Einblick – Beiträge zu Bundesrat und Föderalismus
25 Jahre Wiedervereinigung – das bedeutet auch: 25 Jahre – 16 Länder. Als die DDR am 3. Oktober 1990 der Bundesrepublik beitrat, kamen zugleich die „neuen“ Länder Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen hinzu. Seitdem hat sich viel verändert. Nicht nur politisch – etwa im Bundesrat –, sondern vor allem auch gesellschaftlich. Beispiele sind die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien – und wie sie heute unser Leben prägen.
25 Jahre Wiedervereinigung – das bedeutet auch: 25 Jahre – 16 Länder. Als die DDR am 3. Oktober 1990 der Bundesrepublik beitrat, kamen zugleich die „neuen“ Länder Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen hinzu. Seitdem hat sich viel verändert. Nicht nur politisch – etwa im Bundesrat –, sondern vor allem auch gesellschaftlich. Beispiele sind die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien – und wie sie heute unser Leben prägen.
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Deutschland 4.0<br />
Im Jahr 1989 war Kommunikation noch anders.<br />
Von den Haushalten der früheren DDR hatte<br />
nicht einmal jeder fünfte ein Telefon, Ferngespräche<br />
klappten häufig nicht. Im Westen wiederum<br />
trat in den späten 1980er-Jahren die Telefonkarte<br />
ihren Sieges<strong>zu</strong>g an <strong>–</strong> <strong>und</strong> auch im Osten<br />
entwickelte sie sich nach der Wende <strong>zu</strong>m ständigen<br />
Begleiter im Portemonnaie. Heute können<br />
solche Karten nur noch Sammler begeistern. Und<br />
Telefonzellen in den Innenstädten haben längst<br />
Seltenheitswert. Beides wurde mehr oder weniger<br />
abgelöst: durch Handys, Smartphones, Tablets, das<br />
Internet. 77,2 Prozent der Deutschen gehen laut<br />
ARD-ZDF-Onlinestudie <strong>zu</strong>mindest gelegentlich<br />
online <strong>–</strong> im Jahr 2000 waren es gerade mal 28,6<br />
Prozent.<br />
All diese neuen Technologien bestimmen heute<br />
unser Leben. Jeder kann r<strong>und</strong> um die Uhr online<br />
sein, im Netz surfen <strong>und</strong> Nachrichten verschicken.<br />
In sozialen Netzwerken wie Facebook teilen<br />
die Nutzer ihren Fre<strong>und</strong>en mit, wo sie gerade<br />
sind <strong>und</strong> was sie gerade tun. Sie posten Bilder vom<br />
Abendessen oder teilen spannende Nachrichtenartikel<br />
innerhalb der Netzgemeinde. Die Menschen<br />
kommunizieren in Echtzeit, jederzeit <strong>und</strong><br />
überall.<br />
„Die Kommunikationsbreite <strong>und</strong> -intensität hat<br />
extrem <strong>zu</strong>genommen“, erklärt Dr. Bernhard Rohleder,<br />
Hauptgeschäftsführer des Branchenverbandes<br />
Bitkom. „Vor 25 Jahren kostete ein Telefonat<br />
nach Übersee Unsummen. Heute halten wir<br />
durch Bildtelefonie <strong>–</strong> <strong>zu</strong>m Teil kostenlos <strong>–</strong> übers<br />
Internet Kontakt mit den Verwandten in Australien.<br />
Das ist eine tolle Entwicklung.“<br />
WILLKOMMEN IN DER ALL-IP-WELT<br />
Doch die Kommunikation ist nur ein kleiner<br />
Aspekt von etwas viel Größerem <strong>–</strong> der Digitalisierung,<br />
die alle Lebensbereiche verändert. „Wir<br />
leben in einer Welt, in der alles ‚Internet wird‘“,<br />
sagt Rohleder. Er hat auch einen Namen dafür:<br />
„All-IP-Welt“ nennen Fachleute dieses Szenario,<br />
die Abkür<strong>zu</strong>ng „IP“ steht dabei für Internet-Protokoll.<br />
Alles wird digital, alles vernetzt sich, alles<br />
kommuniziert mit dem <strong>und</strong> über das Internet.<br />
„Pflege, Mobilität, Sicherheit, das Bildungssystem<br />
oder die Entbürokratisierung: Die Digitalisierung<br />
bietet große Chancen“, zählt der Bitkom-Chef auf.<br />
Stichwort Landflucht <strong>und</strong> demografischer Wandel:<br />
Der Entvölkerung des ländlichen Raums werde<br />
man nur dann begegnen können, wenn auch<br />
dort die Chancen der Digitalisierung genutzt<br />
werden. „Wir müssen virtuell das <strong>zu</strong> den Men- »