Die CSR- Richtlinie setzt neue Maßstäbe
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5.2 Menschenrechtsreporting rückt stärker in den Fokus<br />
Unternehmen in der Verantwortung<br />
Schon seit vielen Jahren bemühen sich<br />
verschiedene Initiativen um die Verbesserung<br />
von Menschenrechten entlang der<br />
gesamten Wertschöpfungskette. Trotzdem<br />
kommt es immer wieder zu Situationen,<br />
die das Thema Menschenrechtsverletzungen<br />
in den Fokus der Öffentlichkeit, von<br />
Geschäftspartnern und Investoren rücken.<br />
Unternehmen stellen sich heute zunehmend<br />
ihrer Verantwortung für die Einhaltung<br />
von Menschenrechten – sei es um<br />
Risiken wie Bußgeldern, Reputationsschäden<br />
oder limitiertem Zugang zu Kapital<br />
entgegenzuwirken, um sich Wettbewerbsvorteile<br />
zu sichern oder schlichtweg<br />
um „das Richtige zu tun“.<br />
<strong>Die</strong> Bedeutung des Themas ist nicht nur<br />
auf global agierende Unternehmen beschränkt.<br />
So lässt sich beispielsweise der<br />
im Jahr 2014 beschlossene gesetzliche<br />
Mindestlohn in Deutschland als Bestandteil<br />
des Rechts auf faire Arbeitsbedingungen<br />
ansehen. 14<br />
UN-Leitprinzipien schaffen <strong>neue</strong> Impulse<br />
Im Juni 2011 verabschiedete der UN-<br />
Menschenrechtsrat einstimmig die Leitprinzipien<br />
für Wirtschaft und Menschenrechte<br />
15 („Guiding Principles on Business<br />
and Human Rights“). <strong>Die</strong>se fordern Unternehmen<br />
dazu auf, menschenrechtliche<br />
Verantwortung für ihre Geschäftstätigkeit<br />
entlang der gesamten Wertschöpfungskette<br />
zu übernehmen. <strong>Die</strong> 31 Leitprinzipien<br />
verlangen von Unternehmen, Menschrechte<br />
zu respektieren und proaktiv<br />
Schritte einzuleiten, die Menschenrechtsverletzungen<br />
verhindern, mildern oder<br />
wiedergutmachen. Ein Rahmenwerk für<br />
die Berichterstattung zum Thema Menschenrechte<br />
stellt das im Frühjahr 2015<br />
veröffentlichte UN Guiding Principles<br />
Reporting Framework 16 dar – siehe weiterführende<br />
Informationen auf Seite 17.<br />
Viele Länder haben bereits nationale<br />
Aktionspläne entwickelt, um die UN-<br />
Leitprinzipien umzusetzen. Auch in<br />
32 %<br />
68 %<br />
Erwähnung von Leitlinien<br />
Keine Erwähnung von Leitlinien<br />
Deutschland wird das Thema Menschenrechte<br />
vermehrt in Politik und Wirtschaft<br />
diskutiert. So entwickelt das Auswärtige<br />
Amt derzeit federführend den „Nationalen<br />
Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte“,<br />
der die UN-Leitprinzipien auch in<br />
Deutschland umsetzen und den Rahmen<br />
für den Umgang mit Menschenrechten seitens<br />
des Staates und der Wirtschaft bilden<br />
soll. 17<br />
68 %<br />
32 %<br />
Risikoberichterstattung<br />
Keine Risikoberichterstattung<br />
Quelle: EY-Analyse des MDAX zum 31.07.2015 auf der Basis von Geschäftsberichten, Nachhaltigkeitsberichten<br />
und unternehmenseigenen Websites<br />
Risikodarstellung im Bereich Menschenrechte<br />
ist im MDAX zurückhaltend<br />
<strong>Die</strong> zunehmende öffentliche und politische<br />
Aufmerksamkeit auf das Thema spiegelt<br />
sich noch nicht in der deutschen Berichtslandschaft<br />
wider. Zu Menschenrechtsrisiken<br />
legen die MDAX-Unternehmen bisher<br />
wenig offen. <strong>Die</strong>se zurückhaltende Berichterstattung<br />
zeigt sich auch in den Aussagen<br />
16 | <strong>Die</strong> <strong>CSR</strong>-<strong>Richtlinie</strong> <strong>setzt</strong> <strong>neue</strong> <strong>Maßstäbe</strong>. Starten Sie jetzt mit der Umsetzung.