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›› Immobilien Report<br />

➜ luegallee<br />

Von Leostraße bis Lanker Straße, benannt<br />

am 12.7.1909. Heinrich Lueg (*Sterkrade<br />

1840, † Düsseldorf 1917), geheimer Kommerzienrat,<br />

Industrieller, Ehrenbürger der<br />

Stadt Düsseldorf seit 1902. Er erwarb sich<br />

große Verdienste um die Düsseldorfer<br />

Ausstellungen 1880 und 1902, sowie die<br />

Schaffung der festen Rheinbrücke nach<br />

Oberkassel 1898. Die Luegallee wurde am<br />

17. Juli 1909 eingeweiht. Sie entstand im<br />

Rahmen eines städtebaulichen Entwicklungsprojektes,<br />

das den Bau der Kleinbahnstrecke<br />

von Düsseldorf-Oberkassel<br />

nach Krefeld durch die Rheinbahn begleitete.<br />

Oberkassel war von vorneherein als<br />

großbürgerliches Viertel angelegt, wobei<br />

die Luegallee die zentrale Verkehrsachse<br />

und Einkaufsstraße bildete. Zwischen<br />

1909 und 1910 wurde die Antoniuskirche<br />

errichtet. Noch in der Zeit vor dem<br />

Ersten Weltkrieg entstanden großzügige<br />

Wohnblocks, wie z.B. 1912 der „Kyffhäuserblock“.<br />

In den ersten Wochen nach<br />

Ausbruch des Ersten Weltkrieges am 1.<br />

August 1914 war die Luegallee Schauplatz<br />

der Verabschiedung der an die Front ausrückenden<br />

Soldaten. Im Rahmen der nationalsozialistischen<br />

Planungen zur „Gauhauptstadt<br />

Düsseldorf“ war die Luegallee<br />

als eine Grünanlage inmitten einer neu zu<br />

errichtenden „Kraft-durch-Freude-Stadt“<br />

vorgesehen. Sowohl die Planungen der<br />

Nationalsozialisten als auch den Bombenkrieg<br />

überstand die Luegallee, genauso<br />

wie Oberkassel insgesamt, weitgehend<br />

unbeschadet. Die Luegallee ist heute<br />

ein verkehrsreicher Großstadtboulevard<br />

mit einem großen Waren- und Dienstleistungsangebot<br />

sowie zahlreichen Restaurants,<br />

meist auf die Bedürfnisse der<br />

wohlhabenderen Oberkasseler Klientel<br />

zugeschnitten.<br />

➜ katholische st.-antonius-kirche<br />

Die Kirche wurde von 1905 bis 1910 durch<br />

den Architekten Josef Kleesattel im neoromanischen<br />

Stil mit teilweise moderner<br />

Innenausstattung von Gottfried Böhm<br />

erbaut. Der Innenausbau erfolgte wegen<br />

Geldmangels sparsamer als geplant. St.<br />

Antonius ist eine dreischiffige Basilika mit<br />

zwei Haupttürmen und einem Turmaufbau,<br />

bestehend aus einem großen Turm<br />

mit einem rechteckigen Grundschnitt und<br />

vier kleinen Ecktürmen. Mit ihren Türmen<br />

und ihrer Lage an der Luegallee in direkter<br />

Nachbarschaft zum Bezirksrathaus bestimmt<br />

sie maßgeblich das Straßenbild.<br />

St. Antonius wurde seit 1974 von den<br />

Weltkriegsschäden restauriert, ab 1984<br />

der Innenraum, u.a. nach Entwürfen von<br />

Gerhard Wind. Die Arbeiten wurden 1986<br />

abgeschlossen. Derzeit wird für die Kirche<br />

eine neue Orgel erbaut, bestehend<br />

aus Haupt- und Chororgel. Die Chororgel<br />

(Christus-König-Orgel) wurde 2012 im<br />

Querhaus aufgestellt.<br />

➜ schorlemerstrasse<br />

Von Luegallee bis Niederkasseler Kirchweg,<br />

benannt am 12.7.1909. Clemens<br />

Freiherr von Schorlemer-Lieser (1856-<br />

1922) war ein deutscher Politiker und<br />

Neusser Ehrenbürger. Als Landrat entwickelte<br />

Schorlemer ein umfangreiches politisches,<br />

soziales und gesellschaftliches<br />

Engagement. 1889 rief er in Neuss s.g.‬<br />

„Ferienkolonien“ ins Leben. Hier wurde<br />

unbemittelten Volksschülerinnen ein<br />

dreiwöchiger Landaufenthalt finanziert.<br />

Schorlemer initiierte 1890 auch den Verein<br />

für Gemeinwohl, aus dem sich wiederum<br />

der Neusser Gemeinnützige Bauverein<br />

(1891), eine Prämiensparkasse (1892)<br />

und die Neusser Volksbadeanstalt AG<br />

(1893) entwickelten. Auch die „Neusser<br />

Cravatten-Fachschule“, gegründet 1894,<br />

geht auf seine Idee zurück. Ziel: die aus<br />

der Volksschule entlassenen Mädchen in<br />

der Cravatten-Fabrikation auszubilden<br />

und ihnen einen guten Verdienst zu verschaffen.<br />

➜ kYFFhäuserblock<br />

Das Wohngebäude Schorlemerstraße/<br />

Luegallee, auch Kyffhäuserblock genannt,<br />

wurde 1910–1911 nach Entwürfen des<br />

Düsseldorfer Architekten Gustav Utermann<br />

im Stil der Reformarchitektur mit<br />

monumentalen Erkern und Giebeln erbaut.<br />

Das viergeschossig Gebäude steht<br />

seit 1985 unter Denkmalschutz.<br />

➜ steFFenstrasse<br />

Früher Stephanstraße, umbenannt am<br />

17.8.1909 nach der Eingemeindung in<br />

Steffenstraße.<br />

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