11.04.2016 Aufrufe

gangart 6

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

DIE FRAU<br />

im Wandel der Hormone<br />

Was sind eigentlich Hormone?<br />

Sie sind die Sprache des Körpers, sind verantwortlich für<br />

eine effektive Kommunikation zwischen Geweben und<br />

Organen, steuern das Wachstum, die Fortpflanzung und den<br />

Stoffwechsel, beeinflussen das Immunsystem genauso wie<br />

unsere Emotionen. Sie arbeiten wie ein Netzwerk, das für<br />

Ausgleich im Körper sorgt. Sind sie im Gleichgewicht, bedeutet<br />

das für uns Gesundheit. Hormonelles Ungleichgewicht,<br />

wie z.B. der Einfluss von synthetischen Hormonen, Stress,<br />

bringen das Risiko für Krankheit mit sich.<br />

Hormone begleiten uns unser ganzes Leben<br />

Bei Mädchen beginnt die Pubertät durchschnittlich im 10.<br />

Lebensjahr. Die Hormone geben den „Startschuss“ zum<br />

Einsetzen der Geschlechtsreife. Im Gehirn werden zu Beginn<br />

anregende Hormone freigesetzt. Dies bringt die Eierstöcke<br />

zum Wachsen, die erste Regelblutung (Menarche) setzt ein.<br />

Zu Beginn ist das Hormonsystem noch recht labil, daher<br />

können die Blutungen noch sehr unregelmäßig sein. Oft<br />

reift ein Ei heran, es erfolgt aber kein Eisprung (Anovulation),<br />

dann kann auch die Blutung ausbleiben. Es ist auch<br />

möglich, dass die Menstruation nach der Menarche einige<br />

Monate auf sich warten lässt, ohne dass eine krankhafte Ursache<br />

dahinter stecken muss. Kommt es bis zum 16. Lebensjahr<br />

nicht zur ersten Blutung, sollte sich die junge Dame<br />

frauenärztlich untersuchen lassen.<br />

Während des gebärfähigen Lebensabschnitts steuern auch<br />

weiterhin Hormone den weiblichen Zyklus, die im Gehirn<br />

und in den Eierstöcken gebildet werden. In den Eibläschen<br />

(Follikeln) reifen Eizellen heran. Diese produzieren auch Östrogen,<br />

das zum Aufbau der Gebärmutterschleimhaut führt<br />

und bei entsprechender Höhe das Gehirn zur Auslösung des<br />

Eisprungs (Ovulation) veranlasst. Es bleibt der Gelbkörper<br />

zurück, der Progesteron (=Gelbkörperhormon) produziert.<br />

Die Gebärmutterschleimhaut wird für eine Schwangerschaft<br />

vorbereitet. Kommt es nicht zu einer Schwangerschaft,<br />

reduziert sich die Progesteronproduktion, die Gebärmutterschleimhaut<br />

wird mit der Regelblutung abgestoßen.<br />

Die Lebensblüte<br />

Um das 25. Lebensjahr sind wir in der Blüte unseres<br />

hormonellen Lebens, dann bauen wir ganz langsam die<br />

ausgeglichene Produktion ab. Mit zunehmendem Alter<br />

nimmt auch die Empfindlichkeit der Eierstöcke gegenüber der<br />

hormonellen Stimulation ab. Der Eisprung findet seltener statt, die<br />

Produktion von Östrogenen in den Eibläschen sinkt.<br />

Die Lebensmitte<br />

Etwa ab dem 34. Lebensjahr sinkt die Fruchtbarkeit deutlich.<br />

Dennoch ist eine späte Schwangerschaft nicht ausgeschlossen.<br />

Der Zyklus wird unregelmäßig, die Blutung kann stärker werden<br />

(Perimenopause). Diese Phase kann einige Jahre dauern.<br />

Das durchschnittliche Alter bei der letzten Monatsblutung liegt bei<br />

51-52 Jahren. Auch eine frühere Menopause ab dem 45. Lebensjahr<br />

ist völlig normal. Nur bei sehr wenigen Frauen tritt die Menopause<br />

schon vor dem 40. Lebensjahr ein (vorzeitiger Wechsel, prämature<br />

Menopause).<br />

Der genaue Zeitpunkt der Menopause ist erst dann sicher, wenn<br />

ein Jahr keine Blutungen mehr aufgetreten sind. Blutungen, die<br />

nach einem längeren Intervall auftreten, müssen gynäkologisch<br />

abgeklärt werden. Frauen, die die Pille einnehmen, haben noch<br />

längere Zeit regelmäßige Blutungen. Es macht Sinn, im entsprechenden<br />

Alter die Eierstockfunktion und die Notwendigkeit einer<br />

Verhütung zu überprüfen. Das Absinken weiblicher Hormone im<br />

Blut bringt körperliche Veränderungen mit sich, schon vor endgültigem<br />

Eintritt der Menopause. Manche Frauen merken diese Umstellung<br />

kaum, andere klagen über massive Beschwerden. Dazwischen<br />

gibt es jede Abstufung. Es kann zu Brustschmerzen, Hitzewallungen<br />

(oft verstärkt durch Kaffee, Alkohol, heiße Getränke), Schweißausbrüchen,<br />

Schlafstörungen (Ein- und Durchschlafstörungen,<br />

fehlendes Erholungsgefühl) bis zu Schlafverlust, Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen<br />

bis zu massiven Depressionen, Angststörungen,<br />

Gewichtszunahme, Veränderung der Körperform, trockenen<br />

Schleimhäuten (Infektionen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr),<br />

Harndrang, Harnverlust, Verminderung der sexuellen Lust,<br />

Kopfschmerzen, Migräne, trockenen Schleimhäuten, Herzklopfen,<br />

Herzrasen, Vergesslichkeit, Leistungsabfall kommen. Bei vielen<br />

Frauen dauern die Beschwerden wenige Jahre an, ca. 10% der Frauen<br />

zeigen auch nach mehr als 10 Jahren noch deutliche Symptome.<br />

Hormonstörungen<br />

Zu jedem Zeitpunkt unseres Lebens kann es zu einer Störung der<br />

Hormonbildung – und damit zu Beschwerden – kommen, verursacht<br />

durch unterschiedlichste Einflüsse: Ernährung (zu viele Kohlenhydrate,<br />

Darmprobleme), Umwelt (Pestizide, Strahlenbelastung,<br />

Quecksilber, Blei, DDT, Xenoöstrogene), Störherde (Zähne, Narbenge-<br />

30 <strong>gangart</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!