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BI-aktuell_2_Quartal_2013

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Fortsetzung von Seite 7<br />

die Dritten sind vor der technischen Herausforderung<br />

im wahrsten Sinne des Wortes in<br />

die Knie gegangen. Ich möchte niemanden<br />

von der Verantwortung freisprechen.<br />

Bei der Fehleranalyse muss zudem berücksichtigt<br />

werden, dass die Projekte, ob Berlin,<br />

Stuttgart oder Hamburg, sehr unterschiedlich<br />

zu betrachten sind und von Seiten des<br />

Bundes schwierig ist.<br />

Wichtig ist, dass die notwendigen Entscheidungen<br />

derzeit jeweils getroffen sind und der<br />

„Neustart“ in Gang gesetzt worden ist. Das ist<br />

eine notwendige Voraussetzung dafür, das<br />

Vertrauen in die Qualität und Kompetenz aller<br />

beteiligten Akteure wieder zu stärken.<br />

Patrick Döring,<br />

MdB, Generalsekretär<br />

1. Verkehrsinfrastruktur<br />

Eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur<br />

ist das Rückgrat unserer exportorientierten<br />

Volkswirtschaft und des Logistikstandortes<br />

Deutschland. Die seit Jahren andauernde Unterfinanzierung<br />

musste beendet werden. Daran<br />

besteht kein Zweifel. Daher hat die christlich-liberale<br />

Koalition die Investitionslinie in<br />

den vergangenen vier Jahren stabilisiert. Zudem<br />

haben wir diverse Vorhaben auf den Weg<br />

gebracht, die für eine nachhaltigere, stetigere<br />

und effizientere Finanzierung unserer Infrastruktur<br />

dienen sollen. Dazu gehört beispielsweise<br />

ein neues Grundkonzept für den kommenden<br />

Bundesverkehrswegeplan ebenso wie<br />

Verbesserungen der Modelle für die Beteiligung<br />

Privater im Rahmen von Öffentlich Privaten<br />

Partnerschaften, die sicherlich kein Allheilmittel<br />

sind, sich aber vielfach als wertvolle<br />

Alternative erwiesen haben. Wenn alle Hausaufgaben<br />

gemacht sind und wir wissen, wie<br />

weit wir damit auf dem Weg zu einer bedarfsgerechten<br />

und leistungsfähigen Infrastruktur<br />

gekommen sind, können wir über neue Finanzierungsinstrumente<br />

sprechen. Aber auch<br />

dann wird für die FDP gelten: wenn, dann<br />

aufkommensneutral und zweckgebunden.<br />

»<br />

2. Energiewende<br />

Das Gelingen der Energiewende bedarf mehr<br />

als nur eines Beschlusses zum Ausstieg aus<br />

der Kernenergie. Vor allem leistungsfähige<br />

Netze sind hier entscheidend. Dieses wurde<br />

von Rot-Grün seinerzeit vollkommen ausgeblendet.<br />

Trotz der Versäumnisse der Vorgängerregierungen<br />

sind wir mit der Energiewende<br />

in den vergangenen vier Jahren ein gutes<br />

Stück vorangekommen – angefangen beim<br />

sogenannten Netzentwicklungsplan, dessen<br />

Beteiligungsverfahren beispielhaft für Infrastrukturmaßnahmen<br />

ist, bis hin zum Bundesbedarfsplangesetz<br />

zur Beschleunigung<br />

der Planungs- und Genehmigungsverfahren.<br />

Da es beim Netzausbau über Ländergrenzen<br />

hinweg immer wieder zu erheblichen Verzögerungen<br />

kommt, haben wir beschlossen,<br />

raumbedeutende Trassen künftig in die<br />

Zuständigkeit des Bundes zu legen und mit<br />

dem Bundesverwaltungsgericht nur noch eine<br />

zentrale Anlaufstelle für Rechtsangelegenheit<br />

zu etablieren. Dieses bringt erhebliche<br />

Beschleunigungseffekte mit sich und den<br />

Netzausbau in Deutschland deutlich voran.<br />

Unter dem Strich werden die Bauzeiträume<br />

von derzeit zehn Jahren auf nur noch vier<br />

Jahre reduziert. Das zeigt: Die Koalition aus<br />

CDU/CSU und FDP liegt im Zeitplan.<br />

3. Großprojekte<br />

Die Erfahrung zeigt, dass die Schaffung neuer<br />

Infrastrukturen in Deutschland nur sehr<br />

langsam – oder gleich gar nicht gelingt. Extrem<br />

lange und komplexe Planungsverfahren<br />

führen dazu, dass der Bau von Großprojekten<br />

oft erst nach 15 oder 20 Jahren begonnen<br />

werden kann. Daher setzt sich die FDP bereits<br />

seit Jahren für einen Paradigmenwechsel<br />

ein. Wir wollen einerseits die Verfahren<br />

und Prozesse beschleunigen. Zugleich wollen<br />

wir aber eine stärkere Beteiligung der Bürgerinnen<br />

und Bürger. Information und Beteiligung<br />

sind kein Recht, das der Staat seinen<br />

Bürgern gewährt, sondern das Grundprinzip<br />

einer freien und liberalen Bürgergesellschaft.<br />

Bürgerbeteiligung und Planungsbeschleunigung<br />

widersprechen sich dabei in<br />

einem Rechtsstaat nicht, sondern ergänzen<br />

sich. Denn eine frühzeitige Bürgerbeteiligung<br />

bedeutet auch stärkere Akzeptanz, reduziert<br />

damit die Zahl der Klagen und erleichtert<br />

am Ende das Verfahren – auch zum<br />

Vorteil der Investoren.<br />

Ingo Kuzia<br />

Steffi Lemke,<br />

Politische Bundesgeschäftsführerin<br />

1. Verkehrsinfrastruktur<br />

Wir brauchen eine klare Prioritätensetzung<br />

für Erhaltung statt Neubau und somit eine<br />

deutliche Aufstockung der Erhaltungsmittel.<br />

Zudem muss das Gießkannenprinzip<br />

beim Neu- und Ausbau beendet werden.<br />

80 Prozent der Ausbaumittel müssen in Projekte<br />

von bundesweiter Bedeutung fließen.<br />

Statt einer Pkw-Maut wollen wir eine Erhöhung<br />

und Ausweitung der Lkw-Maut. Öffentlich<br />

Private Partnerschaften haben bisher<br />

nicht den Nachweis erbringen können,<br />

dass sie dem Staat Geld sparen. Dafür muss<br />

zunächst einmal Transparenz hergestellt<br />

werden.<br />

2. Energiewende<br />

Wir brauchen eine deutsche Netzgesellschaft<br />

in öffentlicher Hand. Sie kann das nötige Kapital<br />

organisieren, damit Offshore-Windparks<br />

zügig angeschlossen und Stromautobahnen<br />

ausgebaut werden. Für mehr<br />

Speicherkapazitäten, die ab 2020 zunehmend<br />

benötigt werden, wollen wir Forschungsprogramme<br />

auflegen und die Markteinführung<br />

anreizen.<br />

3. Großprojekte<br />

Großprojekte geraten vor allem deshalb in<br />

Verruf, weil die Kosten vor der Entscheidung<br />

systematisch kleingerechnet werden. Zudem<br />

fehlen ehrliche Alternativenprüfungen. Wir<br />

fordern eine Einbeziehung der Bürgerinnen<br />

und Bürger von Anfang an, schon bei der<br />

Frage, ob ein Großprojekt überhaupt gebaut<br />

werden soll.<br />

»

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