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Kapitel V Seite 1<br />

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Inhalt<br />

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Betriebswirtschaftliche Effekte<br />

familienfreundlicher Maßnahmen<br />

Überbrückungskosten | Wiedereingliederungskosten<br />

Die Höhe der einzelnen Aufwendungen<br />

hängt dabei in erheblichem<br />

Maße von den Qualifikationsanforderungen<br />

der Stelle,<br />

der Situation auf dem jeweiligen<br />

Arbeitsmarkt und der Attraktivität<br />

des Unternehmens als Arbeitgeber<br />

ab.<br />

In Abbildung 1 sind beispielhaft<br />

die relevanten Kostenarten für<br />

einen externen Beschaffungsprozess<br />

bei einer unbefristeten<br />

Neueinstellung aufgeführt. Das<br />

Beispiel beschreibt einen Personalwiederbeschaffungsprozess<br />

eines<br />

Unternehmens mit einem leicht<br />

über dem Durchschnitt liegenden<br />

Qualifikationsniveau, das auf relativ<br />

angespannten Arbeitsmärkten<br />

sein Personal rekrutiert.<br />

Überbrückungskosten<br />

Unternehmen und Beschäftigte<br />

kennen diese Erfahrung: Wenn<br />

familienbedingte Auszeiten länger<br />

dauern, funktionieren Wiedereinstieg<br />

und Einarbeitung nicht<br />

von heute auf morgen, auch wenn<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

sehr engagiert sind. Für das Unternehmen<br />

kommt hinzu, dass die<br />

Überbrückung in der Regel Kosten<br />

verursacht – sei es, weil zusätzliche<br />

Kräfte befristet oder unbefristet<br />

gesucht, eingestellt und eingearbeitet<br />

werden müssen oder auch,<br />

weil Kolleginnen und Kollegen<br />

mehr Arbeit übernehmen müssen<br />

und Arbeitsabläufe dadurch ins<br />

Stocken geraten können.<br />

Die Kosten einer Überbrückung<br />

mit befristeten Arbeitskräften hängen<br />

wesentlich von dem Zeithorizont<br />

ab, für den die Einstellung<br />

vorgenommen wird. Je kürzer der<br />

Zeithorizont, desto geringer ist<br />

die Intensität, mit der die Anwer-<br />

Abbildung 2: Kosten der Überbrückung der Elternzeitphase<br />

Überbrückungskosten je Ersatzkraft*<br />

Überbrückung mit unbefristeter Einstellung<br />

Überbrückung mit befristeter Einstellung<br />

17.500 €<br />

Überbrückungszeitraum 6 Monate 13.900 €<br />

Überbrückungszeitraum 12 Monate 14.900 €<br />

Überbrückungszeitraum 18 Monate 16.000 €<br />

Überbrückungszeitraum 36 Monate 17.500 €<br />

Überbrückung mit sonstigen Maßnahmen €/Monat 650 €<br />

* gewichtet mit der Qualifikationsverteilung der Zielgruppe<br />

©Prognos AG 2004<br />

bung, Auswahl und Qualifizierung<br />

der Ersatzarbeitskräfte betrieben<br />

wird. Dementsprechend liegen<br />

die Kosten bei kürzeren Überbrückungszeiträumen<br />

deutlich unter<br />

den Kosten einer unbefristeten<br />

Einstellung. Die Überbrückung<br />

mit unbefristeten Arbeitskräften<br />

hingegen verursacht die gleichen<br />

Such-, Auswahl- und Qualifizierungskosten<br />

wie bei einer unbefristeten,<br />

externen Neueinstellung<br />

(vgl. Abbildung 2). Wird durch ein<br />

familienfreundliches Arbeitsumfeld<br />

eine frühere Rückkehr aus<br />

der Elternzeit erreicht, kann in höherem<br />

Umfang auf preiswertere,<br />

befristete Überbrückungskräfte<br />

zurückgegriffen und der Überbrückungsaufwand<br />

reduziert<br />

werden.<br />

Wiedereingliederungskosten<br />

Ein längerfristiges Ausscheiden<br />

aus der Erwerbstätigkeit führt in<br />

aller Regel zu einer Dequalifikation<br />

der Beschäftigten. Zum einen<br />

erfolgt bei den Ausscheidenden<br />

eine Entwöhnung vom Arbeitsalltag<br />

und den Arbeitsroutinen,<br />

zum anderen verändern sich die<br />

konkreten Arbeitsbedingungen<br />

und Arbeitsabläufe zum Teil<br />

bereits innerhalb weniger Jahre<br />

grundlegend. So erfordern Veränderungen<br />

bei Produkten, Normen<br />

und Richtlinien, technischer Ausrüstung<br />

und IT-Ausstattung bei der<br />

Rückkehr aus der Elternzeit oftmals<br />

eine erneute umfangreiche<br />

Einarbeitung sowie Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen.Insbesondere<br />

bei voller Ausnutzung der<br />

Elternzeit von 36 Monaten oder<br />

bei der Inanspruchnahme einer<br />

weiteren Auszeit im Anschluss an<br />

die Elternzeit sind diese Wiedereingliederungsaufwendungen<br />

mit den entsprechenden Aufwendungen<br />

bei einer Neueinstellung<br />

vergleichbar. Der Aufwand für die<br />

Wiedereingliederung sinkt bei<br />

kürzerer Abwesenheit erheblich<br />

(vgl. Abbildung 3). Durch die Möglichkeit,<br />

während der Elternzeit<br />

in Teilzeit im Unternehmen zu<br />

Abbildung 3: Wiedereingliederungskosten nach<br />

Dauer der Abwesenheit<br />

Wiedereingliederungskosten von<br />

Rückkehrerinnen und Rückkehrern<br />

aus der Elternzeit je Fall<br />

nach 6 Monaten 1.200 €<br />

nach 12 Monaten 2.400 €<br />

nach 18 Monaten 4.000 €<br />

nach 36 Monaten 6.000 €<br />

© Prognos AG 2004

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