23.10.2015 Aufrufe

BI-aktuell_2_Quartal_2013

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

TARIFRUNDE <strong>2013</strong><br />

„Tarifrunde <strong>2013</strong> erfolgreich abgeschlossen<br />

– großer Schritt in Richtung<br />

Ost-West-Angleichung getan“<br />

»<br />

Dipl.-Oec. Andreas Schmieg,<br />

Vizepräsident Sozialpolitik des<br />

Hauptverbandes<br />

Der gut 21-stündige Verhandlungsmarathon<br />

hat sich gelohnt: die Tarifpartner, der Hauptverband<br />

und der Zentralverband des Deutschen<br />

Baugewerbes einigten sich am 5. April mit<br />

der IG BAU auf einen Tarifvorschlag, der am<br />

3. Mai von den drei Tarifvertragsparteien angenommen<br />

wurde. Trotz der sachlich-kontroversen<br />

Diskussion über einzelne Aspekte des<br />

Tarifvorschlages wurde dieser seitens der bauindustriellen<br />

Mitgliedsverbände einstimmig<br />

angenommen. Wir sehen dies als erfreuliche<br />

Bestätigung des Einsatzes der Verhandlungskommission.<br />

Zudem konnten die Tarifvertragsparteien<br />

erstmals seit der Tarifrunde<br />

2004/2005 eine Entgeltrunde erfolgreich ohne<br />

Schlichtung abschließen.<br />

Mit dem erzielten Ergebnis der Tarifrunde<br />

können wir aus verschiedenen Gründen zufrieden<br />

sein. Zum einen haben wir mit der<br />

weiteren Anhebung der Mindestlöhne ein<br />

deutliches Signal in Richtung Ost-West-Angleichung<br />

gesetzt, die wir bis 2017 erreicht<br />

haben wollen. Auch mit der Tariferhöhung<br />

von 4,0 Prozent für die östlichen Bundesländer<br />

sind wir unserem Ziel einer vollständigen<br />

Angleichung der Lohnstruktur bis<br />

2022 ein gutes Stück näher gekommen. Vor<br />

dem Abschluss lag das Niveau im Tarifgebiet<br />

Ost bei ca. 90,5 Prozent der Entgelte<br />

im Tarifgebiet West, nach dem Abschluss<br />

sind es ca. 91,2 Prozent. Die notwendige Angleichung<br />

ist ambitioniert. Trotz der hohen<br />

Steigerung im Tarifgebiet Ost müssen<br />

in den nächsten Jahren noch größere Schritte<br />

gegenüber dem Westen genommen werden,<br />

um das gemeinsame Ziel zu erreichen.<br />

Aus diesem Grund war es richtig, in der Vereinbarung<br />

zur Angleichung der Entgelte<br />

auch die Umsatz- und Ertragssituation sowie<br />

die Wettbewerbssituation der Betriebe in den<br />

Regionen zu nennen. Wir müssen auf dem<br />

Weg zu einheitlichen Entgelten alle Betriebe<br />

mitnehmen, denn Tarifverträge, die nicht<br />

angewendet werden, sind den Verhandlungsaufwand<br />

nicht wert.<br />

Wir sehen den erzielten Abschluss insgesamt<br />

als gut vertretbar an, zumal die jahresbezogene<br />

Belastung aufgrund des Nullmonats<br />

April und des Abschlusses für 13 Monate im<br />

Westen bei etwa 2,74 Prozent und im Osten<br />

bei 3,44 Prozent liegt. Das Ergebnis konnte<br />

insbesondere durch die sachlich-konstruktive<br />

Arbeit der Verhandlungskommission von<br />

Bauindustrie und Baugewerbe erreicht werden.<br />

Hierzu beigetragen hat vor allem die<br />

Flexibilität der Ost-Arbeitgeber.<br />

Dass wir im nächsten Frühjahr erneut die<br />

Entgelte verhandeln werden, ist derzeit nicht<br />

als Nachteil anzusehen. Selbstverständlich<br />

hoffen wir auf eine gute Entwicklung der<br />

konjunkturellen Lage für die gesamte Bauwirtschaft.<br />

Dennoch ist es ausgesprochen<br />

schwierig, eine Einschätzung für das Jahr<br />

2014 zu geben.<br />

Für die Bauindustrie verhandelten:<br />

Dipl.-Oec. Andreas Schmieg (TS Brandschutz<br />

GmbH), Thomas Schleicher (Michael<br />

Gärtner GmbH), Dipl.-Betriebswirt Heinrich<br />

Beck (Bilfinger Hochbau GmbH), Dipl.-Ing.<br />

Thomas Echterhoff (Echterhoff Bau Gruppe),<br />

Dipl.-Kfm. Peter Kern (Strabag SE), Dipl.-<br />

Ing. Wolfgang Frey (TRP Bau GmbH) und<br />

Dipl.-Ing. Andreas Ebert (Stratie Bau GmbH).<br />

Die 750.000 Beschäftigten im Baugewerbe<br />

erhalten nun mit Wirkung ab Mai im Westen<br />

3,2 Prozent und im Osten 4,0 Prozent mehr<br />

Lohn. Die Laufzeit des Tarifvertrages beträgt<br />

13 Monate und endet im April 2014. Die deutliche<br />

Tarifanhebung im Osten soll in mehreren<br />

Stufen bis 2022 eine vollständige Angleichung<br />

des Tarifniveaus in Ost und West<br />

sicherstellen. Beim Mindestlohn für ungelernte<br />

Bauarbeiter wird die Angleichung bereits<br />

im Jahr 2017 bei einem Stundenlohn von<br />

11,30 Euro erreicht sein. Im nächsten Jahr<br />

wird die Verhandlungsführung der Arbeitgeber<br />

beim Hauptverband liegen.<br />

Der Der Mindestlohntarifvertrag muss muss noch für noch allgemeinverbindlich für allgemeinverbindlich erklärt werden. erklärt werden.<br />

West (in Euro) Berlin (in Euro) Ost (in Euro)<br />

1 2 1 2 1 2<br />

bis 31. Dezember <strong>2013</strong> 11,05 13,70 11,05 13,55 10,25 ./.<br />

neu: ab 1. Januar 2014 11,10 13,95 11,10 13,80 10,50 ./.<br />

ab 1. Januar 2015 11,15 14,20 11,15 14,05 10,75 ./.<br />

ab 1. Januar 2016 11,25 14,45 11,25 14,30 11,05 ./.<br />

ab 1. Januar 2017 11,30 14,70 11,30 14,55 11,30 ./.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!