23.10.2015 Aufrufe

BI-aktuell_2_Quartal_2013

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Bauindustrie<br />

/<strong>aktuell</strong><br />

Das Magazin des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie // 2. <strong>Quartal</strong> // <strong>2013</strong><br />

Der Wettbewerb um das schönste<br />

Projektfoto auf dem Titel der Bauindustrie/<br />

<strong>aktuell</strong> geht weiter!<br />

Lesen Sie mehr auf Seite 28<br />

Barangaroo South, Sydney.<br />

BAUER Gruppe<br />

Schwerpunktthema „Deutschland<br />

vor der Wahl“ – Grußwort von<br />

Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel<br />

Bauma – Perspektiven im Auslandsgeschäft<br />

ausgezeichnet<br />

Länderspiegel – „BAU – DEIN DING“ –<br />

neue Nachwuchskampagne gestartet


Inhalt<br />

/<br />

Anzeige /<br />

/ GRUSSWORT 3<br />

Grußwort anlässlich des Tags der Deutschen Bauindustrie <strong>2013</strong> von<br />

Dr. Angela Merkel, MdB, Bundeskanzlerin<br />

/ SCHWERPUNKTTHEMA: BUNDESTAGSWAHL 4<br />

Hier trifft sich Ihre Branche<br />

Deutschland vor der Wahl – Investieren statt blockieren, Statements von<br />

Hermann Gröhe, MdB, CDU-Generalsekretär, Andrea Nahles, MdB, Generalsekretärin<br />

der SPD, Patrick Döring, MdB, Generalsekretär der FDP,<br />

Steffi Lemke, Politische Bundesgeschäftsführerin, Bündnis90/Die Grünen<br />

Ko-Kommentar, „In die Zukunft investieren“, Dr. Frank-Walter Steinmeier,<br />

MdB, Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion<br />

/ TARIFRUNDE <strong>2013</strong> 10<br />

„Tarifrunde <strong>2013</strong> erfolgreich abgeschlossen – großer Schritt in Richtung<br />

Ost-West-Angleichung getan“, Dipl.-Oec. Andreas Schmieg, Vizepräsident<br />

Sozialpolitik des Hauptverbandes<br />

Internationale Fachmesse<br />

für Bauen und Gebäudetechnik<br />

18. – 21. Februar 2014<br />

/ 2. AUSSENWIRTSCHAFTSTAG 11<br />

„Globale Herausforderung Urbanität“<br />

/ BERICHTERSTATTUNG ÜBER DIE BAUMA 12<br />

Bauma gibt Branche Aufwind in turbulenten Zeiten: Bauma <strong>2013</strong> –<br />

Bauindustrie behauptet Spitzenstellung im internationalen Geschäft<br />

/ VERBANDSINFORMATIONEN 16<br />

13. Betriebswirtschaftliches Symposium-Bau in Weimar:<br />

Bauer: Bauindustrie trägt zu einer nachhaltigen und effizienten<br />

Infrastruktur bei<br />

Deutsche Bauindustrie begrüßt Branchenlösung:<br />

„Gefahrstoffkommunikation in der Lieferkette“<br />

Bauindustrie begrüßt Einsetzung der Reformkommission<br />

für Großprojekte<br />

Bundesfachabteilung Straßenbau:<br />

Finanzplanung für <strong>2013</strong> deckt Bedarf nicht<br />

12. Jahrestagung PPP in Frankfurt am Main:<br />

Töpfer ruft zu mehr Kommunikation aller ÖPP-Beteiligten auf<br />

Büro Brüssel: FORUM-Präsident bemängelt Intransparenz<br />

beim Trilogverfahren zum Vergaberecht<br />

/ LÄNDERSPIEGEL 21<br />

/ SONSTIGES 28<br />

Titelfoto <strong>aktuell</strong><br />

IMPRESSUM<br />

Wettbewerbs „Auf IT gebaut“ 2014 startet<br />

VOB <strong>aktuell</strong>: Homogenbereiche – Vereinheitlichung der Boden- und<br />

Felsklassen in der VOB/C<br />

/ PERSONALIEN 29<br />

Personalien <strong>aktuell</strong><br />

/ DATEN ZUR BAUKONJUNKTUR 31<br />

www.bautec.com


GRUSSWORT /3<br />

Grußwort anlässlich<br />

des Tags der Deutschen<br />

Bauindustrie <strong>2013</strong><br />

» Dr. Angela Merkel, MdB,<br />

Bundeskanzlerin<br />

Allein das Bauhauptgewerbe erzielte mit fast<br />

745.000 Beschäftigten im vergangenen Jahr<br />

einen Umsatz in Höhe von rund 93 Milliarden<br />

Euro. Es sind nicht nur beeindruckende<br />

Branchenzahlen, die zählen. Denn die<br />

Bauwirtschaft schafft Werte von Bestand –<br />

Werte, die für jeden Einzelnen sichtbar und<br />

erfahrbar sind; Werte, auf denen eine erfolgreiche<br />

Volkswirtschaft aufbauen kann.<br />

Ein Industrieland wie Deutschland ist auf<br />

leistungsfähige und verlässliche Infrastrukturen<br />

angewiesen. An diesen Lebensadern<br />

unserer Wirtschaftsnation bemisst sich ein<br />

Gutteil unserer Standortqualitäten. So gilt<br />

es, sie stets zu modernisieren und bedarfsgerecht<br />

weiterzuentwickeln.<br />

Unsere Verkehrswege müssen erhalten und<br />

ausgebaut werden. Der erfolgreiche Umbau<br />

unserer Energieversorgung und Fortschritte<br />

beim Klimaschutz erfordern neben dem<br />

Netzausbau unter anderem die energetische<br />

Sanierung von Gebäuden. Hinzu kommen<br />

angesichts einer alternden Bevölkerung<br />

neue Ansprüche an den Wohnungsbau. Ob es<br />

nun um Verkehrsinfrastrukturen geht, um<br />

die Energiewende oder den demografischen<br />

Wandel – es mangelt nicht an politischen<br />

Großbaustellen und neuen Herausforderungen<br />

für die Bauindustrie. Als zukunftsorientierte<br />

Branche entwickelt sie Ideen und diskutiert<br />

Lösungsansätze – untereinander, mit<br />

anderen Akteuren der Wirtschaft und mit<br />

der Politik.<br />

Ich freue mich auf einen anregenden Gedankenaustausch<br />

am diesjährigen Tag der<br />

Deutschen Bauindustrie. Den Organisatoren<br />

wünsche ich eine gelungene Veranstaltung<br />

und allen Teilnehmern und Gästen interessante<br />

Begegnungen und gewinnbringende<br />

Gespräche.<br />

fotolia.de


Bilder 1–3: istockphoto.de, Bild 4: © Gina Sanders – Fotolia.com


Deutschland vor der Wahl –<br />

Investieren statt blockieren<br />

Wohin Deutschland in den nächsten vier Jahren steuern soll, hat Bauindustrie<br />

<strong>aktuell</strong> Spitzenpolitiker von Regierung und Opposition gefragt.<br />

Dass die Infrastruktur ausgebaut, die Energiewende gemeistert<br />

und Großprojekte professioneller gemanagt werden müssen, darüber<br />

herrschte Einigkeit. Deutliche Unterschiede gibt es aber beim Wie.


Verkehrsinfrastruktur – Energiewende – Großprojekte.<br />

Wohin steuert unser Land in den nächsten vier Jahren?<br />

»<br />

Deutschland vor der Wahl – Investieren statt blockieren. Unter diesem Motto steht der Tag der Deutschen Bauindustrie in diesem Jahr. Vor<br />

der Bundestagswahl im September soll die Frage geklärt werden, wohin unser Land in den nächsten vier Jahren steuert. Bauindustrie <strong>aktuell</strong><br />

hat dazu die Generalsekretäre bzw. Bundesgeschäftsführer von CDU, SPD, Bündnis90/Die Grünen und FDP gefragt, was die Parteien zu den<br />

Megathemen der Bauindustrie, dem Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, der Energiewende und dem Gelingen von Großprojekten beitragen<br />

wollen.<br />

1 2 3<br />

Unsere Verkehrsinfrastruktur ist seit<br />

Jahren unterfinanziert. Dies bekommen wir<br />

mittlerweile an vielen Stellen zu spüren. Die<br />

Sperrung des Nord-Ostsee-Kanals ist dabei<br />

nur eines von vielen Beispielen, an denen wir<br />

erkennen können, dass hier dringend investiert<br />

werden muss. Aber wie soll die Finanzierung<br />

angesichts sehr enger Haushaltsspielräume<br />

aussehen? Ist die Pkw-Maut eine<br />

Lösung? Was können alternative Beschaffungsmodelle<br />

wie Öffentlich Private Partnerschaften<br />

dazu beitragen?<br />

Die Energiewende ist ins Stocken geraten,<br />

weil es an der Koordinierung der einzelnen<br />

Schritte mangelt. Offshore-Windparks<br />

haben keine Netzanschlüsse; Stromautobahnen<br />

für den Transport von Nord nach<br />

Süd fehlen; Speicherkapazitäten sind nicht<br />

ausreichend vorhanden. Was muss jetzt<br />

dringend getan werden, damit der Zeitplan<br />

der Energiewende gehalten werden kann?<br />

Stichwort Großprojekte: Stuttgart 21,<br />

Flughafen BER, Elbphilharmonie. Kann<br />

Deutschland keine Großprojekte mehr?<br />

Was ist da schiefgegangen und was kann<br />

die Politik tun, damit Deutschlands guter<br />

Ruf in Sachen Qualität, Kompetenz und<br />

Nachhaltigkeit nicht weiter leidet?<br />

CDU Deutschland / Laurence Chaperon<br />

Hermann Gröhe,<br />

MdB, Generalsekretär<br />

1. Verkehrsinfrastruktur<br />

Straßen, Schienen, Kanäle, Stromtrassen und<br />

Breitband sind die Lebensadern unserer<br />

Wirtschaft. Hier hat Deutschland einen großen<br />

Standortvorteil im internationalen Wettbewerb.<br />

Diesen müssen wir unbedingt erhalten.<br />

Die Bundesregierung hat bereits viel für<br />

die Infrastruktur getan – beispielsweise mit<br />

den Konjunkturprogrammen. Nun gilt es,<br />

den Blick auf die nächsten Jahre zu richten:<br />

Wir wollen in der kommenden Legislaturperiode<br />

ein Investitionsprogramm für die<br />

Infrastruktur in Höhe von 25 Milliarden Euro<br />

auflegen. Verstärkt wollen wir die Möglichkeiten<br />

von Öffentlich Privaten Partnerschaften<br />

nutzen, wenn dadurch die Infrastruktur<br />

besser instand gehalten werden<br />

kann. Klar sage ich: Eine Pkw-Maut steht für<br />

uns nicht zur Debatte.<br />

»<br />

2. Energiewende<br />

Die Energiewende ist eine gewaltige technische<br />

und organisatorische Herausforderung.<br />

Es ist für uns ein wichtiges Anliegen, die<br />

Koordination weiter zu verbessern. Insbesondere<br />

muss der Dialog zwischen dem Bund<br />

und den Ländern sowie zwischen den Ländern<br />

gestärkt werden. Deutschland ist bei<br />

der Energiewende schon gut vorangekommen:<br />

Mit einem Anteil von 22 Prozent erneuerbarer<br />

Energien an der Stromerzeugung<br />

zählen wir schon heute international zur<br />

Spitzengruppe der Industrieländer. Auf diesem<br />

Erfolg ruhen wir uns aber nicht aus, sondern<br />

packen weiter an. Wir wollen den Ausbau<br />

des Stromnetzes genauso beschleunigen<br />

wie die Entwicklung neuer Speichertechnologien.<br />

Um den Netzausbau voranzubringen,<br />

haben wir bereits wichtige Entscheidungen<br />

getroffen. Mit dem Energieleitungsausbaugesetz,<br />

dem Netzausbaubeschleunigungsgesetz<br />

sowie dem Bedarfsplangesetz stellen<br />

wir sicher, dass zentrale länderübergreifende<br />

Projekte durch schnellere Verfahren und<br />

eine bessere Koordination rascher fertiggestellt<br />

werden können. Darüber hinaus sollen<br />

auch der europäische Stromverbund und die<br />

Grenzkuppelstellen weiter ausgebaut werden.<br />

Künftig wollen wir den Netzausbau besser<br />

mit dem weiteren Ausbau der erneuerbaren<br />

Energien verzahnen. Wir setzen zudem stärkere<br />

Anreize für Forschung und Entwicklung<br />

sowie für einen nachhaltigen Ausbau<br />

von Energiespeichern.<br />

3. Großprojekte<br />

Die deutsche Bauwirtschaft und Ingenieurskunst<br />

genießen weltweit einen hervorragenden<br />

Ruf. Dennoch wirft eine Reihe <strong>aktuell</strong>er<br />

Bauprojekte mit erheblichen Kosten- und<br />

Terminüberschreitungen – zu Recht – kritische<br />

Fragen auf. Solche Probleme kommen<br />

sowohl bei öffentlichen als auch privaten<br />

Bauprojekten vor. Aus diesem Anlass setzen<br />

wir uns dafür ein, dass für alle Ebenen geprüft<br />

wird, ob es generelle Ursachen dieser<br />

Probleme gibt. Hierzu müssen entsprechende<br />

Lösungen erarbeitet werden. Das Bundesministerium<br />

für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />

hat hierfür eine Kommission<br />

eingesetzt, die sich mit diesen Fragen intensiv<br />

beschäftigen wird, damit solche Projekte<br />

im Kosten- und Zeitrahmen verwirklicht<br />

werden können. Als Ergebnis der Kommissionsarbeit<br />

soll ein „Handbuch Großprojekte“<br />

erarbeitet werden, welches das Fachwissen<br />

bündelt und für Verwaltung und Wirtschaft<br />

Wege aufzeigt, wie Großprojekte transparent,<br />

kosteneffizient und zügig verwirklicht<br />

werden können.


SCHWERPUNKTTHEMA: BUNDESTAGSWAHL /7<br />

1. Verkehrsinfrastruktur<br />

Unsere Verkehrsinfrastruktur ist in der Tat<br />

in einem schlechten Zustand. Nach uns vorliegenden<br />

Zahlen gibt es ein Finanzierungsdefizit<br />

und eine Unterfinanzierung. Die von<br />

der Verkehrsministerkonferenz eingesetzte<br />

Kommission „Zukunft der Verkehrswegefinanzierung“<br />

hat berechnet, dass pro<br />

Jahr derzeit rund 3 Milliarden Euro fehlen,<br />

um Straßen, Schienenwege und Wasserstraßen<br />

des Bundes ordentlich instand zu halten<br />

bzw. bereits entstandene Schäden auszubessern.<br />

Die deutsche Wirtschaft (Forderung<br />

der wichtigsten Wirtschafts- und Verkehrsverbände,<br />

Oktober 2012) fordert, die jährlichen<br />

Mittel auf ca. 14 Milliarden Euro aufzustocken.<br />

Die derzeitige Bundesregierung<br />

will jährlich rund 10 Milliarden Euro bis<br />

2016 zur Verfügung stellen. Das ist zu wenig<br />

und ein Rückgang gegenüber den vorigen<br />

Jahren. Durch die Konjunkturprogramme<br />

von 2008 bis 2009 wurden von 2010 bis<br />

2012 schon zwischen 11 und 10,5 Milliarden<br />

Euro erreicht.<br />

Grundsätzlich sind zwei Dinge zu berücksichtigen.<br />

Zum einen gilt es angesichts knapper<br />

Haushalte, eine Prioritätensetzung vorzunehmen:<br />

Erhalt geht vor Neubau. Zum<br />

anderen werden wir die Bundesverkehrswegeplanung<br />

zu einer verkehrsträgerübergreifenden<br />

Netzplanung umbauen, bei der<br />

das verlässliche Funktionieren des Verkehrsnetzes<br />

als Ganzes im Vordergrund steht.<br />

»<br />

Andrea Nahles,<br />

MdB, Generalsekretärin<br />

Die Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur<br />

des Bundes muss verlässlich und effizient<br />

ausgestaltet werden. Dazu sind eine überjährige<br />

Mittelbereitstellung sowie eine Zweckbindung<br />

der Investitionsmittel notwendig.<br />

Überregional prioritäre Projekte sollten über<br />

ein „Nationales Verkehrswegeprogramm“<br />

finanziert werden, in das 80 Prozent der Neuund<br />

Ausbaumittel fließen. Die Finanzierung<br />

sollte außerhalb der Länderquote erfolgen<br />

und im Bundeshaushalt auf fünf Jahre fixiert<br />

werden.<br />

Wir wollen 2 Milliarden der im Finanzkonzept<br />

der SPD für die Energiewende, Forschungs-<br />

und Investitionsförderung vorgesehenen<br />

zusätzlichen 3 Milliarden Euro<br />

jährlich zuverlässig für die Bundesverkehrswege<br />

zur Verfügung stellen.<br />

Darüber hinausgehend werden wir den Investitionsetat<br />

für die Bundesverkehrswege<br />

weiter aufstocken, indem wir die Lkw-Maut<br />

auf alle Straßen ausdehnen und die Mehreinnahmen<br />

ohne Abstriche in die Verkehrswege<br />

investieren. In der Pkw-Maut sehen wir<br />

aus sozialen und ökologischen Gründen keine<br />

Lösung.<br />

Alternative Finanzierungsmodelle, wie ÖPP,<br />

sind im Einzelfall auf ihre Plausibilität und<br />

Wirtschaftlichkeit zu prüfen. Wir wollen<br />

dabei die allerhöchste Transparenz. ÖPP<br />

darf keineswegs dazu dienen, die Regeln der<br />

Schuldenbremse zu umgehen.<br />

2. Energiewende<br />

Der Umbau unseres Energiesystems hin zu<br />

einer auf erneuerbaren Energien basierenden<br />

Versorgung ist das wichtigste industriepolitische<br />

Projekt Deutschlands seit dem<br />

Wiederaufbau nach dem Krieg und der Wiedervereinigung<br />

Deutschlands. Damit werden<br />

wir unser Land dauerhaft unabhängig<br />

von immer teureren Öl-, Gas- und Kohleim-<br />

porten machen. Die Energiewende muss aber<br />

vernünftig angepackt werden. Das Ziel einer<br />

wettbewerbsfähigen erneuerbaren Energiezukunft<br />

darf in der Umbauphase nicht dazu<br />

führen, die Bürgerinnen und Bürger zu<br />

überfordern oder den Industriestandort zu<br />

gefährden. Eine wankelmütige und unberechenbare<br />

Politik, wie wir sie mit dem Hin<br />

und Her der schwarz-gelben Bundesregierung<br />

erlebt haben, ist die größte Gefahr für<br />

die Energiewende. Zudem sorgt ein Mangel<br />

an Koordination auf Bundesebene dafür,<br />

dass es in Deutschland keine einheitliche<br />

und abgestimmte Energiepolitik zwischen<br />

Bund, Ländern und den Akteuren der Energiewende<br />

gibt. Das Fehlen eines Masterplans<br />

zur Umsetzung der Energiewende schafft Investitionsrisiken<br />

und Planungsunsicherheit.<br />

Energiepolitik muss auf Bundesebene stärker<br />

als bisher eine koordinierende und steuernde<br />

Funktion übernehmen. Das betrifft<br />

erstens die Koordinierung der über verschiedene<br />

Bundesministerien verteilten Kompetenzen<br />

– hier ist eine kohärente Abstimmung<br />

der Teilbereiche der Energiepolitik, insbesondere<br />

der Bereiche Energieeffizienz, Förderung<br />

Erneuerbare, Netzausbau und Forschung,<br />

notwendig. Zweitens muss der Bund<br />

eine Abstimmung der Länder-Energiekonzepte<br />

mit der Energiepolitik des Bundes<br />

sicherstellen.<br />

3. Großprojekte<br />

Bei den Großprojekten ist offensichtlich vieles<br />

schiefgegangen. Es gibt nichts zu beschönigen.<br />

Bei einer ausführlichen Fehleranalyse<br />

fällt auf, dass alle Beteiligten Fehler gemacht<br />

haben. Es wäre zu simpel, diese Fehler nur einer<br />

Seite anzulasten. Ich bin überzeugt, dass<br />

der bisherige Misserfolg leider ein „Gemeinschaftswerk“<br />

der Planer, beteiligten Baufirmen<br />

und auch der Auftraggeber ist; dazu<br />

gehört auch die Politik. Die einen haben<br />

sich falsch verhalten, die anderen sind ihrem<br />

Kontrollauftrag nicht nachgekommen und


Fortsetzung von Seite 7<br />

die Dritten sind vor der technischen Herausforderung<br />

im wahrsten Sinne des Wortes in<br />

die Knie gegangen. Ich möchte niemanden<br />

von der Verantwortung freisprechen.<br />

Bei der Fehleranalyse muss zudem berücksichtigt<br />

werden, dass die Projekte, ob Berlin,<br />

Stuttgart oder Hamburg, sehr unterschiedlich<br />

zu betrachten sind und von Seiten des<br />

Bundes schwierig ist.<br />

Wichtig ist, dass die notwendigen Entscheidungen<br />

derzeit jeweils getroffen sind und der<br />

„Neustart“ in Gang gesetzt worden ist. Das ist<br />

eine notwendige Voraussetzung dafür, das<br />

Vertrauen in die Qualität und Kompetenz aller<br />

beteiligten Akteure wieder zu stärken.<br />

Patrick Döring,<br />

MdB, Generalsekretär<br />

1. Verkehrsinfrastruktur<br />

Eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur<br />

ist das Rückgrat unserer exportorientierten<br />

Volkswirtschaft und des Logistikstandortes<br />

Deutschland. Die seit Jahren andauernde Unterfinanzierung<br />

musste beendet werden. Daran<br />

besteht kein Zweifel. Daher hat die christlich-liberale<br />

Koalition die Investitionslinie in<br />

den vergangenen vier Jahren stabilisiert. Zudem<br />

haben wir diverse Vorhaben auf den Weg<br />

gebracht, die für eine nachhaltigere, stetigere<br />

und effizientere Finanzierung unserer Infrastruktur<br />

dienen sollen. Dazu gehört beispielsweise<br />

ein neues Grundkonzept für den kommenden<br />

Bundesverkehrswegeplan ebenso wie<br />

Verbesserungen der Modelle für die Beteiligung<br />

Privater im Rahmen von Öffentlich Privaten<br />

Partnerschaften, die sicherlich kein Allheilmittel<br />

sind, sich aber vielfach als wertvolle<br />

Alternative erwiesen haben. Wenn alle Hausaufgaben<br />

gemacht sind und wir wissen, wie<br />

weit wir damit auf dem Weg zu einer bedarfsgerechten<br />

und leistungsfähigen Infrastruktur<br />

gekommen sind, können wir über neue Finanzierungsinstrumente<br />

sprechen. Aber auch<br />

dann wird für die FDP gelten: wenn, dann<br />

aufkommensneutral und zweckgebunden.<br />

»<br />

2. Energiewende<br />

Das Gelingen der Energiewende bedarf mehr<br />

als nur eines Beschlusses zum Ausstieg aus<br />

der Kernenergie. Vor allem leistungsfähige<br />

Netze sind hier entscheidend. Dieses wurde<br />

von Rot-Grün seinerzeit vollkommen ausgeblendet.<br />

Trotz der Versäumnisse der Vorgängerregierungen<br />

sind wir mit der Energiewende<br />

in den vergangenen vier Jahren ein gutes<br />

Stück vorangekommen – angefangen beim<br />

sogenannten Netzentwicklungsplan, dessen<br />

Beteiligungsverfahren beispielhaft für Infrastrukturmaßnahmen<br />

ist, bis hin zum Bundesbedarfsplangesetz<br />

zur Beschleunigung<br />

der Planungs- und Genehmigungsverfahren.<br />

Da es beim Netzausbau über Ländergrenzen<br />

hinweg immer wieder zu erheblichen Verzögerungen<br />

kommt, haben wir beschlossen,<br />

raumbedeutende Trassen künftig in die<br />

Zuständigkeit des Bundes zu legen und mit<br />

dem Bundesverwaltungsgericht nur noch eine<br />

zentrale Anlaufstelle für Rechtsangelegenheit<br />

zu etablieren. Dieses bringt erhebliche<br />

Beschleunigungseffekte mit sich und den<br />

Netzausbau in Deutschland deutlich voran.<br />

Unter dem Strich werden die Bauzeiträume<br />

von derzeit zehn Jahren auf nur noch vier<br />

Jahre reduziert. Das zeigt: Die Koalition aus<br />

CDU/CSU und FDP liegt im Zeitplan.<br />

3. Großprojekte<br />

Die Erfahrung zeigt, dass die Schaffung neuer<br />

Infrastrukturen in Deutschland nur sehr<br />

langsam – oder gleich gar nicht gelingt. Extrem<br />

lange und komplexe Planungsverfahren<br />

führen dazu, dass der Bau von Großprojekten<br />

oft erst nach 15 oder 20 Jahren begonnen<br />

werden kann. Daher setzt sich die FDP bereits<br />

seit Jahren für einen Paradigmenwechsel<br />

ein. Wir wollen einerseits die Verfahren<br />

und Prozesse beschleunigen. Zugleich wollen<br />

wir aber eine stärkere Beteiligung der Bürgerinnen<br />

und Bürger. Information und Beteiligung<br />

sind kein Recht, das der Staat seinen<br />

Bürgern gewährt, sondern das Grundprinzip<br />

einer freien und liberalen Bürgergesellschaft.<br />

Bürgerbeteiligung und Planungsbeschleunigung<br />

widersprechen sich dabei in<br />

einem Rechtsstaat nicht, sondern ergänzen<br />

sich. Denn eine frühzeitige Bürgerbeteiligung<br />

bedeutet auch stärkere Akzeptanz, reduziert<br />

damit die Zahl der Klagen und erleichtert<br />

am Ende das Verfahren – auch zum<br />

Vorteil der Investoren.<br />

Ingo Kuzia<br />

Steffi Lemke,<br />

Politische Bundesgeschäftsführerin<br />

1. Verkehrsinfrastruktur<br />

Wir brauchen eine klare Prioritätensetzung<br />

für Erhaltung statt Neubau und somit eine<br />

deutliche Aufstockung der Erhaltungsmittel.<br />

Zudem muss das Gießkannenprinzip<br />

beim Neu- und Ausbau beendet werden.<br />

80 Prozent der Ausbaumittel müssen in Projekte<br />

von bundesweiter Bedeutung fließen.<br />

Statt einer Pkw-Maut wollen wir eine Erhöhung<br />

und Ausweitung der Lkw-Maut. Öffentlich<br />

Private Partnerschaften haben bisher<br />

nicht den Nachweis erbringen können,<br />

dass sie dem Staat Geld sparen. Dafür muss<br />

zunächst einmal Transparenz hergestellt<br />

werden.<br />

2. Energiewende<br />

Wir brauchen eine deutsche Netzgesellschaft<br />

in öffentlicher Hand. Sie kann das nötige Kapital<br />

organisieren, damit Offshore-Windparks<br />

zügig angeschlossen und Stromautobahnen<br />

ausgebaut werden. Für mehr<br />

Speicherkapazitäten, die ab 2020 zunehmend<br />

benötigt werden, wollen wir Forschungsprogramme<br />

auflegen und die Markteinführung<br />

anreizen.<br />

3. Großprojekte<br />

Großprojekte geraten vor allem deshalb in<br />

Verruf, weil die Kosten vor der Entscheidung<br />

systematisch kleingerechnet werden. Zudem<br />

fehlen ehrliche Alternativenprüfungen. Wir<br />

fordern eine Einbeziehung der Bürgerinnen<br />

und Bürger von Anfang an, schon bei der<br />

Frage, ob ein Großprojekt überhaupt gebaut<br />

werden soll.<br />

»


KO-KOMMENTAR /9<br />

„In die Zukunft investieren“<br />

»<br />

Dr. Frank-Walter Steinmeier, MdB,<br />

Vorsitzender der<br />

SPD-Bundestagsfraktion<br />

Lange bevor mein persönlicher Werdegang<br />

mich in die Politik führte, war es mein<br />

Traum, Architekt zu werden. Das Planen, das<br />

Gestalten und ja, das Aufbauen – all das<br />

hat auf mich immer eine besondere Faszination<br />

ausgeübt. Und all das treibt mich auch<br />

in meinem heutigen Beruf, der Politik, um.<br />

Ich habe mich gefreut zu lesen, dass die Jahrestagung<br />

der Deutschen Bauindustrie im<br />

Juni unter dem Motto „Investieren statt blockieren“<br />

stattfinden wird. Dieser Leitspruch<br />

könnte ein sozialdemokratischer sein – und<br />

zwar nicht nur, weil wir in einem Wahljahr<br />

sind. Wir Sozialdemokraten sind überzeugt:<br />

Die Zukunftsfähigkeit unserer Wirtschaft –<br />

auch der Bauwirtschaft – hängt davon ab, ob<br />

wir jetzt die richtigen Weichen stellen und<br />

Mut haben, in diese Zukunft zu investieren.<br />

Das Kronjuwel des Standorts Deutschland ist<br />

eine hervorragend ausgebaute, moderne und<br />

leistungsfähige Infrastruktur – darauf sind<br />

wir stolz, darum beneiden uns viele. Diese<br />

Infrastruktur und der damit verbundene<br />

Wettbewerbsvorteil sind aber nur zu halten,<br />

wenn wir auf hohem Niveau investieren – und<br />

zwar auf allen Ebenen: im Bund, in den Ländern<br />

und in den Kommunen. Das geschieht<br />

aber seit einigen Jahren nicht mehr. Durch<br />

die Notwendigkeit des Schuldenabbaus und<br />

durch zunehmenden Akzeptanzverlust größerer<br />

Infrastrukturprojekte in der Öffentlichkeit<br />

droht unserem Land eine Investitionsblockade.<br />

In kaum einem Bereich ist die Politik<br />

des Nichthandelns spürbarer als in der Infrastruktur<br />

– sie bildet mit ihren Straßen,<br />

Schienen, Gebäuden und Energieleitungen<br />

das Nervensystem unserer Volkswirtschaft.<br />

Dieses Nervensystem leidet. Auf Deutschlands<br />

Straßen und Schienen hat sich ein riesiger<br />

Investitionsstau gebildet. Rund 14 Prozent<br />

der Gesamtbrückenfläche im Bereich<br />

der Bundesfernstraßen sind so marode, dass<br />

dringender Instandhaltungsbedarf besteht.<br />

Allein in Nordrhein-Westfalen muss in den<br />

kommenden Jahren fast die Hälfte aller Großbrücken<br />

ertüchtigt oder neu gebaut werden.<br />

Den Mangel an Investitionen in die Ertüchtigung<br />

und Modernisierung der Infrastruktur<br />

spürt inzwischen jedermann in seinem Alltag:<br />

Egal ob gesperrte Brücken, marode Straßen,<br />

Staus, Zugausfälle, geschlossene Schwimmbäder,<br />

zerfallene Gebäude – unter den Mangelerscheinungen<br />

haben alle zu leiden. Kein Wunder,<br />

dass die deutsche Industrie Alarm schlägt.<br />

Sie beziffert einen Investitionsbedarf von mehr<br />

als 4,5 Milliarden Euro, nur um den Substanzverlust<br />

der Infrastruktur aufzuhalten. Und 250<br />

Millionen Euro Schäden entstehen jährlich<br />

allein, weil Umwege in Kauf genommen werden<br />

müssen, da Straßen nicht befahrbar und<br />

Brücken nicht mehr überquert werden können.<br />

Deutschland braucht mehr Investitionen in<br />

Infrastrukturen, in moderne und effiziente<br />

Gebäude, in den Bau neuer Kitas. In Zukunft<br />

wollen wir deshalb jährlich verlässlich 2 Milliarden<br />

Euro zusätzlich für die Verkehrsinfrastruktur<br />

im Bundeshaushalt zur Verfügung<br />

stellen. Wir brauchen eine verbesserte<br />

Finanzausstattung für den Erhalt der Schienenwege<br />

– einschließlich der Eisenbahnbrücken.<br />

Auch die Instandsetzung der überalterten<br />

Schleusen an Flüssen und Kanälen mit<br />

hoher Netzbedeutung ist zügig anzugehen. Der<br />

Erhalt unserer Infrastruktur kostet Geld und<br />

ist deshalb nicht mit überzogenen Steuersenkungsversprechen<br />

vereinbar. Seien wir ehrlich:<br />

Schuldenabbau auf der einen und höhere Investitionen<br />

auf der anderen Seite sind nur zu<br />

vereinbaren, wenn Bund, Länder und Kommunen<br />

über stabile Einnahmen verfügen.<br />

Ein gewaltiges Investitionspotenzial besteht<br />

auch im Bereich der energetischen Gebäudesanierung.<br />

Klimaschutz und industrielle<br />

Interessen gehen hier Hand in Hand. Jeder<br />

Euro an Förderung löst rund neun Euro an<br />

privaten Investitionen aus. Deshalb muss das<br />

energetische Gebäudesanierungsprogramm<br />

verlässlich finanziert werden.<br />

Die Sozialdemokratie ist hier mutig, klar<br />

und zuverlässig. Wir wollen einen neuen Infrastrukturkonsens,<br />

dessen Maxime lautet:<br />

transparenter planen, schneller bauen. Wir<br />

wollen, dass Bund und Länder Hand in Hand<br />

arbeiten. Deshalb werden wir einen föderalen<br />

Investitionspakt auf den Weg bringen. Wir<br />

werden unsere Straßen, Brücken, Schienen,<br />

Strom- und Kommunikationsnetze fit machen<br />

für das 21. Jahrhundert. Die deutsche<br />

Bauindustrie kann hier einen wichtigen Beitrag<br />

leisten. Mit ihrem breit aufgestellten<br />

Mittelstand und ihrer Innovationsstärke<br />

bringt sie die besten Voraussetzungen mit,<br />

beim Wiederaufbau der deutschen Infrastruktur<br />

mit anzupacken.


TARIFRUNDE <strong>2013</strong><br />

„Tarifrunde <strong>2013</strong> erfolgreich abgeschlossen<br />

– großer Schritt in Richtung<br />

Ost-West-Angleichung getan“<br />

»<br />

Dipl.-Oec. Andreas Schmieg,<br />

Vizepräsident Sozialpolitik des<br />

Hauptverbandes<br />

Der gut 21-stündige Verhandlungsmarathon<br />

hat sich gelohnt: die Tarifpartner, der Hauptverband<br />

und der Zentralverband des Deutschen<br />

Baugewerbes einigten sich am 5. April mit<br />

der IG BAU auf einen Tarifvorschlag, der am<br />

3. Mai von den drei Tarifvertragsparteien angenommen<br />

wurde. Trotz der sachlich-kontroversen<br />

Diskussion über einzelne Aspekte des<br />

Tarifvorschlages wurde dieser seitens der bauindustriellen<br />

Mitgliedsverbände einstimmig<br />

angenommen. Wir sehen dies als erfreuliche<br />

Bestätigung des Einsatzes der Verhandlungskommission.<br />

Zudem konnten die Tarifvertragsparteien<br />

erstmals seit der Tarifrunde<br />

2004/2005 eine Entgeltrunde erfolgreich ohne<br />

Schlichtung abschließen.<br />

Mit dem erzielten Ergebnis der Tarifrunde<br />

können wir aus verschiedenen Gründen zufrieden<br />

sein. Zum einen haben wir mit der<br />

weiteren Anhebung der Mindestlöhne ein<br />

deutliches Signal in Richtung Ost-West-Angleichung<br />

gesetzt, die wir bis 2017 erreicht<br />

haben wollen. Auch mit der Tariferhöhung<br />

von 4,0 Prozent für die östlichen Bundesländer<br />

sind wir unserem Ziel einer vollständigen<br />

Angleichung der Lohnstruktur bis<br />

2022 ein gutes Stück näher gekommen. Vor<br />

dem Abschluss lag das Niveau im Tarifgebiet<br />

Ost bei ca. 90,5 Prozent der Entgelte<br />

im Tarifgebiet West, nach dem Abschluss<br />

sind es ca. 91,2 Prozent. Die notwendige Angleichung<br />

ist ambitioniert. Trotz der hohen<br />

Steigerung im Tarifgebiet Ost müssen<br />

in den nächsten Jahren noch größere Schritte<br />

gegenüber dem Westen genommen werden,<br />

um das gemeinsame Ziel zu erreichen.<br />

Aus diesem Grund war es richtig, in der Vereinbarung<br />

zur Angleichung der Entgelte<br />

auch die Umsatz- und Ertragssituation sowie<br />

die Wettbewerbssituation der Betriebe in den<br />

Regionen zu nennen. Wir müssen auf dem<br />

Weg zu einheitlichen Entgelten alle Betriebe<br />

mitnehmen, denn Tarifverträge, die nicht<br />

angewendet werden, sind den Verhandlungsaufwand<br />

nicht wert.<br />

Wir sehen den erzielten Abschluss insgesamt<br />

als gut vertretbar an, zumal die jahresbezogene<br />

Belastung aufgrund des Nullmonats<br />

April und des Abschlusses für 13 Monate im<br />

Westen bei etwa 2,74 Prozent und im Osten<br />

bei 3,44 Prozent liegt. Das Ergebnis konnte<br />

insbesondere durch die sachlich-konstruktive<br />

Arbeit der Verhandlungskommission von<br />

Bauindustrie und Baugewerbe erreicht werden.<br />

Hierzu beigetragen hat vor allem die<br />

Flexibilität der Ost-Arbeitgeber.<br />

Dass wir im nächsten Frühjahr erneut die<br />

Entgelte verhandeln werden, ist derzeit nicht<br />

als Nachteil anzusehen. Selbstverständlich<br />

hoffen wir auf eine gute Entwicklung der<br />

konjunkturellen Lage für die gesamte Bauwirtschaft.<br />

Dennoch ist es ausgesprochen<br />

schwierig, eine Einschätzung für das Jahr<br />

2014 zu geben.<br />

Für die Bauindustrie verhandelten:<br />

Dipl.-Oec. Andreas Schmieg (TS Brandschutz<br />

GmbH), Thomas Schleicher (Michael<br />

Gärtner GmbH), Dipl.-Betriebswirt Heinrich<br />

Beck (Bilfinger Hochbau GmbH), Dipl.-Ing.<br />

Thomas Echterhoff (Echterhoff Bau Gruppe),<br />

Dipl.-Kfm. Peter Kern (Strabag SE), Dipl.-<br />

Ing. Wolfgang Frey (TRP Bau GmbH) und<br />

Dipl.-Ing. Andreas Ebert (Stratie Bau GmbH).<br />

Die 750.000 Beschäftigten im Baugewerbe<br />

erhalten nun mit Wirkung ab Mai im Westen<br />

3,2 Prozent und im Osten 4,0 Prozent mehr<br />

Lohn. Die Laufzeit des Tarifvertrages beträgt<br />

13 Monate und endet im April 2014. Die deutliche<br />

Tarifanhebung im Osten soll in mehreren<br />

Stufen bis 2022 eine vollständige Angleichung<br />

des Tarifniveaus in Ost und West<br />

sicherstellen. Beim Mindestlohn für ungelernte<br />

Bauarbeiter wird die Angleichung bereits<br />

im Jahr 2017 bei einem Stundenlohn von<br />

11,30 Euro erreicht sein. Im nächsten Jahr<br />

wird die Verhandlungsführung der Arbeitgeber<br />

beim Hauptverband liegen.<br />

Der Der Mindestlohntarifvertrag muss muss noch für noch allgemeinverbindlich für allgemeinverbindlich erklärt werden. erklärt werden.<br />

West (in Euro) Berlin (in Euro) Ost (in Euro)<br />

1 2 1 2 1 2<br />

bis 31. Dezember <strong>2013</strong> 11,05 13,70 11,05 13,55 10,25 ./.<br />

neu: ab 1. Januar 2014 11,10 13,95 11,10 13,80 10,50 ./.<br />

ab 1. Januar 2015 11,15 14,20 11,15 14,05 10,75 ./.<br />

ab 1. Januar 2016 11,25 14,45 11,25 14,30 11,05 ./.<br />

ab 1. Januar 2017 11,30 14,70 11,30 14,55 11,30 ./.


2. AUSSENWIRTSCHAFTSTAG ARCHITEKTUR, PLANEN UND BAUEN /11<br />

2. AUSSENWIRTSCHAFTSTAG ARCHITEKTUR, PLANEN UND BAUEN<br />

„Globale Herausforderung Urbanität“<br />

»<br />

Eimert Los, Vorsitzender des Lenkungskreises<br />

„Internationales Bauen“ des<br />

Hauptverbandes, sieht die Unternehmer<br />

im Ausland gut aufgestellt<br />

„Das Geschäft der deutschen Bauindustrie<br />

im Ausland ist lokal. Das stellt die Unternehmen<br />

vor Ort vor große Herausforderungen,<br />

für die wir bestens aufgestellt sind.“ Dies<br />

erklärte Eimar Los, Vorsitzender des Außenwirtschaftsausschusses<br />

des Hauptverbandes,<br />

zum Auftakt des 2. Außenwirtschaftstags<br />

Architektur, Planen und Bauen am 19. Februar<br />

im Auswärtigen Amt in Berlin, der unter dem<br />

Motto „Globale Herausforderung Urbanität“<br />

stand. Los weiter: „Die Marktkenntnis entscheidet<br />

über den Erfolg des Projekts. Dabei<br />

profitieren die deutschen Bauindustrieunternehmen<br />

von ihrer jahrzehntelangen Erfahrung<br />

und ihrer weltweit anerkannten Ingenieurkompetenz.“<br />

Außenminister Dr. Guido<br />

Westerwelle wies in seinem Grußwort vor<br />

rund 450 Teilnehmern auf die vielfältigen<br />

Marktchancen des deutschen Auslandsbaus<br />

hin. Immer mehr Menschen würden in Städten<br />

leben, die es zu entwickeln gelte. Insbesondere<br />

die Versorgungsinfrastruktur stelle eine<br />

enorme Bauaufgabe dar, die es zu bewältigen<br />

gelte.<br />

lem in Schwellenländern nur schwer zu realisieren<br />

sei. Zudem forderte er die Planer auf,<br />

verstärkt den Lebenszyklusgedanken umzusetzen.<br />

In Anbetracht von immer knapper<br />

werdenden Ressourcen könne dies ein Wettbewerbsvorteil<br />

deutschen Planens und Bauens<br />

sein.<br />

Das Auswärtige Amt richtete zusammen mit<br />

den Spitzenverbänden der Bauwirtschaft bereits<br />

zum zweiten Mal das Netzwerktreffen<br />

exportorientierter Unternehmen und Freiberufler<br />

der Baubranche mit Vertretern der<br />

Politik und Diplomatie aus. Die Veranstaltung<br />

wird auch vom Bundesministerium für<br />

Wirtschaft und Technologie, dem Bundesministerium<br />

für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />

sowie der Germany Trade and Invest<br />

– Gesellschaft für Außenwirtschaft und<br />

Standortmarketing mbH unterstützt.<br />

Das Auswärtige Amt bietet durch seine 220<br />

Auslandsvertretungen weltweit Unterstützung<br />

für deutsche Unternehmen an. Die<br />

Gelegenheit zum Austausch mit den diplomatischen<br />

Vertretungen im Ausland haben<br />

deutsche Unternehmen im Rahmen des traditionellen<br />

Wirtschaftstages der Botschafterkonferenz<br />

am 27. August <strong>2013</strong> im Auswärtigen<br />

Amt in Berlin. Einladung und Programm<br />

werden demnächst über den Hauptverband<br />

versendet.<br />

Dr. Roland Gärber, Bilfinger Construction<br />

GmbH, stellv. Vorsitzender im Technischen<br />

Ausschuss, erläuterte die Erfolgsfaktoren für<br />

Bauprojekte im Ausland und forderte von<br />

der Planung, Auslandsprojekte an die Verhältnisse<br />

vor Ort anzupassen und mit einfachen<br />

Mitteln zu arbeiten. Dies gelte besonders<br />

für die technische Gebäudeausstattung,<br />

die oftmals zu komplex sei und daher vor al-<br />

» Dr. Roland Gärber, stellv. Vorsitzender im Technischen Ausschuss, sieht die Stärke des<br />

deutschen Auslandsbaus in seiner Flexibilität vor Ort


BAUMA GIBT BRANCHE AUFWIND IN TURBULENTEN ZEITEN:<br />

Bauma <strong>2013</strong> – Bauindustrie behauptet Spitzenstellung<br />

im internationalen Geschäft<br />

Trotz schwieriger weltwirtschaftlicher Rahmenbedingungen<br />

konnte die deutsche Bauindustrie<br />

ihre Position im internationalen<br />

Geschäft behaupten. Mit einer Bauleistung<br />

von rund 30 Milliarden Euro nimmt sie<br />

gemeinsam mit der französischen Bauindustrie<br />

eine Spitzenstellung auf dem Weltbaumarkt<br />

ein. Darauf wies der Präsident des<br />

Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie,<br />

Prof. Dipl.-Kfm. Thomas Bauer, bei einer<br />

gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Verband<br />

Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />

(VDMA) zum Auftakt der Baumaschinenmesse<br />

Bauma in München hin. „Die<br />

deutsche Bauindustrie erwartet vor dem<br />

Hintergrund einer günstigen Prognose der<br />

Wirtschaftsforschungsinstitute für die Weltkonjunktur<br />

im laufenden Jahr sowie für 2014<br />

einen weiteren Anstieg des Auslandsbaugeschäfts“,<br />

erklärte Bauer.<br />

Gute Marktchancen für deutsche Bauunternehmen<br />

sieht Bauer weltweit vor allem im<br />

Bereich der Infrastruktur. „Zum einen gibt<br />

es in den industrialisierten Ländern hohe<br />

Nachholbedarfe im Bereich der Verkehrsinfrastruktur.<br />

Besonders die USA haben in den<br />

zurückliegenden Jahrzehnten ihr Straßenund<br />

Schienennetz vernachlässigt und müssen<br />

investieren, um international wettbewerbsfähig<br />

zu bleiben.“ Aber auch in Osteuropa,<br />

vornehmlich Russland und Polen, sei der<br />

Bedarf an Ertüchtigung der Infrastruktur<br />

nach wie vor groß. Allerdings seien die politischen<br />

Rahmenbedingungen in diesen<br />

Ländern zurzeit schwierig und Investments<br />

deshalb nicht einfach.<br />

Zum anderen erfordere das Bevölkerungswachstum<br />

in den Schwellenländern neben<br />

dem Ausbau der Verkehrsinfrastruktur auch<br />

die Schaffung von innerstädtischem Wohnraum.<br />

„Vor allem im pazifisch-asiatischen<br />

Raum werden wir ein enormes Wachstum<br />

der Städte sehen. In Indien, China, Malaysia,<br />

aber auch in Indonesien – dem Partnerland<br />

der Bauma – drängen die Menschen zunehmend<br />

in die Städte und verlangen nach höheren<br />

Standards im Bereich der Versorgungsund<br />

Entsorgungsinfrastrukturen sowie einem<br />

verbesserten Klima- und Umweltschutz. Hier<br />

Die Veranstalter ziehen ein durchweg positives<br />

Fazit: Die internationale Baumaschinenausstellung<br />

Bauma auf dem Münchner Messegelände<br />

verzeichnete rund 530.000 Besucher<br />

aus über 200 Ländern. Damit stellte die<br />

Messe nach den Bestmarken bei der Ausstellerzahl<br />

und der Fläche auch bei den Besuchern<br />

einen neuen Rekord auf. „Dies tut<br />

unserer Branche in diesen doch turbulenten<br />

Zeiten gut und wird ihr sicherlich Aufwind<br />

geben“, sagt Johann Sailer, Vorsitzender des<br />

Fachverbandes Bau- und Baustoffmaschinen<br />

im VDMA und Präsident des Europäischen<br />

Baumaschinenverbandes CECE.<br />

Internationaler Besucheranteil<br />

hoch wie nie<br />

Klaus Dittrich, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der Messe München, ist mehr als<br />

zufrieden: „Unsere Aussteller waren von der<br />

Qualität und Internationalität der Besucher<br />

begeistert. Es wurden gute Geschäfte gemacht.<br />

Mit mehr als 200.000 Besuchern aus<br />

dem Ausland lag die Zahl internationaler<br />

Gäste so hoch wie nie zuvor. Der Zuspruch<br />

dieses Jahr war einfach überwältigend.“<br />

Die Top-Ten-Besucherländer waren Deutschland,<br />

Österreich, Schweiz, Italien, die Russische<br />

Föderation, Frankreich, die Niederlande,<br />

Großbritannien, Schweden und Polen. Das<br />

Bauma-Partnerland Indonesien war mit einer<br />

hochrangigen politischen Delegation und<br />

gut 800 Besuchern ebenfalls stark vertreten.


BERICHTERSTATTUNG ÜBER DIE BAUMA /13<br />

Darren Jacklin/Messe München GmbH<br />

»<br />

Bauma <strong>2013</strong> Eröffnungsrundgang<br />

mit Bundesbauminister Ramsauer (2. v. l.)<br />

und Bauindustriepräsident Bauer (l.)<br />

ergeben sich gute Chancen, da die deutsche<br />

Bauindustrie über das entsprechende technische<br />

Know-how in diesem Bereich verfügt“,<br />

erläuterte Bauer.<br />

Allerdings sähen sich deutsche Bauindustrieunternehmen<br />

in vielen Schwellenländern<br />

zahlreichen Hürden wie überbordender Bürokratie<br />

und instabilen politischen Verhältnissen<br />

gegenüber. „Zur Abfederung des risikoreichen<br />

Auslandsbaugeschäfts wünschen wir<br />

uns mehr Flexibilität bei der Vergabe von<br />

Hermes-Deckungen an Tochter- und Beteiligungsgesellschaften<br />

und – aufgrund des lokalen<br />

Charakters des Baugeschäfts – die Einbeziehung<br />

örtlicher Kosten sowie den Abbau<br />

von Wettbewerbsverzerrungen. Dies könnte<br />

durch die Modernisierung des deutschen<br />

Exportkreditversicherungssystems erreicht<br />

werden“, so Bauer weiter.<br />

Darüber hinaus kritisierte Bauer, dass es<br />

insbesondere in China an einem geregelten<br />

Die Anteile im dt. Auslandsbau im Jahr 2011:<br />

Auftragseingang Bauleistung<br />

Australien 53,0 % 55,0 %<br />

Nordamerika 26,0 % 23,0 %<br />

Europa 12,5 % 14,5 %<br />

Asien 4,0 % 4,5 %<br />

Afrika 2,5 % 1,5 %<br />

Lateinamerika 2,0 % 1,5 %<br />

» Bauma – Innovationspreise belegen die hohe Leistungsfähigkeit der Baumaschinenindustrie –<br />

mehr Informationen unter www.bauma-innovationspreis.de<br />

Messe München GmbH


BERICHTERSTATTUNG ÜBER DIE BAUMA<br />

Fortsetzung von Seite 13<br />

Marktzugang fehle. Während China seinen<br />

Markt für ausländische Bauunternehmen<br />

quasi geschlossen habe, drängten die Chinesen<br />

ihrerseits auf die europäischen Märkte.<br />

„Zwar ist der Versuch eines Konzerns, ein<br />

Straßenbauprojekt in Polen zu übernehmen,<br />

gescheitert; wir müssen jedoch davon ausgehen,<br />

dass erneut chinesische Bauunternehmen<br />

auf dem EU-Markt tätig werden<br />

wollen“, warnte Bauer.<br />

Deutsche Bauindustrieunternehmen gehören<br />

gemeinsam mit französischen zu den<br />

umsatzstärksten internationalen Bauunternehmen.<br />

Während die französischen Bauunternehmen<br />

überwiegend in Europa (58<br />

Prozent) tätig werden, sind deutsche Bauunternehmen<br />

in Nordamerika und Australien<br />

sehr stark vertreten (85 Prozent).<br />

Innovationspreise Bauma<br />

Dass die Bauma der internationale Dreh- und<br />

Angelpunkt für zukunftsweisende Entwicklungen<br />

der Bau-, Baustoff- und Bergbaumaschinenbranche<br />

ist, zeigte einmal mehr die<br />

Verleihung des Bauma-Innovationspreises<br />

in München. Von 156 Wettbewerbsanträgen<br />

aus dem In- und Ausland hatten es 15 Weltneuheiten<br />

in die Endausscheidung geschafft.<br />

Die Sieger-Innovationen in den fünf Kategorien<br />

sind:<br />

1. „ Pipe Express“ von Herrenknecht in der<br />

Kategorie „Maschine“<br />

2. „ AutoPilot Field Rover“ von Wirtgen in<br />

der Kategorie „Komponente“<br />

3. „ Gezeitenturbine-Monopfahl“ von Bauer<br />

Spezialtiefbau und „Windradbau mit<br />

Turmdrehkran“ von Max Bögl in der<br />

Kategorie „Bauverfahren/Bauwerk“<br />

4. „ Online Grain Size Analyzer“ der Technischen<br />

Universität Clausthal in der<br />

Kategorie „Forschung“<br />

5. „ Schreit-Mobilbagger<strong>2013</strong>“ der Kaiser<br />

AG Fahrzeugwerk in der Kategorie<br />

„Design“<br />

Den Laudatoren zufolge erfüllen diese sechs<br />

Sieger-Innovationen in besonderem Maße<br />

die Kriterien, nach denen die Fachjury die<br />

Bewerbungen beurteilt hatte: eine besondere<br />

Zukunftsfähigkeit, praktische Anwendbarkeit,<br />

Beitrag zum Umweltschutz und zur<br />

Humanisierung der Arbeitswelt sowie Wirtschaftlichkeit<br />

und Leistungsfähigkeit bei<br />

gleichzeitiger Energie- und Kosteneffizienz.<br />

Dr. Thomas Lindner, Präsident des VDMA,<br />

wertete die Veranstaltung auch als Beleg für<br />

die Innovationskraft des deutschen Maschinenbaus.<br />

Sie spiegele die Leistungsfähigkeit<br />

der gesamten Branche wider. Mit der Auslobung<br />

und Verleihung des Bauma-Innovationspreises<br />

würdige und belohne man die<br />

Anstrengungen der Bauma-Aussteller undder<br />

Bauunternehmen, sich im internationalen<br />

Wettbewerb zu engagieren.<br />

Der Innovationspreis wurde <strong>2013</strong> zum zehnten<br />

Mal verliehen. Der Wettbewerb ist ein gemeinschaftliches<br />

Projekt von VDMA, Hauptverband,<br />

Zentralverband des deutschen<br />

Baugewerbes, Bundesverband Baustoffe –<br />

Steine und Erden und der Bauma.<br />

Weitere Informationen zu allen nominierten<br />

Innovationen gibt es unter<br />

www.bauma-innovationspreis.de.<br />

1. „Pipe Express“ von Herrenknecht<br />

3. „Gezeitenturbine-Monopfahl“ von Bauer<br />

Spezialtiefbau und „Windradbau mit Turmdrehkran“<br />

von Max Bögl<br />

4. „Online Grain Size Analyzer“ der Technischen<br />

Universität Clausthal<br />

2. „AutoPilot Field Rover“ von Wirtgen<br />

5. „Schreit-Mobilbagger<strong>2013</strong>“ der Kaiser AG<br />

Fahrzeugwerk


VERBANDSINFORMATIONEN /15<br />

ZUKUNFT – DORT, WO SIE GEBRAUCHT WIRD.<br />

INNOVATIVE BAUSTOFFE FÜR DEUTSCHLAND.<br />

SGBD Deutschland GmbH<br />

Hanauer Landstraße 150<br />

60314 Frankfurt am Main<br />

Tel. +49 (0)69/4 05 05-02<br />

www.sgbd-deutschland.com<br />

Wenn am 6. Juni <strong>2013</strong> in Berlin der<br />

„Tag der Deutschen Bauindustrie“<br />

stattfindet, dann geht es vor allem<br />

darum, die wachsenden Anforderungen<br />

der Branche gemeinsam zu<br />

meistern. Als kompetenter Partner<br />

helfen wir Ihnen dabei: mit 17 starken<br />

Baufachhandelsmarken, 250 Standorten<br />

und über 5 500 Mitarbeitern.<br />

Oder anders gesagt: mit Baustoffen<br />

für nachhaltige Lebensräume –<br />

deutschlandweit.<br />

STARKE MARKEN IM BAUFACHHANDEL


© Bauhaus Weiterbildungsakademie Weimar e. V./ Michael Miltzow, Weimar; <strong>2013</strong><br />

13. BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHES SYMPOSIUM-BAU IN WEIMAR:<br />

Bauer: Bauindustrie trägt zu<br />

einer nachhaltigen und effizienten<br />

Infrastruktur bei<br />

„Es muss wieder eine ‚Kultur des Vertrauens‘<br />

entwickelt und die ‚Kultur des Gegeneinanders‘<br />

überwunden werden. So kann die<br />

Akzeptanz für öffentliche Bauprojekte gesteigert<br />

und eine reibungslose Umsetzung<br />

gesichert werden. Gerade im Rahmen bereits<br />

bewährter Partnerschaftsmodelle wie<br />

Partnering und ÖPP sehen wir hierfür Potenziale.“<br />

Zu diesem Ergebnis kam der Präsident<br />

des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie,<br />

Prof. Dipl.-Kfm. Thomas Bauer, in seiner<br />

Eröffnungsrede zum 13. Betriebswirtschaftlichen<br />

Symposium-Bau in Weimar.<br />

In Deutschland sei die Debatte über die<br />

Zukunftsfähigkeit und Sicherung einer leistungsstarken<br />

Infrastruktur viel zu lange<br />

„nur stiefmütterlich“ behandelt worden. Der<br />

Status quo fordere jedoch regelrecht eine<br />

öffentliche Debatte darüber, dem Investitionsstau<br />

zu begegnen, Akzeptanz in der<br />

Öffentlichkeit zu steigern, die Infrastrukturfinanzierung<br />

zu sichern und Umsetzungsprobleme<br />

zu beheben, so Bauer.<br />

Zur Akzeptanzsteigerung fordert Bauer die<br />

Politik auf, Bürgerbeteiligung u. a. im Rahmen<br />

von Planungsdialogen und Mediationsverfahren<br />

bereits in der Frühphase öffentlicher<br />

Projekte zu fördern. Hierzu gehöre auch mehr<br />

»<br />

Will Kultur des Vertrauens wiederbeleben.<br />

Bauindustriepräsident<br />

Prof. Dipl.-Kfm. Thomas Bauer<br />

Verfahrenstransparenz. Bauer betonte jedoch,<br />

dass die demokratischen Entscheidungswege<br />

eingehalten werden müssen. Nicht immer lasse<br />

sich ein Konsens unter allen Beteiligten erreichen:<br />

„In solchen Situationen müssen die<br />

gewählten Abgeordneten entscheiden und<br />

hierfür auch den nötigen Mut aufbringen.“<br />

Zur Sicherstellung der notwendigen Finanzierung<br />

plädierte Bauer dafür, die Verkehrswegefinanzierung<br />

von der Haushalts- auf die<br />

Nutzerfinanzierung umzustellen. Hierzu gehöre<br />

kurzfristig der Abschluss einer Finanzierungsvereinbarung<br />

zwischen Bund und VIFG<br />

sowie die Kreditfähigkeit der VIFG, mittelfristig<br />

die Ausweitung der Lkw-Maut auf Fahrzeuge<br />

über 7,5 Tonnen und eine Vignette für<br />

leichte Lkw und Pkw, langfristig ggf. auch die<br />

Einführung einer streckenbezogenen Maut.<br />

Die Umsetzungsprobleme öffentlicher Bauvorhaben<br />

könnten u. a. durch eine intensivere<br />

Projektvorbereitung sowie bessere Verzahnung<br />

von Planen und Bauen vermieden<br />

werden. „Die Deutsche Bauindustrie ist mit ihrer<br />

Projektmanagementkompetenz ein wichtiger<br />

Partner“, so Bauer. Zudem hob er hervor,<br />

dass sich die Bauindustrie vor diesem Hintergrund<br />

dafür einsetze, Partnering und ÖPP stärker<br />

zu nutzen.<br />

DEUTSCHE BAUINDUSTRIE<br />

BEGRÜSST BRANCHENLÖSUNG:<br />

„Gefahrstoffkommunikation<br />

in<br />

der Lieferkette“<br />

„Bislang war der Umgang mit Baumaterialien,<br />

die Gefahrstoffe enthalten, für die Bauunternehmen<br />

mit großem bürokratischem<br />

Aufwand verbunden. Wir begrüßen die jetzt<br />

gefundene Branchenlösung, nach der die<br />

Weitergabe der Sicherheitsdatenblätter an die<br />

Bauunternehmen, wie sie die Europäische<br />

Chemikalienverordnung REACH vorsieht, nun<br />

über einen zentralen Datenpool erfolgt und<br />

die zehnjährige Archivierungspflicht in den<br />

Unternehmen entfällt.“ Mit diesen Worten<br />

kommentierte der Vorsitzende des Umweltausschusses<br />

des Hauptverbandes der Deutschen<br />

Bauindustrie, Dipl.-Geol. Thomas<br />

Paetzold, die Einigung eines Bündnisses,<br />

bestehend aus dem Hauptverband der Deutschen<br />

Bauindustrie, dem Zentralverband<br />

des Deutschen Baugewerbes, Verbänden der<br />

Hersteller und Händler sowie der Industriegewerkschaft<br />

Bauen-Agrar-Umwelt und der<br />

Berufsgenossenschaften, auf eine Branchenlösung<br />

zur „Gefahrstoff-Kommunikation in<br />

der Lieferkette“.<br />

Hersteller und Lieferanten von Bauprodukten<br />

mit Gefahrstoffen mussten bisher spätestens<br />

bei der Lieferung ihren gewerblichen Abnehmern<br />

ein Sicherheitsdatenblatt aushändigen.<br />

Dieses musste in den Unternehmen zehn<br />

Jahre lang aufbewahrt werden: „Man kann<br />

sich leicht vorstellen, welche Herausforderungen<br />

hier an Bauunternehmen gestellt<br />

wurden, wenn auf Großbaustellen Hunderte<br />

von Produkten verarbeitet werden“, erläuterte<br />

Paetzold. Der Datenpool der BG-Bau soll zum<br />

1. Januar 2014 zur Verfügung stehen.


VERBANDSINFORMATIONEN /17<br />

BMVBS<br />

»<br />

Expertenkommission für Großprojekte u. a.<br />

mit Enak Ferlemann, MdB, Parlamentarischer<br />

Staatssekretär beim BMVBS, Bundesbauminister<br />

Dr. Peter Ramsauer, Dr. Rüdiger<br />

Grube, Vorsitzender des Vorstandes der<br />

Deutschen Bahn AG, Dr. Andreas Mattner,<br />

Präsident des Zentralen Immobilienausschusses,<br />

Prof. Dipl.-Kfm. Thomas Bauer,<br />

Bauindustriepräsident (v. l.)<br />

Bauindustrie begrüßt Einsetzung der<br />

Reformkommission für Großprojekte<br />

„Früher hat der Bau im Zentrum der Planung<br />

gestanden und die Technik des Gebäudes sich<br />

den Vorgaben angepasst. Heute sind Großprojekte<br />

komplexe Systeme mit vielen Schnittstellen.<br />

Aufgabe der Reformkommission ist<br />

es, volkswirtschaftlichen Schaden und Gefahren<br />

für die internationale Wettbewerbsfähigkeit<br />

der deutschen Bauindustrie abzuwenden.“<br />

Dies erklärte Prof. Dipl.-Kfm. Thomas<br />

Bauer, Präsident des Hauptverbandes, bei der<br />

Auftaktsitzung der Reformkommission für<br />

Großprojekte, die Bundesbauminister Dr. Peter<br />

Ramsauer einberufen hatte, in Berlin.<br />

Zuvor hatte der Hauptverband bereits einen<br />

gesamtheitlichen Ansatz bei Großprojekten<br />

angemahnt. Von der Projektidee bis zur Inbetriebnahme<br />

sollte der gesamte Bauprozess<br />

durchleuchtet werden. Auch die Rahmenbedingungen<br />

des Vergabe-, Haushalts- und Zuwendungsrechts<br />

gehörten auf den Prüfstand,<br />

hieß es. Zudem müsse man mehr Transparenz,<br />

mehr Kostensicherheit und Termintreue<br />

ins System bringen, um das Vertrauen<br />

der Bevölkerung zurückzugewinnen und die<br />

Akzeptanz von Großprojekten wiederherzustellen.<br />

Für die Bauwirtschaft würde sich daraus die<br />

große Chance ergeben, dass längst erkannte<br />

Fehlentwicklungen insbesondere im Planungs-,<br />

im Vergabe- und im Haushaltsrecht<br />

endlich „angepackt“ würden. Für Auftraggeber<br />

und Auftragnehmer sei es von beiderseitigem<br />

Vorteil, wenn Systemschwächen<br />

wie die mangelnde Abstimmung von<br />

Planen und Bauen, die unzureichende Projektvorbereitung<br />

und die Vergabe an den<br />

„Billigsten“ überwunden werden könnten.<br />

Der Verband forderte, Vorbehalte gegenüber<br />

Partnerschaftsmodellen zu überwinden<br />

und Partnering- und ÖPP-Modellen eine faire<br />

Chance zu geben. Alle Mitglieder der Kommission<br />

finden Sie hier:<br />

http://alturl.com/ciby5<br />

BUNDESFACHABTEILUNG STRASSENBAU:<br />

Finanzplanung für <strong>2013</strong> deckt Bedarf nicht<br />

„Insgesamt reichen die Investitionen im<br />

Straßenbau nicht aus, wir fahren die Straßen<br />

und Brückenbauwerke auf Verschleiß,<br />

dies zeigte sich unlängst mit der Sperrung an<br />

der Rheinbrücke der BAB A 1 bei Leverkusen<br />

für Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von<br />

mehr als 3,5 Tonnen. Ein volkswirtschaftlicher<br />

Schaden von rund 100 Millionen Euro<br />

ist durch die Sperrung entstanden. Dies ist<br />

nur ein Beispiel aus einer endlosen Reihe<br />

von Bauwerken, die für den Sanierungsstau<br />

in Deutschland stehen“, erklärte der Vorsitzende<br />

der Bundesfachabteilung Straßenbau<br />

des Hauptverbandes, Dr.-Ing. Walter Fleischer,<br />

auf der Delegiertenversammlung der BFA<br />

Straßenbau am 7. Mai in Berlin. Die Bundesfernstraßeninvestitionen<br />

von rund 5,4 Milliarden<br />

Euro <strong>2013</strong> deckten nicht den Finanzbedarf,<br />

der geschätzte reale Investitionsbedarf<br />

läge bei über acht Milliarden Euro. Würde der<br />

Nachholbedarf bzw. Investitionsrückstände<br />

hinzugerechnet, ergäbe sich ein Investitionsbedarf<br />

von über zwölf Milliarden Euro. Zukünftig<br />

gelte es, mehr in die Erhaltung zu<br />

investieren – allerdings ohne die Finanzausstattung<br />

für die Bedarfsplanmaßnahmen<br />

für bereits laufende Baumaßnahmen zu beschneiden,<br />

forderte Fleischer.


9. BAUFORUM DES TSCHECHISCHEN BAUVERBANDES:<br />

Konjunkturprogramme haben<br />

Bauwirtschaft in Deutschland gestützt<br />

Auf Einladung des Präsidenten des tschechischen<br />

Bauverbands SPS, Václav Matyáš, berichtete<br />

der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands,<br />

RA Michael Knipper, anlässlich<br />

des tschechischen Bauforums vor rund 250<br />

Vertretern aus Politik und Wirtschaft über<br />

die in Deutschland gesammelten Erfahrungen<br />

mit den Konjunkturprogrammen für die<br />

Bauwirtschaft. Da sich die tschechische Bauwirtschaft<br />

<strong>aktuell</strong> in einer Strukturkrise befindet,<br />

zeigte sich der SPS interessiert an der<br />

rückblickenden Bewertung der Wirksamkeit<br />

» Hauptgeschäftsführer RA Michael Knipper in Prag: „Konjunkturprogramme haben<br />

Bauwirtschaft in der Krise gestützt“<br />

KREISLAUFWIRTSCHAFTSTRÄGER BAU:<br />

Monitoring-Bericht übergeben<br />

„Die deutsche Bauwirtschaft hat ihre Erfolgsgeschichte<br />

fortgeschrieben und erneut die ehrgeizigen<br />

europäischen Verwertungsziele ab 2020<br />

weit übertroffen. Damit leistet sie einen bedeutenden<br />

Beitrag zur Ressourcenschonung und<br />

zur effizienten Ressourcennutzung“, erklärte<br />

Rainer Bomba, Staatssekretär im Bundesministerium<br />

für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung,<br />

bei der Entgegennahme des Monitoring-<br />

Berichts „Mineralische Bauabfälle“ in Berlin.<br />

„Von den angefallenen 186,5 Millionen Tonnen<br />

mineralischer Bauabfälle wurden rund<br />

92 Prozent bzw. 171 Millionen Tonnen einer<br />

umweltverträglichen Verwertung zugeführt.<br />

Die höchste Verwertungsquote wurde<br />

» Der Staatssekretär im BMVBS, Rainer Bomba (m.), lobt die Bauwirtschaft für ihre Erfolge<br />

beim Ressourcenschutz<br />

Heckmann Blue Events<br />

von staatlichen Stimulierungsmaßnahmen<br />

durch den Hauptverband. Neben Tschechien<br />

und Deutschland wurde auch die <strong>aktuell</strong>e<br />

Situation auf den Baumärkten in Spanien, in<br />

der EU insgesamt und in den USA beleuchtet.<br />

Knipper machte deutlich, dass die Konjunkturprogramme<br />

I und II die deutsche Bauwirtschaft<br />

in der schweren Wirtschaftskrise<br />

gestützt hätten. Durch diese seien 2009 die<br />

Bauinvestitionen mit real 3,2 Prozent deutlich<br />

geringer zurückgegangen als das Bruttoinlandsprodukt<br />

mit –5,1 Prozent. Zudem<br />

habe die Beschäftigung im Baugewerbe stabilisiert<br />

werden können.<br />

2010 hätten in Deutschland – entgegen dem<br />

europaweiten Trend – die Bauinvestitionen<br />

sogar um real 3,2 Prozent zugelegt, die Zahl<br />

der Beschäftigten im Baugewerbe sei um<br />

1,2 Prozent gewachsen. 2011 sei es sogar zu<br />

einem Wachstum der Bauinvestitionen von<br />

5,8 Prozent gekommen, was allerdings nur<br />

noch teilweise auf die Konjunkturprogramme<br />

zurückzuführen gewesen sei.<br />

mit 98,6 Prozent beim Straßenaufbruch erreicht.<br />

Hier haben die Unternehmen mit Erfolg<br />

in innovative Gewinnungs- und Recyclingtechnologien<br />

investiert“, begründet<br />

RA Michael Knipper, Hauptgeschäftsführer<br />

des Hauptverbandes, die <strong>aktuell</strong>en Verwertungserfolge.<br />

„Ihre Einsatzgebiete finden<br />

Ersatzbaustoffe hauptsächlich im Straßen-,<br />

Erd- und Tiefbau, während Bodenmaterial<br />

im Wesentlichen zur Verfüllung von Abgrabungen<br />

im Zuge von Rekultivierungsmaßnahmen<br />

eingesetzt wird.“<br />

Seit 1996 veröffentlicht die Initiative Kreislaufwirtschaft<br />

Bau, ein Verbund der deutschen<br />

Bauwirtschaft, regelmäßig Monitoring-<br />

Berichte mit den Daten zum Aufkommen<br />

und zum Verbleib mineralischer Bauabfälle.<br />

Der <strong>aktuell</strong>e Bericht basiert auf den amtlichen<br />

Daten des Jahres 2010.<br />

Insgesamt sieben Verbände des Bauhauptgewerbes<br />

und der Baustoffindustrie repräsentieren<br />

den Kreislaufwirtschaftsträger Bau.


VERBANDSINFORMATIONEN /19<br />

BUNDESFACHABTEILUNG<br />

AKUSTIK- UND TROCKENBAU:<br />

Weiterentwicklung<br />

der Ausbaubranche<br />

diskutiert<br />

» „Mehr Erfolg durch offene Kommunikation“ forderte Thomas Töpfer, Vorsitzender des<br />

Arbeitskreises Öffentlich Private Partnerschaften in Frankfurt am Main<br />

12. JAHRESTAGUNG PPP IN FRANKFURT AM MAIN:<br />

Töpfer ruft zu mehr Kommunikation<br />

aller ÖPP-Beteiligten auf<br />

Thomas Töpfer forderte in seiner Eröffnungsrede<br />

zur 12. Jahrestagung PPP in Frankfurt<br />

am Main eine offenere Kommunikation sowie<br />

die Richtigstellung von ÖPP-Kritiken durch alle<br />

ÖPP-Beteiligten. Vor über 500 Teilnehmern<br />

erklärte er: „Das Motto muss heißen: Mehr Erfolg<br />

durch eine offenere Kommunikation –<br />

Projekterfolge stärker kommunizieren. Nur so<br />

kann die Kritik von Teilen der Gewerkschaften,<br />

der Politik und Nichtregierungsorganisationen<br />

entkräftet und die Akzeptanz von ÖPP wieder<br />

erhöht werden.“ Dies könne auch zu einer Wiederbelebung<br />

des deutschen ÖPP-Markts führen.<br />

Vor dem Hintergrund eines enormen Investitionsbedarfs<br />

bei gleichzeitig knappen öffentlichen<br />

Mitteln ist es für Töpfer unverständlich,<br />

dass ÖPP-Kritiker durch ihre ideologische Blockadehaltung<br />

und Desinformationen sogar<br />

den „Stillstand der Infrastrukturmodernisierung<br />

in Kauf“ nähmen. Dabei seien die vielen<br />

positiven Erfahrungen, die hohe Auftraggeberund<br />

Nutzerzufriedenheit sowie die überdurchschnittlich<br />

hohe Kosten- und Terminsicherheit<br />

Belege für die Praxistauglichkeit von ÖPP.<br />

© Convent Kongresse GmbH<br />

Töpfer warnte davor, dass sich die bauindustriellen<br />

Unternehmen bei einem weiterhin<br />

rückläufigen Deal-Flow aus dem deutschen<br />

Markt zurückziehen würden. Für die öffentliche<br />

Hand bedeute dies, dass sie die möglichen<br />

Effizienzpotenziale mangels Wettbewerb am<br />

Markt nicht mehr abrufen könnten. Hierdurch<br />

entstünde ein nicht unerheblicher volkswirtschaftlicher<br />

Schaden. Um die vielen positiven<br />

Erfahrungen auch valide belegen zu können,<br />

müsse endlich eine Evaluierung aller ÖPP-<br />

Projekte erfolgen: „Hier sehen wir insbesondere<br />

die ÖPP Deutschland AG in der Pflicht.“<br />

Zur Steigerung der Akzeptanz müsse zudem<br />

die Transparenz im ÖPP-Verfahren weiter erhöht<br />

und der gesamte ÖPP-Prozess durch den<br />

öffentlichen Auftraggeber kommunikativ begleitet<br />

werden. Als Grundlage hierfür nannte<br />

Töpfer die Transparenzleitlinien der Deutschen<br />

Bauindustrie, die es in einem verbindlichen<br />

Transparenzleitfaden weiterzuentwickeln gelte.<br />

Als weiterer Redner bemerkte der Staatssekretär<br />

im Bundesfinanzministerium, Werner<br />

Gatzer, dass er weiterhin große Sympathie für<br />

ÖPP habe: „Zwar liegt die Entwicklung von<br />

ÖPP hinter meinen Wünschen zurück; ÖPP<br />

hat trotzdem eine Zukunft“. Positive Worte<br />

fand auch die hessische Finanzstaatssekretärin<br />

Prof. Dr. Luise Hölscher. Alle ÖPP-Beschaffungen<br />

des Landes hätten sich aufgrund<br />

der hohen Termin- und Kostensicherheit sowie<br />

der hohen Nutzerzufriedenheit gelohnt.<br />

Neueste Entwicklungen im Bereich des „trockenen<br />

Innenausbaus“ sowie insgesamt die<br />

Weiterentwicklung der Branche standen<br />

im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung<br />

der BFA Akustik- und Trockenbau am<br />

26. April in Budapest. Darüber hinaus votierten<br />

die Mitglieder in die Umbenennung<br />

der BFA entsprechend dem erweiterten Leistungsspektrum<br />

im Ausbau und Trockenbau.<br />

Der diesjährige Partner der BFA, die WeGo<br />

Systembaustoffe GmbH, eine der führenden<br />

Fachhandelsketten im Ausbaubereich, hatte<br />

in die ungarische Hauptstadt eingeladen. Über<br />

120 Teilnehmer waren der Einladung gefolgt.<br />

Neben dem Vorstandsbericht über <strong>aktuell</strong>e<br />

Normungsprojekte und den Fortgang des betreuten<br />

Forschungsvorhabens „Bauteilkatalog“<br />

im Bereich Schallschutz erfolgten darüber hinaus<br />

Ergebnisberichte der BFA-Arbeitskreise<br />

„Ausbildung“ zur praxisnahen Anpassung der<br />

überbetrieblichen Ausbildung, VOB/C zur<br />

laufenden Überarbeitung der ATV DIN 18340<br />

„Trockenbauarbeiten“ sowie die Erörterung von<br />

Auswirkungen des diesjährigen Tarifergebnisses<br />

auf den Sonderlohnbereich Trockenbau.<br />

Der Vorstand konnte zum Abschluss ein<br />

positives Fazit ziehen. Die Jahreshauptversammlung<br />

der BFA Akustik- und Trockenbau<br />

erfreute sich erneut wachsenden<br />

Unternehmerzuspruches.


VERBANDSINFORMATIONEN<br />

»<br />

Patrice Dresse (Belgien), Claudio Rangone (Italien), Xavier Bezançon (Generalsekretär,<br />

Frankreich), Giuseppe Zamberletti (scheidender Präsident, Italien), Renaud Bentegeat (neuer<br />

Präsident FORUM, Frankreich), Sebastian Richter (Hauptverband), Alain Jaffré (Frankreich),<br />

Bernard Huvelin (Frankreich), Arne Skjelle (Norwegen), Silke Hoebeek (Belgien) (v. l.)<br />

BÜRO BRÜSSEL:<br />

FORUM-Präsident bemängelt Intransparenz beim<br />

Trilogverfahren zum Vergaberecht<br />

Renaud Bentegeat, Präsident der Vereinigung<br />

europäischer Generalunternehmer (FORUM)<br />

und Vorstandsmitglied des französischen<br />

Bauunternehmens CFE Belgique, bemängelte<br />

nach seiner Wahl als Nachfolger des Italieners<br />

Giuseppe Zamberletti im FORUM-Präsidentenamt<br />

am 5. April in Brüssel, dass legislative<br />

Entscheidungsfindungen beim Trilogverfahren<br />

immer intransparenter würden. Beispiel<br />

hierfür sei das laufende Verfahren zur Modernisierung<br />

des Vergaberechts.<br />

Zwar habe sich das Europäische Parlament<br />

dafür stark gemacht, dass der Auftraggeber<br />

selbst entscheiden könne, ob Aufträge in<br />

Lose zu teilen oder – je nach Projekt und<br />

Kapazität des Auftraggebers – in eine Hand<br />

zu vergeben seien. Bei der sogenannten<br />

„In-house-Vergabe“ sei jedoch noch Nachbesserung<br />

anzumahnen, allein schon, um nicht<br />

Vorschriften zu erlassen, die mit europäischer<br />

Rechtsprechung nicht vereinbar seien.<br />

Xavier Bezançon, Generalsekretär des FORUM,<br />

würdigte die Verdienste des bisherigen Präsidenten<br />

Zamberletti und versicherte dem<br />

Nachfolger Bentegeat jede Unterstützung zu.<br />

Das FORUM ist ein freier Verbund von Verbänden<br />

aus Frankreich, Italien, Spanien, Belgien,<br />

Deutschland und Norwegen und hat<br />

sich zum Ziel gesetzt, konzentriert wichtige<br />

baurelevante Themen bei der Kommission,<br />

dem Parlament und dem Rat zu platzieren.<br />

Die Mehrheit der vertretenen Unternehmen<br />

sind nicht große börsennotierte Aktiengesellschaften,<br />

sondern vielmehr größere Mittelständler<br />

und Familienunternehmen.<br />

MITTELSTANDSAUSSCHUSS:<br />

Grüne plädieren für Vermögensabgabe<br />

Rede und Antwort stand der mittelstandspolitische<br />

Sprecher der Bundestagsfraktion<br />

Bündnis90/Die Grünen, Dr. Thomas Gambke,<br />

den Mitgliedern des Mittelstandsausschusses<br />

des Hauptverbandes am 23. April in Berlin.<br />

Gambke verteidigte die Forderung der<br />

Grünen nach der Einführung einer Vermögensabgabe.<br />

Aufgrund der zunehmenden<br />

Ungleichgewichte in der Vermögensverteilung<br />

in Deutschland käme man nicht daran<br />

vorbei, stärker auf Vermögen zurückzugreifen,<br />

um die öffentlichen Verschuldung<br />

zurückfahren zu können. Im Verkehrsbereich<br />

bekannte sich Gambke zum Vorrang<br />

für Investitionen in die Schiene, während<br />

man sich beim Straßenbau auf den Erhalt<br />

beschränken müsse. Seine Unterstützung<br />

versprach Gambke bei der Umsetzung der<br />

europäischen Richtlinie zur Bekämpfung<br />

des Zahlungsverzugs im Geschäftsverkehr,<br />

die die Zahlungsbedingungen gerade für<br />

mittelständische Bauunternehmen zu verschlechtern<br />

droht. Zuvor wurden Dr. Veit<br />

Walthelm als Vorsitzender sowie Dipl.-<br />

Kfm. Rainer Matzkus und Dipl.-Ing. Michael<br />

Philipp als stellvertretende Vorsitzende für<br />

weitere zwei Jahre im Amt bestätigt.


LÄNDERSPIEGEL /21<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

Alle Fotos: Bauwirtschaft Baden-Württemberg<br />

» Mit dem Info-Bus auf Tour. Bauwirtschaft Baden-Württemberg startet breit angelegte Recruiting-Kampagne.<br />

„BAU – DEIN DING“ –<br />

Neue Nachwuchskampagne gestartet<br />

Um dem Fachkräftemangel entgegenzutreten,<br />

startete die Bauwirtschaft Baden-Württemberg<br />

eine breit angelegte Nachwuchskampagne<br />

unter dem Motto „Bau – Dein<br />

Ding“. Mit dieser Kampagne will die badenwürttembergische<br />

Bauwirtschaft in diesem<br />

Jahr und in den kommenden Jahren gezielt<br />

und öffentlichkeitswirksam um die besten<br />

jungen Köpfe im Land werben.<br />

Die Kampagne enthält unterschiedliche Elemente.<br />

Witzig und offensiv werden die Ju-<br />

gendlichen auf allen „Kanälen“ angesprochen,<br />

auf denen sie ohnehin unterwegs<br />

sind – im Internet, auf mobilen Webseiten,<br />

in Facebook, aber auch durch Außenwerbung<br />

und direkt vor Ort an Schulen und auf<br />

Berufsmessen. Zielgruppe sind insbesondere<br />

Schüler ab der 7. Klasse, die in Baden-Württemberg<br />

eine Haupt-, Werkreal- oder Realschule<br />

besuchen. Außerdem möchte man<br />

mit der Werbeinitiative Multiplikatoren wie<br />

Eltern, Lehrer und Berufsberater erreichen,<br />

um die Ausbildungs-, und Karrieremöglichkeiten<br />

sowie die Zukunftsperspektiven zu<br />

kommunizieren.<br />

20 verschiedene Berufe werden auf dem<br />

Bau ausgebildet – vom klassischen Maurer,<br />

Zimmerer und Straßenbauer bis hin zum<br />

Baugeräteführer oder Spezialtiefbauer. Hinzu<br />

kommen zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

und Studienangebote, etwa im<br />

Bereich Bauingenieurwesen. Sämtliche Bauberufe<br />

stehen auch für Mädchen offen. Derzeit<br />

gibt es in der baden-württembergischen<br />

Bauwirtschaft knapp 6.000 Auszubildende.<br />

Trotz der nach wie vor hohen Ausbildungsbereitschaft<br />

der Betriebe wird es jedoch immer<br />

schwieriger, ausbildungsfähige Jugendliche für<br />

eine Lehre am Bau zu gewinnen. Die Ausbildungszahlen<br />

im 1. Lehrjahr sind 2012 um 7<br />

Prozent zurückgegangen und liegen zurzeit<br />

bei 1.691. Ein Grund mehr, kräftig die Werbetrommel<br />

zu rühren, so der Verband.<br />

Weitere Auskünfte zur <strong>aktuell</strong>en Kampagne<br />

erhält man bei der Bauwirtschaft Baden-<br />

Württemberg e.V. unter<br />

info@bauwirtschaft-bw.de oder<br />

www.bau-dein-ding.de


BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

SACHSEN/SACHSEN-ANHALT UND BERLIN-BRANDENBURG<br />

Verband fordert<br />

zwingend Fachkundenachweis<br />

bei<br />

Auftragsvergabe<br />

Die Bauwirtschaft in Baden-Württemberg<br />

warnt vor dem Risiko möglicher Leitungslecks<br />

und fordert, dass öffentliche Auftraggeber<br />

bei der Ausschreibung und der Vergabe<br />

von Gas- und Wasserleitungsarbeiten nur Firmen<br />

berücksichtigen, die über eine entsprechende<br />

Zertifizierung nach dem sogenannten<br />

Arbeitsblatt GW 301 verfügen. In dieser Fachkundebescheinigung,<br />

die unter anderem der<br />

Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches<br />

(DVGW) und die Zertifizierung Bau verleihen,<br />

wird die Kompetenz und fachliche Eignung<br />

eines Leitungsbauunternehmens nachgewiesen<br />

und damit sichergestellt, dass die Arbeiten<br />

auch im Hinblick auf sicherheitstechnische<br />

Normen korrekt ausgeführt werden.<br />

Die Mehrheit der kommunalen Stadtwerke im<br />

Land besteht von sich aus auf der Vorlage des<br />

DVGW-Prüfsiegels oder einer gleichwertigen<br />

Bescheinigung. Allerdings gibt es immer häufiger<br />

kleinere Kommunen, die zwar in ihrer<br />

Ausschreibung eine solche Zertifizierung verlangen,<br />

den Auftrag aber letztlich aus Kostengründen<br />

an Unternehmen vergeben, die über<br />

keinen entsprechenden Qualifikationsnachweis<br />

verfügen. Der Preisunterschied kann bis<br />

zu 20 Prozent betragen. Damit gehen diese<br />

Kommunen aber ein nicht zu unterschätzendes<br />

Risiko ein, warnt der Geschäftsführer der<br />

Landesvereinigung Bauwirtschaft Baden-<br />

Württemberg, Dieter Diener: „Eine unsachgemäße<br />

Verlegung von Gas- oder Wasserleitungen<br />

kann über kurz oder lang zu undichten<br />

Stellen führen. Dann wird es nicht nur gefährlich,<br />

sondern auch teuer, denn die Gewährleistungsfrist<br />

für die Ausführung von Leitungsarbeiten<br />

beträgt laut VOB maximal vier Jahre.“<br />

Die Betriebswirtschaft im Fokus<br />

Nachhaltigkeit in der Unternehmensführung,<br />

Werteorientierung, Risikomanagement<br />

und ökonomische Vorteilhaftigkeit<br />

standen im Fokus der Betriebswirtschaftlichen<br />

Fachtagung, zu der die beiden Bauindustrieverbände<br />

Sachsen/Sachsen-Anhalt<br />

und Berlin-Brandenburg am 11. April in die<br />

Hochschule Magdeburg-Stendal eingeladen<br />

haben. Während Rektor Prof. Dr. Andreas<br />

Geiger, Hochschule Magdeburg-Stendal, die<br />

Teilnehmer ermunterte, den Erfahrungsaustausch<br />

zwischen Wissenschaft und Praxis<br />

weiter zu intensivieren, hob der Beigeordnete<br />

für Stadtentwicklung, Bauen und<br />

Verkehr der Stadt Magdeburg, Dr. Dieter<br />

Scheidemann, die Rolle der Bauwirtschaft<br />

und der Hochschule als zuverlässige Partner<br />

des Wirtschaftsstandortes Magdeburg hervor.<br />

»<br />

In den Fachvorträgen wurde der Bogen von<br />

der wissenschaftlichen Betrachtung betriebswirtschaftlicher<br />

Fragen bis zur konkreten<br />

Umsetzung im Unternehmensalltag<br />

gespannt. Über ethisches Verhalten in<br />

der Wirtschaft, Unternehmensfinanzierung,<br />

Nachfolgeregelung und Risikomanagement<br />

bis hin zur Betriebsprüfung und den Benefit-Möglichkeiten<br />

für Arbeitnehmer wurde in<br />

kurzweiligen Vorträgen informiert. Die anregenden<br />

Diskussionen zwischen Referenten<br />

und Teilnehmern hätten gezeigt, dass den<br />

Unternehmern viele betriebswirtschaftliche<br />

Fragen unter den Nägeln brennen, hieß es<br />

beim Veranstalter. Daher soll der Austausch<br />

im Rahmen dieser Fachtagung weitergeführt<br />

werden.<br />

Dr. Robert Momberg, Hauptgeschäftsführer Bauindustrieverband Sachsen/Sachsen-Anhalt,<br />

Prof. Dr. Andreas Geiger, Rektor der Hochschule Magdeburg-Stendal, Dr. Dieter Scheidemann,<br />

Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen und Verkehr der Stadt Magdeburg (v. l.)<br />

Bauindustrieverband Sachsen/Sachsen-Anhalt


LÄNDERSPIEGEL /23<br />

NORDRHEIN-WESTFALEN<br />

Wirtschaft warnt vor Infrastrukturkollaps<br />

Die Diskussion um den Zustand der Verkehrsinfrastruktur<br />

hält an. Besonders in Nordrhein-Westfalen<br />

reißen die Meldungen über<br />

immer mehr sanierungsbedürftige Brücken<br />

nicht ab. Dringende Kapazitätserweiterungen<br />

und Netzschlüsse warten zum Teil seit Jahrzehnten<br />

auf ihre Realisierung. So kann und<br />

darf es nicht weitergehen. Dies war der Tenor<br />

der gemeinsamen Pressekonferenz der Initiative<br />

NRW-Wirtschaft am 18. März in Düsseldorf.<br />

Die Initiative, bestehend aus den Industrie-<br />

und Handelskammern, Handwerksorganisationen,<br />

der Vereinigung „unternehmer<br />

nrw“ sowie nordrhein-westfälischen Branchenverbänden<br />

der Bauwirtschaft, der Verkehrsund<br />

Logistikwirtschaft, der Häfen und des<br />

Handels, forderte in einem Positionspapier,<br />

den wachsenden Investitionsstau aufzulösen,<br />

bevor der Wirtschaftsstandort NRW nachhaltig<br />

Schaden nehme. Schließlich gehörten die<br />

verkehrliche Erreichbarkeit, die Qualität der<br />

Verkehrswege und die Vernetzung der Verkehrssysteme<br />

zu den am häufigsten unterschätzten<br />

Größen für Wachstum und Beschäftigung.<br />

Restriktive Straßenbaupolitik<br />

Die Hauptgeschäftsführerin des Bauindustrieverbandes<br />

NRW, RAin Prof. Beate Wiemann,<br />

verwies auf die im Jahr 2012 rückläufigen<br />

Auftragseingänge im Straßenbau um<br />

–5 Prozent bei einem Anstieg der Bauaufträge<br />

insgesamt um 5,8 Prozent. „Diese Entwicklung<br />

zeigt, wie restriktiv die <strong>aktuell</strong>e<br />

Straßenbaupolitik ist“, erläuterte Wiemann.<br />

Gleichzeitig erinnert sie an die im Januar dieses<br />

Jahres vorgestellten Kürzungsbeschlüsse<br />

der Landesregierung. Danach müsse der<br />

Einzelplan Bauen, Wohnen und Verkehr mit<br />

15,5 Prozent die größten Abstriche hinnehmen.<br />

Hier werde die Haushaltskonsolidierung<br />

auf dem Rücken der Baubranche ausgetragen.<br />

Zwar sei der Handlungsbedarf unbestritten,<br />

als Dreh- und Angelpunkt habe sich jedoch<br />

die Finanzierung erwiesen.<br />

Da die öffentliche Hand auf absehbare Zeit<br />

nicht in der Lage sein werde, ihre Investitionshaushalte<br />

bedarfsgerecht auszugestalten,<br />

müssten neue Finanzierungsalternativen<br />

wie zum Beispiel Öffentlich Private<br />

Partnerschaften entwickelt werden. Zu den<br />

drängendsten Problemen gehöre insbesondere<br />

die Brückensanierung. Mit 375 potenziellen<br />

Schadensbrücken liege Nordrhein-Westfalen<br />

weit vor allen anderen Bundesländern.<br />

„Doch was nützen alle Gelder, wenn die Planung<br />

hinterherhinkt“, fasste Wiemann zusammen.<br />

Die Landesregierung dürfe daher<br />

keine Zeit vergeuden, ihre Planungskapazitäten<br />

aufzustocken. „Sonst profitieren, wie<br />

schon einmal, andere Bundesländer von<br />

möglichen Finanzspritzen für Nordrhein-<br />

Westfalen.“<br />

Risse im Verkehrsnetz<br />

„Das Verkehrsnetz in NRW hat mittlerweile<br />

unübersehbare Risse bekommen,“ so brachte<br />

Joachim Brendel, Federführer Verkehr der<br />

IHK NRW, die zunehmend kritische Verkehrslage<br />

auf den Punkt. Die Bundesregierung<br />

müsse anerkennen, dass nirgendwo in<br />

Deutschland die Verkehrsbelastungen und<br />

damit auch der Investitionsbedarf so hoch<br />

seien wie in Nordrhein-Westfalen. „Das muss<br />

sich zukünftig in einem deutlich erhöhten<br />

NRW-Anteil an den Investitionsmitteln des<br />

Bundes für Straße, Schiene und Wasserstraße<br />

widerspiegeln“, so Brendel.<br />

Der Vorsitzende des Arbeitskreises Planung<br />

und Umwelt des Westdeutschen Handwerkskammertages,<br />

Thomas Harten, bezeichnete<br />

die Straßen als lebensnotwendige Schlagader<br />

für die Handwerksbetriebe. Staus verteuerten<br />

die handwerklichen Leistungen, die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Unternehmen stehe auf<br />

dem Spiel. Die gute und schnelle Erreichbarkeit<br />

sowohl der Arbeits- und Betriebsstätte als<br />

auch des Kunden müsse kalkulierbar sein.<br />

Der Hauptgeschäftsführer des Verbandes Verkehrswirtschaft<br />

und Logistik NRW, Dr. Christoph<br />

Kösters, bezeichnete Güterverkehr und<br />

Logistik als das Rückgrat der modernen arbeitsteiligen<br />

Wirtschaft. Innerhalb Deutschlands<br />

sei NRW der führende Logistikstandort.<br />

Bei der Frage der Finanzierung der notwendigen<br />

Investitionen in die Verkehrswege werde<br />

immer wieder eine stärkere Belastung des<br />

Güterverkehrs als Verursacher gefordert. „Dabei<br />

wird vergessen, dass der Straßenverkehr<br />

und insbesondere auch der Güterverkehr bereits<br />

enorme Summen zahlt, die jedoch nicht<br />

zweckgebunden größtenteils in andere Ausgabenbereiche<br />

fließen“, erläuterte Kösters.<br />

Der Vorsitzender der Häfen NRW, Friedrich<br />

Weege, unterstrich die Bedeutung der Häfen<br />

und Wasserstraßen als Teil der Verkehrsinfrastruktur:<br />

„Erst im Zusammenspiel aller<br />

Verkehrsträger liegt das besondere Potenzial.“<br />

Hier müsse die Wasserstraße ihre spezifischen<br />

Vorteile ausspielen, wie Umweltfreundlichkeit<br />

oder große Ladevolumina.<br />

Das Positionspapier Infrastruktur und Standortqualität<br />

kann beim Bauindustrieverband<br />

NRW angefordert werden unter<br />

j.michel@bauindustrie-nrw.de<br />

»<br />

Waren sich einig: Infrastruktur in NRW steht vor dem Kollaps. Thomas Harten, Westdeutscher<br />

Handwerkskammertag, Joachim Brendel, IHK NRW, RAin Prof. Beate Wiemann, Hauptgeschäftsführerin<br />

Bauindustrie NRW, Dr. Christoph Kösters, Verband Verkehrswirtschaft und Logistik NRW (v. l.)


NORDRHEIN-WESTFALEN<br />

» Duale Studiengänge auf dem<br />

Vormarsch<br />

Neue Internetpräsenz www.dualstudieren.de ist online<br />

Mit der neuen Internetpräsenz www.dualstudieren.de<br />

informiert das Berufsförderungswerk<br />

der Bauindustrie NRW (BFW) über die<br />

Dualen Studiengänge Bauingenieurwesen in<br />

Kooperation mit der Fachhochschule Köln,<br />

der Bergischen Universität Wuppertal, der<br />

Hochschule Bochum und der Fachhochschule<br />

Aachen. Das BFW lädt alle Abiturienten und<br />

Schüler mit Fachhochschulreife sowie Interessierte<br />

ein, diese neue Plattform zu besuchen<br />

und die Vielfältigkeit der Dualen<br />

Studiengänge Bauingenieurwesen zu entdecken.<br />

Online bewerben<br />

Die neuen, klar strukturierten Seiten bieten<br />

umfangreiche Informationen zum Studienmodell,<br />

zu den kooperierenden Hochschulen<br />

sowie zu den möglichen Ausbildungsberufen.<br />

Weiterhin bietet die Seite eine direkte<br />

Bewerbungsmöglichkeit. Die Rubrik Aktuelles<br />

präsentiert <strong>aktuell</strong>e Themen und Termine<br />

sowie Ausbildungs-/ Studienplatzangebote<br />

und hält den Nutzer somit ständig auf dem<br />

Laufenden. Natürlich fehlt auch nicht der direkte<br />

Link zur Lehrstellenbörse und zu den<br />

kompetenten Ansprechpartnern.<br />

Brückensanierung ohne neue Finanzierungsquellen<br />

nicht machbar<br />

„Die Diskussion um den Zustand unserer<br />

Verkehrsinfrastruktur wird nahezu täglich<br />

durch neue Hiobsbotschaften befeuert.“ Mit<br />

diesen Worten kommentierte RAin Prof. Beate<br />

Wiemann, Hauptgeschäftsführerin des Bauindustrieverbandes<br />

NRW, Meldungen über<br />

Schäden in der Verkehrsinfrastruktur, vor<br />

allem an Brückenbauwerken. Da der immer<br />

größer werdende Sanierungsstau die normalen<br />

Investitionshaushalte inzwischen völlig<br />

überfordere, müsse auf zusätzliche Finanzierungsquellen<br />

zurückgegriffen werden, so<br />

Wiemann. In diesem Zusammenhang habe<br />

der Bau- und Verkehrsminister des Landes<br />

NRW, Michael Groschek, mit der Idee eines<br />

Notfallfonds bereits die Forderung des Bauindustrieverbandes<br />

NRW nach einem „Brückensanierungsprogramm“<br />

aufgegriffen.<br />

Zu den infrage kommenden Finanzierungsmöglichkeiten<br />

würde sich auch eine Erweiterung<br />

der Lkw-Maut in die Breite oder Tiefe<br />

anbieten. Dies bedeute die Einbeziehung von<br />

Fahrzeugen ab 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht<br />

und bzw. oder die Ausweitung<br />

der Lkw-Maut auf alle Bundesstraßen. Alternativ<br />

sei auch eine Pkw-Maut in Erwägung<br />

zu ziehen, welche mit Blick auf den gewaltigen<br />

Sanierungsbedarf sicherlich die effizienteste<br />

Lösung darstellen dürfte, um den<br />

fortschreitenden Werteverzehr aufzuhalten.<br />

Wiemann: „Der Ernst der Situation duldet<br />

keinen Aufschub mehr“.<br />

Neben den erforderlichen Lückenschlüssen<br />

und dem Ausbau der Bundesfernstraßen<br />

sind nach Angaben der Landesregierung die<br />

Brücken das drängendste Problem in Nordrhein-Westfalen.<br />

Geschwindigkeitsbeschränkungen<br />

und Ablastungen sind, so Wiemann,<br />

inzwischen sichtbare Zeichen einer immer<br />

weiter verschleißenden Verkehrsinfrastruktur.<br />

Neben 375 potenziell „gefährdeten“ Bauwerken<br />

würden weitere 800 Brücken auf<br />

Schwerlastverkehrsstrecken unter verstärkter<br />

Beobachtung stehen. Gleichzeitig werde<br />

jedoch beklagt, dass es zu wenig Experten<br />

gebe, welche die notwendigen Untersuchungen<br />

und Berechnungen vornehmen könnten.<br />

Hier biete die Bauindustrie ihr Know-how<br />

und ihre Unterstützung an.


LÄNDERSPIEGEL /25<br />

NORDBADEN<br />

Rekordaufkommen an Gewerbesteuer<br />

in Infrastruktur einbringen!<br />

» Warben mit Wettpflastern und Wettrohrstecken<br />

für eine Ausbildung am Bau<br />

„Jobs for Future“<br />

„Mitmachen“ stand dieses Jahr auf dem<br />

Programm bei der Nachwuchswerbung des<br />

Verbandes Bauwirtschaft Nordbaden. Auf<br />

der Ausbildungsmesse „Jobs for Future“ in<br />

der Maimarkthalle Mannheim traten verschiedene<br />

Teams beim sogenannten „Bau-<br />

Challenge“, jeweils bestehend aus einem<br />

Messebesucher und einem der Verbands-<br />

Lehrlinge, in den Disziplinen „Wettpflastern“<br />

und „Wettrohrstecken“ gegeneinander<br />

an. Geleitet wurde der Messeauftritt von<br />

Ausbilder Süleyman Celik (ABZ Mannheim).<br />

Eine Fotoshow des „Bau-Challenge“ ist auf<br />

dem YouTube-Kanal der Ausbildungszentren<br />

des Verbandes Bauwirtschaft Nordbaden<br />

zu sehen: https://www.youtube.com/user/<br />

AbzBauNordbaden<br />

Der Verband Bauwirtschaft Nordbaden fordert<br />

die Städte und Gemeinden auf, zumindest<br />

einen Teil der Rekordeinnahmen an<br />

Gewerbesteuer in die sowohl von Firmen als<br />

auch von Privatpersonen täglich genutzte<br />

und benötigte Infrastruktur einzubringen.<br />

„Die Betriebe zahlten 2012 so viel Gewerbesteuer<br />

wie nie zuvor“, betont Thomas Möller,<br />

Geschäftsführer des Verbandes in Mannheim.<br />

„Vor allem die Städte und Gemeinden in<br />

Baden-Württemberg und Bayern erwirtschafteten<br />

2012 Milliardenüberschüsse“, zitiert<br />

Thomas Möller eine kürzlich im Handelsblatt<br />

veröffentlichte Studie.<br />

„Jetzt ist die Zeit, die seit Jahren aufgeschobenen<br />

und dringend benötigten Sanierungsmaßnahmen<br />

der Kreis- und Gemeindestraßen<br />

in Angriff zu nehmen. Viele der Verkehrswege<br />

sind nach dem langen harten Winter in katastrophalem<br />

Zustand. Eine weitere Vernachlässigung<br />

der Infrastruktur gefährdet die<br />

Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Wirtschaft.“<br />

Baugespräche Maimarkt<br />

Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

und Entwicklung Dirk Niebel sowie<br />

zahlreiche Bundes- und Landtagsabgeordnete<br />

folgten der Einladung des Verbandes<br />

Bauwirtschaft Nordbaden zu einem Baugespräch<br />

auf dem Mannheimer Maimarkt.<br />

Darunter Dr. Birgit Reinemund, MdB,<br />

Der Verband befürwortet in diesem Zusammenhang<br />

die Entscheidung der Landesregierung,<br />

in Zukunft die Dringlichkeit einer<br />

Sanierungsmaßnahme bei der Zuweisung<br />

der Fördermittel an die Regierungspräsidien<br />

stärker zu berücksichtigen – fordert gleichzeitig<br />

aber eine Erhöhung der zur Verfügung<br />

stehenden Mittel. Thomas Möller: „Durch<br />

reine Umverteilung des Geldes wird sich der<br />

Sanierungsstau bei Baden-Württembergs<br />

Straßen nicht auflösen.“<br />

Wie notwendig stärkere Anstrengungen für<br />

den Erhalt der Straßen aber sind, wird durch<br />

die <strong>aktuell</strong>en Werte der alle vier Jahre von<br />

der Landesregierung selbst durchgeführten<br />

Straßenzustandserfassung und -bewertung<br />

(ZEB) deutlich: Bei den Landesstraßen verschlechterte<br />

sich zwischen 2008 und 2012<br />

der Gesamtzustandswert von 2,9 auf 3,1<br />

(die Notenskala für die Fahrbahn reicht von<br />

1,0 bis 5,0). Inzwischen befinden sich 27,8<br />

Prozent der Landesstraßen (ca. 2.700 Kilometer)<br />

in einem sehr schlechten Zustand (Note<br />

4,5 bis 5,0).<br />

Dr. Gerhard Schick, MdB, Karl Klein, MdL<br />

(3. v. re.), Wolfgang Raufelder, MdL (2. v. re.)<br />

und Georg Wacker, MdL (re.). Die Gespräche<br />

fanden am gemeinsamen Maimarktstand<br />

der Bauinnungen Mannheim und Heidelberg<br />

mit der Zimmererinnung Mannheim<br />

statt.


HAMBURG<br />

Hamburgs beste Auszubildende<br />

ausgezeichnet<br />

Bereits zum 18. Mal hat die Stiftung der Bauindustrie<br />

Hamburg die besten Auszubildenden<br />

des dritten Lehrjahrs mit dem Förderpreis<br />

der Stiftung der Bauindustrie Hamburg<br />

ausgezeichnet. Die Förderpreise in Höhe von<br />

insgesamt 2.500 Euro wurden von RA Peter<br />

Wagenmann vom Bauindustrieverband<br />

Hamburg Schleswig-Holstein im Ausbildungszentrum<br />

überreicht.<br />

Die Hamburger Bauindustrie will mit ihrem<br />

Preis die Leistungsfähigkeit im Ausbildungsberuf<br />

und eine Vertiefung der handwerklichen<br />

Fertigkeiten fördern. Prämiert wurden jeweils<br />

die zwei Besten aus den Einzelwettbewerben<br />

in den Berufen: Beton- und Stahlbetonbauer,<br />

Fliesen-, Platten- und Mosaikleger, Kanalbauer/Rohrleitungsbauer,<br />

Maurer, Straßenbauer,<br />

Stuckateur/Trockenbaumonteur, Wärme-, Kälte-<br />

und Schallschutzisolierer und Zimmerer.<br />

» Stiftung der Bauindustrie Hamburg ehrte zum 18. Mal die besten Auszubildenden<br />

Patricia Sabrido/ABZ Hamburg<br />

HAMBURG<br />

Hamburgs beste<br />

Werkpoliere <strong>2013</strong><br />

Die Stiftung der Bauindustrie Hamburg hat<br />

die drei Lehrgangsbesten der Werkpoliere<br />

Karsten Stier, Christoph Sprung und Sven<br />

Eckstein mit Urkunden und Geldprämien in<br />

Höhe von insgesamt 600 Euro ausgezeichnet.<br />

„Der Werkpolier ist einer der wichtigsten Mitarbeiter<br />

auf der Baustelle. Er leitet kleinere<br />

Baustellen oder ist auf größeren Baustellen<br />

für mehrere Kolonnen verantwortlich“, sagte<br />

der Geschäftsführer des Bauindustrieverbandes<br />

Hamburg Schleswig-Holstein, RA Peter<br />

Wagenmann, im Rahmen einer kleinen Feierstunde<br />

im Ausbildungszentrum-Bau in Hamburg.<br />

Die Preisträger haben ihre Fachkenntnisse<br />

und ihr Wissen nach einem fünfwöchigen<br />

Lehrgang in einer schriftlichen und mündlichen<br />

Prüfung vor dem Prüfungsausschuss<br />

nachgewiesen.<br />

BAYERN<br />

Dipl.-Ing. Josef Geiger zum neuen Präsidenten des<br />

Bayerischen Bauindustrieverbandes gewählt<br />

Dipl.-Ing. Josef Geiger wurde von der Mitgliederversammlung<br />

des Bayerischen Bauindustrieverbandes<br />

am 25. April in Nürnberg zum<br />

neuen Präsidenten des Bayerischen Bauindustrieverbandes<br />

gewählt. Der 52-jährige geschäftsführende<br />

Gesellschafter der Wilhelm<br />

Geiger GmbH & Co. KG in Oberstdorf tritt<br />

damit die Nachfolge von Prof. Dipl.-<br />

Kfm. Thomas Bauer an, der nach 16 Jahren<br />

nicht mehr für das Präsidentenamt kandidierte.<br />

Die Unternehmensgruppe Geiger ist ein<br />

mittelständisches Familienunternehmen aus<br />

dem Allgäu, das u. a. in den Bereichen Bauwerksanierung,<br />

Entsorgung und Recycling,<br />

Kanaltechnik, Umweltsanierung, Verkehrswegebau,<br />

Hochbau und Schlüsselfertigbau<br />

tätig ist.<br />

» Prof. Dipl.-Kfm. Thomas Bauer (l.) übergibt das Amt des B<strong>BI</strong>V-Präsidenten an Dipl.-Ing. Josef Geiger<br />

Dipl.-Ing. Josef Geiger engagiert sich seit<br />

Jahrzehnten ehrenamtlich im Bayerischen<br />

Bauindustrieverband. Seit 2001 ist er Mitglied<br />

des Vorstandes, 2007 wurde er von der<br />

Mitgliederversammlung in Bamberg zum<br />

Vizepräsidenten des Verbandes gewählt.


LÄNDERSPIEGEL /27<br />

SAARLAND<br />

MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />

» Ulrich Commerçon, Bildungsminister des Saarlandes, will die Berufsorientierung<br />

in der Sekundarstufe I verbessern (m.)<br />

Landesbeste in den Bau- und<br />

Ausbauberufen geehrt<br />

Bauverband mit<br />

neuem Logo<br />

Die landesbesten 18 Nachwuchskräfte in<br />

den Bau- und Ausbauberufen hat der Arbeitgeberverband<br />

(AGV) Bau Saar in einer<br />

Feierstunde geehrt. Hans-Ludwig Bernardi,<br />

Präsident des AGV Bau Saar, lobte dabei<br />

die unverändert hohe Ausbildungsbereitschaft<br />

der Betriebe des Bauhauptgewerbes.<br />

Besonders erfreulich sei dabei, dass es<br />

trotz spürbar zunehmender Probleme bei<br />

der Nachwuchsgewinnung unverändert<br />

gelinge, bei der Berufsausbildung des Baunachwuchses<br />

immer wieder hervorragende<br />

Ergebnisse nachzuweisen.<br />

Ulrich Commerçon, Minister für Bildung<br />

und Kultur des Saarlandes, lobte die Leistungen<br />

der jungen Fachleute vom Bau, die<br />

sich auf dem Fundament einer guten und<br />

soliden Ausbildung für zukünftige Aufgaben<br />

empfohlen haben. Eine seiner Hauptaufgaben<br />

sieht der Bildungsminister in der<br />

Verbesserung der Berufsorientierung der<br />

Schüler in der Sekundarstufe I. Mit dem<br />

Projekt „Zukunft konkret“ wolle man zu<br />

einer deutlichen Verbesserung des Übergangs<br />

von der Schule in den Beruf beitragen.<br />

Wichtig sei für ihn aber auch,<br />

eine große Stärke des dualen Systems verstärkt<br />

zu nutzen, die gut ausgebildeten<br />

Fachkräften den Weg an die Fachhochschulen<br />

ebnet.<br />

Jahrgangsbester aus dem Bereich Bauindustrie<br />

wurde Erik Rau, ausgebildet<br />

bei der Dittgen Bauunternehmen GmbH<br />

in Schmelz. Rau belegte gleichzeitig den<br />

1. Platz bei den Straßenbauern. Den<br />

2. Platz im Straßenbauerhandwerk belegte<br />

Danny Engel, ausgebildet bei der Hans<br />

Geimer GmbH, Saarlouis. Bei den Beton-<br />

und Stahlbetonbauern belegte Benjamin<br />

Misamer, ausgebildet in der Peter<br />

Gross Hoch- und Tiefbau GmbH & Co. KG,<br />

St. Ingbert, und den 2. Platz Pascal Omlor,<br />

ausgebildet in der Modernbau GmbH,<br />

Saarbrücken.<br />

Der Bauverband Mecklenburg-Vorpommern<br />

tritt ab sofort mit einem neuen Logo in der<br />

Öffentlichkeit auf. „Das neue Logo bildet den<br />

Mittelpunkt eines einheitlichen Gesamtauftritts,<br />

der nach der Fusion von Baugewerbeverband<br />

und Bauindustrieverband vor fünf<br />

Jahren notwendig wurde“, erklärte der Hauptgeschäftsführer<br />

des Bauverbandes Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Dipl.-Ing. (FH) Jörg Schnell.<br />

„Es ist an der Zeit, dass wir die hervorragende<br />

Zusammenarbeit auf allen Ebenen zwischen<br />

den Kollegen des Baugewerbes und der Bauindustrie<br />

in Mecklenburg-Vorpommern auch<br />

nach außen hin dokumentieren“, ergänzte der<br />

Präsident des Bauverbandes Mecklenburg-<br />

Vorpommern, Prof. Dr.-Ing. Carl Thümecke.<br />

Aus seiner Sicht sei die Entscheidung, zusammenzugehen,<br />

die einzig richtige gewesen.<br />

Der Bauverband Mecklenburg-Vorpommern<br />

vertritt die gesamte Bauwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern.


SONSTIGES<br />

Titelfoto<br />

/ <strong>aktuell</strong><br />

Wettbewerb „Auf IT gebaut“<br />

2014 startet<br />

Ab sofort sucht das Kompetenzzentrum des<br />

Rationalisierungs- und Innovationszentrums<br />

der Deutschen Wirtschaft (RKW) im<br />

Rahmen des Wettbewerbs „Auf IT gebaut“<br />

wieder kreative Ideen für die Nutzung moderner<br />

Informationstechnologien in der<br />

Bauwirtschaft. Bewerben können sich engagierte<br />

Studenten, Auszubildende und junge<br />

Beschäftigte. An die Gewinner wird ein<br />

Preisgeld von insgesamt 20.000 Euro vergeben.<br />

Weitere Informationen und Anmeldung unter<br />

www.aufitgebaut.de und www.facebook.<br />

com/aufitgebaut<br />

Vielen Dank für die Zusendung Ihrer<br />

Fotos. Damit kann unser Titelfoto-Wettbewerb<br />

in die zweite Runde<br />

gehen!<br />

Aus den Einsendungen haben wir für<br />

diese Ausgabe das Projekt Barangaroo<br />

South, Sydney, der Bauer Foundations<br />

Australia Pty Ltd ausgewählt. Die<br />

australische Tochter der Bauer Spezialtiefbau<br />

GmbH führt zusammen<br />

mit einem Joint-Venture-Partner seit<br />

Januar 2012 die Gründungsarbeiten<br />

im Hafen von Sydney aus und stellt<br />

im Auftrag des Unternehmens Lend<br />

Lease rund 1.000 bis zu 35 Meter<br />

tiefe Bohrpfähle mit Durchmessern<br />

von bis zu 2,4 Metern her.<br />

Alle weiteren Fotos sind natürlich weiter<br />

im Rennen und haben eine gute<br />

Chance, in einer der nächsten Ausgaben<br />

von Bauindustrie <strong>aktuell</strong> veröffentlicht<br />

zu werden. Außerdem sind wir<br />

natürlich auf weitere Fotos gespannt!<br />

Bitte schicken Sie Ihr Foto<br />

in Druckauflösung an<br />

iris.grundmann@bauindustrie.de<br />

© Sydney Aerial Photography<br />

Bereits zum 13. Mal geht der Wettbewerb in<br />

eine neue Runde – es werden Preise in vier<br />

Kategorien vergeben. Der gewerblich-technische<br />

Bereich richtet sich besonders an Auszubildende<br />

und junge Berufstätige – und<br />

dadurch auch an Ausbilder und Berufsschullehrer<br />

–, die im Rahmen von Ausbildung und<br />

ersten Berufsjahren innovative und praxisnahe<br />

IT-Lösungen entwickelt haben.<br />

In den Bereichen Bauingenieurwesen, Baubetriebswirtschaft<br />

und Architektur können<br />

Studierende, Absolventen und junge Berufstätige<br />

ihre kreativen Arbeiten einzeln oder<br />

im Team einreichen – Studien- sowie Bachelor-<br />

und Masterarbeiten sind hierbei willkommen.<br />

Im November wählt eine Fachjury aus Vertretern<br />

der Auslober, Förderer sowie aus externen<br />

Experten die Sieger des Wettbewerbes<br />

aus. Ihre Preise können die Gewinner im Februar<br />

2014 auf der internationalen Fachmesse<br />

für Bauen und Gebäudetechnik bautec in<br />

Berlin entgegennehmen.<br />

Der Wettbewerb geht zurück auf eine Initiative<br />

des Bundesministeriums für Wirtschaft<br />

und Technologie, des Zentralverbandes<br />

des Deutschen Baugewerbes, des<br />

Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie<br />

und der Industriegewerkschaft Bauen-<br />

Agrar-Umwelt und wird in Kooperation mit<br />

dem RKW Kompetenzzentrum realisiert.<br />

Der Wettbewerb wird von zahlreichen namhaften<br />

Förderern wie die Premium-Förderer<br />

Ed. Züblin AG und den VHV-Versicherungen<br />

unterstützt.<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber<br />

Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.<br />

Redaktion<br />

Dipl.-Volkswirt Dr. Heiko Stiepelmann (verantw.)<br />

Iris Grundmann, M.A.<br />

Dipl.-Volkswirtin Petra Kraus (Daten zur Baukonjunktur)<br />

Kurfürstenstraße 129, 10785 Berlin<br />

Tel.: 030 21286-0<br />

Fax: 030 21286-189<br />

Nachdruck mit Quellenangabe honorarfrei gestattet.<br />

Belegexemplar erbeten.<br />

Gestaltungskonzept, Layout und Realisation<br />

construktiv GmbH, Agentur für Online + Print + PR, Bremen/Berlin<br />

Fotos: © Sydney Aerial Photography (Titel)<br />

Druckerei<br />

Graphia – Huss, Frankfurt a. M.<br />

ISSN 0940-7367


SONSTIGES<br />

PERSONALIEN /29<br />

Homogenbereiche<br />

– Vereinheitlichung<br />

der Boden- und<br />

Felsklassen in der<br />

VOB/C<br />

Personalien<br />

/ <strong>aktuell</strong><br />

VOB<br />

/<strong>aktuell</strong><br />

Prof. Dr.-Ing. Konrad Spang<br />

von der Dr. Spang Ingenieurgesellschaft<br />

für Bauwesen,<br />

Geologie und Umwelttechnik<br />

hat dem Deutschen<br />

Vergabe- und Vertragsausschuss<br />

für Bauleistungen (DVA) den<br />

Entwurf zum Abschlussbericht über die Pilotprojekte<br />

zur Einführung der Homogenbereiche<br />

in die ATV DIN 18300 „Erdarbeiten“ vorgelegt.<br />

Zur Erinnerung: Der Vorstand des DVA hatte<br />

2011 das Konzept zur Vereinheitlichung der<br />

Boden- und Felsklassen durch Homogenbereiche<br />

mit der Maßgabe gebilligt, die Praktikabilität<br />

anhand ausgesuchter Pilotprojekte<br />

zu prüfen.<br />

Im Rahmen der Evaluierung des Homogenbereich-Konzeptes<br />

wurden insgesamt sieben<br />

Pilotprojekte durchgeführt: vier Straßenbauprojekte<br />

der Obersten Baubehörde im Bayerischen<br />

Staatsministerium des Innern, ein Straßenbauprojekt<br />

des Hessischen Ministeriums<br />

für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung<br />

und zwei Versickerungsanlagen der Bundesanstalt<br />

für Wasserbau.<br />

Dr. Spang kommt in seinem Berichtsentwurf<br />

zu dem Ergebnis, dass das Konzept der Homogenbereiche<br />

sehr gut geeignet ist, sowohl die<br />

Vereinheitlichung der Boden- und Felsklassen<br />

in der VOB/C zu gewährleisten als auch zuverlässigere<br />

Beschreibungen des Leistungssolls<br />

zu ermöglichen. Über diese Feststellung hinaus<br />

enthält der Bericht Empfehlungen für die<br />

weitere Überarbeitung der ATV DIN 18300.<br />

Der Fachberaterkreis ATV DIN 18300 hat unter<br />

der Obmannschaft von Dipl. Ing. Frank<br />

Sommer, Bauer Spezialtiefbau, diese Empfehlungen<br />

bereits umgesetzt und dem Hauptausschuss<br />

Tiefbau (HAH) einen Entwurf vorgelegt.<br />

Dieser Entwurf wird den Mitgliedern des<br />

DVA alsbald zur Stellungnahme vorgelegt.<br />

»<br />

Paul Schimweg<br />

Der Bundesvorsitzende der IGBAU, Klaus Wiesehügel, feierte seinen 60. Geburtstag. Auf<br />

einer Podiumsdiskussion mit Norbert Blüm, ehemaliger Bundesarbeitsminister, Sigmar<br />

Gabriel, Vorsitzender der SPD, und Michael Sommer, Bundesvorsitzender des Deutschen<br />

Gewerkschaftsbundes, erinnerte der Präsident des Hauptverbandes, Prof. Dipl.-Kfm. Thomas<br />

Bauer, der von 1999 bis 2008 Vizepräsident Sozialpolitik des Verbandes war, an einen der<br />

gemeinsamen tarifpolitischen Meilensteine: „Die Einführung der Bau-Mindestlöhne 1997<br />

war richtig und hat sich bewährt.“ Wiesehügel resümierte, dass die gemeinsamen Verhandlungen<br />

stets fair und überwiegend sachlich verliefen. Die Gratulanten gaben dem<br />

Bundesvorsitzenden mit auf den Weg, dass es noch einige Baustellen zu bewältigen gebe.<br />

Kalle Meyer


Personalien<br />

/ <strong>aktuell</strong><br />

»<br />

Die Fachgruppe Verkehrswege- und<br />

Tiefbau der Bauwirtschaft Baden-Württemburg<br />

wählte Volker Krauß, Leonhard<br />

Weiss GmbH & Co. KG, zum neuen Vorsitzenden.<br />

Als stellvertretende Vorsitzende<br />

wurden Eberhard Köhler, Schneider<br />

GmbH & Co. KG, und Markus Reichl,<br />

Kirchhoff Straßenbau GmbH, gewählt.<br />

» Seinen 65. Geburtstag feierte Dr. Veit » Neuer Vorsitzender der Landesfachabteilung<br />

Straßenbau des Bauindustrie-<br />

Walthelm, Vorsitzender des Mittelstandsausschusses,<br />

Mitglied des Sozialpolitischen<br />

Ausschusses, kooptiertes Vor-<br />

Dipl.-Ing. Axel Rabs, Eurovia Teerbau<br />

verbandes Niedersachsen-Bremen ist<br />

standsmitglied des Ausschusses für Wirtschaft<br />

und Recht im Hauptverband und Dipl.-Ing. Lars Keller, F. Winkler KG,<br />

GmbH. Zu seinem Stellvertreter wurde<br />

Mitglied des Gesamtbeirates des Bayerischen<br />

gewählt.<br />

Bauindustrieverbandes.<br />

»<br />

Das Präsidium des Deutschen Verkehrsforums<br />

(DVF) hat zwei neue Präsidiumsmitglieder<br />

gewählt. Frank Dreeke, Mitglied<br />

des Vorstands BLG Logistics Group<br />

AG & Co. KG, und Joachim Enenkel,<br />

Mitglied des Vorstands Bilfinger SE, verstärken<br />

das Präsidium des DVF. Enenkel<br />

übernimmt zudem die Leitung des Lenkungskreises<br />

Infrastruktur, Dreeke wird<br />

neuer Leiter des Lenkungskreises Häfen<br />

und Schifffahrt.<br />

» Dipl.-Kfm. Günter Dickel, ehemaliges<br />

Mitglied des Präsidiums des Hauptverbandes<br />

und ehemaliger Präsident der<br />

Wirtschaftsvereinigung Bauindustrie<br />

NRW, vollendete sein 75. Lebensjahr.<br />

»<br />

Dipl.-Ing. Dieter Hesselmann, Geschäftsführer<br />

des Rohrleitungsbauverbandes und<br />

Geschäftsführer der Bundesfachabteilung<br />

Leitungsbau, feierte seinen 50. Geburtstag.<br />

»<br />

Dipl.-Ing. Hans-Werner Alpen, ehemaliges<br />

Präsidiumsmitglied des Hauptverbandes<br />

und ehemaliger Vorsitzender<br />

des Bauindustrieverbandes Schleswig-<br />

Holstein, ist im Alter von 90 Jahren<br />

verstorben.


DATEN ZUR BAUKONJUNKTUR IN DEUTSCHLAND /31<br />

Winter verhagelt Bilanz: Umsatz bricht um 10 Prozent ein<br />

Baunachfrage<br />

Auftragseingang 1 im Bauhauptgewerbe (in Mio. Euro)<br />

Nominal Jan. – Mrz. <strong>2013</strong><br />

Bauart in Mio. Euro in % z. Vj.<br />

Wohnungsbau 2.353 –1,0<br />

Wirtschaftsbau 5.289 –6,3<br />

Öffentlicher Bau 4.552 0,0<br />

Öffentlicher Hochbau 794 –11,6<br />

Straßenbau 2.032 8,6<br />

Sonstiger Tiefbau 1.726 – 3,1<br />

Insgesamt 12.194 –3,0<br />

Hochbaugenehmigungen (Neubau)<br />

Gebäudeart Jan. – Mrz. <strong>2013</strong><br />

Zahl der genehmigten Wohnungen absolut in % z. Vj.<br />

Wohn- und Nichtwohngebäude insg. * 55.412 13,0<br />

dar.: Wohngebäude insg. 49.285 16,0<br />

dar.: Einfamilienhäuser 20.406 6,9<br />

Zweifamilienhäuser 4.336 10,7<br />

Mehrfamilienhäuser 22.854 25,0<br />

Veranschlagte Baukosten (in Mio. Euro)<br />

Nichtwohngebäude insgesamt 5.709 13,5<br />

dar.: Wirtschaftsbauten 3.924 –4,7<br />

Öffentliche Gebäude 1.786 95,5<br />

dar.: Büro- und Verwaltungsgeb. 1.187 49,7<br />

Fabrik- und Werkstattgeb. 745 –23,0<br />

Handels- und Lagergeb. 1.285 8,3<br />

*<br />

Einschl. Umbauten.<br />

Auftragsbestand im Bauhauptgewerbe (Reichweite in Monaten)<br />

Bauart<br />

Apr.<br />

<strong>2013</strong><br />

Mrz.<br />

<strong>2013</strong><br />

Feb.<br />

<strong>2013</strong><br />

Apr.<br />

2012<br />

Mrz.<br />

2012<br />

Feb.<br />

2012<br />

Wohnungsbau 2,8 2,9 2,7 2,8 2,6 2,5<br />

Wirtschaftshochbau 3,3 3,5 3,4 3,3 3,4 3,2<br />

Öffentlicher Hochbau 2,4 2,6 2,5 2,2 2,3 2,2<br />

Straßenbau 2,9 2,6 2,3 2,5 2,2 2,3<br />

Sonstiger Tiefbau 3,1 2,9 2,5 2,7 2,5 2,5<br />

Insgesamt 3,0 3,0 2,8 2,8 2,7 2,6<br />

Bauleistung<br />

Umsatz im Bauhauptgewerbe (in Mio. Euro)<br />

Nominal Jan. – Mrz. <strong>2013</strong><br />

Bauart in Mio. Euro in % z. Vj.<br />

Wohnungsbau 5.105 –7,6<br />

Wirtschaftsbau 5.456 –8,5<br />

Öffentlicher Bau 3.117 –15,4<br />

Öffentlicher Hochbau 938 –9,2<br />

Straßenbau 1.013 –23,1<br />

Sonstiger Tiefbau 1.166 –12,5<br />

Insgesamt 13.678 –9,9<br />

Geleistete Arbeitsstunden im Bauhauptgewerbe (in Mio. Std.)<br />

Bauart Jan. – Mrz. <strong>2013</strong><br />

in Mio. Std. in % z. Vj.<br />

Wohnungsbau 63,5 –12,4<br />

Wirtschaftsbau 51,2 –10,8<br />

Öffentlicher Bau 32,5 –19,6<br />

Öffentlicher Hochbau 8,6 –16,3<br />

Straßenbau 11,8 –22,0<br />

Sonstiger Tiefbau 12,1 –19,6<br />

Insgesamt 147,2 –13,6<br />

Arbeitsmarkt<br />

Beschäftigte im Bauhauptgewerbe (Anzahl)*<br />

Jan. – Mrz. <strong>2013</strong><br />

Anzahl in % z. Vj.<br />

Insgesamt 713.991 –0,3<br />

*<br />

Durchschnitt.<br />

Arbeitslose und offene Stellen (Anzahl) im Bauhauptgewerbe<br />

Apr.<br />

<strong>2013</strong><br />

Mrz.<br />

<strong>2013</strong><br />

Apr.<br />

2012<br />

Mrz.<br />

2012<br />

Offene Stellen<br />

für Baufacharbeiter * 9.540 8.983 9.530 9.480<br />

Arbeitslose Baufacharbeiter * 48.708 62.256 40.716 55.276<br />

Offene Stellen<br />

für Bauingenieure 1.868 1.814 1.807 1.773<br />

Arbeitslose Bauingenieure 2.714 2.635 2.769 2.787<br />

*<br />

Bauarbeiter ohne Helferberufe.<br />

Auftragseingang 1 im Bauhauptgewerbe, Januar – März <strong>2013</strong>, in % zum Vorjahreszeitraum<br />

Wohnungsbau –1,0<br />

Wirtschaftsbau –6,3<br />

Öffentlicher Bau 0,0<br />

Öffentlicher Hochbau –11,6<br />

Straßenbau 8,6<br />

Sonstiger Tiefbau –3,1<br />

Insgesamt –3,0<br />

1<br />

Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten.<br />

Quellen: Statistisches Bundesamt, Bundesagentur für Arbeit , ifo Institut<br />

shutterstock.de


Überversichert?<br />

Unterversichert?<br />

Wie halten Sie es<br />

mit der Risikoabwehr?<br />

Wenn Anforderungen und Risiken Ihres Unternehmens<br />

in der Baubranche komplexer werden, brauchen Sie die<br />

Unterstützung eines Experten. Diesen finden Sie bei<br />

Aon, dem weltweit führenden Versicherungsmakler.<br />

Wir beraten Sie in allen Fragen des Risikomanagements<br />

und halten Ihnen den Rücken frei. Damit Sie sich auf Ihr<br />

Geschäft konzentrieren können.<br />

Wir sind für Sie da!<br />

Aon Versicherungsmakler Deutschland GmbH<br />

Specialty Construction | construction@aon.de | www.aon.de<br />

Risk. Reinsurance. Human Resources. Empower Results TM

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!