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SCHLAUER WOHNEN<br />

SCHLAUER WOHNEN<br />

Die Grafik macht deutlich, wie sich mit<br />

der SymBox die gesamte Hausautomation<br />

mit vielen unterschiedlichen Systemen<br />

bedienen und beobachten lässt – von zu<br />

Hause oder unterwegs.<br />

SymBox<br />

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hat sie für vergleichsweise kleines Geld bekommen, und<br />

es braucht nicht mehr als eine einzige kleine Box, die sich<br />

mit allen elektronischen Systemen im Haus „versteht“ – und<br />

das, obwohl diese von vielen unterschiedlichen Herstellern<br />

kommen. Und noch ein Punkt, der für Ute besonders wichtig<br />

ist: Auch als technischer Laie kommt sie mit dem System<br />

bestens zurecht.<br />

Ute könnte auch Sandra oder Bernd heißen. „Der Name ist<br />

uns irgendwann untergekommen, während wir die benutzerfreundliche<br />

Bedienoberfläche für die SymBox entwickelt<br />

haben. Daraus wurde Ute, die Lieblingskundin“, erklären<br />

Michael Steiner (52) und Michael Maroszek (30) schmunzelnd.<br />

Doch nicht nur die erdachte Eigenheimbesitzerin<br />

von nebenan, auch die reale und inzwischen internationale<br />

Kundschaft weiß das Produkt der Symcon GmbH aus<br />

Lübeck zu schätzen. Ihre Software, die derzeit als einzige<br />

auf dem Markt alle gängigen Hausautomationssysteme unterstützt<br />

und unter einer Bedienoberfläche zusammenfasst,<br />

vertreiben die Schleswig-Holsteiner seit 2005. Der Kundenkreis<br />

erstrecke sich inzwischen von Island bis Dubai, so die<br />

beiden Geschäftsführer. Zu 90 Prozent erfolgt der Vertrieb<br />

über das Internet. Die Kunden, die sich die Software<br />

direkt vom Symcon-Server installieren, sind überwiegend<br />

technisch interessierte Immobilieneigentümer, aber auch<br />

gewerbliche Kunden, darunter Wohnungsunternehmen<br />

oder auch die Spielbank Schleswig-Holstein, die in ihren<br />

Häusern in Lübeck und Schenefeld von der Klimasteuerung<br />

über Licht bis zu Video-/Audio-Programmen alles über das<br />

Symcon-Produkt regelt.<br />

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Michael Steiner (li.) und Michael Maroszek vor ihrem Büro in den<br />

Lübecker Media Docks. Das ehemalige Lagerhaus ist Unternehmenspark,<br />

Gründerzentrum und Veranstaltungsort.<br />

Mit der im Spätsommer 2015 nach rund zweijähriger<br />

Entwicklungsarbeit veröffentlichten, betont übersichtlich<br />

gestalteten Bedienoberfläche stoßen Steiner und Maroszek<br />

nun in neue Käuferschichten vor – Stichwort Ute, die den<br />

Elektriker ihres Vertrauens einmalig mit der Installation der<br />

SymBox beauftragt. „Die Elektrofachbetriebe sind für uns Integratoren.<br />

Davon gibt es deutschlandweit jetzt schon mehr<br />

als <strong>10</strong>0, Tendenz ständig steigend“, so die Unternehmer.<br />

Bei den Elektrobetrieben sichert und schafft die innovative<br />

Technik aus Lübeck Arbeitsplätze. Aber auch im Symcon-Büro<br />

in den Media Docks direkt an der Trave mussten<br />

die Chefs schon zusammenrücken, um für derzeit drei feste<br />

Mitarbeiter Platz zu machen. Der 52-jährige Steiner ist von<br />

Haus aus Nachrichtentechniker und seit mehr als 25 Jahren<br />

selbstständig, sein 30-jähriger Kollege hat Wirtschaftsinformatik<br />

an der Lübecker Universität studiert und bereits<br />

als Schüler und Student bei Steiner gejobbt. Beide Männer<br />

kommen aus dem gleichen kleinen Ort in Ostholstein, in<br />

dem auch die „Alte Schule“ steht – Steiners Zuhause und<br />

zugleich Symcon-Demo-Objekt im Internet (webfront.info).<br />

„Das System lässt sich kontinuierlich an individuelle<br />

Bedürfnisse und Gebäude anpassen.“<br />

„Aufgrund der Integration von PHP als Skriptsprache ist<br />

nahezu alles realisierbar, vom einfachen Schalten bis hin zu<br />

komplexen Aufgaben in der Gebäudeautomation“, erklärt<br />

Michael Maroszek. Was Ute gar nicht wissen will, ist für<br />

Smart-Home-Enthusiasten gerade das Salz in der Suppe:<br />

Innerhalb der Symcon-Community tauschen sich rund<br />

8.500 registrierte Benutzer in derzeit etwa 250.000 Forumsbeiträgen<br />

aus und stellen Skripte ein, die frei kopiert<br />

werden dürfen. Das schafft nicht nur Produktbindung, es<br />

lässt Symcon auch bei Suchmaschinenabfragen nach oben<br />

klettern. „Geben Sie Smartwatch und Hausautomation ein<br />

oder HomeMatic und Katzenklappe, dann erscheinen wir<br />

auf der ersten Seite meist an erster oder zweiter Stelle“,<br />

stellt Steiner zufrieden fest.<br />

Präsent sind Internetnutzer in den Symcon-Räumen in<br />

Lübeck auch noch auf andere Art: Eine Ecke des Büros füllt<br />

eine Spielzeuglandschaft, in der es diverse, über webfront.<br />

info ansteuerbare mechanische Elemente gibt wie Hebebühne,<br />

Hubschrauber, LED-Laufschrift. Auch diese Szenerie<br />

dient als Demo, um Neugierigen einen spielerischen<br />

Eindruck davon zu bieten, wie sie mit Symcon schalten<br />

und walten können. „Ob sie hier bei uns den Heli starten<br />

oder in ihrem Ferienhaus die Rollläden öffnen, bleibt von<br />

der Bedienung her gleich“, sagt Michael Steiner, während<br />

der Spielzeughubschrauber tatsächlich gerade abhebt,<br />

gesteuert von einem unbekannten User irgendwo auf der<br />

Welt. Die SymBox funktioniert übrigens ohne permanente<br />

Internetverbindung, ein nicht unbedeutender Fakt für<br />

Kunden, die in Sachen Privatsphäre und Datenschutz auf<br />

Nummer sicher gehen wollen.<br />

Dass ihr System großes Potenzial nicht nur in den Bereichen<br />

häuslicher Komfort und Sicherheit hat, davon sind<br />

die Symcon-Macher fest überzeugt. Ein Stichwort – und<br />

Gegenstand eines Kooperationsprojekts mit der Universität<br />

Lübeck – heißt Energieflusssteuerung: „Wie stellen<br />

wir es an, dass beispielsweise der Solarstrom vom Dach<br />

bevorzugt im eigenen Haushalt eingespeist wird und zwar<br />

genau da, wo er gebraucht wird?“ Ein Riesenthema sei<br />

außerdem „Ambient Assisted Living“, abgekürzt AAL und<br />

übersetzt mit „altersgerechte Assistenzsysteme für ein<br />

selbstbestimmtes Leben“. „Es geht darum, mit technologischer<br />

Unterstützung unter anderem Anomalien zu erkennen,<br />

ob zum Beispiel jemand entgegen seiner Gewohnheit<br />

bis mittags im Bett liegen bleibt. Das System kann dann<br />

etwa eine Benachrichtigung an einen vorher festgelegten<br />

Empfänger schicken.“ Gerade in diesem zukunftsrelevanten<br />

Anwendungsgebiet seien viele Module denkbar.<br />

Möglich also, dass Ute demnächst altert. (sas)<br />

Wirtschaftsland <strong>2016</strong><br />

Wirtschaftsland <strong>2016</strong>

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