Als Realschullehrkraft auf Stellensuche - BRLV

Grußwort des Bayerischen Staatsministers für Unterricht und Kultus, Dr.
Ludwig Spaenle
Sehr geehrte Absolventinnen und Absolventen,
mit dem Abschluss der Zweiten Staatsprüfung treten Sie in einen neuen
Lebensabschnitt ein, und ich weiß, dass viele von Ihnen die Einstellung in
den staatlichen Realschuldienst anstreben. Mit dem Referendariat haben
Sie einen großen Schritt dazu getan. Und Bayern ist eines von nur drei
deutschen Ländern, in denen Sie nach der 1. Staatsprüfung garantiert und
ohne Wartezeit den Vorbereitungsdienst antreten und so Ihre Berufsausbildung ohne Verzögerung abschließen
können.
Nach der Zweiten Staatsprüfung kann es allerdings keine Übernahme garantie in den Staatsdienst geben
– ebenso wenig wie bei jeder anderen Berufsausbildung. Mir ist bewusst, dass das in den Lehrerbedarfsprognosen
seit Jahren dargestellte zukünftige Überangebot an Realschullehrkräften, insbesondere in bestimmten
Fächerkombinationen, aus Bewerbersicht alles andere als ermutigend ist. Das wird leider auch in den
nächsten Jahren so bleiben.
Für die staatlichen Realschulen stehen im Jahr 2012 rund 9.400 Planstellen zur Verfügung. Somit arbeiten
dort so viele Lehrkräfte wie noch nie. Insgesamt wurden im Doppelhaushalt 2009/2010 über 2.700 zusätzliche
Lehrerplanstellen geschaffen. Im Doppelhaushalt 2011/2012 sind insgesamt 2.553 neue Planstellen
ausgewiesen; zudem sind weitere neue Planstellen vorgesehen, um die Arbeitszeitverkürzung auch bei den
Lehrkräften umzusetzen. Damit löst das Kultusministerium die Zusage der Koalitionsvereinbarung ein, dass
in jedem Jahr mindestens 1.000 zusätzliche Lehrerplanstellen bereit gestellt werden.
Ich kann Ihnen versichern: Das Staatsministerium hat sich das Ziel gesetzt, einen Einstellungskorridor für
die besten Absolventinnen und Absolventen eines jeden Jahrgangs zu gewährleisten, um besonders qualifi -
zierte Lehrkräfte für den Freistaat zu erhalten.
Allerdings können mit Blick auf die Staatsfi nanzen und unsere Verantwortung für die nachfolgenden
Generationen nicht unbegrenzt neue Lehrer eingestellt werden. Denn unsere Verantwortung der Jugend
gegenüber besteht auch darin, dass wir ihr keinen Schuldenberg hinterlassen. Bedenken Sie daher, dass die
Einstellung in den staatlichen Realschuldienst für Sie nur eine Option unter mehreren ist. Ziehen Sie für Ihre
Zukunft auch Alternativen, beispielsweise eine Einstellung in den kommunalen und privaten Schuldienst
in Betracht, sollten Sie keine oder nicht sofort eine Planstelle beim Freistaat fi nden. Unsere bayerischen
Staatsprüfungen genießen zudem in den anderen Bundesländern und auch in der freien Wirtschaft hohes
Ansehen.
Ich hoffe, dass diese Broschüre Ihnen bei Ihrer Zukunftsplanung Hilfe und Orientierung geben kann.
München, im Mai 2011
Dr. Ludwig Spaenle
Bayerischer Staatsminister für Unterricht und Kultus
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