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Zeitung WPA 16

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Bericht<br />

Nach vielen Gesprächen mit der Veterinärbehörde<br />

in England (DEFRA) standen die<br />

Ausfuhrpapiere schließlich in Aussicht, und<br />

im Juni 2010 wurden die Vögel in die Quarantänevolieren<br />

eingesetzt. Allerdings sollte<br />

es noch ein ganzes Jahr dauern, bis die Exportpapiere<br />

endgültig ausgestellt waren. Wir<br />

sind dem Team des Paradise Wildlife Park,<br />

namentlich dem Inhaber Peter Sansom und<br />

Direktor Lynn Whitnall außerordentlich dankbar,<br />

die die Tiere über ein Jahr lang gepflegt<br />

haben. Zum Glück hatten sie sehr geräumige,<br />

grasbewachsene Quarantänevolieren<br />

gebaut, sodass die lange Zeit für die Fasane<br />

kein Problem darstellte.<br />

Die Tragopane sollten nach Kalkutta fliegen,<br />

dem nächstgelegenen Flughafen zum<br />

Darjeeling Zoo. Keine Fluggesellschaft war<br />

bereit, die Vögel direkt von England nach<br />

Kalkutta zu fliegen, sodass die Tierspedition<br />

sie Ende Juli über Singapur nach Kalkutta<br />

schickte. Alle Tiere reisten in speziell<br />

konstruierten Transportkisten gemäß IATA-<br />

Vorgaben mit Zugang zu Futter und Wasser<br />

und mit guter Belüftung. Leider verzögerte<br />

sich die Weiterreise in Singapur um mehrere<br />

Stunden, während denen die Tiere sehr<br />

wahrscheinlich tropischen Verhältnissen<br />

ausgesetzt wurden. Als sie in Kalkutta ankamen,<br />

war die Hälfte der Tiere verendet, darunter<br />

fünf der sechs Hähne. Sofortige Untersuchungen<br />

ergaben, dass die Vögel seit<br />

sechs bis sieben Stunden tot und alle stark<br />

ausgetrocknet waren. Keines der Wassergefäße,<br />

die in London gefüllt worden waren,<br />

enthielt Wasser, sie wurden also in Singapur<br />

nicht kontrolliert. Die verbliebenen Tiere absolvierten<br />

Ihre Quarantäne in Kalkutta und<br />

gingen dann weiter in den Zoo Darjeeling.<br />

Seither haben wir versucht herauszufinden,<br />

warum die Tiere in Singapur weder von den<br />

Behörden noch von der Spedition mit Wasser<br />

versorgt wurden, aber leider erhielten wir<br />

keine befriedigende Erklärung.<br />

Die CZA bat die ECBG um einen Ersatz,<br />

insbesondere der Hähne, um ihr Zuchtprogramm<br />

beginnen zu können. Es dauerte über<br />

ein Jahr, eine weitere Gruppe zusammenzustellen,<br />

die Dank des Entgegenkommens<br />

von Keith Chalmers-Watson in seiner Zuchtanlage<br />

in Schottland gesammelt wurden.<br />

Alle Tiere wurden wiederum kostenlos von<br />

den <strong>WPA</strong>-GB-Mitgliedern Keith Chalmers-<br />

Watson, Jimmy Reekie, Billy Wilson, Stephen<br />

Jacques, The Pheasant Foundation,<br />

Jim Waring und John Corder zur Verfügung<br />

gestellt. Gary Robbins, Simon Mayes und Nigel<br />

Hester halfen bei der Aufzucht und beim<br />

Transport der Tiere.<br />

Die <strong>WPA</strong> unterhält eine enge Beziehung zur<br />

Königlichen Zoologischen Gesellschaft von<br />

Schottland (RZSS), die den Zoo Edinburgh<br />

und den Highland Wildlife Park führt. Drei<br />

Satyr und sechs Temminck-Tragopane bezogen<br />

Anfang Dezember die Quarantänestation<br />

im Highland Wildlife Park, nachdem<br />

Lynda Burrill von der RZSS mehrere Tage<br />

mit dem Ausstellen der Transportpapiere zugebracht<br />

hatte. Lynda‘s Erfahrung mit dem<br />

weltweiten Versand von Pinguinen aus dem<br />

Zoo Edinburgh erwies sich dabei als äußerst<br />

wertvoll. Douglas Richardson und sein Team<br />

vom Highland Wildlife Park hatten bereits erfolgreich<br />

die Quarantäne der Borneo-Pfaufasane<br />

betreut, die ein Jahr zuvor aus Singapur<br />

importiert worden waren, und wir sind<br />

sehr dankbar für die Pflege und Fürsorge,<br />

die sie unseren Tragopanen angedeihen ließen.<br />

Die neun Vögel flogen über eine andere<br />

Route von Edinburgh nach Kalkutta und<br />

erreichten Darjeeling wohlauf. Sie wurden<br />

sofort zur Quarantäne in ihre neuen, großen<br />

Volieren gebracht, die in einer Außenstation<br />

des Zoos errichtet worden waren. Sie bieten<br />

den Tieren großzügige Grünflächen, Aufbaummöglichkeiten<br />

und gute Schutzräume<br />

für die Nacht.<br />

Es ist das Ziel der erfahrenen Vogelpfleger<br />

des Zoos, die eingewöhnten Tiere aus Europa<br />

zur Naturaufzucht ihrer Küken zu bringen.<br />

Wenn die Paare dies erfolgreich geschafft haben,<br />

werden Ihnen in der folgenden Brutzeit<br />

8 Mai 2013

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