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8 <strong>Schweine</strong>-<strong>Welt</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2012</strong><br />
Fruchtbarkeitsfortschritt durch Information<br />
Fruchtbarkeit eines DE Ebers in Bayern<br />
basiert seit <strong>2012</strong> im Mittel auf<br />
421 Töchterwürfen<br />
Die Fruchtbarkeit wird bisher als ein<br />
gering erbliches Merkmal eingeschätzt.<br />
Die umfassende Datenerfassung<br />
in den Ferkelerzeugerbetrieben<br />
(FE) in Bayern ermöglicht es einen<br />
Austausch der Wurfdaten zwischen<br />
Herdbuch und Ferkelerzeugung vorzunehmen.<br />
Hierzu wurden die Datenbanken<br />
der Herdbuchzucht und des<br />
LKV Bayerns 2011 zusammengeführt.<br />
In dieser ersten Stufe konnte<br />
eine umfangreiche Datenbasis<br />
erreicht werden. Aufgrund der Rassenverteilung<br />
profitieren nahezu<br />
90 % der Sauen Bayerns davon<br />
(Abbildung 1).<br />
Die Sicherheit der Fruchtbarkeit beim<br />
Edelschwein profitierte am stärksten.<br />
Vor der Umstellung lagen 65 Würfe<br />
pro KB-Eber im Herdbuch vor. Die<br />
Einbeziehung der Würfe in den FE-<br />
Betrieben brachte weitere 144 pro<br />
Eber. Die Sicherheit der Fruchtbarkeit<br />
stieg von 66 auf 78 % an, ein Plus<br />
von 12 Prozent. Die Edelschweineber<br />
sind teilweise stärker in der Fruchtbarkeit<br />
abgesichert als die Landrasseeber.<br />
Neues Erfassungssystem <strong>2012</strong><br />
Um die Qualität der Erfassung zu verbessern<br />
und zu erleichtern, wurde im<br />
Frühjahr <strong>2012</strong> eine Stammdatenerfassung<br />
der nachgestellten Jungsauen<br />
vom LKV neu programmiert.<br />
Durch Eingabe der EGZH-Testohrmarke<br />
der zugekauften Jungsau wird<br />
diese komplett mit ihrem Datensatz<br />
inkl. Abstammung und Geburtsdatum<br />
in den Sauenplaner des Ferkelerzeugers<br />
eingelesen. Diese direkte<br />
Übertragung minimiert Fehler und<br />
plausibilisiert die Daten.<br />
Diese automatisierte Übermittlung<br />
sowie weitere Verbesserungen in der<br />
Erfassung der Jungsauen führten<br />
dazu, dass bei den aktuellen Landrasseebern<br />
die Fruchtbarkeit im Mittel<br />
aus etwa 185 Würfen in Herdbuchbetrieben<br />
und 97 Würfen in FE-Betrieben<br />
geschätzt wird. Der Spitzeneber<br />
an Informationszuwachs im Bereich<br />
der Besamungsstation Landshut ist<br />
der Eber „Raster 70274“ mit einem<br />
Informationszuwachs von 272 Würfen<br />
im Feld. Die Sicherheit stieg von<br />
bisher 79 % auf 82 % an.<br />
Noch deutlichere Verbesserungen<br />
waren bei den Edelschweinebern zu<br />
verzeichnen. Lagen bisher im Mittel<br />
der KB-Eber 65 Würfe in der Herdbuchstufe<br />
und 148 in den FE-Betrieben<br />
vor, so beruht die Information<br />
auf jetzt 421 Würfe pro Eber (Abbildung<br />
2). Als Beispiel liegen vom Eber<br />
„Querdal 99798“ der Bayern-Genetik<br />
inzwischen Informationen von 301<br />
Würfen im Feld vor. Die Sicherheit<br />
stieg von 78 % auf 86 % bei den in<br />
der Datenbank befindlichen Ebern<br />
an.<br />
Fazit<br />
Daten aus der FE-Stufe werden für<br />
die Zucht verwendet. Die verbesserte<br />
Selektion in der Zucht führt wiederum<br />
zu Fortschritten in der Ferkelerzeugerstufe.<br />
So wird die<br />
<strong>Schweine</strong>zucht in Bayern zu einem<br />
übergreifendem Projekt für 90 % der<br />
Sauen. Dank ist neben dem Institut<br />
für Tierzucht und dem LKV, die die