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Der Schiffermast 2016

Vereinszeitschrift des Binnenschifferverein Bremen e.V. Erscheint einmal jährlich.

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Gedanken über den Kanalbau in der Vergangenheit und der Gegenwart<br />

von Inspektor Werner Lautenschläger, Wesseling (zum Nachdenken für Kanalgegner)<br />

Schon im frühen Altertum<br />

kam man um den Kanalbau nicht herum.<br />

Man pflegte auch damals nicht aus Spaß und<br />

Tollerei<br />

die schwierige Grabenbuddelei.<br />

Denn wollte man vor unserer Zeitrechnung<br />

außer der Entwässerung<br />

Schifffahrt betreiben mit Handel und Schwung,<br />

so mussten durch die Kanäle Quere<br />

Flüsse verbunden werden und Meere.<br />

Uns allen ist das heute klar,<br />

dumm waren weder Pharaonen<br />

noch Mesopotamiens Nebukadnezer.<br />

Sie schufen Verbindungen zwischen Nil und<br />

Rotem Meer,<br />

Euphrat und Tigris erhielten `ne Wasserachse<br />

quer.<br />

Bereits schon 400 Jahre vor unserer Zeit<br />

waren die Chinesen sehr tüchtig und gescheit.<br />

Sie haben den Kaiserkanal geschaffen.<br />

Ein 1100 Kilometer langes Wunder,<br />

das sich auch heut´ noch kann sehen lassen.<br />

Es baute einen Kanal zwischen Ijssel und<br />

Rhein<br />

Schon 10 vor Christus der Römer Drusus<br />

hinein.<br />

Es entstanden recht früh schon<br />

Stecknitz und Gent-Terneuzen-Kanal,<br />

Elbe, Havel, Spree und Oder verband man<br />

allemal.<br />

Auch „Friedrich der Große“ hatte viel Mumm,<br />

durch den Bromberger Kanal konnte er<br />

beschiffen<br />

die Warthe, Netze Brahe und Weichsel<br />

rundrum.<br />

Auch in Frankreich ab dem 17. Jahrhundert<br />

viele Kanäle entstanden sind,<br />

man war schließlich auch hier nicht blind.<br />

Und sieht man auf die neuere Zeit,<br />

unsere Nachbarn hat es nicht gereut,<br />

dass sie schufen Albert-, Juliana-, Rhein-,<br />

Schelde- und Amsterdam-Rhein-Kanal,<br />

die befahren werden von Schiffen in großer<br />

Zahl.<br />

Die Schifffahrt floriert auf solchen Achsen,<br />

die gerade im Ausland stetig wachsen.<br />

In Deutschland Rhein-Herne-, Dortmund-<br />

Ems- und Mittellandkanal<br />

hatten vor ihrem Bau viele Gegner allemal.<br />

Man schimpfte und tobte auf Teufel komm<br />

raus,<br />

die Gegner kamen aus vornehmen Haus.<br />

Doch verstummten sie alle,als man erkannt,<br />

Kanäle sind gut für das ganze Land.<br />

Doch nicht nur für Deutschland,<br />

sondern auch für Europa,<br />

sind im Endeffekt diese Kanäle da.<br />

<strong>Der</strong> Europäische Gemeinschaftssinn<br />

kräftigt sich auf ihren Wassern schlechthin.<br />

Verbindet die Länder und ihre Menschen,<br />

das sollten die Kanalgegner bedenken,<br />

die heut´ propagieren mit viel Geschrei,<br />

„Kanalbau purer Unsinn sei!“<br />

Die Rhein-Main-Donau Verbindung wird<br />

kritisiert,<br />

und selbst ein Herr, der sehr versiert,<br />

verkündet in offenbarendem Ton,<br />

der dümmste Streich seit dem „Turmbau zu<br />

Babylon“.<br />

Dieser Ausspruch ist keineswegs galant,<br />

denn eines liegt doch klar auf der Hand,<br />

der Rhein-Main-Donau-Kanal aus<br />

europäischer Sicht:<br />

Eine halbe Sache ist das nicht!<br />

Und darum bleibt nur noch zu sagen,<br />

immer tüchtig weitergraben.<br />

Kanalbau hat Prirorität,<br />

besonders, wenn´s um Europa geht.<br />

Für den <strong>Schiffermast</strong> aus ihrem Archiv<br />

„ausgegraben“, von Ingrid Schulze, da<br />

heute so aktuell wie in den 80er Jahren des<br />

Kanalsbaues (Anm. der Redaktion).<br />

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