Wilfried Kappel - DPolG Kreisverband Mannheim
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„Alles Roger bei der Polizei“<br />
4<br />
Landesvorsitzender Joachim Lautensack ging in seiner Ansprache auf die vielfältigen Problemstellungen bei der Polizei ein und kritisierte dabei heftig,<br />
dass die sachgerechte Kritik der <strong>DPolG</strong> häufig mit der Aussage abgetan werde: „Der Beitrag, den auch die Polizei zur notwendigen Haushaltskonsolidierung<br />
leisten muss, ist zwar schmerzhaft, aber notwendig“. „Viel zu häufig“, führte der Landesvorsitzende weiter aus, reagierten die Sicherheitspolitiker<br />
mitunter „beleidigt“ oder mit einsilbigen Antworten, wie „Alles Roger bei der Polizei!“<br />
Die Themen<br />
Eindrucksvoll und mit zahlreichen Beispielen hinterlegt, stellte der <strong>DPolG</strong>-Chef in der Folge die aktuellen Problemstellungen zum Personalabbau, zum<br />
Einstellungskorridor, bei der Gewalt gegen Polizeibeamte, in Arbeitszeitfragen, zur Dienstrechtsreform und zur Verlängerung der Lebensarbeitszeit, zur<br />
Besoldungsstruktur sowie zum Nichtvollzug dar.<br />
60 = 90<br />
Auch die Arbeitszeitproblematik bei den Kreisdienststellen, dazu die Aktion 60 = 90, ließ Joachim Lautensack nicht aus, indem er den politischen und<br />
polizeilichen Ehrengästen sehr deutlich den Vergleich mit den „3 Maultaschen“ vor Augen führte und konstatierte, dass offensichtlich auch die Polizei<br />
nicht mehr weit weg ist von manch mitarbeiterfeindlicher Philosophie einiger Wirtschaftsunternehmen. Dem Innenminister überreichten die Vertreter<br />
der <strong>DPolG</strong>-Heidelberg die bei ihnen gesammelten Unterschriftslisten. Minister Rech sagte zu, über die zeitliche Faktorisierung der Arbeitszeit doch<br />
nochmals nachzudenken, wenngleich der damit einhergehende Präsenzverlust wieder ein Problem für die Haushaltspolitik darstellen würde.<br />
Stolz – Berufsethos – Mut machen<br />
Mit seinem Schlusswort resümierte Joachim Lautensack einige Kernaussagen aus den Redebeiträgen des Ministers, des SPD-Fraktionsvorsitzenden sowie<br />
der Polizeisprecher von CDU und FDP – mitunter sehr zur Erheiterung der Teilnehmer. Zu den Aussagen des Ministers, er sei stolz auf seine Polizei,<br />
er bewundere das Berufsethos der Polizei und er wolle der Polizei Mut machen, sagte der <strong>DPolG</strong>-Landeschef:<br />
„ Stolz, ja. Ja, auf unsere Polizei kann und darf man stolz sein. Diese Polizei ist in ihrer Leistungsfähigkeit kaum zu übertreffen.“<br />
„Berufsethos, ja. Ja, nur aus diesem Berufsethos schöpft die Polizei die Kraft auch in schwierigen Zeiten durchzuhalten.“<br />
„Mut machen, ja. Ja, die Polizei braucht ganz dringend Signale der Wertschätzung ihrer Arbeit. Sie braucht Anerkennung und klare Perspektiven."<br />
"Machen Sie uns den Mut, den wir brauchen.“<br />
Von den 70-er Jahren zur Gestaltung altersgerechter Arbeitsbedingungen<br />
bis zum betreuten Wohnen<br />
Zu den Rückblicken des Ministers und des CDU-Polizeisprechers in die 70er Jahre sagte Jogi Lautensack:<br />
„Ich und viele meiner Kolleginnen und Kollegen kennen die 70er Jahre aus eigener Erfahrung. In der Tat war damals vieles anders. Aber welche Unternehmensführung<br />
würde ihre Leistungsfähigkeit und ihre Standards mit denen von vor 40 Jahren vergleichen? Es kann und darf nicht sein, dass wir uns<br />
mit den Verbesserungen der letzten 40 Jahre beweihräuchern. Wir sollten den Blick nach vorne richten und da wird viel zu tun sein.“<br />
Zu den Aussagen des Ministers, zur „Gestaltung altersgerechter Arbeitsbedingungen“:<br />
„Sehr geehrter Herr Minister, irgendwie denke ich bei solchen Aussagen an „betreutes Wohnen“. Und da ist schon was dran. Man könnte sich bei der<br />
Polizei hier und da schon wie im Altersheim fühlen. Es liegt an Ihnen, hiergegen was zu tun.“<br />
Große Polizei-Koalition in Sicht<br />
Am Ende fasste Joachim Lautensack die für ihn und die Delegierten zentralen und wichtigsten Aussagen aller Redner zusammen und schlug dazu vor,<br />
eine „große Koalition pro Polizei“ zu bilden:<br />
„Schmiedel sagt: Schaffen wir die A7 doch ab. Kluck sagt: Wir hätten gerne analog zur 45-Jahresregelung bei den allgemeinen Beamten für die Polizei<br />
eine 40-Jahresregelung für eine abschlagsfreie Pension eingeführt. Rech sagt: Über die 60 = 90 Forderung will ich gerne nochmals nachdenken. Und<br />
Blenke sagt: Wir werden das Besoldungsstrukturmodell fortentwickeln. Meine sehr geehrten Herren, das nehmen wir. Schließen Sie sich zusammen.<br />
Die <strong>DPolG</strong> und die Polizei wird es Ihnen danken.“<br />
Lautensack verabschiedet den Innenminister