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Gedore Katalog

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Momente und Kräfte<br />

Es gibt verschiedene Methoden, eine Schraubverbindung anzuziehen. Bei der<br />

Benutzung von Maul- oder Ringschlüsseln arbeitet der Monteur von Hand nach<br />

Gefühl. Aufgrund des Widerstandes am Schlüssel urteilt der Anwender, ob die<br />

Schraubverbindung richtig, das heißt fest genug, angezogen worden ist.<br />

Es leuchtet ein, dass dieses Verfahren nicht zuverlässig sein kann.<br />

Bei wichtigen Schraubverbindungen mit gewährleisteten Vorspannkräften<br />

kommen nur moderne Verfahren, wie das Anziehen mit Drehmomentschlüssel<br />

(mit oder ohne Drehwinkel), motorische Anziehverfahren, Anziehen<br />

mit Ultraschall (zur Vorspannkraftbestimmung) oder Anziehen mit<br />

Streckgrenzenberechnung in Frage.<br />

In der Praxis hat sich besonders der Einsatz von Drehmomentwerkzeugen<br />

bewährt. Drehmomentschlüssel sind überall dort unentbehrlich, wo es auf<br />

kontrollierten Schraubenanzug ankommt.<br />

Die folgenden Erläuterungen und Begriffserklärungen sollen Ihnen einen<br />

groben Einblick in die Welt des kontrollierten Schraubenanzugs geben.<br />

Was ist ein Anziehdrehmoment?<br />

Das Anziehmoment ist die in Newton x Meter (N·m) angegebene<br />

Kraft, die am Ende eines Hebelarmes erzeugt wird und an einer<br />

Schraubverbindung eine entsprechende Vorspannkraft herstellt.<br />

Das kann z. B. der Antriebsvierkant eines Drehmomentschlüssels oder,<br />

wie im Schaubild gezeigt, die Aufnahme eines Maulschlüssels sein.<br />

Das Schrauben-Anziehdrehmoment setzt sich aus dem<br />

Gewindeanzugsmoment und dem Auflage-Reibmoment<br />

(Schraubenkopf- oder Mutterauflage) zusammen.<br />

Das Auflage-Reibmoment trägt dabei nicht zu einer Erhöhung der<br />

Vorspannkraft bei.<br />

Funktionsprinzip<br />

Die Grafik zeigt, wie bei einer Durchsteck-<br />

Schraubverbindung durch Anziehen einer Mutter zwei<br />

Platten miteinander verbunden (zusammengepresst)<br />

werden. Verantwortlich für die dadurch in der<br />

Schraube erzeugte Zugkraft ist der Steigungswinkel<br />

des Gewindes. Durch Zugkraft entsteht Spannung.<br />

Diese Vorspannkraft ist entscheidend für die optimale<br />

Verschraubung. Weshalb? Eine optimal angezogene<br />

Verschraubung entwickelt ausreichend Widerstand,<br />

sich nicht zu lösen.<br />

Bei zu geringer Vorspannkraft könnte die<br />

Verschraubung schwingen oder sich lösen. Bei<br />

zu hoher Vorspannkraft besteht die Gefahr,<br />

dass die Verschraubung bricht. Eine optimale<br />

Vorspannkraft erreichen Sie mit dem richtigen<br />

Anzugsmoment. Jede Schraubverbindung<br />

besitzt ein bestimmtes Anziehdrehmoment für<br />

unterschiedliche Befestigungsanwendungen. Nur<br />

unter Berücksichtigung dieser Werte kann eine<br />

Verschraubung sicher, gut funktionierend und<br />

wirtschaftlich auf eine bestimmte Vorspannkraft<br />

angezogen werden.<br />

Vorspannkraft<br />

Mutterauflage<br />

Kopfauflage<br />

Drehmoment<br />

Zugspannung<br />

der Schraube<br />

Gewinde mit Reibung<br />

Trennfuge zwischen den<br />

Verschraubungselementen<br />

Kraft<br />

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