KRONE trailerforum 2-2015 (DE)
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TRANSPORTNETZWERKE<br />
Laut einer Studie der Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain Services (SCS) ist und bleibt der Stückgutmarkt eine der wichtigsten<br />
Säulen des deutschen Logistikmarkts. Hängt er einerseits am Erfolg der Gesamtwirtschaft, so sind andererseits Industrieund<br />
Handelsunternehmen auf gut funktionierende, erfolgreiche Transportnetzstrukturen angewiesen. Der Standort Deutschland<br />
profitiert dabei von der hohen Qualität seiner Logistiknetze.<br />
Stabilität und Netzsicherheit hat man daher auch bei der Stückgutkooperation VTL als entscheidende Faktoren im Stückgutsegment<br />
ausgemacht und eine enge Zusammenarbeit mit ILN und S.T.a.R vereinbart. Der Einfluss des E-Commerce ist nicht<br />
nur im KEP-Bereich die treibende Kraft – mit der Folge: Auch im Stückgutbereich sinken die Sendungsgewichte bei steigenden<br />
Sendungszahlen. Stückgutspezialist Hellmann setzt deshalb auch auf KEP, und UPS, einer der weltgrößten Paketdienstleister, ist<br />
im Bereich Supply-Chain-Dienstleistungen unterwegs. Ein eigenes internationales Transportnetzwerk bildet die DPD Group für die<br />
Firma Geopost, die wiederum eine 100-prozentige Tochter der französischen La Poste ist. Deutlich auf den KEP-Bereich spezialisiert,<br />
befördert man hier im europäischen Raum täglich rund drei Millionen Pakete.<br />
Der Mitbewerber GLS bringt es in Deutschland auf 436 Millionen Pakete im Jahr. Auch hier hat man der zunehmenden Verflechtung<br />
von Stückgut und KEP Rechnung getragen: DB Schenker Logistics und die GLS-Gruppe haben eine strategische Partnerschaft<br />
auf europäischer Ebene geschlossen. Der europaweit tätige Paketdienst GLS wird für die DB-Tochter DB Schenker Logistics Pakete<br />
zustellen und Schenker für GLS Stückguttransporte (Paletten) abwickeln.<br />
Die Otto-Group-Tochter Hermes konzentriert sich auf den Bereich E-Commerce: Stückguttransporte sind hier ebenso an der Tagesordnung<br />
wie der Paketdienst. Mithilfe von IT-Lösungen möchte man alle Möglichkeiten nutzen, die die digitale Transformation<br />
bietet, und einer der wichtigsten Logistikpartner für E-Commerce-Akteure jeder Größe werden.<br />
Matthias Bohm,<br />
Nutzfahrzeugeinkäufer bei<br />
der Deutschen Post<br />
der Aufbauten und Prozesse könnten<br />
dann die Brücken frei im eigenen europäischen<br />
Netz mit 36 Ländern eingesetzt<br />
werden, so Janda. Die elektronische Erfassung<br />
sei inzwischen ebenso Standard;<br />
die Wechselbrücken können jederzeit<br />
über GPS geortet werden. Janda macht<br />
sich keine Sorgen über die Zukunft.<br />
Selbst wenn die Teilelogistik umgestellt<br />
und in Zukunft teilweise per 3-D-Drucker<br />
abgewickelt würde, mache ihn das<br />
nicht bange, denn: „Letzten Endes muss<br />
immer etwas transportiert werden“, ist<br />
er überzeugt – und seien es auch nur die<br />
Rohstoffe, mit denen der Drucker arbeitet.<br />
„Wir sind in 36 Ländern vertreten,<br />
wir müssen die Kunden nur fragen, wohin<br />
etwas in Europa gelangen soll, der<br />
Rest ist kein Problem. Durch das eigene<br />
geschlossene Netz in allen Ländern<br />
Europas können wir unseren Kunden<br />
für diese neue Entwicklung auch wieder<br />
eine einheitliche Lösung beziehungsweise<br />
Leistung aus einer Hand anbieten“.<br />
VERBRAUCH ALS PREISMARKE. Bei der<br />
Post sieht es ähnlich aus. Man setzt<br />
auf die glattwandigen Wechselbrücken<br />
von Krone, und dort, wo die Wechselbrücken<br />
nicht eingesetzt werden können,<br />
schätzt man die hohe Qualität der<br />
Auflieger des Fahrzeugwerks. Bei den<br />
Bonnern geht es bezüglich technischer<br />
Innovationen fast immer um Kraftstoffsenkung<br />
und CO₂-Einsparung. „60 bis<br />
»60 bis 70 Prozent<br />
der Transportkosten<br />
entstehen<br />
durch Kraftstoffverbräuche.«<br />
Matthias Bohm, Deutsche Post<br />
70 Prozent der Transportkosten entstehen<br />
durch Kraftstoffverbräuche, darauf<br />
muss unser Hauptaugenmerk liegen“,<br />
erklärt Matthias Bohm, Nutzfahrzeugeinkäufer<br />
bei der Deutschen Post. Die<br />
Trailerindustrie wird diesen Weg mitgehen,<br />
ist sich Bohm sicher. Es werde neben<br />
allen Steuerungsoptimierungen per Software<br />
auch immer wieder um die Hardware<br />
gehen – Aerodynamik, Gewicht,<br />
Rollwiderstände und Stapelfähigkeit.<br />
Denn auch Platz sei ein kostbares Gut,<br />
so Bohm. Die Post experimentiere ausgiebig<br />
mit alternativen Antrieben, Bonn<br />
wird CO₂-frei mit Elektrofahrzeugen beliefert.<br />
„Die Post stellt sich hier schon einmal<br />
richtig auf, denn die EU wird immer<br />
engere Vorgaben machen.“ Eine stärkere<br />
Globalisierung der Trailerschmieden<br />
würde Nutzfahrzeugspezialist Bohm die<br />
Arbeit leichter machen – dann hätte er<br />
nur einen Ansprechpartner.<br />
NEUE I<strong>DE</strong>EN GESUCHT. Immer häufiger<br />
verkaufen Logistiker nicht mehr nur einen<br />
günstigen Transport von A nach B,<br />
vielmehr bieten sie integrierte Lösungen<br />
an. Das gilt sowohl im Stückgut- als<br />
auch im KEP-Bereich. Doch es zeigt sich,<br />
dass gute Ideen allein nicht genügen. Vor<br />
wenigen Jahren kam der Wunsch nach<br />
Fotos: Cargoline, IDS, IML, Dachser, DB Schenker, Deutsche Post, Move it, privat<br />
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