29.09.2015 Aufrufe

Einblick – Beiträge zu Bundesrat und Föderalismus

25 Jahre Wiedervereinigung – das bedeutet auch: 25 Jahre – 16 Länder. Als die DDR am 3. Oktober 1990 der Bundesrepublik beitrat, kamen zugleich die „neuen“ Länder Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-­Anhalt und Thüringen hinzu. Seitdem hat sich viel verändert. Nicht nur politisch – etwa im Bundesrat –, sondern vor allem auch gesellschaftlich. Beispiele sind die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien – und wie sie heute unser Leben prägen.

25 Jahre Wiedervereinigung – das bedeutet auch: 25 Jahre – 16 Länder. Als die DDR am 3. Oktober 1990 der Bundesrepublik beitrat, kamen zugleich die „neuen“ Länder Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-­Anhalt und Thüringen hinzu. Seitdem hat sich viel verändert. Nicht nur politisch – etwa im Bundesrat –, sondern vor allem auch gesellschaftlich. Beispiele sind die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien – und wie sie heute unser Leben prägen.

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EINBLICK<br />

„Thüringen war ein großes<br />

ABENTEUER“<br />

Ein halbes Jahrh<strong>und</strong>ert lang hat Dr. Bernhard Vogel (CDU) das politische<br />

Geschehen in der B<strong>und</strong>esrepublik mit geprägt: „<strong>Einblick</strong>“ sprach mit ihm sowie<br />

seinem ehemaligen persönlichen Referenten Gereon Lamers.<br />

Als einziger deutscher Politiker war Bernhard<br />

Vogel Ministerpräsident in zwei<br />

verschiedenen Ländern: von 1976 bis 1988<br />

in Rheinland-Pfalz <strong>und</strong> von Februar 1992<br />

bis Juni 2003 in Thüringen. Zusammen mit Gereon<br />

Lamers berichtet der 82-Jährige von Startschwierigkeiten<br />

im „jungen Land“ Thüringen, über die Unterschiede<br />

zwischen West <strong>und</strong> Ost <strong>und</strong> darüber, was<br />

das wiedervereinigte Deutschland heute ausmacht.<br />

Herr Dr. Vogel, wie wurden Sie als etablierter westdeutscher<br />

Politiker in Thüringen empfangen? Gab es Bedenken,<br />

dass ein „Wessi“ das Land regieren sollte?<br />

DR. VOGEL: Das alles geschah praktisch über Nacht<br />

<strong>und</strong> ohne Vorbereitungszeit. Weil ich auf Wunsch<br />

meiner Thüringer CDU-Parteifre<strong>und</strong>e nach Thüringen<br />

gegangen bin, wurde ich sehr fre<strong>und</strong>lich aufgenommen<br />

<strong>–</strong> als jemand, der in einer sehr schwierigen<br />

Situation helfen wollte. In all den Jahren habe ich<br />

auch persönlich nie den Vorwurf gehört, ich sei ja ein<br />

Westdeutscher.<br />

Als Sie in Erfurt eintrafen, kannten Sie kaum jemanden<br />

<strong>und</strong> mussten dennoch ein Kabinett bilden. Damals<br />

holten Sie Herrn Lamers als persönlichen Referenten<br />

<strong>zu</strong> sich <strong>–</strong> einen Rheinländer, den sie bereits kannten.<br />

Welche Startschwierigkeiten mussten Sie bewältigen?<br />

DR. VOGEL: Es gab nicht nur Schwierigkeiten: Es war<br />

ein Abenteuer, dessen Ausmaß ich Gott sei Dank<br />

nicht gekannt hatte <strong>–</strong> sonst wäre ich es vielleicht

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