Einblick – Beiträge zu Bundesrat und Föderalismus
25 Jahre Wiedervereinigung – das bedeutet auch: 25 Jahre – 16 Länder. Als die DDR am 3. Oktober 1990 der Bundesrepublik beitrat, kamen zugleich die „neuen“ Länder Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen hinzu. Seitdem hat sich viel verändert. Nicht nur politisch – etwa im Bundesrat –, sondern vor allem auch gesellschaftlich. Beispiele sind die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien – und wie sie heute unser Leben prägen.
25 Jahre Wiedervereinigung – das bedeutet auch: 25 Jahre – 16 Länder. Als die DDR am 3. Oktober 1990 der Bundesrepublik beitrat, kamen zugleich die „neuen“ Länder Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen hinzu. Seitdem hat sich viel verändert. Nicht nur politisch – etwa im Bundesrat –, sondern vor allem auch gesellschaftlich. Beispiele sind die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien – und wie sie heute unser Leben prägen.
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EINBLICK<br />
schen bringen, was physisch nicht mehr vor Ort<br />
ist <strong>–</strong> etwa den Hausarzt.“ Denn gerade ländliche<br />
Regionen leiden unter dem Hausärztemangel.<br />
Mediziner, die in Rente gehen, finden nur schwer<br />
einen Nachfolger für ihre Praxis. Die Digitalisierung<br />
könne diese Entwicklung entschärfen<br />
<strong>–</strong> denn mittlerweile sei mehr möglich als die Online-Sprechst<strong>und</strong>e.<br />
Beispielsweise lasse sich die<br />
Zusammenstellung der Medikamente online an<br />
den jeweiligen Ges<strong>und</strong>heits<strong>zu</strong>stand des Patienten<br />
anpassen. „Man kann nicht alles ersetzen“, so Rohleder,<br />
„aber einiges.“<br />
Diese allumfassende Digitalisierung wird in der<br />
öffentlichen Diskussion gerne durch einen kleinen<br />
Zahlen-Zusatz auf einen Nenner gebracht:<br />
„4.0“. Industrie 4.0, Mobilität 4.0, Deutschland 4.0:<br />
Als erstes tauchte vor einigen Jahren der Begriff<br />
„Industrie 4.0“ auf. In der sogenannten „intelligenten<br />
Fabrik“ verschmelzen Produktions- mit<br />
IT-Technologien.<br />
Fachleute wie<br />
Rohleder drücken<br />
das so aus:<br />
„Es handelt sich<br />
um die Organisation<br />
von<br />
Onlinestudie <strong>zu</strong>mindest gelegentlich<br />
online. Im Jahr 2000 war es nur etwas Fertigungsprozessen<br />
über<br />
mehr als jeder vierte B<strong>und</strong>esbürger.<br />
Unternehmensgrenzen<br />
hinweg,<br />
voll automatisiert, mit dem Internet.“ In der Praxis<br />
merkt das System dann beispielsweise, wenn<br />
Bauteile fehlen <strong>und</strong> bestellt sie direkt online<br />
beim Hersteller <strong>–</strong> ohne dass der Mensch eingreifen<br />
muss. Oder eine neu produzierte Schraube<br />
erkennt selbst, dass sie noch einmal verzinkt werden<br />
muss. Rohleder: „Jedes Bauteil lässt sich genau<br />
identifizieren <strong>und</strong> erhält gleichzeitig die Fähigkeit<br />
<strong>zu</strong> kommunizieren.“<br />
77,2 %<br />
der Deutschen gehen laut ARD-ZDF-<br />
Natürlich bringt diese Entwicklung auch Risiken<br />
mit sich <strong>–</strong> gerade mit Blick auf den Missbrauch<br />
von Daten. In der digitalen Welt sei das die größte<br />
Herausforderung, so der Bitkom-Chef: „Wie sorge<br />
ich dafür, dass meine sensiblen Daten verwendet<br />
werden, um mir <strong>zu</strong> helfen, aber nicht missbraucht<br />
werden können?“, fragt er. Hier sei <strong>zu</strong>m einen der<br />
Gesetzgeber in der Pflicht. Zum anderen glaubt<br />
Rohleder an die digitalen Möglichkeiten: „Die Sicherheit,<br />
die wir in der virtuellen Welt erreichen<br />
können, geht deutlich über die in der analogen<br />
Welt hinaus“, sagt er. „Es gibt auch im realen Leben<br />
Einbrüche <strong>und</strong> Unfälle, <strong>und</strong> die Kommunikation<br />
per Brief <strong>und</strong> Fax ist ebenfalls alles andere als sicher.<br />
In dieser Hinsicht können wir in der virtuellen<br />
Welt deutlich mehr leisten. Die Frage ist, ob es<br />
genutzt wird <strong>–</strong> <strong>zu</strong>m Beispiel die Verschlüsselung<br />
von E-Mails.“<br />
DIGITALEN WANDEL GESTALTEN<br />
Ohne Zweifel: Die Digitalisierung hat das Land in<br />
den vergangenen 25 Jahren geprägt wie keine andere<br />
technologische Entwicklung. Und so dürfte<br />
es auch in Zukunft weitergehen. Rohleder wagt<br />
einen Blick in die technologische Kristallkugel:<br />
„In 25 Jahren reden wir vom ‚Smart Anything‘, bei<br />
dem alles, was uns umgibt, eine Intelligenz besitzt,<br />
kommunizieren kann <strong>und</strong> über das Internet<br />
miteinander vernetzt ist.“ Ob Befürworter oder<br />
Kritiker der Digitalisierung: Aufhalten lässt sich<br />
diese Entwicklung nicht. „Letztlich führt kein<br />
Weg daran vorbei“, so Rohleder. „Die Frage ist deswegen:<br />
Wie gestalten wir sie?“