Fanbericht - die ärzte Fanclub
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DIE GEFÄHRTEN: FABSI 39<br />
tiert Banjo-Spieler) und nur guckte, aber alles<br />
spielen konnte. Was für ein großartiger Musiker!<br />
Wahnsinn! Ich sag mal, genauso wie Vom für<br />
<strong>die</strong> Hosen, war Rod <strong>die</strong> begnadete Ablösung<br />
für Hagen. Ich weiß nicht, ob <strong>die</strong> Ärzte ohne<br />
Rod heute noch funktionieren würden. Er ist<br />
ganz genau <strong>die</strong> Waage zwischen <strong>die</strong>sen beiden<br />
Bekloppten. Das merkt man immer wieder, absolut.<br />
Wenn sie nicht mehr weiter wissen, dann<br />
ist Rod dran. Einerseits will er in Ruhe gelassen<br />
werden, andererseits ist es aber auch wichtig,<br />
dass er dann mal dran ist. Und seine Trockenheit<br />
�nde ich auch großartig.<br />
Wie kam es eigentlich zur Gründung des<br />
Weserlabels?<br />
Ich hatte schon immer den Traum, mal eine Fußballplatte<br />
aufzunehmen. Als <strong>die</strong> Mimmi‘s noch<br />
Slipeinlage hießen, wollten wir irgendwann ne<br />
Platte machen. Wir haben dann einen anderen<br />
Text umgedichtet auf „Deutscher Meister wird<br />
der SVW“. Werder war damals grad auf Platz<br />
zwölf. Dann haben wir noch gedacht, ne Fußballplatte<br />
von ner Band <strong>die</strong> Slipeinlage heisst,<br />
das geht gar nicht, komm, wir ändern den<br />
Namen. Ich war mit Elli, meiner Frau, in Amsterdam<br />
in so einem Nachtclub. Da standen wir<br />
davor und guckten so, wie der Laden überhaupt<br />
heißt. „Die Mimmi‘s“. Ach, das klingt doch geil,<br />
das nehmen wir. Die Mimmi‘s, das kann man<br />
ja für alles<br />
verwenden,<br />
interessiert<br />
keinen. Und<br />
dann haben<br />
wir <strong>die</strong><br />
Platte aufgenommen,<br />
an ein paar<br />
Labels geschickt<br />
und<br />
nur Absagen<br />
bekommen.<br />
Also haben<br />
wir gesagt,<br />
machen wir<br />
es selber,<br />
weil da<br />
muss ja<br />
Fabsi 1958<br />
i r g e n d w i e<br />
ein Stempel<br />
drauf. Dann hab ich mich erkundigt wie das<br />
geht und wir brauchten nur noch einen Namen.<br />
Dann haben wir überlegt: Die Stadt ist an der<br />
Weser, lass es uns einfach Weserlabel nennen,<br />
ganz stumpf, nur für <strong>die</strong>se eine Platte. Da kam<br />
dann noch ein Anker drauf und fertig. Als dann<br />
„Früher haben wir immer gesagt: Du kannst deinen Computer nicht<br />
�cken. Die Leute wollen hin, das miterleben, Rock‘n‘Roll.“<br />
<strong>die</strong> Single raus kam, passierte erstmal nichts,<br />
solange bis Werder plötzlich auf Platz zwei war.<br />
Dann kam „Buten und Binnen“ (Fernsehsendung<br />
des NDR, Anm. d. Red.), das war damals<br />
immer mittwochs noch bundesweit zu sehen,<br />
und hat mit uns im Stadion ein Video gedreht.<br />
Das werd ich niemals vergessen. Direkt nach<br />
dem Spiel gegen Portugal kam ein Beitrag nach<br />
dem Motto: Schlechtes Spiel, aber wir haben<br />
hier ne junge Punkband. Dann kam das Video<br />
und zack ging‘s ab und plötzlich hatte ich ein<br />
Label am Arsch. So ist das entstanden.<br />
Die Mimmi‘s gibt es bis heute. Hättest du<br />
das damals gedacht?<br />
Also, als wir uns 1994 aufgelöst haben, hätte<br />
ich nicht gedacht, dass es <strong>die</strong> Band noch mal<br />
wieder gibt. Absolut nicht, das war wirklich ein<br />
Bruch. Da kamen natürlich <strong>die</strong> ganzen familiären<br />
Sachen zusammen. Meine Frau und ich<br />
haben zwei Kinder verloren, meine Mutter hat<br />
sich aufgehängt, <strong>die</strong> hatte keinen Bock mehr<br />
aufs Leben beziehungsweise auf meinen Vater.<br />
Dann war <strong>die</strong> Katze auch noch tot und da hat<br />
man an alles<br />
andere gedacht<br />
als an<br />
<strong>die</strong> Band. 1996<br />
haben wir dann<br />
wieder mit dem<br />
P e a n u t s c l u b<br />
a n g e f a n g e n .<br />
Dass <strong>die</strong> Band<br />
jetzt wieder so<br />
läuft und wir<br />
uns einen Platz<br />
erkämpft haben<br />
in den Clubs,<br />
das �nd ich gut.<br />
Zumal wir bei<br />
den meisten<br />
Konzerten bis<br />
zu achtzig Prozent<br />
junges Publikum<br />
haben,