29.09.2015 Aufrufe

Einblick – Beiträge zu Bundesrat und Föderalismus

25 Jahre Wiedervereinigung – das bedeutet auch: 25 Jahre – 16 Länder. Als die DDR am 3. Oktober 1990 der Bundesrepublik beitrat, kamen zugleich die „neuen“ Länder Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-­Anhalt und Thüringen hinzu. Seitdem hat sich viel verändert. Nicht nur politisch – etwa im Bundesrat –, sondern vor allem auch gesellschaftlich. Beispiele sind die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien – und wie sie heute unser Leben prägen.

25 Jahre Wiedervereinigung – das bedeutet auch: 25 Jahre – 16 Länder. Als die DDR am 3. Oktober 1990 der Bundesrepublik beitrat, kamen zugleich die „neuen“ Länder Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-­Anhalt und Thüringen hinzu. Seitdem hat sich viel verändert. Nicht nur politisch – etwa im Bundesrat –, sondern vor allem auch gesellschaftlich. Beispiele sind die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien – und wie sie heute unser Leben prägen.

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EINBLICK<br />

schen bringen, was physisch nicht mehr vor Ort<br />

ist <strong>–</strong> etwa den Hausarzt.“ Denn gerade ländliche<br />

Regionen leiden unter dem Hausärztemangel.<br />

Mediziner, die in Rente gehen, finden nur schwer<br />

einen Nachfolger für ihre Praxis. Die Digitalisierung<br />

könne diese Entwicklung entschärfen<br />

<strong>–</strong> denn mittlerweile sei mehr möglich als die Online-Sprechst<strong>und</strong>e.<br />

Beispielsweise lasse sich die<br />

Zusammenstellung der Medikamente online an<br />

den jeweiligen Ges<strong>und</strong>heits<strong>zu</strong>stand des Patienten<br />

anpassen. „Man kann nicht alles ersetzen“, so Rohleder,<br />

„aber einiges.“<br />

Diese allumfassende Digitalisierung wird in der<br />

öffentlichen Diskussion gerne durch einen kleinen<br />

Zahlen-Zusatz auf einen Nenner gebracht:<br />

„4.0“. Industrie 4.0, Mobilität 4.0, Deutschland 4.0:<br />

Als erstes tauchte vor einigen Jahren der Begriff<br />

„Industrie 4.0“ auf. In der sogenannten „intelligenten<br />

Fabrik“ verschmelzen Produktions- mit<br />

IT-Technologien.<br />

Fachleute wie<br />

Rohleder drücken<br />

das so aus:<br />

„Es handelt sich<br />

um die Organisation<br />

von<br />

Onlinestudie <strong>zu</strong>mindest gelegentlich<br />

online. Im Jahr 2000 war es nur etwas Fertigungsprozessen<br />

über<br />

mehr als jeder vierte B<strong>und</strong>esbürger.<br />

Unternehmensgrenzen<br />

hinweg,<br />

voll automatisiert, mit dem Internet.“ In der Praxis<br />

merkt das System dann beispielsweise, wenn<br />

Bauteile fehlen <strong>und</strong> bestellt sie direkt online<br />

beim Hersteller <strong>–</strong> ohne dass der Mensch eingreifen<br />

muss. Oder eine neu produzierte Schraube<br />

erkennt selbst, dass sie noch einmal verzinkt werden<br />

muss. Rohleder: „Jedes Bauteil lässt sich genau<br />

identifizieren <strong>und</strong> erhält gleichzeitig die Fähigkeit<br />

<strong>zu</strong> kommunizieren.“<br />

77,2 %<br />

der Deutschen gehen laut ARD-ZDF-<br />

Natürlich bringt diese Entwicklung auch Risiken<br />

mit sich <strong>–</strong> gerade mit Blick auf den Missbrauch<br />

von Daten. In der digitalen Welt sei das die größte<br />

Herausforderung, so der Bitkom-Chef: „Wie sorge<br />

ich dafür, dass meine sensiblen Daten verwendet<br />

werden, um mir <strong>zu</strong> helfen, aber nicht missbraucht<br />

werden können?“, fragt er. Hier sei <strong>zu</strong>m einen der<br />

Gesetzgeber in der Pflicht. Zum anderen glaubt<br />

Rohleder an die digitalen Möglichkeiten: „Die Sicherheit,<br />

die wir in der virtuellen Welt erreichen<br />

können, geht deutlich über die in der analogen<br />

Welt hinaus“, sagt er. „Es gibt auch im realen Leben<br />

Einbrüche <strong>und</strong> Unfälle, <strong>und</strong> die Kommunikation<br />

per Brief <strong>und</strong> Fax ist ebenfalls alles andere als sicher.<br />

In dieser Hinsicht können wir in der virtuellen<br />

Welt deutlich mehr leisten. Die Frage ist, ob es<br />

genutzt wird <strong>–</strong> <strong>zu</strong>m Beispiel die Verschlüsselung<br />

von E-Mails.“<br />

DIGITALEN WANDEL GESTALTEN<br />

Ohne Zweifel: Die Digitalisierung hat das Land in<br />

den vergangenen 25 Jahren geprägt wie keine andere<br />

technologische Entwicklung. Und so dürfte<br />

es auch in Zukunft weitergehen. Rohleder wagt<br />

einen Blick in die technologische Kristallkugel:<br />

„In 25 Jahren reden wir vom ‚Smart Anything‘, bei<br />

dem alles, was uns umgibt, eine Intelligenz besitzt,<br />

kommunizieren kann <strong>und</strong> über das Internet<br />

miteinander vernetzt ist.“ Ob Befürworter oder<br />

Kritiker der Digitalisierung: Aufhalten lässt sich<br />

diese Entwicklung nicht. „Letztlich führt kein<br />

Weg daran vorbei“, so Rohleder. „Die Frage ist deswegen:<br />

Wie gestalten wir sie?“

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