaftler häufi g mit Bewerbern, wie
zum Beispiel Wirtschaftswissenschaftlern, Juristen,
Ingenieuren und Kommunikationswissenschaftlern
um einen Arbeitsplatz konkurrieren. Hier gilt es,
den künftigen Arbeitgeber zu überzeugen, dass
man auch für praktische Tätigkeiten geeignet ist.
Eine weitere Herausforderung bei einem Wechsel in
die private Wirtschaft ist es, sich in die Mentalität
und Gedankenwelt von ganz unterschiedlichen Unternehmenskulturen
hineinzudenken.
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