Das Vorarlberger Archivinformationssystem
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Serien, Akten und Einzelstücke können in späteren Arbeitsschritten erschlossen<br />
werden. Sollte dies der Fall sein, wird später möglicherweise nochmals die Bestandsbeschreibung<br />
überarbeitet werden müssen. Bei der Bildung von Teilbeständen<br />
und Serien wird den ArchivarInnen große Freiheit zugestanden und die<br />
Zuordnung von Dokumenten zu den beiden Stufen ist fließend. Teilbestände<br />
werden einerseits dann gebildet, wenn in einem Bestand Unterlagen unterschiedlicher<br />
Provenienzstellen vorhanden sind, die ab einem gewissen Zeitpunkt<br />
gemeinsam verwaltet wurden. Sie können andererseits auch nach inhaltlichen<br />
und formalen Kriterien gebildet werden (z.B.: Fotos, Akten, Urkunden<br />
und Handschriften). Serien wiederum sind weiterführende Gliederungselemente<br />
von Beständen, die nach formaler oder inhaltlicher Gleichförmigkeit gebildet<br />
werden. So könnten zum Beispiel alle Sitzungsprotokolle einer Gemeinde<br />
zu einer Serie zusammengefasst werden und die Protokolle einzelner Gremien<br />
wieder zu Subserien (z.B. Serie: Sitzungsprotokolle; Subserien: Protokolle der<br />
Gemeindevertretung, Protokolle des Gemeindevorstandes, Protokolle Bauausschuss<br />
etc.). Ob solch eine differenzierte Untergliederung Sinn macht, wird<br />
immer vom Umfang der Unterlagen und den Eigenheiten des jeweiligen Archivs<br />
abhängig sein.<br />
Ein Akt ist die kleinste Einheit zusammengehörender Unterlagen. Diese Verzeichnungsstufe<br />
muss nicht dem klassischen Verwaltungsakt entsprechen. Als<br />
Akten können auch Fotos oder Postkarten verstanden werden. <strong>Das</strong> Einzelstück<br />
ist schließlich die kleinste, physisch nicht mehr trennbare, Einheit. Zur Veranschaulichung:<br />
Serie: Postkarten mit Motiven aus der Gemeinde Schwarzach;<br />
Akt/Konvolut: Postkarten mit Motiven aus dem Schwarzachtobel; Einzelstück.<br />
Die Umsetzung der Archivtektonik am Beispiel des Bregenzerwald Archivs<br />
Zur Verdeutlichung soll als Beispiel aus der Praxis eine verknappte Form des<br />
Tektonikbaumes des Bregenzerwald Archivs herangezogen werden. Hier war<br />
die Ausgangslage mit der Neueinrichtung eines hauptamtlich geführten Archivs<br />
Ende 2008 durch die Regionalplanung Bregenzerwald günstig. Die aus dem Besitz<br />
des „alten“, vom Heimatpflegeverein Bregenzerwald ehrenamtlich geführten,<br />
Bregenzerwald Archivs stammenden Dokumente waren nur zum kleinen<br />
Teil systematisch geordnet und bildeten die Provenienzen nicht ab. So konnte<br />
ein gänzlich neuer Tektonikbaum entwickelt werden, wobei versucht wurde<br />
sich an ISAD(G) zu orientieren. Nach nunmehr einigen Jahren Arbeit mit dieser<br />
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