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DIE<br />
GENERATION<br />
Zwischen Arbeit und Ruhestand<br />
https://www.yumpu.com/aktivegeneration<br />
Wappen Bottrop alt<br />
<strong>Zeitung</strong> der<br />
<strong>ZWAR</strong>-Gruppen<br />
In Bottrop<br />
<strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong><br />
26. Jahrgang – Nr. 72<br />
Wappen Bottrop <strong>neu</strong>
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 2<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Seite Titel Beitrag Seite Titel Beitrag<br />
3 Vorwort <strong>ZWAR</strong> A. Görtz 29 Urlaubstipp Oberstdf. M. de Byl<br />
4 Forsthaus Specht H. Schwaak 30 “ “ “ “<br />
5 Helft wer helfen kann Sapper/Sch. 31 Jung wie man fühlt D. Machnik<br />
6 “ “ “ “ “ 32 Albert Einstein M. de Byl<br />
7 “ “ “ “ “ 33 Albert Einstein “ “<br />
8 “ “ “ “ “ 34 Neue Liebe! D. Machnik<br />
9 Familie macht Musik M. de Byl 35 Witze, ich glaub..lach M. de Byl<br />
10 “ “ “ “ “ 36 Kreuzfahrt i. d. Sonne M. de Byl<br />
11 “ “ “ “ “ 37 “ “ “ “ “<br />
12 Computer 4 H. Schwaak 38 “ “ “ “ “<br />
13 “ “ “ “ 39 “ “ “ “ “<br />
14 Nie wieder Taylor/deByl 40 Gute Laune Omnibus D. Machnik<br />
15 Hühner, Kater,u.ich H. Trox 41 “ “ “ “ “<br />
16 “ “ “ “ “ 42 “ “ “ “ “<br />
17 “ “ “ “ “ 43 Menschlichkeit, Gl. H. Schwaak<br />
18 “ “ “ “ “ 44 Liebe Leser, Info <strong>ZWAR</strong><br />
19 Die Ehevermittlerin D. Machnik 45 BOT-<strong>ZWAR</strong>-Gruppen <strong>ZWAR</strong><br />
20 “ “ " " 46 Veranstaltgs-Kalend. M. de Byl<br />
21 Schö. Garten, Enth. H. Trox 47 Info Red. gem..Term. <strong>ZWAR</strong><br />
22 “ “ “ “ “ 48 Gr. Batenbr.Boy,Wel <strong>ZWAR</strong><br />
23 “ “ “ “ “ 49 Gr. Eigen <strong>ZWAR</strong><br />
24 “ “ “ “ “ 50 Gr. Fuhlenbrock <strong>ZWAR</strong><br />
25 “ “ “ “ “ 51 Gr. Stadtmitte <strong>ZWAR</strong><br />
26 bald kommen, Frühl. D. Machnik 52 Übergreifende Grupp <strong>ZWAR</strong><br />
27 Urlaubstipp Oberstdf M. de Byl 53 Lied: Winter ade H. Schwaak<br />
28 “ “ “ “ 54 Bild Eisbär H. Schwaak<br />
Impressum<br />
Herausgeber und Redaktion: Die <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong>sgruppe in Bottrop<br />
Ansprechpartner: Hans Schwaak Telefon: 02041 / 20947<br />
Osterfelder Straße 102 E-Mail: HiJoSchwaak.Bot@t-online.de<br />
46236 Bottrop<br />
Erscheinungsweise: 4-mal jährlich / Auflage zur Zeit 2000 Stück.<br />
Die <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> ist kostenlos erhältlich in den Auslagen im Bürgerbüro, im Seniorenbüro, in der Stadtbücherei, im<br />
Kulturzentrum August Everding, in Cafes, Arztpraxen, Apotheken, Senioreneinrichtungen und anderen, hier nicht<br />
aufgeführten, Stellen, solange der Vorrat reicht. Im Internet finden Sie die <strong>Zeitung</strong> unter:<br />
https://www.yumpu.com/de/browse/user/aktivegeneration<br />
Leserbriefe, sowie namentlich gezeichnete Artikel und Beiträge, stellen nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion<br />
dar. Für die Richtigkeit der Übermittlung von Daten übernehmen Herausgeber und Redaktion keine Gewähr. Keine<br />
Haftung für unverlangt eingereichtes Material.<br />
Einsender von Manuskripten, Berichten, Fotos oder dergleichen, akzeptieren eine redaktionelle Bearbeitung.<br />
Keine Rücksendung. Alle Rechte bleiben vorbehalten.<br />
Der Inhalt der <strong>Zeitung</strong> entsteht durch die Arbeit der Redaktionsmitglieder in ihrer Freizeit. Es werden weder für diese<br />
Arbeit noch für die in der <strong>Zeitung</strong> veröffentlichten Beiträge Honorare bezahlt. Herausgeber und Redaktion erzielen<br />
weder für die Herausgabe der <strong>Zeitung</strong> noch für irgendwelche Werbung finanzielle oder sonstige Einnahmen.<br />
Die <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong>sgruppe bedankt sich bei der Stadt Bottrop für den Druck der <strong>Zeitung</strong> und weitere Unterstützungen.<br />
Das Bild auf der Titelseite ist von Hans Schwaak, Rotkehlchen im Winter 2013
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 3<br />
Oft wird uns die Frage gestellt: „Was ist <strong>ZWAR</strong> eigentlich?―<br />
( <strong>ZWAR</strong> steht für Zwischen Arbeit und Ruhestand. )<br />
Ende der siebziger Jahre als die ersten großen Firmen von Stilllegung<br />
sprachen, wurde 1979 <strong>ZWAR</strong> an der Universität Dortmund als Modellprojekt<br />
für NRW entwickelt. Es fand sehr schnell Anklang und wird seit 1984 auch<br />
durch das Land gefördert zur <strong>ZWAR</strong>-Bewegung in ganz NRW.<br />
<strong>ZWAR</strong>-Gruppen sind Selbsthilfegruppen für Menschen ab ca. 50 Jahren. In<br />
den <strong>ZWAR</strong>-Gruppen gibt es keine „Angebote―, sondern es passiert das, was<br />
die einzelnen Mitglieder wollen und umsetzen können. Aus diesem Grund<br />
gibt es in den Gruppen auch keinen Vorstand, sondern Ansprechpartner oder<br />
Ansprechpartnerinnen.<br />
Die <strong>ZWAR</strong>-Gruppen sind keiner Partei, Kirche oder sonstigen Organisation<br />
zugehörig. Es ist kein Verband oder Verein und deshalb gibt es auch keine<br />
Mitgliedschaft und keine Beiträge. Unterstützung finden die Gruppen durch<br />
die Stadt Bottrop, die für die pädagogische Begleitung sorgt.<br />
Der Oberbürgermeister ist Schirmherr der <strong>ZWAR</strong>-Gruppen.<br />
Seit 1990 hat sich in Bottrop ein vielfältiges Gruppennetz entwickelt. Die<br />
sechs Basis-Gruppen Boy / Welheim 1990, Stadtmitte I 1991,Batenbrock<br />
1993 (reine Frauengruppe), Eigen 1994, Fuhlenbrock 1996 und 2001<br />
Stadtmitte II. Jede Basis-Gruppe hat Untergruppen in denen gewandert, Rad<br />
gefahren, geschwommen, diskutiert, Gedächtnis trainiert wird, Reisen und<br />
Ausflüge gemacht werden und vieles mehr. Jede Gruppe hat ihr eigenes<br />
Profil. Vieles, was nicht in einer Stadtteilgruppe realisiert werden kann, wird<br />
in so genannte Stadtteilübergreifenden Gruppen umgesetzt. Wie z.B.:<br />
„<strong>ZWAR</strong>-Singers―, „<strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong>s-Gruppe―, „<strong>ZWAR</strong>-Harmoniker in Dur und<br />
Moll―, „Video-Gruppe―, seit 2001 eine „Computer-Gruppe―, eine „Gymnastik-<br />
Gruppe―, eine „Nordik-Walking-Gruppe― und eine „Gitarren-Gruppe―. Die<br />
<strong>ZWAR</strong>-Basis-Gruppen treffen sich mindestens einmal im Monat, um sich<br />
gegenseitig zu informieren und Aktivitäten zu planen.<br />
Wer Interesse hat zu uns zu kommen, ist herzlich eingeladen.<br />
Die Termine sind in der <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> auf den letzten Seiten zu erlesen.<br />
Ich wünsche Ihnen nun viel Spaß beim Lesen der <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong>. Wenn<br />
auch Sie eine nette Geschichte oder Anekdoten haben, schicken oder geben<br />
Sie sie bei der <strong>Zeitung</strong>s-Gruppe ab. Wir freuen uns über jeden Beitrag.<br />
Es grüßt Sie / Euch Alfons Görtz (Ansprechpartner der <strong>ZWAR</strong> Bottrop)
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 4<br />
Bei meiner "Foto-Tour" im Januar 2013 hatte ich es auf allgemein bekannte<br />
Gebäude abgesehen, wie beispielsweise den Overbeckshof, siehe Heft<br />
4 2015, Forsthaus Specht, siehe oben und das Bottroper Museum.<br />
Nebenbei gelangen mir auch einige Bilder von Vögeln in Wintersnot. Leider ist<br />
das Rotkehlchen-Bild, siehe Titelbild, in<br />
der Vergrößerung unscharf geworden.<br />
Eine Wiederholung gab es nicht, denn<br />
das Vögelchen ist weggeflogen.<br />
Trotzdem gelang mir noch ein anderer<br />
Schnappschuss, das Entenvolk auf<br />
unserem Stadtteich im Winter.<br />
Immer, wenn man Tiere in der Natur<br />
leiden sieht, möchte man ihnen<br />
irgendwie helfen, sie füttern. Normaler<br />
Weise fressen Stockenten Früchte,<br />
Weichtiere, kleine Krebse, kleine<br />
Fische, Kaulquappen, im Herbst Eicheln, Nüsse, sogar Kartoffeln. Würden sie nur<br />
Brot bekommen, wäre das für die Tiere ungesund.<br />
Hans Schwaak
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 5<br />
Helf, wer helfen kann!<br />
Von Agnes Sapper<br />
Am heißen Herd in der Küche schaltete mit eifrigen Händen und glühenden<br />
Wangen Frida, der liebliche Backfisch. Die Mutter war ausgegangen, um vor<br />
Tisch noch einen dringenden Besuch zu machen; und Frida hatte<br />
versprochen, ihre ungeteilte Aufmerksamkeit dem Braten zuzuwenden.<br />
Da ertönte die Klingel. Es wird der Vater sein, dachte Frida, und öffnete.<br />
Es war aber nicht der Vater, sondern ein Freund desselben, der ihn auf der<br />
Durchreise ein paar Stunden besuchen wollte. Frida geleitete ihn in das<br />
Besuchszimmer und setzte sich zu dem Gast, der sich freundlich mit ihr<br />
unterhielt. Bald aber wurde sie unruhig und hörte nur noch mit halbem Ohr<br />
auf den Fremden. Sie dachte an den verlassenen Braten, an das Feuer, das<br />
bald ausgehen musste, und überlegte, ob es nicht unhöflich wäre, wenn sie<br />
den Gast allein ließe.<br />
Inzwischen hatte der Herr weiter mit ihr gesprochen, Frida hatte aber in<br />
ihrer Zerstreutheit nicht viel davon gehört.<br />
„Haben Sie auch Töchter ?― fragte sie jetzt, um nur irgend etwas zu sagen.<br />
Er sah sie erstaunt an. „Das sind eben meine Töchter, von denen ich Ihnen<br />
erzählte.―<br />
Frida errötete. Es fiel ihr ein, daß er von einer Marie und einer Elise<br />
gesprochen hatte.<br />
„Ja, ich mein nur, ob Sie v i e l e Töchter haben ?― sagte sie in ihrer<br />
Verwirrung.<br />
Er lächelte. „Nicht sehr viele, bloß zwei.―<br />
In diesem Augenblick hörte Frida mit wahrem Entzücken den<br />
wohlbekannten Schritt ihres Vaters. Mit großer Freude begrüßten sich die<br />
beiden Freunde und eine der ersten Fragen des Vaters an den Gast war:<br />
„Du bleibst doch bei uns zu Tisch?―<br />
Die Einladung wurde angenommen und Frida von ihrem Vater mit den<br />
Worten entlassen: „Nun geh du in die Küche<br />
und mach dein Meisterstück!―<br />
Ja, ein schönes Meisterstück war es, das<br />
Frida vorfand, als sie hinauskam. Schwarz<br />
wie eine Kohle lag der Braten in der Pfanne,<br />
und der Geruch des angebrannten Fleisches<br />
erfüllte die ganze Küche. Da war nichts mehr<br />
zu retten! Verzweifelt stand die junge Köchin<br />
und hatte nur den e i n e n Gedanken: wenn<br />
doch die Mutter käme, die wüsste Rat!<br />
Da klingelte es wieder. Eifrig sprang Frida<br />
zu öffnen. Aber es kam bloß ein
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 6<br />
Dienstmädchen mit einem Korb am Arm und einem Netz, in dem ein großer<br />
Fisch war. Sie kam offenbar vom Markt und hatte den Auftrag, Fridas Eltern<br />
auf den nächsten Abend einzuladen.<br />
Aber Frida hörte nur halb die Worte des Mädchens. Sie konnte ihre Blicke<br />
nicht von dem Fisch abwenden.<br />
„Brauchen Sie diesen Fisch für heute mittag?― fragte Frida.<br />
„0 nein, erst für morgen abend―, antwortete das Mädchen.<br />
„Ach, wenn Sie mir den Fisch abtreten möchten! Wir haben unerwartet<br />
einen Gast bekommen und ich weiß nun nicht, was ich ihm zu Mittag<br />
vorsetzen soll.―<br />
„Recht gerne―, antwortete das Mädchen, „ich kann bis morgen schon noch<br />
einen Fisch bekommen.―<br />
„Ist er tot?― fragte Frida.<br />
„Jawohl, aber ganz frisch, eben erst<br />
abgeschlagen.―<br />
Das Mädchen nahm den Fisch heraus,<br />
legte ihn auf eine Platte in der Küche,<br />
Frida bezahlte, was das Mädchen<br />
verlangte, und gab noch ein schönes<br />
Trinkgeld. Als das Mädchen fort war,<br />
wandte sich Frida eifrig ihrem Fisch zu, um ihn kunstgerecht zu bereiten.<br />
Aber, o Schrecken, der „tote― Fisch hatte sich von der Platte<br />
heruntergeschnellt und schlug mit dem Schwanz auf den Küchentisch. Nun<br />
war Frida ratlos. Einen halb toten Fisch aufschneiden, das konnte sie nicht,<br />
und noch viel weniger ihn töten.<br />
„Und das heißt die dumme Person t o t!― sagte sie in Verzweiflung, „wenn<br />
ich sie nur zurückrufen könnte!―<br />
Aber die war nicht mehr zu sehen.<br />
Da klingelte es wieder. Jetzt endlich musste es doch die Mutter sein, die<br />
heiß ersehnte. Frida flog zur Türe. Aber diesmal war es nur ein Handwerksbursche,<br />
und vollends einer, der etwas Warmes zu essen verlangte.<br />
„Ach, wir haben ja selbst gar nichts―, sagte Frida in so verzweifeltem Ton,<br />
dass ihr der junge Bursche aufs Wert glaubte und wieder davonging.<br />
Als er aber die halbe Treppe hinunter war, kam Frida ein Einfall. Sie rief<br />
ihm nach: „Hören Sie, können Sie einen Fisch töten?―<br />
„Ob ich was kann?― rief der Bursche erstaunt.<br />
„Ob Sie einen Fisch ganz tot machen können ?―<br />
„Warum denn nicht?― sagte er.<br />
„0, so kommen Sie doch gleich herauf―, bat Frida, und der Bursche ließ<br />
sich‘s nicht zweimal sagen. Als er den Fisch in der Küche liegen sah, sagte<br />
er: „Der ist ja schon tot.―<br />
„0 bewahre, der tut nur so, und sowie er allein mit mir ist, bewegt er sich<br />
wieder; Sie müssen ihn g a n z tot machen.
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 7<br />
Da ergriff der junge Mann den Fisch und schlug ihm den Kopf mit solcher<br />
Macht auf, dass dieser fast davon- flog.<br />
„Nun ist er gewiss ganz tot―, sagte der Bursche, „ich kann ihm aber auch<br />
noch den Bauch aufschlitzen, wenn Sie wollen.―<br />
Bereitwilligst reichte Frida ein Messer her. Sie ge wann immer mehr<br />
Vertrauen zu ihrem Küchen jungen.<br />
„Können Sie ihn vielleicht auch ausnehmen ?―<br />
„Ich habe es zwar noch nie getan, aber so fest wird‘s nicht sein, dass ich‘s<br />
nicht herausreißen kann. Wollen Sie nicht zusehen, ob ich‘s recht mache ?―<br />
„Ich sehe es gut aus der Ferne―, sagte vom Herd aus Frida, die ihr Grauen<br />
vor dem Fisch gar nicht mehr loswerden konnte.<br />
„Darf man alles herausreißen, was drin ist ?―<br />
„Nehmen Sie nur alles heraus; was gut ist, kann ich ja wieder hineintun.―<br />
Der Bursche brauchte nicht einmal seine ganze Kraft, um den Fisch<br />
auszunehmen, und er machte seine Sache ganz geschickt. — Nun war Frida<br />
in glücklicher Stimmung. Ihr Misstrauen gegen den Tod des Tieres war<br />
verschwunden, und eifrig machte sie sich daran, den Fisch kunstgerecht<br />
zuzubereiten. — „Kann ich dem Fräulein sonst noch etwas helfen?― fragte der<br />
Bursche.<br />
„0 ja, bitte, wenn Sie mir noch helfen wollen, kleine Kartoffeln zu richten,<br />
wäre ich recht froh.―<br />
Einträchtig machten sich die beiden an dies Geschäft, und Frida erzählte<br />
dabei ihr Missgeschick mit dem Braten.<br />
„Man wird ihn d o c h noch essen können―, tröstete der Handwerksbursche.<br />
„Ach nein, sehen Sie nur her, wie schrecklich er aus sieht !―<br />
Er fand es gar nicht so schrecklich: sondern behauptete, da wären noch<br />
manche Leute froh daran.<br />
„Wenn Sie ihn vielleicht mitnehmen wollten―, sagte Frida ganz schüchtern,<br />
„dann müsste ich ihn doch nicht mehr sehen, und ungesund ist es, glaube<br />
ich, nicht.―
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 8<br />
„Durchaus nicht―, versicherte der Bursche. Der Braten wurde eingewickelt<br />
und verschwand in der Tasche des jungen Mannes, der sich nun dankbar<br />
entfernen wollte. Frida aber schenkte ihm für seine Hilfe noch ein Stück Geld<br />
und dankte ihm sehr. Vergnügt eilte der Handwerksbursche die Treppe<br />
hinunter, auf der ihm Fridas Mutter begegnete. Diese hatte sich bei ihrem<br />
Besuch verspätet und kam eiligst herauf. Als sie von Frida hörte, dass ein<br />
Gast angekommen war, war ihre erste Frage: „Ist auch der Braten gut<br />
geworden ?―<br />
„Ach nein, Mutter, der ist verbrannt, während ich den Herrn unterhalten<br />
musste. Aber wir haben einen prächtigen Fisch für heute Mittag!― — „Einen<br />
Fisch? Woher ?―<br />
„Von der Köchin des Herrn Doktor N. Sie war da, um euch — oder nein, ich<br />
glaube bloß den Vater, auf morgen — oder nein — ich glaube auf<br />
übermorgen — einzuladen.―<br />
„Aber, Kind, wo hattest du denn deine Gedanken ?― „Ach, bei dem Fisch!―<br />
„Nun, laß nur den Braten sehen, wir schneiden noch die schönsten Stücke<br />
auf.―<br />
„Es geht nicht, Mutter.―<br />
„Er kann doch nicht ganz verbrannt sein?―<br />
„Ich mochte ihn gar nicht mehr sehen und habe ihn dem<br />
Handwerksburschen mitgegeben, der mir den schrecklichen Fisch totschlug.―<br />
„Kind, du wirst doch den dreipfündigen Rinds- braten nicht hergegeben<br />
haben?―<br />
Alle weiteren Erörterungen wurden durch den Gast abgeschnitten, der, als<br />
er die Stimme der Hausfrau hörte, herauskam, sie lebhaft begrüßte und in<br />
Beschlag nahm.<br />
Als Frida bei Tisch den wohlgeratenen Fisch auftrug, erntete sie großes<br />
Lob, aber sie schlug beschämt die Augen nieder und dachte an den<br />
verbrannten Braten. Die Herren aber waren in heiterer Stimmung.<br />
„Aha―, sprach der Gast, „da merkt man doch gleich, dass man in einer<br />
katholischen Stadt ist, ihr habt heute, am Freitag, Fisch. Ich finde es sehr<br />
hübsch, wenn man sich nach der Sitte des Ortes richtet.―<br />
Als am Abend der Gast fort war und die Mutter alles erfahren hatte,<br />
berechnete sie im stillen: ein feiner Fisch und ein Trinkgeld dem Mädchen,<br />
ein dreipfündiger Rindsbraten und ein Trinkgeld dem Handwerksburschen<br />
und sie kam zu dem Schluss, auch den dringendsten Besuch nie mehr vor<br />
Tisch zu machen.<br />
Der Handwerksbursche zehrte mittags und abends an dem Braten, von<br />
dem er nur die verbrannte Rinde abgelöst hatte, und er fragte sich ob er es<br />
wohl noch einmal in seinem Leben zu so einem kräftigen Stück Fleisch<br />
bringen werde.<br />
Frida aber tat um Mitternacht einen lauten Schrei, denn ihr träumte, der<br />
Fisch sei vom Tisch herunter und in ihren Schoß gesprungen!<br />
Gefunden von Hans Schwaak.
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 9<br />
Family Project: Eine Familie macht Musik<br />
(Klaus und Gaby Czechaczek, Miriam und ihr Vater Norbert Czechaczek)<br />
Wo gibt es das heute noch, dass eine Familie vom Enkel bis zum<br />
Großvater zusammen musiziert? In Bottrop und zwar bei der Familie<br />
Czechaczek, zuletzt geschehen im Oktober in der Kulturkneipe<br />
Passmanns.<br />
Schon zum 3. Mal lud an einem Sonntag Familie Czechaczeknicht nur<br />
Verwandte, Freunde und Bekannte zu einem Musiknachmittagnach<br />
Passmanns ein. Gekommen waren viel mehr, vor allem Liebhaber<br />
guter, handgemachter Musik.Und die wurde ihnen über 3 Stunden lang<br />
präsentiert.
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 10<br />
Norbert Czechaczek mit Tochter Miriam und Bruder Klaus mit seiner<br />
Frau Gaby gehören zum „Family Project, das vor allem mit<br />
vierstimmigem Gesang brilliert. Songs aus den 60er Jahren, die<br />
Norbert und Klaus schon mit ihrer Beat-Band im Matthias-Heim in Ebel<br />
zum Besten gaben, gehörten ebenso zum Repertoire wie Country,<br />
Gospels und aktuelle Hits.<br />
Das Publikum war begeistert, klatschte und sang bekannte Songs<br />
eifrig mit. Leise wurde es allerdings als die Ballade von Leonard Cohen<br />
„Halleluja“ gespielt wurde. Mit ihren gefühlvollen Stimmen glänzten<br />
Miriam und Gaby, und die Zuhörer konnten sich ihren jeweiligen<br />
Erinnerungen bei<br />
diesen Klängen nicht<br />
entziehen.<br />
Norbert Czechaczek<br />
(siehe Foto) begann<br />
seine „Musiker-<br />
Karriere“ bereits in<br />
jungen Jahren auf dem<br />
Akkordeon. Als die<br />
Beat-Welle rollte, stieg<br />
er auf Gitarreund<br />
Schlagzeug um. Seine<br />
Akkordeon-Kenntnisse<br />
führten allerdings<br />
dazu, dass er 1967 bei den „Mockin`birds“ einstieg, die im Ebeler<br />
Matthias-Heim wöchentlich zum Tanz aufspielten. Schon damals<br />
begeisterten sie viele Teenager und Twens mit ihrer Musik.<br />
Neben der Musik gingen Norbert und Klaus bürgerlichen Berufen<br />
nach, heirateten und wurden Eltern.<br />
Die Musik ließ sie trotzdem nicht los. Nach der Beat- und Rock-Ära<br />
war Tanzmusik angesagt, und viele Bottroper erinnern sich eventuell<br />
an eine Hochzeit oder Feier auf der das Rhythmic-Trio, später Quartett<br />
und nach Eintritt von Gaby Czechaczek schließlich „Trinity“ die Gäste<br />
mit unterschiedlichen Songs bestens unterhielt und zum Tanzen<br />
animierte. Die Stimmung erreichte meistens dann ihren Höhepunkt,<br />
wenn sie Oldies aus den 60er Jahren anstimmten und vor allem die<br />
Älteren lauthals mitsangen.<br />
Seit Jahren ist Norbert Czechaczek fester Bestandteil der Bottroper<br />
Musik-Szene. Der Allround-Musiker ist Teil der Pluta-ConneXion und<br />
hilft gerne bei anderen Gruppierungen aus. So hat er mehrmals<br />
die „Christmas Buddies“ um Jürgen Geppert unterstützt und wie so oft<br />
für einen guten Zweck auf eine „Gage“ verzichtet.
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 11<br />
Der Spaß an der Musik und die Begeisterung des Publikums stehen im<br />
Vordergrund.<br />
Dies war auch Motivation als „Familiy Project“ einmal im Jahr vor<br />
einem breiten Publikum aufzutreten, anstatt nur in den eigenen<br />
4 Wänden oder auf Familienfeiern gemeinsam zu musizieren. An einem<br />
Sonntag im Oktober gestalteten sie einen musikalischen Nachmittag<br />
bei Passmanns und überraschten<br />
das Publikum mit <strong>neu</strong>en Songs. So<br />
war in diesem Jahr der aktuelle Hit<br />
von Andreas Bourani zu hören<br />
Auch der 87 jährige Vater war nicht<br />
nur als Zuhörer anwesend, nein, er<br />
packte seine Mundharmonika aus<br />
und spielte mit seinen Kindern<br />
Lieder aus den 50er Jahren wie „Die<br />
Caprifischer“.<br />
Der Applaus wollte gar<br />
nicht enden und so folgte noch „Der<br />
Junge mit der Mundharmonika“ und<br />
von Paul Kuhn „Es gibt kein Bier auf<br />
Hawaii.“<br />
Eifrig sangen viele Gäste mit und an<br />
einigen Tischen wurde dazu sogar<br />
geschunkelt.<br />
Monika de Byl<br />
Mit diesem tollen<br />
Konzert wurde ein<br />
trüber<br />
Sonntagnachmittag zu<br />
einem<br />
musikalischen<br />
Sonnentag, der die<br />
Herzen erhellte.<br />
Für alle Teilnehmer,<br />
sowohl Musiker als<br />
auch Zuhörer, sollte das<br />
Oktober-Konzert der<br />
Familie Czechaczek zu<br />
einem guten Brauch<br />
werden.
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 12<br />
Nun habe ich meinen Brief geschrieben und auch gespeichert. Wir sehen,<br />
das Schreiben selbst geht verhältnismäßig einfach. Sehr ähnlich dem<br />
Schreiben auf der Schreibmaschine. Ich will den Brief auch drucken und der<br />
Empfängerin oder dem Empfänger senden.<br />
Jetzt stelle ich fest, dass ich auch zu meinem Computer einen Drucker<br />
benötige.<br />
Es besteht aber auch die Möglichkeit, den Brief per E-Mail zu versenden.<br />
Wie war das noch mal in dem Film „die Feuerzangenbowle"? „Wat isse ne<br />
Dampfmaschin?" „Dat is ne große schwarze Apparat mit 2 Löcher. Dat eine<br />
Loch is dat Einlassventil und dat andere Loch kriegen wir später." So wollen<br />
wir das auch bei der E-Mail machen, die nehmen wir uns später vor.<br />
Um auf den Drucker zurückzukommen. So ein Drucker für den Computer<br />
ist nicht allzu teuer. Sagen wir mal pauschal zwischen circa 50 und 100 Euro.<br />
Wir sollten darauf achten, dass man auch mit dem Drucker scannen<br />
(kopieren) kann, evtl., wenn man das benötigt, auch Faxen kann.<br />
Der Drucker kann ganz einfach über ein USB- Kabel<br />
angeschlossen werden. Üblich ist es, dass der Lieferant<br />
eine sogenannte Installations-CD mitliefert, die, nach<br />
Einlage in das CD-Laufwerk des Computers, für den<br />
Anschluss des Druckers an den Computer sorgt. Es kann sein, dass man ab<br />
und zu zur Installation gefragt wird, dann sollte man nur das entsprechende<br />
Feld mit der linken Maustaste anklicken.<br />
Nun gehe ich davon aus, dass der Drucker<br />
angeschlossen ist. In das Papierfach ist eine<br />
kleine Menge Papier eingelegt worden und<br />
ich habe das Gerät, den Drucker, an die<br />
Steckdose angeschlossen und mittelst USB<br />
Kabel mit dem Computer verbunden. Auch<br />
ist es wichtig, dass die erforderlichen Farb-<br />
Patronen, deren Hüllen und Verklebungen zu<br />
entfernen waren, nach aufklappen der, meist<br />
oben befindlichen Abdeckung, eingesetzt<br />
wurden. Es geht jetzt also ans Drucken.<br />
Wir gehen davon aus, dass sich der mit Office Word<br />
geschriebene Brief auf dem Bildschirm des Computers zu<br />
sehen ist. Jetzt klicken wir das, oben links auf dem Computer zu<br />
sehende, links abgebildete Symbol an.
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 13<br />
Es erscheint die folgende „Menue-Fläche"!<br />
Dort klicken wir den Pfeil<br />
neben „Drucken" an. Es<br />
erscheinen die drei Wörter:<br />
„Drucken, Schnelldruck,<br />
Seitenansicht"!<br />
Wenn nur der Brief, egal<br />
wieviel Seiten, gedruckt<br />
werden soll, reicht es,<br />
wenn wir „Schnelldruck"<br />
anklicken. Sollen aber<br />
Kopien hergestellt werden,<br />
ist es sinnvoll, wenn wir<br />
„Drucken" anklicken und<br />
eingeben, wie viele<br />
Exemplare gedruckt<br />
werden sollen.<br />
Man gibt dann an, welche<br />
Anzahl von Kopien<br />
gedruckt werden sollen.<br />
Also: Kreis oben links<br />
anklicken, im<br />
erschienenen Feld Drucker<br />
anklicken und im weiter<br />
erschienenen Feld:<br />
1. Das Wort „Alles" stehen lassen oder<br />
2. „Aktuelle Seite" anklicken oder<br />
3. „Seiten", die gedruckt werden sollen einzeln aufführen, beispielsweise<br />
durch ein Komma getrennt, und<br />
4. „Anzahl Exemplare" eintragen in das vorgegebene Feld, dann<br />
5. O K anklicken.<br />
Serie wird fortgesetzt!<br />
Hans Schwaak
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 14<br />
Nie wieder<br />
Von A.J.P. Taylor<br />
Einer der vielen Vorteile am Altwerden ist,<br />
dass man nun seine Ideen unter Kontrolle hat.<br />
Ich habe mein ganzes Leben lang unter einer<br />
Krankheit namens „Zu viel Hirn im Kopf“ gelitten,<br />
in jungen Jahren sprüht man nur so vor Ideen,<br />
vor allem vor närrischen Ideen,<br />
aber man kommt nicht gegen sie an.<br />
Ich habe inzwischen gelernt,<br />
nicht mehr so sehr unter meinem Hirn zu leiden.<br />
Das Urteilsvermögen wird mit<br />
zunehmendem Alter doch besser.<br />
Eine meiner größten Freuden heutzutage ist es,<br />
mich von einem guten Buch inspirieren zu lassen,<br />
ohne hinterher gleich an die<br />
Schreibmaschine hüpfen zu müssen.<br />
Es gibt nichts Schöneres,<br />
als beim Lesen einzunicken.<br />
Tief zu schlafen und vom Knall<br />
des Buchs,<br />
das auf den Boden fällt,<br />
aufgeweckt zu werden<br />
und dann zu denken,<br />
ach was soll`s.<br />
Ein bewundernswertes Gefühl.<br />
(entdeckt von Monika de Byl)
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 15<br />
Hinter dem Mietshaus, in dem wir in den 50ger Jahren des letzten<br />
Jahrhunderts wohnten, gab es auch einen kleinen Garten. Einen wirklich<br />
klitzekleinen Garten, vielleicht zehn Meter lang und fünf Meter breit. Allerlei<br />
Gewürze wuchsen dort, liebevoll gesät und gepflegt von meinem Vater. Das<br />
meiste war aber Kohl, Grünkohl. Nein, nein, nicht für unsere fünfköpfige<br />
Familie, sondern für die Hühner.<br />
Vater hatte für sie ein, für die<br />
damaligen Verhältnisse,<br />
Prunkstück von Hühnerstall<br />
gebaut. Dieser Hühnerstall war<br />
aus Ziegeln, d.h. die zwei<br />
Seitenwände, und dann mühsam<br />
verputzt worden. Die Rückwand<br />
war die Umfassungsmauer der<br />
alten Ziegelei der Zeche Prosper<br />
III., zwischen der Horster- und der<br />
Scharnhölzstraße gelegen. Die<br />
Vorderfront bestand aus kleinen<br />
Fenstern, eingefasst in Vierecke<br />
aus Eisen. Fehlt noch das Dach:<br />
Es war aus Bohlen gefertigt, mit Teerpappe belegt und mit heißem Bitumen<br />
abgedichtet.<br />
Die Tür, auch aus Bohlen gefertigt und mit einem kleinen ausgesägten<br />
Auslauf, der auch verschließbar war, hatte einen Riegel mit einer Vorrichtung<br />
für ein Vorhängeschloss. Und…, katzensicher!<br />
So, das war jetzt der Hühnerstall. Schöner wie so manche Laube in den<br />
umliegenden Gärten. Vater war stolz wie Oskar, was er ja auch sein konnte.
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 16<br />
Menschen sind aber fehlbar, und Katzen, insbesondere Katzen auf<br />
Beutejagd, mutig. In diesen armen Jahren waren Fleischmahlzeiten nicht die<br />
Regel für Katzen, also wilderten und klauten sie wie die sagenhaften Raben.<br />
Vater wollte aber nicht nur Eier für die Familie und ab und an ein<br />
Suppenhuhn, nein, er wollte auch Hühner großziehen. Wir hatten also auch<br />
Küken, oft waren es an die zwanzig Stück.<br />
Morgens, vor der Arbeit, machte Vater die Türklappe zum Auslauf auf und<br />
ließ alle Hühner hinaus in den Auslauf, der aus feinmaschigem Draht<br />
bestand.<br />
Am Nachmittag kümmerte er sich intensiver um seine Hühner. Des Abends<br />
ging dann die große Tür auf und Vater trieb die Hühner in den Stall. Die<br />
Fensterfront sicherte er mit zwei Blendladen ab, die rechts und links<br />
angebracht waren. Auch diese waren mit einem Riegel und einem<br />
Vorhängeschloss gesichert.<br />
Ein dicker Kater aber, aus dem<br />
Nachbarhaus, schlich immer um den<br />
Hühnerstall, er hatte es auf die Küken<br />
abgesehen. Vater sah ihn auch<br />
regelmäßig jeden Abend, wenn er den<br />
Stall verschloss. Du nicht, sagte Vater<br />
immer leise vor sich hin, du nicht.<br />
Damit meinte er natürlich den Kater!<br />
Katzen haben Geduld, das sieht man<br />
schon daran, wie lange sie vor einem<br />
Mauseloch sitzen und warten bis sich<br />
eine Maus hinaus wagt. Eines Tages,<br />
im Frühjahr, regnete es Bindfäden. Seit Tagen schon kam das Wasser vom<br />
Himmel, mal mehr, mal weniger. Der Boden konnte das viele Wasser nicht<br />
mehr speichern und an vielen Stellen entstanden Pfützen. Der ganze Garten<br />
mit seinem weichen Boden war nur noch Morast, in dem man bis zu den<br />
Knöcheln einsank.<br />
Einige Hühner waren am Abende noch draußen um zu scharren und zu<br />
wetzen. Es könnten ja noch einige Körner und Regenwürmer im jetzt<br />
aufgeweichten Boden sein.<br />
Vater trieb wie immer die Hühner vor sich her in den Stall, manchmal half<br />
er mit der Hand nach, indem er die Hühner dann hinein schob. So war es<br />
auch am nächsten Tag, es regnete noch schlimmer wie am Tag zuvor. Als<br />
Vater am Abend nach draußen ging, schlich ich ihm hinterher, in Strümpfen!<br />
Schuhe hatte ich ja keine mehr an und Pantoffeln kannten wir nur vom<br />
sehen.<br />
Vater ging also aus der Haustür und die Treppen zum Hof hinunter, und<br />
Mutter war beschäftigt mit meiner kleinen Schwester, die noch im Babyalter<br />
war. Schon ging Vater über den Hof, am Garten entlang zum Hühnerstall.
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 17<br />
Zwei Hühner pickten und scharrten trotz des dichten Regens im Boden<br />
herum, dabei war genug Fressen für die Hühner da.<br />
Vater schimpfte leise vor sich hin, ging zum Auslauf, öffnete die Tür zum<br />
Hühnerstall und trieb die zwei Hühner hinein. Mich hatte er noch nicht<br />
gesehen, ich stand hinter ihm vor der Auslauftür. Durch den Türspalt sah ich,<br />
dass die Küken sich im Stroh zu der Henne (Glucke) gelegt hatten, die jetzt<br />
aber aufgeregt hin und her rannte.<br />
Die Tür des Auslaufes war immer noch offen, Vater hatte vergessen sie zu<br />
schließen, im Regen verständlich. Es war wirklich spannend zuzusehen, wie<br />
Vater mit den Hühnern umging, die absolut immer wieder nach draußen<br />
wollten. Sogar die Hühner und der Hahn kamen bis zur Tür, als ob es etwas<br />
umsonst gäbe. Vater war inzwischen pitschnass und schimpfte, dass es eine<br />
Freude war ihm zuzuhören. Ich lauschte entzückt und dachte nicht an meine<br />
nassen und dreckigen, verschmierten Strümpfe, als ich eine Bewegung<br />
neben mir sah. Der Kater von nebenan nutzte die Gunst der Stunde und die<br />
Unaufmerksamkeit meines Vaters.<br />
An mir vorbei, als<br />
wenn ich gar nicht da wäre,<br />
und…husch, war er auch<br />
an Vater vorbei zwischen<br />
den Hühnern. Ach was<br />
flogen die Federn und alle<br />
Hühner die sie verloren.<br />
Die Hühner wollten hinaus,<br />
weg von dem Kater und Vater wollte<br />
hinein, zu dem Kater! Ein Tohuwabohu entstand vor meinen weit<br />
aufgerissenen Augen und ich stand wie vom Donner gerührt im strömenden<br />
Regen und in Strümpfen vor dem Auslauf. Alles Getier flatterte herum, der<br />
Hahn pickte Vater in die rechte Hand weil sie ihn festhielt. Und der Kater? Ja,<br />
der Kater wirbelte das Stroh durcheinander, auf der Suche nach den Küken.<br />
Jetzt hatte Vater den Hahn abgeschüttelt und stürzte sich auf den Kater, der<br />
jetzt wirklich ein Küken im Maul hatte. Vater erwischte den Kater am Genick,<br />
konnte ihn aber wegen seinen nassen Händen und der Kater mit dem<br />
nassen Fell nicht festhalten. Und so rannte der Kater, welcher vor Schreck<br />
das Küken hatte fallen lassen, durch die „ Mensch und Tier―-sichere Tür. Der<br />
Kater vorne weg auf mich zu und Vater wutentbrannt hinter dem Kater her.<br />
Geistesgegenwärtig warf ich schnell die Tür zum Auslauf zu, damit der Kater<br />
nicht entwischte. Was soll ich sagen, der Kater flitzte im letzten Augenblick<br />
durch die jetzt fest geschlossene Tür, riss seine Schwanzspitze noch heraus<br />
und verschwand im Regen und der einsetzenden Dämmerung.<br />
Und Vater? Er stand von innen vor der geschlossenen Tür und ich von<br />
außen. Er konnte also nicht hinaus, solange ich davor stand. Vater drehte<br />
sich um, denn der Kater war über alle Berge und trieb die Hühner und den
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 18<br />
Hahn mit Händeklatschen in den Stall. Drinnen war und lag das Stroh überall<br />
herum, Vater schob es nur mit dem rechten Fuß vorsichtig zusammen,<br />
sammelte die Küken ein, die piepsend herumliefen und die Henne suchten.<br />
Ein Küken aber lag am Boden und bewegte nur noch ein Beinchen. Vater<br />
hob es vorsichtig auf, schaute sich das Küken genau an und fühlte die<br />
Beinchen ab. Vater nickte, was wohl so viel heißen sollte, dass das Küken<br />
noch lebte. Steckte es in die Jackentasche und kam aus dem Stall. Schloss<br />
alles ab, klappte die Blendladen vor die Fensterfront, schloss diese auch ab<br />
und kam zu mir.<br />
Zur Seite gehend machte ich Vater Platz und lief voraus zum Haus die<br />
Treppen empor. Bevor ich aber hinein ging holte Vater mich ein, nahm mich<br />
Leichtgewicht auf den Arm, nicht ohne Mutter, die in der Haustür stand und<br />
die Hand vor dem Mund hatte, das Küken in dieselbe zu geben. Vater<br />
brachte mich auf den Hof zurück, zum Wasserhahn. Strümpfe ausziehen und<br />
die Füße unter den Wasserstrahl gestellt. Ja Vater konnte alles, sogar<br />
kleinen Jungs so wie mir die Füße waschen.<br />
Hermann Trox
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 19<br />
Die Ehevermittlerin!<br />
Heute haben wir die Tageszeitungen mit ihren Herzblatt-<br />
Anzeigen, oder besser noch das Internet; und so gibt es noch viele<br />
andere Möglichkeiten auf Brautschau zu gehen.<br />
Zu früheren Zeiten, in der Guten alten Zeit, von der mein Opapa mir<br />
schon so viel erzählt hat. Da war alles so ganz anders, irgendwie<br />
angenehmer, spannungsvoller, liebenswerter, na eben anders halt.<br />
Die Herren kamen herausgeputzt mit frisch<br />
Gestutzten Bart, sehr gepflegt. Sie sahen sehr<br />
streng aber vertrauenswürdig aus, mit<br />
Seidenschal, Melone in der Hand, die in Glacier<br />
Handschuhen steckten. Zigarren rauchend, fast<br />
wie ein Väterlicher Freund, so schritt er<br />
Würdevoll ins Ehe Vermittlungs-Büro. Er<br />
begrüßte die Dame hinter dem Schreibtisch und<br />
fing an mit fester, aber leiser Stimme zu erzählen.<br />
Er kam gleich zur Sache. „Sie wurden mir<br />
empfohlen von unserem werten Herrn<br />
Bürgermeister. Ich benötige ihre Hilfe in einer<br />
sehr kitzeligen, doch sehr ungemein wichtigen<br />
Sache. Ich zähle bereits Fünfzig Jahre, verehrte<br />
Dame, und befinde mich in einer Lage in welcher<br />
überaus viele Menschen bereits erwachsene<br />
Kinder haben. Ich habe eine beachtliche Stellung,<br />
wenn mein Gehalt auch nicht so riesig ist, so kann<br />
ich denn doch Weib und Kind ernähren. Ich kann Ihnen so ganz<br />
unter uns verraten, dass ich auch noch Geld auf der Bank habe.<br />
Ich bin ein nüchterner Mann, meine Lebensart ist gründlich<br />
durchdacht, da kann sich jeder ein Beispiel nehmen. Mir fehlt leider<br />
eines, der eigene Herd und die passende Lebensgefährtin dazu.<br />
Bisher führte ich ein Leben wie ein streunender einsamer Mensch<br />
und irrte von da nach dort. Ich habe Garniemand bei dem ich mir<br />
Rat holen könnte. Auch wenn ich mal krank werden würde, keiner<br />
wäre da um mich zu pflegen. Außerdem hat ein verheirateter Mann<br />
stets mehr Gewicht, als ein Lediger in der Gesellschaft. Ich bin ein<br />
Mann der gebildeten Klasse, nicht ohne Geld aber ohne Weib.<br />
Deshalb möchte ich baldmöglichst mit einer würdigen Person in den<br />
Stand der gesetzlichen Ehe treten.
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 20<br />
Werte Dame, da ich auf Anraten zu Ihnen gekommen bin, bitte<br />
helfen sie mir.“ Die Ehestifterin macht nur „hm“. „Da ich eine<br />
Spezialistin bin, kann ich ihnen helfen, ich kenne hier alle Bräute.<br />
Was für eine Frau Wünschen sie denn?“<br />
„Egal, ob Blond, Braun, Schwarz, ich bin ein<br />
vernünftig, denkender Mann und habe<br />
Charakter, Schönheit und überhaupt das<br />
äußere spielen bei mir eine zweite Rolle. Denn<br />
mit einer hübschen Frau hat man schon mal<br />
Scherereien. Es wäre schön hätte sie eine<br />
gewisse Fülle und Verstand, nur nicht zu viel<br />
dass könnte auch Schwierigkeiten geben.<br />
Knöpfe annähen sollte können und mich achten und lieben. Reich<br />
brauch sie auch nicht sein, denn ich möchte nicht das Brot meiner<br />
Frau essen, sondern sie das meine. Vieleicht eine gewisse Mitgift<br />
wäre wohl gut. Ich wüsste auch gerne wie hoch ihre Berechnungen<br />
sind“, meint der Herr so nebenbei. Die Dame schaut zu ihm auf und<br />
sagt: „Geben sie mir ein Viertelhundert und vielleicht noch ein Stück<br />
schönen Stoff für ein Kleid.“ „Oh, so teuer“, die Antwort kam sehr<br />
spontan. Die Ehestifterin ist darüber sehr betrübt, hm! Kein bisschen<br />
zu teuer, der feine Herr meint nur eine junge Gattin brauch ich<br />
nicht. Ich bin ein Mann in den Jahren, und mir ist die Frau von<br />
Nöten. In der Art wie Sie, eine gesetzte, solide und mit ihrer Fülle<br />
würde mir gefallen, Ihre Qualitäten gefallen mir, wenn ich ihnen<br />
auch gefalle, würde ich Ihnen sofort einen<br />
Antrag machen. Die Dame weint vor Glück.<br />
„Vortrefflich“, meint er, Erlauben Sie mir Ihnen<br />
noch zu sagen welches Benehmen ich von Ihnen<br />
erwarte auch welche Lebensführung. Ich bin<br />
anständig und habe strenge Sitten. Er erzählte<br />
über Kinder, und Ansichten, seine Braut hört zu.<br />
Ja so war es früher, Opapa hat mir oft über das<br />
Kennenlernen mit Omama erzählt. Opapa war<br />
ein kluger Mann, er war immer bereit mir von<br />
der Alten Zeit zu erzählen.<br />
Erzählt und aufgeschrieben<br />
von Doris Machnik
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 21<br />
Mein schöner schöner Garten.<br />
Enthüllungen<br />
Der Diener (Franz, ein Diener der alten Schule) wies mir einen Stuhl an Jakobs<br />
Frühstückstisch an:<br />
„Leider ist Herr Fugger verhindert, aber er lässt ausrichten, er kommt so schnell er kann.―<br />
Sprachs und ließ mich allein am Tisch sitzen, ohne Frühstück! Nach einer Weile kam er<br />
zurück, mit einer Karaffe Wasser und einem leeren, schweren, geschliffenen Pokal.<br />
„Der Herr ist eingetroffen, er ist zur Zeit noch im Bad―, redete mich Franz an und schaute<br />
fragend auf die Karaffe mit Wasser. Mein Hals und mein Mund waren trocken wie die<br />
Wüste Sahara und so nickte ich schnell zustimmend. Kaum hatte Franz meinen Pokal<br />
gefüllt, als Jakob eintrat, dröhnend lachend auf das Wasser wies und mich intensiv<br />
betrachtete<br />
„Zuviel Wein oder eine Erkältung?― fragte er, und schmunzelte.<br />
„Oder solltest du in der Nacht Besuch gehabt haben?―<br />
Empört wollte ich aufspringen, aber Jakob winkte schmunzelnd ab und sagte mir, dass<br />
Franz ihm erzählt habe, dass ich im Schlaf geredet, und nicht nur<br />
geredet, sondern auch laut gerufen, gelacht und geweint habe.<br />
Bevor ich meinen Traum erzählen konnte, kündigte Franz Dora an.<br />
Eine Dora, die ich kaum wieder erkannte, burschikos gekleidet,<br />
kurze Haare und wieder einige Jahre gealtert, aber zu ihrem Vorteil.<br />
„Franz, ich habe Hunger wie ein Wolf! Ich dachte, es gibt ein<br />
opulentes Frühstück mit Eiern, Milch und Honig. Weißbrot soll es<br />
auch geben! Was ist mit euch Zweien? Habt ihr auf mich gewartet,<br />
oder seid ihr schon fertig?― sprudelte es aus ihr heraus. Franz rannte<br />
fast aus dem Zimmer, Jakob lachte wieder, und ich schaute Dora an<br />
wie eine Erscheinung.<br />
„Was schaut ihr mich so an? Habe ich mich so verändert oder was?―<br />
Ich wollte antworten, aber nur ein Krächzen kam aus meinem Mund,<br />
schnell griff ich zu dem mit Wasser gefüllten Pokal und nahm einen tiefen Schluck.<br />
Dora schaute Jakob fragend an, und er erzählte ihr, was Franz vor meinem Zimmer gehört<br />
hatte. Als er fertig war, schauten mich beide an und warteten auf eine Erklärung.<br />
Widerstrebend erzählte ich von meinem Traum und meinem gleichzeitigen
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 22<br />
Schwächeanfall. Zugleich wehrte ich ihre Mitleidsbezeugungen ab und erklärte, dass es<br />
mir schon besser ginge und ich nach dem Frühstück bestimmt wieder der ‚Alte‘ sei.<br />
„Kein Wunder, dass du von Schiffen und Sklaven träumtest, Jakob erzählte dir bestimmt,<br />
dass ich auf einer solchen Mission bin―, so Dora. „Diese Sache hat ein Kollege von dir<br />
übernommen, ich wollte mir eigentlich einige schöne Tage machen!―<br />
Während des Frühstücks, es wurde von drei jungen Mädchen in Windeseile aufgetragen,<br />
erzählte ich von meinem Fund im geheimen Keller meines Hauses. Das Tagebuch des<br />
damaligen Grafen von Sp. hatte ich wohlweislich mitgebracht, und es befand sich jetzt in<br />
meinem Zimmer. Jakob wollte Franz hinauf schicken, aber ich winkte ab und ging selber<br />
um es zu holen, es lag nämlich in einem Geheimfach meines Textilkoffers. Wieder am<br />
Frühstückstisch las ich vor, dass es im alten Griechenland und in der Zeit von Kleopatra<br />
im alten Ägypten keinen Stützpunkt von uns, den Grafen von Sp, gab. Fragend schaute<br />
ich erst Dora und dann Jakob an, denn wenn jemand Näheres darüber weiß, dann Jakob.<br />
Dora schaute auch Jakob an und sagte nur:<br />
―Tja, Jakob, jetzt ist er selbst auf ‚Das Geheimnis‘ in unserem Bund gestoßen, "willst du<br />
erzählen oder soll ich es übernehmen?―<br />
Jakob machte ein Gesicht, als ob er in eine Zitrone gebissen hätte, und sagte, dass beide,<br />
also er und Dora, davon erzählen würden. Auch wolle er diese Geschichte nicht im Haus<br />
erklären, er wählte einen Wandelgang dazu aus, welcher einen quadratischen Garten<br />
umrundete. Dieser Garten schien wie aus dem alten Japan hergeholt. Ein Bächlein ergoss<br />
sich scheinbar aus einem Fels in ein kleines Becken, das einen kleinen Bachlauf speiste,<br />
der alle paar Meter von kleinen Stegen überbrückt wurde. Viele verschiedene asiatische<br />
Gräser wuchsen dort, und wie in meinem ‚schönen schönen Garten‘ gab es eine<br />
marmorne Sitzgruppe. Unwillkürlich schaute ich nach, ob der Pavillon und der Brunnen<br />
aus meinem Garten auch ein Gegenstück besaßen, aber nein, nichts war zu sehen.<br />
Langsam umrundeten wir den Garten, und nach einer Weile hub Jakob an zu erzählen.<br />
„Den Bund der Grafen von Sp. gibt es ja schon seit Jahrhunderten, wir haben dir von<br />
‚Marco Polo‘ erzählt, der den ‚Nebel‘ sozusagen aus China mitbrachte. Vielleicht hast du<br />
dir auch Gedanken gemacht, wieso wir nicht nur einen Nebel haben, sondern jeder Graf<br />
von Sp. einen eigenen Nebel hat. Du hast ja auch einen Nebel, der nur für dich da ist. Der<br />
Nebel teilt sich nämlich, wenn es einem Menschen gelingt eine Zeitreise zu machen, egal<br />
wie er es bewerkstelligt. Ob Zufall oder gewollt, wie es bei dir der Fall war.―<br />
Eine Seite des Vierecks hatten wir schweigend hinter uns gebracht, als Dora weiter<br />
erzählte.<br />
„Die Besitzerin oder auch Erbin bin ja ich, wenn du dich erinnern kannst. Oft habe ich<br />
versucht herauszufinden, woher der Nebel ursprünglich kam, irgendjemand muss ihn ja<br />
gemacht oder gefunden haben. Vor einigen Wochen erst kam ich von einer Reise zu den<br />
Stätten meiner Vorfahren zurück, und da ich den Nebel nicht in Asien benutzen kann,<br />
haben wir dir noch nicht erzählt, segelte ich mit einem portugiesischen Segler nach China<br />
zu einem Ort, der nicht weit von dem heutigen Hongkong entfernt ist. Drei Jahre war ich in<br />
meiner Eigenzeit unterwegs, deswegen und wegen der Strapazen in diesem Jahrhundert<br />
bin ich auch etwas älter geworden.―<br />
Lächelnd schwieg jetzt auch sie, und wir wandelten wieder zwei Seiten weiter. Jakob<br />
räusperte sich kurz und erzählte, leiser werdend, weiter.<br />
„Dora hat herausgefunden, dass es in ferner Vergangenheit schon einmal einen Bund von<br />
Zeitfahrern gab. Es muss um die Zeitenwende, also zu Jesu Geburt, gewesen sein. Es<br />
gibt Berichte von diesem Bund, aber es sind nur einige Fragmente übrig geblieben. Das<br />
heißt, ich habe nur einige Stücke in meinem Besitz. Diese habe ich wiederum von meinem<br />
Vorgänger bekommen, aber alles geht auf Dora zurück.―<br />
Dora sah währenddessen auf den Boden, den wir in der vorherigen Runde schon einmal<br />
betreten hatten. „Ja, leider erinnere ich mich nicht mehr, es ist wie ein Nebel in meinem
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 23<br />
Gehirn.― Gequält lächelte sie mich an. „Erst Jakob hat mich sozusagen wieder zum Leben<br />
erweckt und konnte so nach und nach meine Erinnerung aktivieren!―<br />
Dora schwieg und nach einigen Schritten machte Jakob weiter. „Seitdem versuchen wir<br />
mehr über diesen frühen Zeitfahrerbund heraus zu bekommen. Meinen Buchfragmenten<br />
zufolge gibt es Nebel, die nicht nur im alten Europa agieren können, sondern auch in<br />
Asien. Ob es auch welche für die anderen Kontinente gibt, entzieht sich meiner Kenntnis.<br />
Bis zur Geburt von Kleopatra können wir zurück in die Zeit gehen, Ägypten ist auch das<br />
einzige Land in Afrika, welches bereist werden kann. Außerdem Griechenland, die heutige<br />
Türkei, Bulgarien, auch dort gibt es diese Zeitgrenze, die aber an manchen Stellen flexibel<br />
ist. Man ist dabei die Grenzen sozusagen abzustecken, es ist als ob der Nebel ab diesen<br />
Zeiten die Kraft verliert und sich auflöst.―<br />
„Sind denn schon einige von uns an dieser Grenze gestrandet?― fragte ich in die Stille<br />
hinein, die sich nach Jakobs Erzählung auftat.<br />
"Viele sind in den vergangenen Jahrhunderten nicht mehr zurückgekommen. Einige haben<br />
es aber geschafft, Nachrichten so zu hinterlassen, dass sie gefunden wurden. Es gibt<br />
einen Bericht in dem es heißt, dass es frühere Zeitreisende gab, die eine Feudalherrschaft<br />
aufgebaut und über Generationen hinweg regiert haben. Wir vermuten, dass viele<br />
Zeitfahrer in dieser Zeit verbrecherisch gehandelt haben, und nur wenige Aufrechte eine<br />
Grenze errichteten, die nicht von den Nebeln durchbrochen werden konnte. Wie sie das<br />
machten, und wie nur der Nebel Doras oder Marco Polos übrig blieb, ist uns immer noch<br />
ein Rätsel!―<br />
Ich überlegte kurz und argumentierte, dass es doch viele Berichte von den Römern,<br />
Griechen, Persern usw. gäbe, die von den alten Zeiten berichteten, niemals aber von<br />
rätselhaften Ereignissen! Lächelnd sagte Jakob: „Und was ist mit Jesus? Mit den<br />
Pyramiden, von denen wir heute noch nicht einmal wissen, wie sie gebaut wurden? Denke<br />
an die alten Städte wie Ephesos, denke an Atlantis, an Gilgamesch, den König der<br />
Sumerer. Die angeblichen Luft- und Raumschlachten in Indien, welche in Sanskrit, das ist<br />
eine alte Indische Schrift, überliefert wurden. Es gibt ja jede Menge solcher Rätsel, die<br />
noch gelöst werden wollen!―<br />
„Ich habe vorhin von einem Vorgänger von mir erzählt―, sprach Jakob weiter, während wir<br />
gemütlich das Viereck abschritten, „ja, es gab jemand, der aber nicht mit Dora zusammen<br />
arbeiten wollte.―<br />
Dora übernahm wieder das Reden: „Wie er hieß, weiß ich nicht mehr, wie vieles an<br />
Erinnerung nicht mehr in meinem Gedächtnis ist. Dieser Mann hat sofort die Möglichkeiten<br />
des Nebels gesehen. Er hatte nur seinen Vorteil im Sinn, und so benutzte er auch mich<br />
und andere!― Es war eine spannende Geschichte, die mir von Dora und Jakob erzählt<br />
wurde.<br />
Wir beendeten wieder eine Runde um das Karree und Jakob knetete seine Hände, als ob<br />
er die folgenden Worte herauspressen wollte.<br />
„Diese Vorgängersache, hm, wie soll ich sagen … eigentlich möchte ich noch nicht sagen,<br />
was ich weiß und wer es genau war. Deswegen habe ich auch Dora geraten, weitere<br />
Forschungen nach der Herkunft des Nebels zu unterlassen.―<br />
Dora horchte auf und wollte eine Frage stellen, als Jakob schon weiter erzählte.<br />
„Während deiner und Doras Abwesenheit bekam ich wieder einmal ein Pergament von<br />
einem Wächter von einer flexiblen Stelle der Zeitgrenze. Dieser Wächter gilt als<br />
verschollen, denn sein Nebel ist auch nicht mehr aufgetaucht.―<br />
Ich konnte mich nicht mehr zurück halten und packte Jakob am Ärmel, um ihn am<br />
Weiterlaufen zu hindern.<br />
„Wo wurde das Pergament gefunden? Und, vor allen Dingen, was stand dort<br />
geschrieben??―<br />
Jakob schaute auf, nachdem er eine ganze Weile zu Boden geblickt hatte.
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 24<br />
„Gefunden wurde das Pergamentstück bei Trapazunt, heute heißt dieser Ort Trabzon, die<br />
Stadt liegt am Schwarzen Meer in der Türkei, nicht weit von Georgien entfernt. Dieser Ort<br />
ist auch eine Rückreisestation Marco Polos. Vermutlich die letzte vor seiner Ankunft in<br />
Venedig!―<br />
„Und du vermutest einen Zusammenhang von Fundort und einer sehr flexiblen Zone in der<br />
Zeitgrenze?―, fragte ich ihn gespannt.<br />
„Ja, sogar noch mehr. Marco Polo hatte ja einen Sklaven mitgebracht, welcher ihn immer<br />
begleitete. Meine Vermutung ist, dass dieser Sklave, sein Name ist geschichtlich erwähnt,<br />
der Wächter an der Zeitgrenze war!―<br />
Dora war ganz weiß im Gesicht und ihre Augen öffneten und schlossen sich unentwegt.<br />
Ich sah Jakob prüfend an und sagte einfach:<br />
„Nein, das kann nicht sein, die Zeitgrenze ist ungefähr zu Kleopatras Geburt, und Marco<br />
Polos Rückkehr war, soviel ich vom Geschichtsunterricht in der Schule noch weiß, kurz<br />
vor der Vollendung des 13. Jahrhunderts. Es liegen also mehr als 1.300 Jahre<br />
dazwischen!―<br />
„Unser Wächter besaß ja auch einen Nebel, wir wissen ja nicht wann sich sein Nebel<br />
auflöste―, erwiderte Jakob, „und über die Geheimnisse der flexiblen Zonen wissen wir noch<br />
weniger.―<br />
Inzwischen saßen wir im Schatten des Wandelganges auf einer einfachen Bank.<br />
Schweigend hingen wir unseren jeweiligen Gedanken nach, welche aber einen<br />
gemeinsamen Ausgang hatten.<br />
Dora wollte sich etwas Trinkbares holen, denn es war Nachmittag und sehr warm. Als sie<br />
aufstand um zur Küche zu gehen, kam Franz, der persönliche Diener Jakobs, und brachte<br />
ein Tablett mit drei schönen, gefärbten Pokalen. Wein und gekühltes Wasser waren im<br />
Angebot, und Franz erbot sich Nachschub zu holen. Jakob nickte und schickte Franz<br />
wieder zurück.<br />
Nach dem kühlen Trunk schaute Dora Jakob direkt an und fragte ihn nach seinen<br />
Vorhaben in dieser nicht nur für ihn, sondern auch für unsere Vereinigung der Zeitfahrer<br />
so wichtigen Sache. Jakob schaute sie an und sagte einfach:<br />
„Ich hatte zwei weitere Wächter dorthin beordert, aber noch keine Antwort erhalten. Es<br />
waren Freiwillige, ein Mann und eine Frau, beide kamen nicht zurück. Es ist ja noch nicht<br />
einmal gesagt, dass sie sich in der Vergangenheit gefunden haben; ob sie sich vorher<br />
abgesprochen hatten weiß ich nicht.―<br />
„Und wie geht es jetzt weiter?― Fragend schaute ich ihn an.<br />
„Meine Vermutung ist, dass der Ort an dieser flexiblen Grenze der Schlüssel zur Öffnung<br />
der Zeitgrenze ist. Ein Schlüsselpunkt, weil dieser Ort, auch eine Rückkehrstation von<br />
Doras Vater, Marco Polo, war. Es muss einfach so sein, denn diese Stadt ist uralt und<br />
außerdem eine Hafenstadt am Schwarzen Meer, welches ja in beide Zeitzonen reicht oder<br />
geteilt ist, also auch geheimnisvoll, genau wie die Entstehung dieses Meeres. Die<br />
Geschichte Noah’s soll sich hier zugetragen haben, also die Sintflut. Der Berg Ararat, auf<br />
dem die Arche gestrandet sein soll, ist auch nicht weit. Denkt auch an Jason und die<br />
Legende vom ‚Goldenen Vlies‘. Geschichtlich gesehen ist also das Schwarze Meer<br />
genauso geheimnisvoll wie das Land Ägypten!―<br />
„Willst du jetzt selbst dorthin?― Entsetzt schaute Dora ihn an, „dann will ich auch dorthin!―<br />
„Das kommt überhaupt nicht in Frage―, sagte Jakob sofort, „ du warst auch schon heimlich<br />
zu deines Vaters Zeiten in Trabzon, obwohl ich es dir nicht erlaubte. Außerdem hast du<br />
nichts entdecken können, sonst hättest du mich garantiert darüber informiert.―<br />
Franz kam mit frischen kalten Getränken und bediente jeden von uns. Es schmeckte<br />
etwas nach Wein, meine diesbezügliche Frage beantwortete Franz mit dem Hinweis auf<br />
verdünntem Wein, der in dieser Mischung nicht betrunken macht, sondern besser den<br />
Durst löscht.
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 25<br />
Das Thema war auch beendet, obwohl ich noch nicht ganz durchblickte, welche Folgen<br />
diese Ereignisse nach sich ziehen würden. Jakob winkte ab, als ich wieder etwas zu<br />
diesem Thema sagen wollte.<br />
„Man kann noch keine Rückschlüsse auf irgendetwas ziehen. Wir haben Vermutungen,<br />
wie wir immer nur Vermutungen über bestimmte Geschehnisse der Geschichte haben,<br />
aber diese Geschichte ist vielleicht der Schlüssel für alles. Trabzon ist aber auch ein<br />
besonderer Ort, denn er liegt, geographisch gesehen, ja hinter der Zeitgrenze, gehört also<br />
schon zu Asien. Trotzdem können wir den Ort ab und zu erreichen.<br />
Dora saß still zwischen uns auf der Bank und war nicht mehr die ‚Dora‘ die ich kannte.<br />
Ganz in Gedanken sprach sie Jakob an und benutzte eine Sprache, die mich an das<br />
Italienische erinnerte, aber anders klang. Erstaunt sah ich Dora und Jakob abwechselnd<br />
an, denn sie unterhielten sich jetzt so, dass ich nichts verstehen konnte, obwohl ich<br />
inzwischen etwas Italienisch hatte lernen können. Jakob drehte seinen Kopf zu mir,<br />
entschuldigte sich, dass Dora und er sich in der alten italienischen Sprache unterhielten,<br />
Dora war aber in ihren Gedanken wieder in die Zeit ihrer Kindheit verfallen. Einige Zeit<br />
saßen wir noch in dem sich langsam abkühlenden Wandelgang und hingen wieder einmal<br />
unseren Gedanken nach. Bestimmt hatten wir drei alle die Geschehnisse noch vor Augen<br />
und zogen in Gedanken unsere eigenen Rückschlüsse. Ich natürlich auch, denn diese<br />
Geschichte faszinierte mich einfach. Rekapitulierend betrachtete ich das Ganze noch<br />
einmal und dachte an den Wächter, der die flexible Grenze der Barriere durchstieß (Anno<br />
~70 Jahre vor Christus) und angeblich Ende des 13. Jahrhunderts mit seinem Nebel<br />
strandete, ausgerechnet zu Zeiten Marco Polos. Er lernte ihn kennen, fuhr mit ihm als<br />
Sklave nach Venedig und wurde auch bei Marco Polo begraben. Also musste er Dora,<br />
bzw. Moretta kennen. Kannte er auch ihre Lebensgeschichte? Wenn ja, dann wäre klar<br />
wieso der Nebel zu Dora kam, denn er folgte ja Marco Polo nach Europa. Sollte ich<br />
versuchen mit meinem Nebel zu ihm zu kommen, um so Doras Geheimnis zu lüften?<br />
Derart in Gedanken versunken, merkte ich erst nicht, dass Jakob und Dora schon von der<br />
Bank, auf der wir jetzt bestimmt zwei Stunden gesessen hatten, aufgestanden waren und<br />
gehen wollten.<br />
„Ja, ja―, sagte ich schnell und stand ebenfalls auf. Meine Freunde sollten nicht erfahren<br />
oder erfragen, an was ich gerade dachte. Sie würden es vermuten, wenn es soweit war<br />
und ich die Reise angetreten hatte. Es war ja nichts Spektakuläres, denn ich wollte nichts<br />
weiter, als ins Venedig von ~1300 reisen. Dass Jakob noch nicht daran gedacht hatte, den<br />
angeblichen Sklaven Marco Polos zu befragen, war für mich ein kleines Wunder.<br />
Meine Gedanken waren immer noch bei dieser Sache, als wir gemeinsam das<br />
Abendessen einnahmen. Sollte ich meine Gedanken den Beiden mitteilen, oder sollte ich<br />
es heimlich machen? Mittlerweile war ich schon weiter, ich wollte versuchen, mit den<br />
Informationen, die ich mir von dem Sklaven erhoffte, mit meinem Gefährt, dem Nebel, die<br />
Zeitgrenze bei Trabzon zu durchbrechen. Mit den dann richtigen Informationen musste es<br />
doch möglich sein.<br />
Nach einem herzlichen ‚Gute Nacht‘ verabschiedete ich mich und ging auf mein Zimmer.<br />
Mein Entschluss stand fest, als ich müde zu Bett ging: ich würde es in den nächsten<br />
Tagen versuchen. Aber erst von zu Hause aus.<br />
Unbeobachtet!<br />
H. Trox
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 26<br />
Jeden Tag nach der Schule läuft meine Enkelin in den Garten, und ruft ganz<br />
laut: „Oma, wann, wann kommen sie denn endlich raus?― Sie steht vor<br />
einem rund dreißig Jahre alten Apfelbäumchen, das eigentlich nur noch da<br />
ist weil es im Frühjahr wunderschön blüht, leider im Herbst nur noch Mini-<br />
Äpfel trägt. Keiner aber will es absägen. Die Äpfelchen nehmen wir jetzt halt<br />
für leckeren Apfelgelee, den wir alle sehr mögen. Der Rest ist für die Vögel<br />
denn auch sie haben ihre Freude daran.<br />
Er ist nicht nutzlos, brummelt meine Enkelin vor sich hin. Sie steht vor dem<br />
Apfelbaum und sucht darunter die vielen gelben, und die lila - farbigen<br />
Krokusse sowie auch die hübschen Märzenbecher, die wir im Herbst<br />
zusammen eingebuddelt haben. Zuvor hatten wir sie in einem guten<br />
Samenladen in Gladbeck gekauft. Nun warten wir auf unseren Erfolg den wir<br />
hoffentlich haben werden, denn im Geiste haben wir schon unsere blühende<br />
Pracht gesehen. Ich glaube genügend Frühjahrs-Blüher unter dem<br />
Apfelbaum zu haben, denn es gibt noch drei dicke schöne Büschel<br />
Schneeglöckchen die sich schon mächtig vermehrt haben. Dann sind da<br />
noch einige rosa blühende Christrosen, die ja auch so früh da sind und schon<br />
lange direkt in der Nähe des Stammes wachsen. Sie hat nie viel Blüten, aber<br />
ich darf sie nicht ausgraben, sie könnten sonst vor Kummer sterben, meint<br />
Nele. Ich warte nun darauf dass das Bäumchen irgendwann von allein kaputt<br />
geht. Ohne Neles Zustimmung geht es nicht, sie hat ihren Papa im Rücken,<br />
sie meint immer nur, weil man alt ist muss man doch nicht gleich sterben.<br />
Oh, oh das geht mächtig unter die Haut. Damit stehe ich als die Sünderin<br />
da, die alles weg macht was nicht mehr gut ist. Nun warten wir geduldig<br />
freudig und zufrieden auf den Erfolg unserer Arbeit.<br />
Geschrieben und eingereicht von Doris Machnik
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 27<br />
Mein Urlaubstipp<br />
Oberstdorf<br />
im<br />
Winter<br />
Nicht nur für Skifahrer<br />
von Monika de Byl<br />
Ort/Lage<br />
Oberstdorf ist der südlichste<br />
Ort in Deutschland und liegt in<br />
einem Tal inmitten der<br />
Allgäuer Alpen. Fast<br />
sternförmig führen gut<br />
ausgebaute und beschilderte<br />
Wanderwege in anliegende<br />
Täler, die landschaftlich sehr<br />
schön und gut zu erwandern<br />
sind. Für Skifahrer ist<br />
Oberstdorf ein idealer Urlaubsort, aber auch für Nicht-Skifahrer bietet<br />
Oberstdorf ein abwechslungsreiches und attraktives Angebot.<br />
Dieses will ich in diesem Urlaubstipp ausführlich darstellen.<br />
Wanderungen<br />
Oberstdorf ist ein Paradies für<br />
Winterwanderer. Schneebedeckte Hügel und<br />
Tannen verzaubern die Landschaft in ein<br />
märchenhaftes Winterparadies. Die<br />
Wanderwege sind sehr gut präpariert und<br />
bei Schnee trittfest gewalzt sowie<br />
hervorragend ausgeschildert.
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 28<br />
Für Winter-Wanderungen in<br />
Oberstdorf und Umgebung gibt<br />
es eine spezielle Wanderkarte.<br />
Sie enthält etliche<br />
Wandervorschläge mit genauer<br />
Angabe der Länge, und des<br />
Höhenanstiegs.<br />
Ein wunderschöner<br />
Wanderweg führt entlang der<br />
Stillach, um nach ca. 1 Stunde<br />
das imposante Bauwerk der<br />
Skiflugschanze zwischen den<br />
Bäumen zu erblicken. Auch<br />
wenn hier kein Skiflieger vom Himmel schwebt, so ist der Anblick<br />
dieser hohen und steilen Skiflugschanze auf jeden Fall sehenswert. Ein<br />
Gasthof lädt zur Rast ein oder man geht noch weiter vorbei an der<br />
Talstation der Fellhornbahn bis zur kleinen Siedlung Birgsau.<br />
Hier laden 2 Gasthöfe zur gemütlichen Einkehr ein, um sich bei<br />
Glühwein oder am Kamin aufzuwärmen. Den Rückweg kann man je<br />
nach Kondition wieder wandern oder mit dem Bus fahren, der direkt in<br />
Birgsau abfährt.<br />
Ein ebenso attraktiver und relativ flach verlaufender Wanderweg führt<br />
entlang der Trettach bis nach Spielmannsau. Unterwegs als auch am<br />
Ziel liegen etliche Gasthöfe, denn die Einkehr gehört zum Winterurlaub<br />
dazu. Hier kommt man schnell mit anderen Wanderern ins Gespräch,<br />
die Tipps für weitere Ziele geben können. Oder man sucht sich aus der<br />
Wanderkarte einen der zahlreichen Wanderwege aus, der den eigenen<br />
Anforderungen entspricht.<br />
Ein besonders romantisches<br />
Erlebnis ist eine<br />
Pferdeschlittenfahrt in eins<br />
der Oberstdorfer Täler.<br />
Abfahrt ist am Marktplatz,<br />
wo auch eine Tafel über<br />
Ziele und Kosten informiert.<br />
Natürlich gehört auch hier<br />
die Einkehr in einen<br />
gemütlichen bayerischen<br />
Gasthof dazu.
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 29<br />
Das Nebelhorn<br />
Der Hausberg von Oberstdorf ist das<br />
Nebelhorn (s. Foto).Eine Seilbahn<br />
führt über 3 Stationen auf den Gipfel<br />
von 2224 m. Hier finden vor allem<br />
Skifahrer optimale Bedingungen,<br />
aber auch Ausflügler, die sich an der<br />
atemberaubenden Aussicht erfreuen<br />
und Wanderer finden im Winter<br />
interessante und leicht begehbare<br />
Wanderwege.An der vorletzten<br />
Station Höfatsblick auf 2000 m Höhe erwartet sie ein 1,5, kmlanger,<br />
gut geräumter Panoramaweg. Ein weiterer Weg führt in ca. 40 Minuten<br />
zum Zeigersattel. Kurz vor dem Ziel steht mitten in der traumhaften<br />
Landschaft eine geöffnete Tür. Diese<br />
Installation ist Teil der Kunstaktion „Öffne die<br />
Tür für eine andere Welt.“ Sie symbolisiert<br />
den Übergang in eine mystische, erhabene<br />
Welt.<br />
In eine Eiswelt führt an der Station<br />
Höfatsblick das Eisdorf.<br />
Hier haben Kunsthandwerker in den Schnee<br />
hinein Höhlen gebaut, in denen man sogar<br />
übernachten kann. Dieses<br />
kalte Vergnügen kostet um die 100€ pro<br />
Person. Die Eiswände in den Höhlen zieren<br />
kunstvolle Eisskulpturen und Gemälde.
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 30<br />
Als weitere Freizeitvergnügen im Schnee kann man an verschiedenen<br />
Stellen in Oberstdorf Rodeln und Eisstockschießen. Die Rodelstrecken<br />
sind unterschiedlich lang und anspruchsvoll.<br />
Die längste liegt am Nebelhorn und ist 3 km lang. Für Familien ideal ist<br />
der Rodelhang am am Ortsrand bei Karatsbichl. Mit einem Schlepplift<br />
erreicht man mühelos den Start.Während der Nachwuchs den Hang<br />
hinunter saust,erholen sich die Erwachsenen in einer warmen Hütte.<br />
Am Moorweiher in Ortsnähe<br />
erfreut sich vor allem die ältere<br />
Generation am Eisstockschießen.<br />
Während man den anderen<br />
Sportlern zuschaut, schützt man<br />
sich am besten mit einem Obstler<br />
gegen die Kälte.<br />
Wellness<br />
Was gibt es schöneres als nach<br />
einer anstrengenden Wanderung in<br />
der Sauna oder bei einer Massage<br />
zu entspannen. Diese Möglichkeiten<br />
bietet in Ortsmitte die Oberstdorf-<br />
Therme mit alpenländischem<br />
Saunahütten-Dorf, Salzhütte,<br />
Außenbecken und großem<br />
Ruheraum.<br />
Anreise<br />
Von Essen HBF kann man ohne umzusteigen bis nach Oberstdorf<br />
fahren. Die Tourismuszentrale bietet ein preiswertes Oberstdorf-<br />
Ticket für alle Züge der DB an. Bedingung: mind. 1 Übernachtung und<br />
Buchung bis 10 Werktage vor Anreise.<br />
Noch bequemer geht es mit dem Bus und dem Abholservice an der<br />
Haustür bis zur Urlaubsunterkunft. Einziger Nachteil ist die längere<br />
Fahrtdauer. Nähere Informationen erfahren Sie in ihrem Reisebüro<br />
oder im Internet unter www.oberstdorf.de.<br />
Monika de Byl
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 31<br />
Für den wahren Lebenskünstler ist die schönste<br />
Zeit immer diejenige, die er gerade verbringt.<br />
Orson Welles<br />
Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte,<br />
würde ich die gleichen Fehler machen. Nur ein<br />
bisschen früher, damit ich mehr davon habe.<br />
Marlene Dietrich<br />
Unanständig jung bleiben ist viel interessanter als mit<br />
Anstand alt zu werden.<br />
Olga Tschechowa<br />
Humor, Zärtlichkeit und Aufmüpfigkeit sind die besten<br />
Mittel gegen das Altern.<br />
Yves Montand<br />
Das Alter lässt sich leichter ertragen, wenn man den<br />
Faltenwurf im Gesicht als künstlerische Drapierung<br />
betrachtet.<br />
Vivian Leigh<br />
Das Alter ist wie eine Bergbesteigung. Je höher man<br />
kommt, desto müder und kurzatmiger wird man, aber<br />
dafür weitet sich der Blick immer mehr.<br />
Ingrid Bergmann<br />
Alles was Spaß macht, hält jung.<br />
Curd Jürgens<br />
Geschrieben von Doris Machnik
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 32<br />
Albert Einstein<br />
Vor 100 Jahren, genau am 25.11.1915<br />
verblüffte Albert Einstein die Welt mit<br />
seiner Relativitätstheorie, die sehr<br />
schwer zu verstehen ist.<br />
Er erklärt sie ganz einfach wie folgt:<br />
„Wenn man 2 Stunden lang mit einem Mädchen zusammensitzt,<br />
meint man, es wäre eine Minute. Sitzt man jedoch eine Minute<br />
auf einem heißen Ofen, meint man, es wären 2 Stunden. Das ist<br />
Relativität. “<br />
Aber auch durch andere lockere Sprüche ist Einstein bekannt.<br />
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum<br />
und die menschliche Dummheit. Aber bei dem<br />
Universum bin ich mir noch nicht ganz<br />
sicher.“<br />
„Es gibt nur zwei Arten zu leben. Entweder so als wäre nichts<br />
ein Wunder oder so als wäre alles ein Wunder.“<br />
„Phantasie ist wichtiger als Wissen,<br />
denn Wissen ist begrenzt.“<br />
„Ich bin mir nicht sicher, mit welchen Waffen der dritte<br />
Weltkrieg ausgetragen wird, aber im vierten Weltkrieg werden<br />
sie mit Stöcken und Steinen kämpfen.“<br />
Gefunden von Monika de Byl
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 33<br />
Weitere Zitate von Albert Einstein<br />
Wenn die Menschen nur über das sprächen,<br />
was sie begreifen,<br />
dann würde es<br />
sehr still auf der Welt sein.<br />
Zeit ist das, was man an der Uhr abliest.<br />
Ich denke niemalsan die Zukunft.<br />
Sie kommt früh genug.<br />
Es gibt keine großen Entdeckungen und<br />
Fortschritte,<br />
solange es noch ein<br />
unglückliches Kind<br />
auf Erden gibt.<br />
Man muss die Welt nicht verstehen,<br />
man muss sich nur<br />
darin zurecht finden.<br />
Geniale Menschen<br />
Ordentliche Menschen<br />
sind selten ordentlich<br />
sind selten genial.<br />
Gefunden von Monika de Byl
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 34<br />
Herz, mein Herz, warum so fröhlich,<br />
so voll Unruh und zerstreut,<br />
als käm übern Berg selig<br />
schon die schöne Frühlingzeit?<br />
Weil ein liebes Mädchen<br />
wieder herzlich an dein Herz sich drückt.<br />
Schaust du fröhlich auf und nieder<br />
Erde und Himmel dich erquickt.<br />
Und ich hab die Fenster offen,<br />
<strong>neu</strong> zieh in die Welt hinein.<br />
Altes Bangen, altes Hoffen!<br />
Frühling, Frühling soll es sein.<br />
Still kann ich hier nicht mehr bleiben,<br />
durch die Brust ein Singen irrt,<br />
Doch zu licht ist’s mir zum Schreiben,<br />
und ich bin so froh verwirrt.<br />
Also schlendre ich durch die Gassen,<br />
Menschen gehen her und hin.<br />
Weiß nicht, was ich tu und lasse,<br />
nur dass ich so glücklich bin.<br />
Geschrieben von Doris Machnik
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 35<br />
Witze: ich glaub ich lach mich tot!!<br />
„Mein Mann ist ein Engel“, prahlt Frau Müller.<br />
„Haben sie es gut, meiner lebt noch!“<br />
Ein altes, betagtes Ehepaar kommt nach dem Tod in den<br />
Himmel.<br />
Sie kommen aus dem Staunen nicht mehr raus. „Schau mal, welch herrliche<br />
Pflanzen und Bäume hier wachsen und immer scheint die Sonne!“<br />
„Und erst das leckere Essen, das überall zu haben ist.<br />
„Die Sitzecken sind auch so was von gemütlich und komfortabel. Mein Gott,<br />
so schön hätte ich es mir nie im Himmel vorgestellt.“ Schwärmt sie.<br />
„Das hättest Du mindestens 20<br />
Jahre früher haben können“,<br />
bemerkt er,<br />
„wenn Du mir nicht täglich<br />
dieseKnoblauchpillen<br />
gegeben hättest.“<br />
Opa Günther ist gestorben und kommt in die Hölle.<br />
Dort trifft er einen Freund, der eine tolle Frau im Arm hält.<br />
„Bei deinem Lebenswandel hast du eigentlich keine<br />
Belohnung verdient“, ruft Günther ihm neidisch zu.<br />
Darauf der Freund: „Sie ist nicht meine Belohnung,<br />
ich bin ihre Strafe!“<br />
Kommt eineWitwe ins Juweliergeschäft:<br />
„Mein Mann hat mir 5000 € für einen Gedenkstein hinterlassen.<br />
Könnten Sie mir wohl<br />
einige Steine in dieser Preisklasse<br />
zeigen.“<br />
„Wenn ich nicht mehr bin“, sagt Heinz versonnen zu seiner<br />
Frau„dann möchte ich verbrannt werden.“<br />
„Typisch“, meint sie, „weggehen und den Dreck liegen lassen.“<br />
(zusammengestellt von Monika de Byl)
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 36<br />
Kreuzfahrt in die Sonne<br />
Von Monika de Byl<br />
Wer träumt nicht davon, dem trüben, diesigen November zu entfliehen in<br />
Regionen, in denen noch die Sonne lacht.<br />
Ich habe diesen Traum Wirklichkeit werden lassen und eine Kreuzfahrt im<br />
November angetreten, die von Bremerhaven durch den Ärmelkanal weiter<br />
an der westeuropäischen Atlantikküste entlang bis zu den Kanarischen<br />
Inseln und wieder zurückführt. Auf diesem Wege ist es möglich, sich langsam<br />
von kühlen, feuchten Gefilden den<br />
wärmeren Zonen zu nähern und<br />
diese Veränderung bewusst zu<br />
erleben.<br />
Entgegen meiner Erwartung startete<br />
das Schiff nicht bei November-<br />
Wetter, sondern bei strahlendem<br />
Sonnenschein, und das am 1.<br />
November. Doch schon gleich beim<br />
1. Landgang in Portsmouth<br />
erwartete uns der sprichwörtliche englische Nebel. Auf meiner<br />
Besichtigungs-Tour stand Stonehenge, Englands berühmtestes ca. 5000<br />
Jahre alte Monument.Jährlich kommen tausende Besucher nach<br />
Stonehenge, um diese riesigen Steine, deren kreisförmige Anordnung sich<br />
nach dem Lauf der Sonne richtet, zu sehen. Vor allem zur Sonnenwende<br />
versammeln sich hier bis zu 20.000 moderne Druiden, um den<br />
Sonnenaufgang zwischen 2 gewaltigen Steinblöcken mitzuerleben. Das ist<br />
ein Ereignis, das jeden in seinen Bann zieht. Bei meinem Besuch Anfang<br />
November war es jedoch leicht nebelig, was dem prähistorischen Ort einen<br />
mystischen Charakter verlieh.<br />
Während der Weiterfahrt des Schiffes an der französischen Atlantikküste<br />
entlang war lange nichts von der Sonne zu sehen. Ganz im Gegenteil, es<br />
regnete sogar, aber das abwechslungsreiche Bordprogramm ließ keine<br />
Langeweile aufkommen.<br />
Der nächste Hafen, der angefahren wurde, war Vigo an der südwestlichen<br />
Spitze von Spanien. Hier hatte ich mir eine Wanderung nach Santiago de<br />
Compostella ausgesucht. Diese historische Wallfahrtsstätte ist noch heute<br />
Ziel vieler Pilger aus aller Welt.
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 37<br />
Auch Hape Kerkeling hatte sich vor ca. 10 Jahren auf den Pilgerweg<br />
begeben und seine Erlebnisse und Erfahrungen in dem Buch „Ich bin dann<br />
mal weg― festgehalten, das zum Bestseller wurde.<br />
Wir sind allerdings nicht wie Hape Kerkeling und andere Pilger über 500 km<br />
gewandert, sondern lediglich die letzten 5 km. Ausgestattet wurden wir wie<br />
echte Pilger, mit Wanderstab und der Jakobs-<br />
Muschel, die den Pilgerweg kennzeichnet.<br />
Schon von weitem sahen wir die gigantische<br />
Kathedrale mit 2 hohen Türmen. Der<br />
Innenraum des barocken Sakralbaus war<br />
ebenso überwältigend wie die verschnörkelte<br />
Fassade. Bei besonderen religiösen Feiern<br />
wird ein riesiges Weihrauchfass von 8<br />
Männern zum Schwingen gebracht. Über<br />
dem Altar thront eine mittelalterliche Holzfigur<br />
des Apostels Jakobus. Ein Gang führt hinter<br />
den Altar, wo viele Pilger den Fuß des Heiligen berühren, in der Hoffnung,<br />
dass so ein Wunsch in Erfüllung gehe. Es waren jedoch überwiegend<br />
Touristen zu sehen. Als Pilger wäre ich schwer enttäuscht, nach hunderten<br />
von gewanderten Kilometern mich in die Schlange der Touristen einreihen zu<br />
müssen.<br />
Weiter ging die Fahrt entlang der Küste bis zur Hauptstadt Portugals,<br />
Lissabon. Die Stadt liegt malerisch auf sieben Hügeln am Ufer des Flusses<br />
Tejo. In Lissabon, habe ich mich für einen Altstadtrundgang entschieden.<br />
Vom Hafen ist die Altstadt Alfama zu Fuß zu erreichen. Das Viertel ist ein<br />
Wirrwarr aus schiefen Häusern mit krummen Fenstern, an denen Leinenmit<br />
trocknender Wäsche befestigt sind. Zahllose Restaurants, Fadolokale und<br />
kleine Geschäfte mit landestypischen Kunsthandwerken sind hier zu<br />
finden.Die Gassen führen steil nach oben und sind oft so schmal, dass kein<br />
Auto durchfahren kann. Durch<br />
breitere Straßen fährt eine ratternde<br />
Straßenbahn die Hügel hoch. Oben<br />
liegt die Burg Sao Jorge, von der man<br />
einen herrlichen Panoramablick auf<br />
die Stadt hat.<br />
Am nächsten Tag erwartete uns<br />
Agadir mit sagenhaften 30 Grad .Im<br />
Gegensatz zu Lissabon kannAgadir<br />
keine Altertümer vorweisen. Im Jahr<br />
1960 wurde die marokkanische Stadt<br />
von einem schweren Erdbeben zerstört, bei dem die Hälfte der damals<br />
40.000 Einwohner umgekommen ist. Das <strong>neu</strong>eAgadir wurde in
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 38<br />
bebensicherer Bauweise auf flachem Gelände südlich der ehemaligen Stadt<br />
errichtet.<br />
Bei der Stadtrundfahrt fuhren wir zunächst<br />
auf eine Festung oberhalb Agadirs, bzw.<br />
das was von der Festung nach dem<br />
Erdbeben übrig geblieben ist. Man hat<br />
bewusst die Trümmer liegen gelassen, um<br />
die Ausmaße des Erdbebens zu zeigen.<br />
Oben wurden wir von Einheimischen in<br />
traditioneller Tracht mit Kamelen an der<br />
Hand empfangen. Wer ein Foto machen<br />
wollte, wurde sofort zur Kasse gebeten.<br />
Vorbei an der größten Moschee mit einem<br />
hohen Minarett erreichten wir den Basar. Er ist<br />
so riesig, dass man sich darin verlaufen kann.<br />
Und was dort alles angeboten wurde: vom BH,<br />
Handys, lebenden Tieren, natürlich vielen<br />
orientalischen Gewürzen,riesigen Mengen an<br />
Oliven, Obst und Gemüse, alles meterhoch<br />
aufgetürmt und oben drüber thronte der<br />
Verkäufer.
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 39<br />
Das nächste Ziel waren die Kanarischen Inseln; die aus 7 einzelnen Inseln<br />
bestehen. Die vor der<br />
Nordwestküste Afrikas<br />
gelegenen Inseln sind ein<br />
wahres Paradies für<br />
Sonnenanbeter aus<br />
nordeuropäischen Breiten.<br />
Entstanden sind die<br />
Kanarischen Inseln durch<br />
Vulkanausbrüche. Das<br />
wurde besonders deutlich<br />
auf der Insel Lanzarote,<br />
unser erstes Ziel .Die Insel erinnert an eine Mondlandschaft, bedeckt mit<br />
schwarzer Lavaerde. Umso erstaunlicher ist es, dass in dieser schwarzen<br />
Lavaasche Zwiebeln, Kartoffeln, Tomaten, Melonen und vor allem Trauben<br />
gedeihen. Wie das möglich ist, erfuhr ich auf einem Ausflug in das<br />
Weinbaugebiet La Geria.<br />
Hier konnte ich die ungewöhnlichsten Weingärten sehen: Jede einzelne<br />
Rebe sprießt in einem Mini-Krater, vor Wind und Sonne durch ein<br />
halbkreisförmiges Mäuerchen aus<br />
Lavageröll geschützt. Die Lavaasche<br />
ist zwar nicht fruchtbar, aber sie ist<br />
porös und speichert nachts die<br />
Feuchtigkeit aus der Luft. Das<br />
konnten wir sehen, als nur einige<br />
Zentimeter Lavaerde weggeschoben<br />
wurde, war die Asche darunter feucht.<br />
Bei der anschließenden Weinprobe<br />
konnten wir uns von der Qualität der<br />
Weine selbst überzeugen. Und in der<br />
Tat, die Weine schmeckten<br />
vorzüglich, was mich dazu<br />
veranlasste eine Flasche zu kaufen,<br />
zur Aufhellung eines trüben<br />
Novembertages in Bottrop.<br />
(Teil 2 in der nächsten <strong>Ausgabe</strong>)
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 40<br />
Das Jahr geht nicht zu Ende, bevor wir nicht unsere Jahres-<br />
Abschlussfahrt gemacht haben. Fast immer ist es im November so weit.<br />
Dieses Mal geht es ins Dreiländer Eck, Hessen- Bayern - Baden-<br />
Württemberg. Das Ziel ist Walldürn in Hessen-Reinhardsachsen, ins<br />
Vier Sterne Hotel Frankenbrunnen im fränkischen Odenwald. Das<br />
„Highlight― war dieses Mal, unser Hotelchef war gleichzeitig unser<br />
Reiseleiter.<br />
Der Omnibus startet morgens zu einer Zeit,<br />
bei der jeder gut ausgeschlafen und gut<br />
gelaunt sein kann. Jahr für Jahr waren diese<br />
Touren mit dem Gute Laune Bus immer eine<br />
Wucht, einfach unvergesslich. Bevor wir<br />
zum Hotel fuhren sind wir ins Maintal bis<br />
nach Mittenberg gefahren um unseren<br />
Hotelchef und Reiseführer abzuholen.<br />
Er wird uns auf dieser Tour begleiten und uns alles über Land und Leute<br />
erzählen. Er hat auch, kaum dass er im Bus war, sofort damit begonnen.<br />
Nun kennen wir die Historische Altstadt, den Marktplatz, den sie<br />
Schnatterloch nennen und viele wunderschöne Fachwerkhäuser von<br />
Mittenberg. Jetzt geht es in das privat geführte Vier Sterne Hotel<br />
Frankenbrunnen. Erst mal frisch machen, dann werden wir das<br />
versprochene, gute Essen genießen. Der Gepäck-Service war perfekt.<br />
Alles war schon im Zimmer, das übrigens keine Nummer hatte sondern<br />
einen Namen, unseres hatte den Namen Storchennest.<br />
Der erste Tag führte uns nach Miltenberg. Die Fahrt ging über den<br />
„Limes―, die alte Römerstraße, nach Walldürn am Main. Hier gibt es<br />
jedes Jahr eine Wohnmobil Wallfahrt; auch der Jakobsweg geht hier<br />
vorbei. Weiter ging es über Buchen vorbei am Gelände der<br />
Seidenbacher Müsli Fabrik. Übrigens wird hier sehr viel Dinkelgetreide<br />
angebaut. Als wir durch Osterburgen fuhren haben wir sehr viele<br />
Ausgrabungsstätten gesehen, alles römische Grabstätten. Das<br />
„Römische Museum― ist gut gefüllt mit historischen Gegenständen.<br />
Am anderen Morgen, nach einem herzhaften Frühstück ging es nach<br />
Wertheim an der Tauber. Tauber, der schwarze Fluss, warum er so<br />
genannt wird weiß niemand. Der Frankenwein war vor langer Zeit<br />
ausgerottet durch eine Reblaus, die sich nicht bekämpfen lies. Nur<br />
durch Verbrennen der Weinstöcke wurde sie vernichtet.
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 41<br />
Seit 1960 gibt es wieder Wein im Frankenland, leider nur sehr wenig,<br />
denn ein bestimmtes Kontingent darf beim Anbau nicht überschritten<br />
werden. Zum Leidwesen der Frankenwälder. Viele Schlösser, Burgen<br />
und Brücken aus dem roten Buntsandstein sind entlang der Tauber und<br />
des Mains zu bewundern. Fast an jeden Brückenaufgang steht eine<br />
Figur des hl. Nepomuk.<br />
Die vielen Gebäude aus dem roten Buntsandstein zeugen vom<br />
Reichtum der Bewohner. Heute Nachmittag werden wir zum Weingut<br />
Benz fahren, zur Weinprobe mit einer deftigen Winzervesper. Das waren<br />
große Bretter voll mit Wurst, Schinken, Käse und Brot, sehr gut gemacht<br />
und lecker. Das Weingut ist in Beckstein, da gibt es BADISCHEN Wein<br />
der auch in Bocksbeutel abgefüllt wird. Dafür wurde ihnen eine extra<br />
Genehmigung erteilt. Morgen fahren wir nach Stuttgart zum Mercedes-<br />
Museum. Vorher machen wir noch einen Stopp in Wertheim, da sahen<br />
wir das schmalste Fachwerkhaus Deutschlands. Es ist gerade mal fünf<br />
Meter breit und vier Stockwerke hoch. Wir waren auch in der<br />
Fechterhochburg Tauberbischofsheim. Bei schönem Wetter haben wir<br />
einen Spaziergang gemacht. Es hat großen Spaß gemacht durchs<br />
Städtchen zu bummeln. Auf dem Weg zurück zum Hotel sind wir über<br />
die Nibelungen Straße, auch über die Siegfried Straße gefahren, nach<br />
Michelstadt. Die Stadt mit dem Rathaus auf Stelzen, den urigen<br />
Gässchen innerhalb der historischen Stadt, laden zum Verweilen ein bei<br />
einer guten Tasse Kaffee. Der nächste war unser vorletzter Tag. Es ging<br />
nach Stuttgart ins Mercedes Museum. Das hat uns hell begeistert. Das<br />
erste Automobil der erste Bus, der erste Silberpfeil, das <strong>neu</strong>este Cabrio,<br />
eintausendfünfhundert Modelle haben wir gesehen.<br />
Dann kam unser letzter Abend, wir sollten mit einer Besonderheit<br />
verwöhnt werden. Der Chef des Hauses hat uns eine Fränkische<br />
Braumeister Pfanne präsentiert. Es war für viele ein unvergessliches<br />
Esserlebnis für. Dazu gab es reichlich dunkles Bier.
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 42<br />
Noch bis Mitternacht hat der Hotelchef zum Tanz aufgespielt mit<br />
bayrischer Musik und viel Gesang. Zu später Stunde, aber sehr<br />
zufrieden und herrlich müde, ging es zu Bett. Am anderen Morgen nach<br />
dem herrlichen Frühstück sind wir zufrieden in dem Bus gestiegen. Der<br />
„Gute Laune Bus― war schon fertig gepackt, und alle waren bester<br />
Stimmung, es ging ja nun nach Hause. Auf dem Nachhauseweg<br />
erfuhren wir noch einiges über den Odenwald. Der Odenwald ist<br />
Ursprung vieler Sagen und Mythen; es sieht alles wie im Bilderbuch aus.<br />
Vor allen im Herbst wenn die Nebelschwaden durch den Wald und über<br />
die Wiesen ziehen. Zum Abschied bekam jeder Gast vom Hotelchef<br />
„PAUL― eine Tüte „Frisch Ei Nudeln―, die im Odenwald hergestellt<br />
werden.<br />
Nach großer Verabschiedung mit Handschlag vom Chef persönlich,<br />
haben wir Platz genommen und unser „Gute Laune Bus― fuhr uns<br />
Richtung Heimat. Die Crew hat uns wieder wie jedes Jahr mächtig<br />
verwöhnt, selbstlos und immer freundlich. Am Abend kamen wir müde<br />
aber gesund in Bottrop an. Es war wieder einmal alles perfekt geplant.<br />
Ein Dank unserem Reisebüro.<br />
Geschrieben, und eingereicht<br />
von Doris Machnik
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 43<br />
Menschlichkeit Zitat:<br />
Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter.<br />
Ein Schrlftgelehrter versucht Jesus.<br />
Und siehe, ein Gesetzeslehrer trat auf, versuchte ihn und fragte: „Meister,<br />
was muss ich tun, um das ewige Leben zu erlangen?" Er sprach zu ihm:<br />
„Was steht im Gesetze geschrieben? Was liest du dort.― Jener antwortete:<br />
„Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen, aus<br />
deiner ganzen Seele, aus allen deinen Kräften und aus deinem ganzen<br />
Gemüte; deinen Nächsten sollst du lieben wie dich selbst!" Jesus sprach zu<br />
ihm: „Du hast recht geantwortet. Tu das, so wirst du das Leben haben!"<br />
Doch jener wollte sich rechtfertigen und fragte Jesus: „Wer ist denn mein<br />
Nächster?"<br />
Jesus lehrt, dass jeder Mensch unser Nächster sei.<br />
Da nahm Jesus das Wort und sprach: „Es<br />
ging ein Mann von Jerusalem nach<br />
Jericho, und er fiel Räubern in die Hände.<br />
Diese plünderten ihn aus und schlugen ihn<br />
wund, ließen ihn halbtot liegen und gingen<br />
fort. Es traf sich nun, dass ein Priester<br />
diesen Weg hinab zog; er sah ihn und ging<br />
vorüber. Ebenso tat ein Levit, der an die<br />
Stelle kam; er sah ihn und ging vorüber.<br />
Ein Samariter aber, der des Weges zog,<br />
kam in seine Nähe, und als er ihn sah, ward<br />
er von Mitleid gerührt. Er trat zu ihm hin, goss<br />
Öl und Wein in seine Wunden und verband<br />
sie. Dann hob er ihn auf sein Lasttier,<br />
brachte ihn in die Herberge und sorgte für<br />
ihn. Am andern Tage zog er zwei Denare<br />
heraus, gab sie dem Wirte und sprach:<br />
Sorge für ihn, und was du noch weiter für<br />
ihn aufwendest, werde ich dir bezahlen, wenn ich zurückkomme. Was<br />
meinst du: Wer von diesen dreien war der Nächste für den, der den<br />
Räubern in die Hände gefallen war?" Er antwortete: „Der an ihm<br />
Barmherzigkeit geübt hat."<br />
Jesus sprach zu ihm: „Geh hin und tu desgleichen!"<br />
Hans Schwaak, gefunden in einer alten Schulbibel!
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 44<br />
Wir möchten Euch mitteilen, dass einige Anschriften<br />
unserer <strong>ZWAR</strong>-Gruppen Treffs nicht mehr stimmen.<br />
Der Grund hierfür ist: Die Stadt benötigte dringend eine<br />
Unterkunft für ca. 150 Flüchtlinge, die sie zugewiesen<br />
bekommen hat.<br />
Deshalb musste das Mehrgenerationenhaus (Spielraum),<br />
Prosperstrasse 71, geräumt werden.<br />
Alle Gruppen, die im Spielraum einquartiert waren mussten<br />
sich ein <strong>neu</strong>es Domizil suchen.<br />
In dieser <strong>Ausgabe</strong> <strong>2016</strong> – 1 stehen die <strong>neu</strong>en Anschriften.<br />
Wir bitten um Verständnis. Danke
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 45<br />
Spezielle Gruppen-Termine und weitere Informationen<br />
auf den folgenden Seiten<br />
Alle, die sich bereits im wohlverdienten Ruhestand befinden, und auch die Noch-<br />
Berufstätigen sind herzlich willkommen bei den Zusammenkünften unserer sechs<br />
stadtteilorientierten Basisgruppen und ihren jeweils mit dazu gehörenden<br />
Untergruppen wie z.B.:<br />
Kegeln, Wandern, Walking, Radfahren, Klön- und Spiele-Treffs, Schwimmen,<br />
Gesellschaftstanz, Englisch und – stadtteilübergreifend – Delegiertentreff,<br />
<strong>ZWAR</strong>-Singers, Musikgruppe „Harmoniker in Dur und Moll", Gitarren- und<br />
Mundharmonika-Gruppe, Reise- und Besichtigungsgruppe sowie Video-,<br />
Computer-, Gymnastik- und die <strong>Zeitung</strong>sgruppe.<br />
Die Untergruppen werden bei den jeweiligen Basistreffen durch ihre Ansprechpartner<br />
vertreten.<br />
Ein Angebot der Bottroper <strong>ZWAR</strong>-Gruppen:<br />
Einfach die Ansprechpartner anrufen - oder gleich zu den Treffs und zu unserem<br />
Sommerfest und der Adventsfeier kommen und mitmachen, denn<br />
Die Kontaktdaten der einzelnen <strong>ZWAR</strong>-Gruppen sind den folgenden Seiten zu entnehmen.
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 46<br />
Veranstaltungskalender<br />
Eine ganz persönliche Auswahl<br />
von Monika de Byl<br />
12.3 Kräuter und Immunsystem<br />
In Theorie und Praxis erfahren Sie die positive Wirkung<br />
unserer heimischen Wildkräuter auf unseren Organismus.<br />
Im praktischen Teil werden alte Hausmittel hergestellt.<br />
Waldkompetenzzentrum Heidhof, 10-13 Uhr<br />
Eintritt 6 € und Kostenumlage, Anmeldung 02045/7363<br />
6.4 Kabarett im Hof (Hof Jünger)<br />
Mit den Kabarettisten „Onkel Fisch― und Sia Korthaus<br />
Moderation Benjamin Eisenberg<br />
Beginn 19.30 Uhr, Cafe ist ab 18.30 Uhr geöffnet.<br />
Hof Jünger, Kirchhellen, Eintritt 15 € nur Abendkasse<br />
17.4. Frühjahrskonzert des Städt. Musikverseins<br />
Mit dem Folkwang Kammerorchester<br />
Leitung: Friedrich Storfinger<br />
18 Uhr Lichthof des Berufskollegs, Eintritt 19 €<br />
25.4. Theaterstück „Golden Girls“<br />
Vier alte Damen lieben, streiten, weinen und lachen in<br />
Ihrer liebenswerten Art und Weise. Mit ihren bissigen<br />
Sprüchen bieten sie großen Spaß und sorgen für viele Lacher.<br />
Aula Josef Albers Gymnasium , 19.30 Uhr, 19-21 €<br />
Vorverkauf Theaterkasse im Kulturzentrum August Everding<br />
4.5. Film: „Die fabelhafte Welt der Amélie“<br />
Ein romantisches, melancholisches, Kinomärchen.<br />
Hof Jünger,Kirchhellen,<br />
Beginn 20 Uhr, Einlass 19.30 Uhr, Einbtritt 5 € nur Abendkasse
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 47<br />
INFO bzw. Bitte des Redaktionsteams<br />
Wenn Euch / Ihnen ein Beitrag in unserer <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> besonders gut<br />
gefallen oder nachdenklich gemacht hat, wäre es schön, uns das einmal,<br />
z.B. in Form einer Leserzuschrift, mitzuteilen.<br />
Wir vom Redaktionsteam erwarten keinen Applaus, aber gegen gelegentliche<br />
Anerkennung für unsere viele Mühe, die wir uns bei der Erstellung der<br />
<strong>Zeitung</strong> geben, hätten wir auch nichts einzuwenden. Außerdem kann so<br />
etwas auch ganz schön beflügeln und dazu führen, sich — auf die<br />
besonderen Wünsche unserer Leserschaft eingehend — noch mehr ins Zeug<br />
zu legen!<br />
Gemeinsame Termine der <strong>ZWAR</strong> – Gruppen<br />
Datum Veranstaltung Ort<br />
im Jahr <strong>2016</strong><br />
21.01. / 18.02.<br />
17.03. / 21.04.<br />
19.05. / 16.06.<br />
21.07. / 18.08.<br />
22.09. / 20.10.<br />
17.11. / 15.12.<br />
.ohne Gewähr<br />
Termin folgt<br />
Termin folgt<br />
Delegierten –<br />
Treffen, (3.) Do<br />
Im Monat<br />
ab 9:30 Uhr<br />
Delegierte der<br />
verschiedenen<br />
<strong>ZWAR</strong>-Gruppen<br />
Sommerfest<br />
ab 15:00 Uhr<br />
Adventsfeier<br />
ab 15:00 Uhr<br />
Haus der<br />
Beratung<br />
gegenüber dem<br />
ZOB<br />
(Zentral<br />
Busbahnhof)<br />
Ansprech-<br />
Partner<br />
Telefon<br />
Alfons Görtz 02041/ 54162<br />
Ludgerushaus? Alfons Görtz 02041/ 54162<br />
Ludgerushaus?<br />
Alfons Görtz 02041/ 54162<br />
Allgemeine Informationen über <strong>ZWAR</strong> in Bottrop erhalten Sie über<br />
Alfons Görtz<br />
Tel. 02041 / 54162,<br />
E-Mail: acgoertz@web.de<br />
Internet – Adresse:<br />
https://www.yumpu.com/de/browse/user/aktivegeneration<br />
auch über den Link der Stadt Bottrop<br />
http://www.bottrop.de/stadtleben/senioren
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 48<br />
Termine der einzelnen Stadtteil- und übergreifenden Gruppen<br />
Wenn es sich um Bottroper Telefonnummern handelt,<br />
wird keine Vorwahl (02041) in der Aufstellung angegeben<br />
<strong>ZWAR</strong> - Frauengruppe Batenbrock<br />
Aktivität Ansprechpartner Telefon Termin / Ort<br />
Basisgruppentreff Marie Schmitz<br />
Renate Froschamer<br />
Delegierte<br />
Marie Schmitz<br />
Renate Froschamer<br />
Gisela Pröhl<br />
750557<br />
262731<br />
750557<br />
262731<br />
53232<br />
Jeden Mittwoch 15.00 Uhr,<br />
Bürgerhaus Batenbrock<br />
Jeden 3. Donnerstag im Monat 9:30 Uhr<br />
Haus der Beratung, gegenüb. dem ZOB<br />
<strong>ZWAR</strong> – Stadtteilgruppe Boy / Welheim<br />
Aktivität Ansprechpartner Telefon Termin / Ort<br />
Delegierte<br />
Erich Hoffmann<br />
Johann ldzak<br />
41065<br />
43465<br />
Jeden 3. Donnerstag im Monat 9:30 Uhr<br />
Haus der Beratung gegenüb. dem ZOB<br />
Klönnachmittag E. Hoffmann 41065 Jeden Donnerstag um 15.00 Uhr<br />
Jugendkombihaus, Ruhrölstr. 3A<br />
(Horster Str.), Bottrop-Boy<br />
Kegeln Heinz Walfort 43330 Montags im 4-wöchigen Rhythmus<br />
17:00 Uhr in der Gaststätte „Boyer Hof―<br />
Radfahren Erich Hoffmann 41065 Jeden Mittwoch 14:00 Uhr ab<br />
Boyer Markt<br />
in den Sommermonaten
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 49<br />
<strong>ZWAR</strong> - Stadtteilgruppe Eigen<br />
Aktivität Ansprechpartner Telefon Termin / Ort<br />
Basisgruppentreff Günter Schott<br />
Adolf Rudolf<br />
Willi Messerschmidt<br />
93214<br />
34173<br />
02045/2497<br />
Jeden 1. Donnerstag im Monat 15:00<br />
Uhr,<br />
Ernst Löchelt Seniorenzentrum<br />
Bügelstraße 25<br />
Delegierter Adolf Rudolf 34173 Jeden 3. Donnerstag im Monat 9:30 Uhr<br />
Haus der Beratung gegenüb. dem ZOB<br />
Klön- und<br />
Spieltreff<br />
Dieter Ombeck 91740 Jeden letzten. Donnerstag im Monat<br />
um 14.00 Uhr, Absprache beim<br />
Basisgruppentreff<br />
Besichtigungen Dieter Ombeck 91740 Absprache beim<br />
Basisgruppentreff<br />
Radfahren Günter Schott 93214 Absprache beim<br />
Basisgruppentreff<br />
Wandern Adolf Rudolf 34173 Zielabsprache beim Basisgruppentreff<br />
Mitarbeit in der<br />
<strong>ZWAR</strong>-<br />
<strong>Zeitung</strong>sgruppe<br />
Doris Machnik 94388 1. und 3. Montag im Monat 15:30 Uhr<br />
AWO, Bügelstrasse 26<br />
Ernst Löchelt Seniorenzentrum<br />
Wer eine sinnvolle Freizeitgestaltung sucht, kann sich gerne uns anschließen
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 50<br />
<strong>ZWAR</strong> - Stadtteilgruppe Fuhlenbrock<br />
Aktivität Ansprechpartner Telefon Termin / Ort<br />
Basisgruppentreff Alfons Görtz<br />
Delegierte<br />
Hilde Storp<br />
Christel Körber<br />
Rüdiger Dodt<br />
Hubert Bönders<br />
Alfons Görtz<br />
54162<br />
7824032<br />
54609<br />
51645<br />
23199<br />
54162<br />
Jeden 1. Donnerstag im Monat<br />
15:00 Uhr im Ludgerushaus,<br />
Birkenstraße<br />
Jeden 3. Donnerstag im Monat 9:30 Uhr<br />
Haus der Beratung, Horster Str.<br />
Gegenüber dem ZOB<br />
Schwimmen<br />
Friedhelm und<br />
Ingrid Fink<br />
7813040 Jeden 1. Montag im Monat 9:00 Uhr<br />
im Solebad Revierpark Vonderort<br />
Spielgruppe<br />
Hilde Storp<br />
7824032<br />
Dienstags, alle 14 Tage im Monat<br />
(Skat)<br />
Uli Ihmann<br />
107844<br />
15:00 Uhr im AWO-Heim<br />
E-Mail: hilde@storp.de<br />
Wandern<br />
Presseinformation<br />
Friedhelm u.<br />
Ingrid Fink<br />
Hilde Storp<br />
Alfons Görtz<br />
7813040<br />
7824032<br />
54162<br />
Jeden 2. Donnerstag im Monat<br />
14:30 Uhr<br />
Treffpunkt Fuhlenbrocker Markt<br />
Ansprechpartner<br />
für die <strong>ZWAR</strong>-<br />
<strong>Zeitung</strong>sgruppe<br />
Alfons Görtz 54162 Jeden 1. und 3. Montag im Monat<br />
15:30 Uhr<br />
AWO Bügelstraße 25<br />
Ernst Löchelt Seniorenzentrum
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 51<br />
<strong>ZWAR</strong> – Stadtteilgruppe Stadtmitte<br />
Aktivität Ansprechpartner Telefon Termin / Ort<br />
Basisgruppentreff Friedhelm Jacobs<br />
Gerda Märtens<br />
67293<br />
24594<br />
Jed. 1.Donnerstag im Monat 13:30 Uhr<br />
Delegierte<br />
Friedhelm Jacobs<br />
Renate Jakobs<br />
Gerda Märtens<br />
67293<br />
67293<br />
24594<br />
Jeden 3. Donnerstag im Monat 9:30 Uhr<br />
Haus der Beratung gegenüb. dem ZOB<br />
Gemütlichkeit,<br />
gemütliches<br />
Beisammensein<br />
Emmy Kolaska 698138 Alle 14 Tage donnerstags 14:30 Uhr<br />
Spieletreff<br />
Brett-, Kartenu.<br />
andere Spiele<br />
Gerda Märtens<br />
Emmy Kolaska<br />
24594<br />
698138<br />
Alle 14 Tage donnerstags 14:30 Uhr<br />
Wandern Jürgen Meyer 20900 Alle 14 Tage mittwochs,<br />
Einzelheiten beim Basisgruppentreff<br />
Sportgruppe<br />
Walking<br />
Regina Kreter 685792 Jeden Montag 10:30 Uhr<br />
ab Nepomuk / Quadrat im Stadtgarten
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 52<br />
Stadtteilübergreifende <strong>ZWAR</strong> ̶<br />
GRUPPEN<br />
Aktivität Ansprechpartner Telefon Termin / Ort<br />
Delegiertentreff<br />
aller 6 Bottroper<br />
<strong>ZWAR</strong>-Gruppen<br />
Musikgruppe<br />
Harmoniker<br />
in Dur und Moll<br />
Instrumentalkreis<br />
Volkslieder<br />
und Schlager<br />
Instrumentalkreis<br />
Folk, Rock, Pop<br />
Singen der<br />
<strong>ZWAR</strong> Singers<br />
Alfons Görtz 5 41 62 Jeden 3. Donnerstag im Monat<br />
9:30 Uhr<br />
Horster Straße, gegenüber dem ZOB<br />
im Haus der Beratung<br />
Hans Schwaak<br />
Karl Heinz<br />
Bähnsch<br />
Reinhold Wilting<br />
Monika Pehle-<br />
Thiele<br />
(Delegierte)<br />
20947<br />
54382<br />
0201 606076<br />
5 14 70<br />
E-Mail: acgoertz@web.de<br />
1.u.3. Montag im Monat<br />
17:00-19:00 Uhr<br />
AWO Ernst Löchelt<br />
Bügelstrasse 25<br />
E 14, Besprechungsraum<br />
Jeden Freitag 10:00 bis 13:00 Uhr<br />
AWO Ernst Löchelt<br />
Bügelstrasse 25<br />
Karl-Heinz Graw 66369 Jeden Freitag 13:00 bis 15:00 Uhr<br />
AWO Ernst Löchelt<br />
Bügelstrasse 25<br />
Gisela Pröhl 53232 Jeden Freitag<br />
ab 15:00 Uhr Probe im<br />
Jugend-Kombihaus,<br />
BOT-Boy, Horster Str.<br />
Videogruppe<br />
Gerda Vogt<br />
Adolf Rudolf<br />
23431<br />
34173<br />
Computergruppe Günter Spehr 28095<br />
Sportgruppe<br />
Gymnastik<br />
<strong>Zeitung</strong>sgruppe<br />
Renate Meyer<br />
Nikolaus Kinner<br />
Hans Schwaak<br />
Hermann Trox<br />
Doris Machnik<br />
Monika de Byl<br />
20900<br />
93737<br />
20947<br />
7816680<br />
94388<br />
22319<br />
Jeden Mittwoch 9:30 — 12 Uhr<br />
AWO Ernst Löchelt<br />
Bügelstrasse 25<br />
Jeden Montag 13:30 — 15:30 Uhr<br />
AWO Ernst Löchelt<br />
Bügelstrasse 25<br />
E-Mail zwar.ctreff@arcor.de<br />
Jeden Freitag 10:00 Uhr<br />
Dieter-Renz Halle, Hans-Böckler-<br />
Straße 60, Eingang Parkstraße<br />
1.u.3. Montag im Monat 15:30-16:45 Uhr<br />
AWO Ernst Löchelt, Bügelstr. 25<br />
E 14, Besprechungsraum<br />
E-Mail: HiJoSchwaak.Bot@t-online.de<br />
E-Mail: Hermann.Trox@gmx.de<br />
E-Mail: DorisMachnik@gmx.de<br />
E-Mail: monika-de-byl@gelsennet.de
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 53<br />
Gefunden von Hans Schwaak
Die Bottroper <strong>ZWAR</strong>-<strong>Zeitung</strong> Die AKTIVE GENERATION <strong>Ausgabe</strong> 1 <strong>2016</strong> Seite 54