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little tokYo<br />

Düsseldorf ist eine der größten „Japanischen Städte“ Europas.<br />

Hier leben und arbeiten rund 8.233 Japaner (Stand 2011) und<br />

prägen seit über 50 Jahren das Stadtbild. 509 japanische Firmen<br />

sind in Nordrhein-Westfalen vertreten, davon allein 412 in<br />

Düsseldorf und Umgebung. So ist es wahrlich kein Zufall, dass<br />

Düsseldorf als Standort für die Errichtung des EKO-Hauses der<br />

Japanischen Kultur e.V., eines in Europa einzigartigen japanischen<br />

Kulturzentrums, ausgewählt worden ist.<br />

Japan pur auF rund 9.000 Quadratmetern<br />

Das EKO-Haus entführt seine Besucher in eine andere kulturelle<br />

Welt. Es umfasst eine Fläche von rund 9.000 m² mit einem<br />

originalgetreuen buddhistischen Tempel, der dem Heimattempel<br />

des Stifters Yehan Numata nachempfunden ist, einem einmaligen<br />

japanischen Garten, ein Kulturzentrum in traditionellem<br />

japanischen Baustil mit einem Teeraum, einem Ausstellungsund<br />

Vortragsraum, zwei Seminarräumen sowie einem Veranstaltungssaal.<br />

Ein zusätzliches Gebäude, das „Kyosei-kan“ beherbergt<br />

eine öffentliche Bibliothek mit Archiv, Leseraum und<br />

Gästezimmern sowie einen internationalen Kindergarten. Besondere<br />

Highlights: der kunstvoll gestaltete Altarraum und der<br />

wunderschöne japanische Paradies-Garten. Nicht nur zur Zeit<br />

der Kirschblüte bietet sich hier ein atemberaubender Anblick.<br />

kulturaustausch Wird hier gross geschrieben<br />

Längst ist das EKO-Haus mehr als eine Begegnungsstätte für den<br />

interkulturellen Austausch geworden, nämlich ein Ort der gegenseitigen<br />

Inspiration. Sowohl Japaner als auch Gäste können auf<br />

einzigartige Weise die Gebräuche der japanischen Kultur pflegen<br />

oder kennenlernen. Ob buddhistische Feste, Teezeremonien,<br />

Gartenfeste, Lese- und Arbeitskreise buddhistischer Texte, Ausstellungen<br />

oder Einführungen in traditionelle japanische Künste:<br />

Tuschemalerei, Kalligraphie, Ikebana, Instrumente, Tanz u.v.m.<br />

– das Spektrum ist ebenso vielfältig wie faszinierend. So gehört<br />

das EKO-Haus zu den Anziehungspunkten in Düsseldorf für Besucher<br />

aus ganz NRW und den Nachbarländern: Belgier, Franzosen,<br />

Holländer, die sich für die japanische Kultur interessieren und<br />

die einmaligen Gartenführungen erleben möchten.<br />

der paradiesgarten<br />

Die Gartengestaltung lässt sich nur aus dem besonderen Naturverständnis<br />

der Japaner verstehen. Es gab, im Gegensatz zu<br />

europäischen Gärten, keine Trennung von Mensch und Natur.<br />

Der Mensch war stets integraler Bestandteil der Natur. Die Paradiesgärten<br />

als religiöse Orte wurden angelegt, um die Schönheit<br />

der Natur, insbesondere die flüchtige Schönheit der Pflanzen<br />

im Wechsel der Jahreszeiten zu genießen. Dabei geht der<br />

japanische Paradiesgarten auf das Paradies des Buddha Amida<br />

zurück – das Reine Land im Westen – als Vorstufe zum Nirwana.<br />

Diese Lehre stammt ursprünglich aus dem chinesischen Kulturkreis.<br />

Ein Paradiesgarten besteht zumeist aus einem Gartensee,<br />

Inseln und der Umgebung des Sees. Folgt man den Wegen des<br />

Gartens, eröffnen sich immer wieder neue Perspektiven. Der<br />

Aufbau stützt sich auf alte Jodo-Mandalas, die das Paradies, in<br />

dem Buddha lebt, darstellen. Der Garten soll den Betrachter an<br />

das Fließen und die Vergänglichkeit des eigenen Lebens erinnern.<br />

Der Garten des EKO-Hauses, dessen Prozessionsweg nach<br />

dem Bergtor zunächst an einem Reinigungsbecken vorbeiführt,<br />

ist als Trockengarten angelegt: Wasserfall, Flußlauf, Teich und<br />

Uferbänke sind „trocken“, nur mit Steinen dargestellt, können<br />

aber zu besonderen Anlässen geflutet werden. In einem Pavillion<br />

gegenüber des Tores steht eine Plastik des Prinzen Shotoku<br />

Taishi (574-622), der maßgeblich zur Verbreitung des Buddhismus<br />

in Japan beigetragen hat. Der Glockenpavillion mit seiner<br />

schweren Tempelglocke aus Bronze steht erhöht auf einem gemauerten<br />

Sockel. Die Glocke wird an großen Festtagen von der<br />

Priesterschaft geschlagen. An Silvester darf man hier selbst<br />

einen Glockenschlag ausführen.<br />

historie des eko-hauses<br />

Die Idee für ein Japanisches Kulturzentrum in Düsseldorf wurde<br />

in den 1980er Jahren geboren. Der Grundstein wurde 1988<br />

von Yehan Numata in Niederkassel gelegt, dem Gründer des<br />

Unternehmens Mitutoyo und der „Society for Buddhist Understanding“.<br />

Eröffnet wurde das EKO-Haus 1993 nach einer<br />

fünfjährigen Bauphase. Hintergrund: Der Stifter Yehan Numata<br />

stammte aus einer Priestergeneration, in der das Amt des<br />

Hauptpriesters vererbt wurde. Aber er entschied sich gegen<br />

das Priesteramt und ging in die Wirtschaft. Weil er sehr religiös<br />

war, leistete er einen heiligen Eid, sein Leben in den Dienst des<br />

Buddhismus zu stellen. So erklärte er später in seiner Schrift<br />

„Mein Weg“, dass er sein weltbekanntes Unternehmen Mitutoyo<br />

zur Herstellung von Präzisionsmessgeräten nur gegründet<br />

hatte, um Mittel zur Förderung des Buddhismus zu erlangen.<br />

Über die „Society for Buddhist Understanding“, eine Stiftung<br />

mit Sitz in Tokyo, fließen bis heute weltweit Fördergelder in<br />

verschiedene buddhistische Förder-Projekte. So gibt es u.a.<br />

noch andere EKO-Häuser in den USA, aber keins ist mit dem<br />

Düsseldorfer EKO-Haus vergleichbar.

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