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Das Vorarlberger Archivinformationssystem

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Überlieferung wurde vielen Gemeinden durch den Umstand erschwert, dass<br />

sich der Verwaltungssitz im Haus des jeweiligen Bürgermeisters oder Vorstehers<br />

befand und die Akten oftmals nur in Teilen an den Amtsnachfolger weitergegeben<br />

wurden. So sind entweder nur die Einlaufbücher oder nur die Akten,<br />

in wenigen Fällen beides und in vielen auch gar nichts mehr vorhanden. 1940<br />

kam der Bruch in der Art der Schriftgutverwaltung. Mit der verordneten Einführung<br />

des Boorbergschen Deutschen Einheitsaktenplanes in der „Ostmark“<br />

mussten alle Gemeinden ihr Schriftgut nach Aktenzahlen ablegen. Zu diesem<br />

Zweck wurden in allen Bregenzerwälder Gemeinden formal einheitliche Ringordner<br />

und blaue Ablagemappen mit Aufdruck der Aktenzahl und ihrer Bezeichnung<br />

angekauft. Wie sich im Zuge der Erfassung des Aktenplanes im AIS<br />

herausstellte, gab es jedoch in Vorarlberg regionale Unterschiede in der Bezeichnung<br />

der Aktenzahlen. So beschlossen die Vorderlandgemeinden ausgehend<br />

vom Boorbergschen Aktenplan eine eigene, modifizierte Aktenzahlstruktur.<br />

In der Nachkriegszeit wurde in den meisten der kleinen Gemeinden, in denen<br />

der Bürgermeister gleichzeitig der einzige Verwaltungsmitarbeiter war, die<br />

strukturierte Ablage nach Aktenplan spätestens in den 1950er-Jahren wieder<br />

aufgegeben. Abgelegt wurde vielfach wieder ohne erkennbares, auf jeden Fall<br />

ohne durchgängiges, System. Es entstanden singuläre Ordnungssysteme, abhängig<br />

von Charakter und Arbeitsweise des Sachbearbeiters. In einzelnen Gemeinden<br />

wurden die Schriftstücke etwa chronologisch nach Absender zusammengefasst,<br />

was ein Wiederfinden von Sachakten besonders schwierig macht.<br />

Als in den 1970er-Jahren durch zunehmenden Arbeitsanfall auch kleinere Gemeinden<br />

ihr Personal aufstockten, führten viele neuerlich einen Aktenplan ein,<br />

nun jenen von Dr. Grazer. Die Altakten blieben aber zumeist unangetastet und<br />

wurden nicht ins neue Ordnungssystem übernommen. Im Jahr 2008, zum Zeitpunkt<br />

der Fixanstellung einer hauptamtlichen Archivarin im Bregenzerwald Archiv,<br />

gab es beispielsweise noch einzelne Gemeinden, die in der analogen<br />

Schriftgutverwaltung keinen Aktenplan führten. Eine noch größere Zahl an Gemeinden<br />

verwendete den Aktenplan nicht für ihre digitale Ablage. Diese Eigenheiten<br />

spiegeln sich bis heute in den an das Archiv übergebenen Beständen wider.<br />

Der sich daraus ergebende Arbeitsaufwand zur Aufarbeitung und Verzeichnung<br />

der Bestände ist daher sehr hoch.<br />

Ähnlich wie die Archive durch das AIS werden die Gemeinden durch die Einführung<br />

von V-DOK einem von Landes- und Gemeindeinformatik betriebenen, vorarlbergweiten<br />

Dokumentenmanagementsystem (DMS), zur Standardisierung<br />

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