Fanbericht - die ärzte Fanclub
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40 DIE GEFÄHRTEN: FABSI<br />
so sechzehn- bis fünfundzwanzigjährige. Die<br />
alten Säcke kommen dann noch zum Gucken<br />
und zum Trinken, das ist auch gut so. Das �nd<br />
ich grandios.<br />
Wie erklärst du dir den anhaltenden Zulauf<br />
der Band vor allem bei jüngeren Fans?<br />
Die Live-Musik ist<br />
einfach greifbar.<br />
Früher haben wir<br />
immer gesagt:<br />
Du kannst deinen<br />
Computer<br />
nicht �cken. Die<br />
Leute wollen hin,<br />
das miterleben,<br />
Rock‘n‘Roll. Du<br />
lernst ja Leute<br />
kennen, wenn du<br />
unterwegs bist.<br />
Wie wir früher. Das<br />
ganze Drumherum,<br />
deswegen sind<br />
wir ja durch <strong>die</strong><br />
Gegend gefahren.<br />
Das war einfach<br />
nur treffen, zusammen<br />
sein und sich austauschen. Das war lange<br />
Zeit bei den Jugendlichen nicht mehr so, aber<br />
jetzt gärt das wieder, das wird wieder mehr. Ne<br />
Zeitlang war das so, dass so Jugendzentren,<br />
wo wirklich immer geile Musik war, gar nichts<br />
mehr organisiert haben. Das kommt jetzt aber<br />
wieder. Natürlich auch so durch junge, neue<br />
Bands wie <strong>die</strong> Killerpilze. Das soll von mir aus<br />
auch <strong>die</strong> Bravo fördern, das ist mir scheißegal.<br />
Im Jahr 2000 gab es einige Club-Konzerte<br />
von den Hosen und in <strong>die</strong>sem Zusammenhang<br />
auch eine kurze Reunion von ZK. Die<br />
Ärzte waren damals ja Vorband, wie war es<br />
für dich, mit so vielen Freunden auf der Bühne<br />
zu stehen?<br />
Großartig, es gibt zwei Sachen, daran kann<br />
man erkennen, wie tief man in <strong>die</strong>ser ganzen<br />
Maschinerie drin steckt und verwurzelt ist. Das<br />
hat noch nicht mal mit der Musik zu tun, sondern<br />
mit der ganzen Institution Punkrock im Körper.<br />
ZK haben nie Geld für ihre Auftritte gesehen,<br />
<strong>die</strong> Platten sind verkauft worden, <strong>die</strong> Vertriebe<br />
sind Konkurs gegangen und <strong>die</strong> haben uns nur<br />
verarscht. Das waren damals 12 500 LPs <strong>die</strong><br />
verkauft worden sind und es gab nie Geld. Nach<br />
zig Jahren, lass es zehn oder so gewesen sein,<br />
haben wir uns überlegt ein Best Of zu machen,<br />
da das in der Zeit so üblich war. Da haben wir<br />
erfahren, dass schon längst was von uns draußen<br />
ist, da zu <strong>die</strong>ser Zeit jeder machen konnte,<br />
was er wollte. Da hatte ich den Hals gestrichen<br />
voll und bin dahin, da wir nie Geld bekommen<br />
haben und ich hab tatsächlich noch was für uns<br />
rausschlagen können und als Kuddel <strong>die</strong> Quittung<br />
unterschreiben sollte, �ng er auf einmal an<br />
zu zittern wie noch<br />
nie in seinem Leben.<br />
Mit der Band<br />
haben wir damals<br />
angefangen und<br />
jetzt bekommen<br />
wir auf einmal noch<br />
Geld dafür.<br />
Und dann stehst<br />
du noch mit Leuten<br />
auf der Bühne, <strong>die</strong><br />
so viel schon mit<br />
anderen Bands<br />
erlebt haben und<br />
da ist z. B. Cämpi<br />
total aufgeregt gewesen.<br />
Aber wenn<br />
man sich das mal<br />
überlegt, wir haben<br />
<strong>die</strong> erste Band zusammen gehabt, da ist das<br />
schon was Besonderes.<br />
Diese Mütze hat Fabsi bei einem Tokio Hotel Konzert aus dem Graben ge�scht.<br />
Was machst du heute?<br />
Wie vorhin schon gesagt, das Label, den Musik-Verlag,<br />
nen Tourbus-Verleih von einem aus<br />
Krefeld, den betreue ich noch ein bisschen.<br />
Security mach ich noch nebenbei, dass war<br />
auch sehr lustig, als der Jens Koopmann zu mir<br />
kam und mich auf Hurricane Festival eingeladen<br />
hat und ich erst nicht wusste, was genau<br />
er meint. Da hat er gesagt, auf der Rennbahn,<br />
da musste ich sehr lachen, weil ich das damals<br />
mal angezündet habe. Das war noch zu Zeiten,<br />
als 36 Bands auftreten sollten und 6 sind nur<br />
gekommen. Dann helfe ich noch beim Gastro-<br />
Team Bremen mit aus, <strong>die</strong> Buden aufzubauen.<br />
Was auch wieder Rock‘n‘Roll Zirkus ist - wenn<br />
auch von der anderen Seite. Da ist man dann<br />
drei Monate im Jahr unterwegs, so ein wenig<br />
Überlebenstraining noch. Dass man das sich<br />
noch so erhalten kann.<br />
Das ist doch ein sehr schönes Schlusswort!<br />
Vielen Dank für das Interview!!<br />
Line und Stef�